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DIE KLEINEN DINGE IM LEBEN

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Etwas Weiteres, das für die eigene Seele und das eigene Glück von unschätzbarem Wert ist, sind die besagten kleinen Dinge im Leben. Viele Menschen warten auf etwas Großes und Bedeutungsvolles, durch das sie dann endlich glücklich und zufrieden werden. Doch so funktioniert die Sache mit dem Glück nicht. Glück erleben wir nämlich eher tagtäglich im Alltag mit all den kleinen Dingen, die uns umgeben und begegnen. Allerdings muss man die Augen und Seele dafür offenhalten, um sie überhaupt wahrzunehmen. Ich glaube, ich darf von mir wirklich behaupten, dass ich ein wahrer Profi darin bin, kleine Dinge wahrzunehmen und mich wie ein Kind darüber zu freuen. Vieles davon hat auch wieder mit der Natur zu tun. Die Natur ist voller kleiner Geschenke und Wunder. Denkt einfach nur an den Moment, wenn es geregnet hat und die Regentropfen den Steinen oder Blättern diesen ganz besonderen Glanz verleihen. Oder der Duft von Regen, wenn es an einem heißen Sommertag plötzlich gewittert und man gemeinsam mit dem durstigen Boden den wunderbaren Geruch des Regens atmen kann – das alles ist wunderschön. Es sind diese Kleinigkeiten, die mich faszinieren. Das empfand ich schon als Kind so, und bis heute ist es unverändert.

Ein anderes Beispiel sind unsere Kaulquappen. Für die meisten Menschen haben Kaulquappen vermutlich keine Bedeutung, doch für mich ist ihre Entwicklung der Wahnsinn. Man stelle sich das doch mal wirklich genau vor: Ihre Metamorphose fängt im Wasser an. Witzig sehen diese Lebewesen mit ihren großen Köpfen und den kleinen Schwänzen aus, wie kleine Spermien rudern sie im Wasser umher, wo sie die erste Zeit ja auch leben. Und dann verlassen sie irgendwann das Wasser, kommen mit Armen und Beinen da raus und leben einfach an Land weiter. Das ist doch verrückt, wie Lebewesen sich entwickeln. Wie die Natur das macht!

Wir sind so stolz, dass wir schon Tausende Kaulquappen in einem kleinen Becken gerettet haben, das wir für sie hier gebaut haben. Wenn sie groß genug sind, dass sie nicht mehr von den Fischen gefressen werden, entlassen wir sie in die Freiheit. Schon oft haben wir als Geschenk dafür eine Froschhymne gequakt bekommen. Ich glaube, wir beherbergen in unserem Garten ein richtiges Froschorchester.

Doch ist es nicht schön, dass wir diese Möglichkeiten überhaupt haben? Ich bin so dankbar dafür. Ganz besonders in der Anfangszeit der Corona-Pandemie habe ich viel darüber nachgedacht, wie es gewesen wäre, wenn wir in der Stadt gelebt hätten. Vielleicht ganz oben in einem Hochhaus ohne Möglichkeit, auf einen Balkon nach draußen, geschweige denn, in einen Garten zu gehen. Wie schwierig das Leben da wohl für ältere gebrechliche Menschen sein musste, die es kaum aus dem Haus schafften und für die ein kleiner Garten ein wundervolles Glück gewesen wäre! Ich mache mir über solche Dinge immer viel zu viele Gedanken und frage mich oft, wie ich Menschen in einer schwierigen Situation Gutes tun kann. Natürlich sind die Möglichkeiten eines Einzelnen begrenzt, und doch, wenn ihr noch mobil und im Besitz eurer Kräfte seid, erinnere und ermuntere ich euch, eure Aufmerksamkeit immer zuerst auf die Möglichkeiten zu richten, die ihr habt, anstatt zu bedauern, was euch fehlt. Ihr mögt vielleicht nicht das Glück haben, einen eigenen Garten nutzen zu können, doch Parks und Wälder stehen euch offen, dort könnt ihr Kraft tanken. Ihr mögt vielleicht beklagt haben, dass ihr im Corona-Frühsommer 2020 über lange Wochen Wälder und Parks aber nicht mit ein paar Freunden zusammen genießen durftet, sondern höchstens mit einer Person aus demselben Haushalt. Trotzdem konntet ihr auch allein genussvoll die entstandene friedliche Stille und Ruhe der Welt atmen und euch für die wirklich lohnende Erfahrung öffnen, Spaziergänge im Wald oder Park in dieser Zeit besonders intensiv zu erleben. Diese kleinen Dinge des Lebens sind etwas ganz Großes. Was Spaziergänge im Freien betrifft, hatten wir es hier in Deutschland ja noch vergleichsweise gut. In England durften Menschen ab dem Alter von 70 Jahren lange Zeit nicht einmal nach draußen vors Haus. Wie hat es mich da beruhigt, dass meine Mutter einen Garten hat und ein Freund zu ihr gezogen war, sodass sie nicht vereinsamte in dieser Zeit. Das nenne ich Glück.

Und wenn ihr am Ende sogar besonders viel Energie und Kraft habt, könnt ihr ja auch schauen, ob ihr nicht vielleicht anderen Menschen helfen könnt, in die Natur zu kommen, wenn sie es selbst nicht mehr schaffen. Denn das größte Glück entsteht dann, wenn man es teilt oder verschenkt.

Gute Laune glänzt und glitzert

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