Читать книгу Fettnäpfchenführer Neuseeland - Rudi Hofer - Страница 21

Was man kritisieren könnte ...

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Ein taffer Einstand ist oft fruchtbarer als ein sanfter.

Peter fühlte sich verständlicherweise durch Riqis unerwartet flotten Abgang irritiert. Als Neuankömmling hatte er eine ausführliche Hausübergabe und eine gründliche Einweisung in seine Tätigkeit als house sitter erwartet. Solche Erwartungen darf man getrost weit herunter schrauben. Neuseeländer neigen bei Instruktionen aller Art grundsätzlich zur starken Vereinfachung und sind vor allem schnell damit fertig. »Make yourself at home! – Fühl dich wie zu Hause!« ist nach der Schlüsselübergabe oft die einzige Anweisung bei der Überlassung eines Hauses.

Auch sollte man sich nicht über die plötzliche Verabschiedung eines neuseeländischen Bekannten oder Freundes wundern – und sie vor allem nicht als Unhöflichkeit betrachten. Kiwis ziehen sich (meist begleitet von den Floskeln »I’m off!«, »I’m out of here!« oder »Bye-bye for now!«) oft überraschend schnell und ohne lange Abschiedsprozedur zurück.

Ganz sicher wäre es Peter auch mehr als recht gewesen, wenn ihm Riqi konkret gesagt hätte, dass es Mitbewohner im Anbau des Hauses gab, als diese Tatsache nur geheimnisvoll anzudeuten. Prompt reagierte der ahnungslose, aus dem Spontanschlaf geschreckte house sitting rookie (Neuling, Anfänger) mit übergroßem Misstrauen seinem flat mate Kwan gegenüber und ließ ihn viel von seinem Frankfurter Charme spüren.

Günstigerweise hatte der Malaysier genügend Geduld und Humor mitgebracht, um Peters Gesinnungsprüfung bis zum guten Schluss über sich ergehen zu lassen.

Fettnäpfchenführer Neuseeland

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