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In der Gasse waren die Kollegen dabei, den Körper zum Abtransport zu richten. Beatrix beachtete sie nicht weiter, sie würde sich den Toten später noch genauer ansehen. Sie fand den Cheftechniker am Ende des eingerüsteten Bereiches. Wie die alte Frau gesagt hatte, roch es hier intensiv nach Urin.

„Habt ihr schon was gefunden?“, fragte Beatrix in ihrem zurückhaltendsten Ton.

„Dies und das. Gibt natürlich jede Menge Müll da drunter. Keine Tatwaffe, falls du das meinst.“

„Und wo dürfte es genau passiert sein?“

Hantl schaute nicht auf, während er konzentriert den Boden nach was auch immer absuchte.

„Ich muss mir die Funde noch einmal nachanalysieren, aber ich glaub, dass es ihn dort erwischt hat, wo er jetzt gelegen ist“, antwortete er. „Ich meine, er hat sehr viel Blut verloren, und das ist alles nur da vorne. Ich hab bis jetzt keine Blutspritzer woanders entdeckt. Das Komische ist, die Wunden waren so tief, ich glaub fast, dass das Messer auch getropft haben muss. Es gibt aber keine Tropfen in der Umgebung.“ Er deutete nach vorne. „So wie wenn jemand das gleich an Ort und Stelle abgewischt hätte.“

„Das ist wirklich seltsam. Ich mein, einerseits mit dem Messer herumstechen und andererseits so ordentlich sein, dass man sich das Tüchel zum Messerabwischen gleich vorsorglich mitnimmt...“, sagte Beatrix. „Ich frag mich auch, warum ist der Mensch überhaupt da unter das Gerüst gegangen. Es riecht ja wirklich auf zehn Meter gegen den Wind, warum geht man freiwillig da hinein?“

„Man kann halt jetzt leider nicht mehr sagen, von welcher Richtung er wohl gekommen ist. Er liegt ja am anderen Ausgang von dem eingerüsteten Bereich. Vielleicht ist er von der anderen Seite gekommen.“

„Ja, kann natürlich sein. Na gut, ich fahr dann mal ins Büro...“

Es war Zeit herauszufinden, wie Andreas Varga, Jahrgang 1967, eigentlich gelebt hatte.

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