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5.2 Der Wohlfühlbereich

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Einige Klienten benötigen zusätzliche Räume, um sich wohlfühlen zu können. Neben dem primären Raum können dort Bedürfnisse nach Bewegung, sozialen Kontakten, Entspannung und Ähnlichem gestillt werden. Als Schutzraum dient in der Regel der zuerst gefundene, meist zentrale Raum. Ob die Nebenräume durch Verbindungstüren oder erst nach Verlassen des primären Raums betreten werden können, entscheidet der Klient.

Praxis

THERAPEUT Und dein Unbewusstes kann nun entscheiden, welche Räume zu deinem Wohlfühlbereich gehören … es kann nebenan auch ein Strand oder eine andere Landschaft zu finden sein …

Da kann ein Raum sein, in dem deine Familie oder einzelne Mitglieder sind … Du kannst sie jederzeit besuchen, wenn dir danach ist … In einem anderen Raum können Freunde sein, mit denen du Zeit verbringen möchtest …

Es kann auch Räume geben, in denen du Sport treibst, oder Räume zum Musizieren … Alles, was dir guttut, kann zu finden sein …

Bei Erwachsenen

THERAPEUT Es kann auch eine Art Spa-Bereich geben … mit einer Sauna … oder einer schönen Badewanne, in der immer Wasser mit der genau richtigen Temperatur und dem richtigen Duft ist …

Bei Kindern

THERAPEUT Da kann auch ein Reitstall oder ein Fußballplatz sein … deine Freunde können zum Spielen dort sein … auch ein Traktor kann dort stehen … (die Bedürfnisse des Klienten sollten einfließen)

Die Dimensionen der Räume dürfen völlig losgelöst betrachtet werden. So kann in einem Baumhaus durchaus ein Pferdestall zu finden sein.

Bei Scheidungskindern

THERAPEUT Manchmal ist auch in einem Nebenraum Mamas Familie und in einem anderen die von Papa … alles ist möglich …

UWE, 44 JAHRE:

Der Patient hat starke Schmerzen im unteren Rücken, die ihm das Sitzen massiv erschweren. Das Spiegelbild startet durch ein Ohr und landet in einer Röhre, die nach unten führt. Danach steigt es eine Holztreppe hinab, die in den Wohlfühlraum führt.

KLIENT Es ist ein Zimmer mit einem Bett … gut gepolstert … da spielt gute Musik … es gibt Salzgebäck … und ich kann liegen … und loslassen … das ist fast wie in einer Höhle …

Auf das Angebot, dass es auch Nebenräume geben könne, entwickeln sich weitere Bilder.

KLIENT Da ist eine Tür und dahinter ein Strand … mit einer Palme … wie in Thailand … ich gehe gleich schwimmen … kraulen … oh, wie schön … tolle Wellen …

Da ist noch eine Tür … hier sieht es aus wie auf Mallorca … ein Restaurant mit einer Bar … ich lade mir am Buffet den Teller voll … Fisch, Paella, Nachtisch … und haue voll rein … alles durcheinander … hier ist alles erlaubt … nicht so streng

Auf meine Nachfrage ist das Sitzen dort zwar auch schmerzhaft, aber nicht so stark wie in der Realität. Der streng konservativ erzogene, reisefreudige Mann genießt vor allem die Freiheiten an diesem Ort.

VITUS, 12 JAHRE:

Vitus ist durch den Mund in den Körper gereist, der von innen wie Hogwarts aus der Harry-Potter-Welt aussieht. Der Weg zum Wohlfühlort führt ihn aus dem Schloss heraus.

KLIENT Ich fliege auf einem Besen … zum Quiddichfeld … wow, ist das cool … ich bin ganz vorne in meiner Mannschaft … als Schnatzfänger …

Im Laufe der Sitzungen kommen bei dem sehr bewegungsfreudigen Jungen noch andere Sportfelder hinzu. Er nutzt dieses Austoben in Eigenhypnose zu Hause und legt noch ein Fußballfeld, eine Skateboardpiste und einen Skihang an, der eine Buckelpiste enthält. Diese Aktionen werden im Verlauf zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Therapie.

Dokumentieren Sie den Wohlfühlraum und -bereich in der Körperkarte (s. Kap. 19.2). Sowohl bei den Zusammenfassungen als auch in zukünftigen Trancen können Sie Ihren Klienten immer wieder hierhin führen. Während der einzelnen Sitzungen braucht derselbe Weg nicht jedes Mal neu erarbeitet zu werden. Er darf aber auch variieren.

Imaginäre Körperreisen

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