Читать книгу ... und dann für immer! - Rubinius Rabenrot - Страница 23

Samstag, 15.06, um 10:00 Uhr. Im Nobelcafé

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Am Schaufenster des Nobelcafés wartete Lisa von Gräfing, Ralfs Freundin, auf ihn. Interessiert betrachtete sie die kunstvoll arrangierten Vollmilchpralinen auf dem blauen Samt.

Wie ein Top-Model sah sie aus, das professionell locker auf ihren Einsatz für das Fotoshooting wartete. Ihre langen, blonden Haare bewegten sich leicht im Wind. Die hautengen Jeans und das eng anliegenden T-Shirt betonten ihre Figur. Diese Frau war an diesem Vormittag der Hingucker in dieser Straße. Elegant trug sie die Handtasche aus ihrer eigenen Kollektion an ihrem Arm. Lisa war spürte all die Blicke, die sie auf sich zog und genoss es, der Welt ihre Vorzüge zu zeigen. Ralf ging auf die Freundin zu.

„Bist spät dran“, sagte sie mit einem Schmunzeln und sah auf ihre Armbanduhr.

„Wartest du schon lange?“, erkundigte er sich ein wenig beschämt.

„Kein Problem. Bin vielleicht zehn Minuten hier.“

„Oh, tut mir leid.“ Ralf umarmte Lisa.

„Ich bin früh aufgestanden. Bin durch den Englischen Garten gejoggt und habe mit meinem Boss telefoniert wegen London. Paul wartete schon völlig gespannt, was aus der Geschichte in London geworden ist. Ich bin mit einer Tasse Tee auf den Balkon gegangen und hab die Zeit verträumt. Lisa, bitte entschuldige.“

„Is scho´ gut, bleib locker. Komm, lass uns frühstücken gehen. Ich hab einen Bärenhunger.“

Ralf nahm die Hand der Freundin und sie gingen in das Café. Kurz schauten sie sich nach einem gemütlichen Platz um. Im unteren Bereich des Cafés gab es keinen freien Tisch mehr. Von der Bedienung wurde sie in die erste Etage geschickt und dort fanden sie den Platz, den sie gesucht hatte.

Perfekter konnte ein Frühstück nicht sein, und nachdem sie ihren Bauch mit allerlei Köstlichkeiten vollgeschlagen, und das wichtigste für den Tag besprochen hatten, machten sie sich mit Lisas Auto auf den Weg Richtung Dachau nach Röhrmoos. Der Radiosender Schickeria hatte sich dort einen Bauernhof ausgebaut.

„Warum in Röhrmoos, warum so weit draußen, außerhalb der Stadt, am Arsch der Welt?“

„Um von den Kosten runter zu kommen, haben sie das Studio in München aufgegeben und sich den Bauernhof gekauft, wie Rosa sagt“, erklärte Lisa. „Und im Zeitalter des Internets ist es einerlei, wo man die Meldungen empfängt, um sie in die Radios, egal wo, in Bayern weiterzuleiten.“

„Wo liegt denn dieses Röhrmoos überhaupt?“

„Nördlich von Dachau, glaub ich.“ Ralf sah Lisa an und verdrehte die Augen.

„Hab´ dich nicht so. Das wird spaßig.“ Lisa lachte ihr strahlendes Lachen.

„Du musst ja nicht deinen hübschen Arsch hinhalten.“

„Mein lieber Ralf, gern täte ich demjenigen meinen Arsch hinhalten, in den ich mich so verliebt hätte.“ Sie zwinkerte ihm zu.

Die Landschaft wurde immer ländlicher. Wolkenlos war der Himmel und jetzt, im Frühsommer, sahen die Wiesen und die Bäume so satt und grün aus, als könnte es nie mehr Winter werden.

... und dann für immer!

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