Читать книгу Fettnäpfchenführer Neuseeland - Rudi Hofer - Страница 23

NEULANDNEUSEELAND

Оглавление

DER SPRUNG INS KALTE WASSER

»Gutten Tagg, Herr Obland.«

Noch bevor Peter sich melden konnte, hörte er bereits nach dem zweiten Signalton Riqis Begrüßung in klarem Deutsch, wenn auch etwas zu stark akzentuiert. »Aha, du hast wohl mit meinem baldigen Anruf, wenn nicht sogar Notruf, gerechnet!?«

»Richtig, Peter. Ich weiß sogar, was du mich gleich fragen wirst.«

»Der Duke of Funk scheint unter die Hellseher gegangen zu sein. Na gut, es ist jedenfalls spannend. Dann gib mir doch mal die Antworten auf meine ungestellten Fragen!«

»No problem at all, here we are! Erstens: Es wohnen zwei Studenten in der self-contained flat (separate, autarke Wohnung im oder beim Haupthaus), Kwan, der künftige Mediziner, und meine cuz Aroha, sie studiert auch irgendetwas und arbeitet nebenbei bei Briscoes an der Ladenkasse. Beide sind sehr nett. Ich nehme an, Kwan hat sich schon bemerkbar gemacht – er ist sehr kontaktfreudig.«

PORZELLANLADEN

Briscoes ist Neuseelands größte Kette von Einzelhandelsgeschäften für Haushaltswaren mit landesweit mehr als 50 Verkaufsstellen; man firmiert als »Briscoes Homeware, Living & Giving«.

»Ja, das hat er. Kwan ist wirklich sehr nett.«

»Zweitens: Die beiden haben nichts miteinander, und ich habe nichts mit Aroha, obwohl sie natürlich nicht meine wirkliche Cousine, sondern die Ziehtochter meiner Tante Turia ist. Drittens: Der komplette Inhalt von Malcolms beinahe begehbarem fridge ist ausschließlich für dich bestimmt. Die Verpflegung ist ja ein Teil des house sitting deals. Du wirst allerdings nicht vertragsbrüchig, falls du die feinen und vor allem flüssigen Sachen mit einem Freund teilen möchtest – ich wiederhole: mit einem Freund teilen möchtest. So, das dürften wohl die wichtigsten Punkte gewesen sein. Oh, hang on (warte mal, bleib mal dran) – viertens: Eine SIM-Karte für dein cellphone bekommst du oben in der Lake Road. Ich denke, der nächste Vodafone- oder Telecom-Laden ist bequem zu Fuß erreichbar.«

HANDGURKE

Telecom, Vodafone und 2 Degrees sind die großen Mobilfunkanbieter in Neuseeland. Es gibt außerdem noch O2 und Skinny.

»Hmm... nicht schlecht, Riqi – ich bin beeindruckt. Kwan hat mir übrigens ein Begrüßungsgeschenk überreicht. Du kommst nicht drauf, was es ist.«

»Es ist eine Schale mit malaysian style fried rice – den bringt er auf jede Party mit – schmeckt übrigens hervorragend. Ich schlage vor, du machst dir den Reis heiß, und wenn du gegessen hast, nimmst du den Wagen aus der Garage und kommst zu mir. Der Schlüssel liegt im Kühlschrank, oben im Eisfach. Ich beschreibe dir jetzt den Weg nach Northcote ...«

»Langsam, Riqi, langsam. Ich bin vorhin schon in Ektorp eingenickt ...«

»Wer oder was ist denn Ektorp?«

»Der Sessel. Der Sessel heißt Ektorp. Er ist von IKEA, das habe ich zufällig herausgefunden. Also, was ich sagen will ist, dass der Jetlag wohl doch seinen Tribut fordert. In diesem Zustand möchte ich mich besser nicht in euren Straßenverkehr stürzen, zumal ja alle auf der falschen Seite fahren, du verstehst mich? Ich lasse es besser hier ausklingen und werde mich wohl demnächst aufs Ohr legen – ich bin ja ohnehin der deutschen Zeit jetzt um einen Tag voraus.«

»Fair enough! – In Ordnung, schön und gut, nichts dagegen! Aber vergiss nicht – du bist jetzt in Down Under, hier ist alles anders. Nicht nur der Straßenverkehr. See you later!«

Peter wurde von einem lauten, prasselnden Geräusch geweckt. Er sah auf die Uhr und es bedurfte keiner komplizierten Berechnung, um festzustellen, dass er exakt zwölf Stunden tief und fest geschlafen hatte. Peter fühlte sich fit und konnte sich nun der Ursachenforschung für das heftige Dröhnen im Haus widmen. Auch hier war das Resultat schnell ermittelt: es regnete wolkenbruchartig und die dicken Tropfen erzeugten auf dem Blechdach ein wahres Trommelfeuer, was Peter zwar wunderte – immerhin war gestern, am Tag seiner Ankunft, keine einzige Wolke am Kiwihimmel zu sehen –, ihn aber bis auf den Lärm nicht weiter störte. Er streckte sich übertrieben entspannt und machte sich auf in Richtung Dusche.

Das Duschgel schäumte in Auckland North Shore City mindestens doppelt so stark wie in Frankfurt-Westend. Peter kalauerte in Gedanken, wie derart weiches Wasser ein solch hartes Prasseln auf dem Hausdach erzeugen konnte. Er ließ sich Zeit im Badezimmer, immerhin war ein klassischer Dreitagebart zu entfernen, und nahm sich vor, anschließend Riqi anzurufen und ihn nach der Möglichkeit eines gemeinsamen späten Frühstücks oder sogar Mittagessens zu fragen – es ging schon auf elf Uhr zu.

Nachdem sich Peter zwischen Körperpflege und Ankleiden, quasi nebenbei, einen Pulverkaffee aufgebrüht und sich an die große gläserne Schiebetür zum deck gestellt hatte, erwartete er eigentlich, dass ihn nun die helle Neuseelandsonne aufwärmen würde. Aber es war kühl im Haus, der Starkregen war immer noch nicht schwächer geworden, und der dichte Vorhang des Niederschlags verhinderte den Blick auf Rangitoto. Peter ließ sich auf Ektorp sinken und griff nach dem Telefon, um Riqis Nummer zu wählen, als er im Augenwinkel plötzlich etwas Dunkles an der Zimmerdecke wahrnahm, das dort bestimmt nicht hingehörte. Peter legte das Telefon weg, stand auf und sah nach oben: Das Dunkle war doch tatsächlich eine nasse Stelle an der Decke, sie war so nass, dass sich bereits einzelne Tropfen ablösten und auf den lackierten Holzboden fielen, wo natürlich sofort eine kleine Pfütze entstand.

»Das fängt ja gut an«, dachte Peter, der sich als offiziell engagierter house sitter verantwortlich für das Geschehen im und am Haus fühlte – oder besser: fühlen musste. Er begann, die anderen Räume auf Undichtigkeit zu inspizieren, während der Regen weiterhin eine monotone Geräuschkulisse bildete. Es sah beunruhigend aus: nicht nur im Wohnbereich, auch in den anderen Räumen waren einige Bereiche der Decken, aber auch der Wände sichtbar feucht. Peter erinnerte sich an den länger zurückliegenden Wasserschaden in seiner Frankfurter Apartmentanlage und den Rat eines Sachverständigen, in solchen Fällen immer auch Kleider und Wäsche zu überprüfen. Ein kurzer Check der Schränke führte zum Ergebnis, dass alles muffig roch.

»Das kann doch nicht von diesem einen Schauer herrühren!«, murmelte Peter vor sich hin, als er schließlich durch den inzwischen leicht nachlassenden Regen übers deck hinüber zu Kwan und Arohas flat rannte, um sich ein Bild von der dortigen Situation zu machen. Er erwog die Feuerwehr anzurufen, falls überflutete Teile des Hauses ausgepumpt werden müssten.

Die Tür zur flat war nicht verschlossen; Peter vergaß in seiner Hektik anzuklopfen und trat einfach ein. Kwan saß ruhig vor seinem Computer, auf dem Monitor waren irgendwelche bunten Modelle von Molekülketten zu sehen. Das wilde Wetter draußen schien den studierenden Malaysier wenig zu stören, genauso wenig wie die Tatsache, dass Peter ohne jegliche Vorwarnung in die Wohnung geplatzt war. Peter sagte: »Entschuldige bitte, Kwan, aber drüben im Haus hat es durch den Platzregen Wasserschäden gegeben. Ich fühle mich verantwortlich und möchte nur kurz sehen, ob hier im Anbau auch Nässe eindringt. Nochmals sorry! Welche Nummer hat eigentlich die Feuerwehr?«

TRIPLE ONE

Auch für die Feuerwehr (fire service) gilt in Neuseeland die allgemeine Notrufnummer 111 emergency call).

Die schnelle Inspektion ergab: feuchte Stellen an der Decke auch in Kwans Arbeitszimmer. »Das ist wirklich nichts Neues«, kommentierte der Student den Fund, »das war vor ein paar Monaten schon einmal so. Die Nässe ist schnell wieder abgetrocknet, und so wird es auch dieses Mal sein. Übrigens scheint draußen schon wieder die Sonne.«

Tatsächlich hatte der Regen wie auf Knopfdruck aufgehört und das Trommeln auf dem Blechdach war mit ihm verschwunden.

»Lässt du mich mal kurz einen Blick in die anderen Zimmer der flat werfen – nur der Vollständigkeit halber, verstehst du!? Und natürlich nur, wenn dein flat-mate Aroha nichts dagegen hat.«

»Du kannst sie gleich selbst fragen. Ich sehe sie gerade aus dem Auto steigen, sie wird jeden Moment in der Tür erscheinen.«

Keine zehn Sekunden später stand eine fröhliche junge Frau vor Peter und sagte: »Hi there! – Na du! Na ihr! Ich bin Aroha. Und du musst Peter aus Deutschland sein. How are you?«

Arohas direkte Art war Peter nicht unangenehm, und so konnte er ohne Umschweife sein Anliegen ansprechen, was wiederum für Aroha nicht das geringste Problem war. Sie führte ihn schnellen Schrittes durch die anderen Räume, während sich Kwan wieder seinen Studien widmete. Peter war erleichtert, dass er außer in Kwans Raum keine weiteren Anzeichen für eingedrungenes Wasser feststellen konnte, was er darauf zurückführte, dass der Anbau um einiges neuer sein musste als das Haupthaus.

Peter ging übers deck zurück und überlegte die Alternativen: Kwans Vorschlag aufgreifen und auf trockene Zeiten warten? Unmöglich. Die Feuerwehr anrufen? Vielleicht noch nicht in diesem Stadium. Dennoch musste etwas geschehen! Durch seinen Kopf rasten Gedankenfetzen wie ›Schadensmeldepflicht‹, ›Unterlas-sung‹, ›Teilschuld‹ und andere beunruhigende juristische Begriffe. Sollte er versuchen, Malcolm in London zu erreichen, um mit ihm die Lage zu besprechen? Er verwarf die Idee, aber seine Sorgen blieben bestehen.

›Falls ein zweiter Schauer die gleiche Ladung Regen bringt, dann habe ich ein wirklich ernstes Problem‹, dachte er vor sich hin, während er einen Eimer oder ein sonstwie geeignetes Gefäß suchte, um wenigstens dort, wo es von der Decke tropfte, die Ausweitung des Schadens zu verhindern. In der Küche, wo er glaubte, am ehesten fündig zu werden, fand er nichts dergleichen. Bei der weiteren Suche betrat er schließlich die Garage, die nur durch einen kleinen Zwischenraum vom Haus getrennt war.

Für einen Moment war seine Nervosität wie ausgeblendet: Peter stand in einem fast fünfzig Quadratmeter großen Miniuniversum. Diese Garage war eine faszinierende Kombination aus Holzlager, Werkstatt, Stauraum, Waschküche, Bier- und Weinkeller, Bootshaus (mit einer unterm First hängenden Optimisten-Jolle) und Automuseum – unter einer Plane stand inmitten dieses kunterbunten Arsenals ein verwitterter Geländewagen vom Typ »Trekka«. Doch Peter konnte sich nicht mit langen Betrachtungen der üppigen Szenerie aufhalten. Es roch auch hier etwas modrig. Wasser sammelte sich in Pfützchen auf dem Boden. Natürlich war ein Eimer in diesem Allzweckgerätemagazin schnell gefunden.

QUERFELDEIN

Der Trekka ist ein Geländewagen, der von 1966 bis 1973 in Neuseeland gebaut wurde. Er ist überhaupt das einzige Auto, das je in diesem Land produziert wurde. Motor und Getriebe stammten von Skoda. Es gab zwei Ausführungen des Fahrzeugs, eine mit 1.000 ccm Hubraum und 42 PS Leistung sowie eine mit 1.200 ccm und 47 PS. Der Wagen wurde in Versionen mit geschlossener Kabine und als Pickup produziert. Mit einiger Fantasie erinnert die Form ganz entfernt an einen Landrover, konnte jedoch dessen Fahrleistungen nicht einmal annähernd erreichen.

Immerhin 2.500 Exemplare des Trekka wurden hergestellt und einige davon nach Australien und Indonesien exportiert.

Der Trekka zählt ganz klar zu den großen technischen Ikonen des Landes und ist das Sinnbild der sogenannten »Kiwi-can-do-Haltung« im Neuseeland der Sechziger Jahre.

Peter platzierte den Eimer unter der triefenden Stelle im Wohnzimmer und stellte bald halbwegs zufrieden fest, dass der Takt, in dem die Tropfen im Gefäß aufschlugen, allmählich langsamer wurde. Draußen war inzwischen keine Wolke mehr am Himmel zu sehen.

VIER JAHRESZEITEN

Aucklands Einwohner verstehen unter dem typischen Auckland Wetter (typical Auckland weather) eine Wetterlage, die man am besten als »durchwachsen« beschreibt: Es herrscht klare Sicht mit vielen schneeweißen, aber riesigen Cumuluswolken vor tiefblauem Himmel, von denen sich hin und wieder eine gewaltig auftürmt und in einem starken Schauer entlädt; es ist die Rückseite einer nachts zuvor durchgezogenen Kaltfront. Das sieht zusammen mit dem dunkelgrünen Meer fantastisch aus.

Peter wischte, so gut es ging, Decken und Wände mit einem Wischmopp und ein paar Tüchern ab. Kwan kam kurz herein und bedankte sich für Peters Einsatz, auch in Arohas Namen. »No worries! – Keine Ursache! Gern geschehen! Kein Problem! Ihr seid beide übrigens ausgesprochen freundlich«, rief Peter, der sich nun langsam wieder entspannte.

Dann lief er nochmals durch alle Räume und rückte einige Schränke und Kommoden eine Handbreit von den Wänden weg. Die Luft sollte zirkulieren können. Mehr konnte er wirklich nicht tun. Bis er nun endlich Riqis Nummer wählen konnte, zeigte der Blick auf die Uhr fünf vor zwölf.

»Hoffentlich ist diese Uhrzeit nicht im übertragenen Sinne zu verstehen«, murmelte Peter, als er bereits Riqis Stimme im Telefon hörte.

Riqi war bester Laune: »Heya bro! Hast du deinen Jetlag kuriert? Der Uhrzeit nach zu urteilen, hast du lange und hoffentlich auch gut geschlafen. Don’t get me wrong – versteh’ mich nicht falsch –, das wäre ja auch ein gutes Zeichen dafür, dass dich dein neuer Job nicht überfordert.«

Peter lachte und erzählte sofort, welchen abenteuerlichen Arbeitseinsatz er gerade hinter sich gebracht hatte, und fragte Riqi, was er an seiner Stelle getan hätte.

»Weißt du, Peter, als Kiwi und Maori kann ich ganz klar sagen, dass ich den praktischen Teil der Aktion genauso abgewickelt hätte. Aber die vielen Sorgen und Gewissensbisse – die hätte ich mir auf keinen Fall gemacht. That’s for sure! – So viel ist sicher! Das steht fest!«

Anschließend erfuhr Peter von Riqi, dass Malcolms Haus eines von knapp 90.000 undichten Gebäuden, leaky buildings, in Neuseeland ist, was man wie eine unheilbare Krankheit der Bauten betrachtet könnte. Er brachte das feuchte Problem auf den Punkt: »Malcolm hat, soviel ich weiß, im letzten Jahr rund 30.000 Dollar in Ausbesserungsarbeiten investiert, was aber nur wenig gebracht hat. Wenn er Pech hat, wird er in einigen Jahren das Haus abreißen und neu aufbauen müssen, so gut es auf den ersten Blick auch dasteht.«

STETER TROPFEN

Neuseeland hat ein sehr ernst zu nehmendes Problem mit leaky buildings. Undichte Häuser und Wohnungen, aber auch Firmengebäude und selbst Hochhäuser sind epidemisch. Eine Studie der Otago University stellt fest, dass Wasser und Feuchtigkeit in 75 Prozent aller Wohnhäuser Neuseelands dringt.

Daraus folgt im nächsten Schritt, dass 38 Prozent der feuchten Wohnungen Schimmel- und Fäulnisbefall zeigen, woraus sich wiederum für die Bewohner eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit ergibt, von Atemwegskrankheiten befallen zu werden.

Es ist müßig, auf dieses Phänomen näher einzugehen, die Ursachen zu suchen oder abzuwägen, was dagegen getan werden könnte. Man muss die Fakten akzeptieren, wie sie sind. Wer das Pech hat, in einem leaky building zu wohnen, kann als Mieter immerhin jederzeit ausziehen. Das echte Problem hat tatsächlich der Eigentümer, dessen Gebäude unaufhaltsam verrottet, bis nur noch der Grundstückswert übrig bleibt.

Das Stadtparlament von North Shore City hat den aktuellen Gesamtschaden der verfaulenden Häuser auf landesweit mindestens zwei Milliarden Dollar beziffert.

Da es keine Versicherung für leaky buildings gibt, und auch die Bauunternehmer, die die betroffenen Häuser möglicherweise schlampig errichtet haben, nicht in Regress genommen werden können, bleibt den Gebäudebesitzern nur die Chance einer staatlichen Finanzierungshilfe, bei der ein Viertel der Reparaturkosten von der öffentlichen Hand übernommen wird und der Staat eine Darlehensbürgschaft für die verbleibenden 75 Prozent gewährt.

Während Riqi ihm die Problematik der undichten Häuser erklärte, ließ Peter den Blick über die Wände und Decken wandern und fand es geradezu ironisch, dass neben der nassesten Stelle an der Decke ausgerechnet ein Rauchmelder installiert war. Immerhin war er froh, dass die Tropfenbildung mittlerweile zum Erliegen gekommen war.

Riqi sagte: »Peter, ich glaube es ist höchste Zeit, dass du auf andere Gedanken kommst. Kaum bist du in Neuseeland angekommen, wirst du schon mit dem Problem Nummer eins der Hausbesitzer konfrontiert – das reicht erst mal für den Anfang. Sag mal, möchtest du nicht mit Malcolms Ute zu mir nach Birkenhead kommen? Wir könnten irgendwo zum lunch break (Mittagspause) hingehen.«

»Mit wem soll ich zu dir kommen?«

»Mit Malcolms Ute. Das wäre doch ideal.«

»Malcolms Ute? Ich verstehe nicht richtig. Wohnt sie etwa auch hier im Haus?«

Riqi ahnte, dass Peter lost in translation (in der Übersetzung falsch rüberkommen, in der Übersetzung verloren gehen) war und schmunzelte; er musste ein aufkommendes Lachen unterdrücken.

Nach einer kurzen Pause, in der er sich entschlossen hatte, Peter ein wenig aufs Glatteis zu führen, antwortete er: »Malcolms Ute wohnt tatsächlich im Haus – sozusagen. Du solltest sie unbedingt kennenlernen. Sie ist eine wahre black beauty und wird dir sicher gefallen. Allerdings ist Vorsicht geboten, sie kann nämlich ganz schön laut und giftig werden.«

»Auch das noch! Ich verstehe nun gar nichts mehr. Riqi, please speak plain English – bitte drück’ dich klar und deutlich aus – der Vormittag war schon stressig genug.«

Fettnäpfchenführer Neuseeland

Подняться наверх