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DER BLICK AUFS ICH

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Mit dem positiven Blick eng verbunden ist natürlich auch jedwede Form der Reflexion. Über Situationen und Ereignisse mit Sorgfalt und in Ruhe nachzudenken, ist ein wahnsinnig kraftvolles Werkzeug für eine ausgeglichene innere Welt. Doch nicht nur die Reflexion über die Außenwelt, und wie diese die eigene Innenwelt berührt, ist bedeutsam. Auch die Reflexion über sich selbst gehört dazu. Und das finde ich sogar ausgesprochen bereichernd und mache es tatsächlich täglich: Am Ende eines jeden Tages nutze ich einen kleinen Augenblick und denke darüber nach, was ich während der letzten 24 Stunden nach meinem eigenen Dafürhalten richtig und was ich falsch gemacht habe. Dann frage ich mich bei den Dingen, die aus meiner Sicht nicht so optimal gelaufen sind, warum ich es so gemacht habe, warum ich in diesem oder jenem Moment aufgeregt oder bockig war und so oder so reagiert habe. Ich durchdenke es, suche nach Lösungen, die in den jeweiligen Situationen möglicherweise ein besseres Resultat gebracht hätten, und frage dann auch Paul nach seiner Meinung. Da Paul so wunderbar in sich ruht und von Natur aus schon sehr reflektiert und ausgeglichen ist, kann er mir exzellentes Feedback geben und ist der perfekte Gesprächspartner.

Vielleicht könnt ihr eine solche Selbstreflexion auch einmal ausprobieren und euch zusätzlich ein Feedback von außen holen. Gesprächspartner muss nicht der Ehemann oder die Ehefrau sein. Alle Menschen haben in ihrem Freundeskreis meistens einen Freund oder eine Freundin, der/die sich für solche Gespräche besonders gut eignet. Nach einem solchen Austausch ist man in der Regel gut gerüstet für zukünftige ähnliche Situationen und kann besser reagieren oder handeln.

Bei mir ist diese tägliche Abendreflexion über das eigene Handeln ganz besonders spannend, weil ich ja von Natur aus ein sehr emotionaler, spontaner und quirliger Mensch bin. Das führt unweigerlich dazu, dass ich in manche Situationen förmlich von meiner aktuellen Emotion reingeworfen werde, sodass mein Handeln je nach Gefühlslage vollkommen unterschiedlich ausfallen kann. Und dann mache ich Sachen und denke wenig später, auweia, das hätte ich nicht tun sollen. Und dann geht das Denken los: Warum habe ich das getan?

Mir ist klar, dass ich kein fehlerfreier Mensch bin. Niemand ist fehlerfrei, und ich habe zum Glück kein Problem damit, Fehler einzugestehen, weil mir absolut klar ist, dass man gerade durch Unvollkommenheit am allermeisten lernt im Leben. Besonders glücklich bin ich darüber, dass ich mich immer entschuldigen kann, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Das finde ich unglaublich wichtig. Vielen Leuten fällt es jedoch schwer, sie können sich einfach nicht entschuldigen und müssen immer recht behalten. Ich kenne in meinem Umfeld einige Menschen, bei denen das so ist; sie pochen unablässig auf ihr Recht, auch wenn sie für alle sichtbar im Unrecht sind und dies auch eigentlich selbst wissen. Trotzdem ziehen sie es komplett durch. Mir ist das ein absolutes Rätsel. Warum tun Menschen das? Warum sagen sie nicht einfach: Es tut mir leid. Oder warum lassen sie es nicht wenigstens innerlich durch eine Geste oder Mimik rüberkommen, dass man merkt, es tut ihnen wirklich leid?

Gute Laune glänzt und glitzert

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