Читать книгу ... und dann für immer! - Rubinius Rabenrot - Страница 32

Samstag, 15.06., um 22:43 Uhr. Tanzsaal

Оглавление

Er stand, angelehnt an der Spiegelwand des Tanzstudios. Seine Hände zitterten und mit den Füßen schien er über dem Boden zu schweben. Ralf hatte sie wiedergefunden. Zufällig war sie hier in diesem Tanzsaal, der die letzten Jahre ein so beherrschender Bestanteil in Ralfs Leben war. Durch den Körper schwang das Gefühl der Glückseligkeit.

„Jana heißt sie. Jana Blume.“ Er atmete tief ein und roch noch immer ihre Haut und das Parfüm. Sie war noch begehrenswerter als er sie in Erinnerung hatte.

„Ralf, was ist denn los? Bist ja ganz blass.“ Neben ihn stand Lisa und sah ihn besorgt an.

„Hast du sie gesehen? Sie war hier. Ich hab sie nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen und bin gleich zu ihr hin.“ Träumerisch blickte er an die Decke.

„Bist du bei Sinnen, Ralf? Wer war hier?“

Er schaute in Lisas Gesicht. „Hast du sie nicht gesehen?“

„Gesehen, wen?“

„Jana, die Frau, von der ich dir erzählt hab´.“

„Na, da standen so viele um mich herum und fragten mich wegen des Tanzes. Als ich aufschaute, hab´ ich dich hier völlig wegetreten am Spiegel lehnen seh´n.“

„Lisa, sie war hier. Sie hat mich angesehen und mir ihren Namen genannt. Sie ist so hinreißend! Wieder hab ich in die grünen Augen geschaut, sie riechen können, und ich hab sie berührt.“

„Mann, oh Mann! Bist ganz schön verschossen, mein Lieber.“ Lisa lehnte sich neben ihn an den Spiegel. „Und warum ist sie gegangen? Ihr hättet noch einen netten Abend vor euch gehabt.“

„Weiß ich nicht. Sie musste gehen, hat sie gesagt. Ich hab sie nur im letzten Augenblick abgefangen.“ Ralf sah verträumt an die Decke und Lisa auf ihre Schuhspitzen.

„Seltsam ist es doch. Wann trefft ihr euch wieder?“

„Keine Ahnung. Ich kenn´ nur ihren Namen, sonst weiß ich nichts. Ich hab sie gefragt, ob ich sie dir vorstellen darf und das hat sie erschreckt.“

„Du meinst, sie hatte Angst vor mir? Bin ich so eine Schreckschraube?“ Sie sah ihn an und lächelte.

„Lisa, red´ doch nicht so. Du weißt doch, dass du das Wunder an Weiblichkeit bist.“ Er grinst sie an. „Ich glaub´, das war alles zu viel für sie. Ach, Lisa! Ist das schön.“

„Ach, Ralf! Das heißt, du bist jetzt auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass sie Kontakt aufnimmt? Warum hast du sie nicht nach ihrer Telefonnummer gefragt?“ Er dachte nach und Lisa merkte, dass er sich selbst darüber ärgerte.

„Das hätte nicht gepasst“, sagte er etwas zu unwirsch. „Ich wollte sie ja nicht verschrecken.“

Lisa sah ihn fragend an.

„Denk, das war gut so und völlig ohne „Etwas“ steh ich ja auch nicht da.“

Lisa schaute ihn von der Seite her fragend an.

„Lisa, ich hab ihren Namen. Ich weiß, wo sie arbeitet und so kann ich sie immer finden.“

„Ralf und wenn sie bei euch in der Firma nicht beschäftigt ist?“

„Warum sollte sie nicht?“ Erschrocken sah er Lisa an.

„Weil es möglich wäre, dass sie nur zu Besuch war, weil es möglich wäre, dass sie – ach, was weiß ich. Weil es viele Möglichkeiten gibt.“ Verdattert stand Ralf da.

Lisa nahm seine Hand und ging mit Ralf über die Tanzfläche, zum Tisch. Dort stand immer noch das Weizenbier.

„Willst jetzt was trinken?“, fragte er Lisa, die sich ihm gegenüber hinsetzte.

„Ja, gern. Einen Gin Tonic.“

„Du musst aber noch fahren.“

„Weißt doch, Ralfi: Einer geht immer.“ Er lächelte und machte sich auf den Weg zur Bar. Er dachte weiterhin nur an das betörend schöne Gesicht Janas. An ihre grünen Augen. Wie sollte er nur die heutige Nacht überstehen? Alles in ihm war so aufgewühlt.

An die Bar gelehnt, die Gedanken voller Jana Blume, bestellte er, sobald er an der Reihe war, einen Gin Tonic.

... und dann für immer!

Подняться наверх