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2.1 Die Auftragsklärung

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Vor einer Therapie gilt es zu erfragen, was der Klient erreichen möchte. Lenken Sie den Fokus vom Problem hin zum Ziel. Dieses Ziel mit positiven Begriffen beschreiben zu können ist seine erste Aufgabe. Es reicht nicht, wenn der Klient mitteilt, dass der Schmerz »weg sein« soll. Für den Therapeuten ist es hilfreich zu erfragen, was in Zukunft stattdessen »da sein« soll. Wie wird es sein, wenn der Schmerz weg ist? Wie wird sich der Alltag des Klienten verändern?

Für Ihre therapeutische Beziehung ist die präzise Auftragsklärung unabdingbar. Oftmals ist die positive Formulierung des Ziels erst in der nächsten Sitzung möglich. Bei vielen Klienten löst die Frage danach bereits unbewusste Lösungsansätze aus. In manchen Fällen ist eine völlige Auflösung der Symptome unrealistisch. Dann können Sie die realistischen Teilziele gemeinsam erarbeiten.

Im Vorgespräch geht es darum, einen guten Rapport aufzubauen – das bedeutet eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Klienten. Ein gesprochenes Wort transportiert Informationen auf der bewussten Ebene. Gleichzeitig wird aber auch auf unbewusster Ebene kommuniziert, sodass der Klient wahrnimmt, ob er Ihnen vertrauen kann. Das Vorgespräch lässt sich sehr gut für diesen Rapportaufbau nutzen.

Praxis

THERAPEUT Was möchten Sie erreicht haben, wenn wir mit unserer Arbeit fertig sein werden?

Hilfreiche Fragen sind:

THERAPEUT Was wird sein, wenn der Schmerz aufgelöst wurde … was wird stattdessen wahrnehmbar sein? … Wie genau wird Ihr Alltag dann sein? … Wie wird Ihr Umfeld auf eine Besserung der Symptome oder gar eine Genesung reagieren?

Eine effektive Hausaufgabe zur ersten Therapiesitzung kann sein:

THERAPEUT Ich bitte Sie, bis zu unserer ersten Sitzung an dieser Frage zu arbeiten. Ich werde Sie dann bitten, ganz genau zu beschreiben, was Ihr Ziel ist. Wie soll es sich anfühlen, wenn das erreicht sein wird? Und wie lautet mein Auftrag für unsere gemeinsame Arbeit?

Es handelt sich bereits um einen therapeutischen Schritt, wenn sich der Klient in diese Zukunftsvision hineinfühlen kann.

Manfred Prior (2016) hat in seinem Buch Beratung und Therapie optimal vorbereiten: Informationen und Interventionen vor dem ersten Gespräch hervorragend beschrieben, wie Sie das Vorgespräch bestmöglich führen können.

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