Читать книгу Phönixliebe - Sabrina Georgia - Страница 11

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Tobias war durcheinander. Es war einfacher gewesen, Samantha aus der Ferne zu beobachten. Er geriet völlig aus dem Konzept, als sie nun neben ihm stand. Früher hatte ihn das Kind Sam verzaubert. Bereits nach dem ersten Blick auf sie war er verloren gewesen, doch jetzt mit ihren neunzehn Jahren war sie atemberaubend schön. Ihr blondes langes Haar, das sie meist offen trug, die türkisfarbenen Augen und die elfengleiche Art, sich zu bewegen. Sie war etwas Besonderes für ihn.

»Dein Kühlschrank ist vollgestopft mit Sachen, die ich gern esse. Macht mich das zu einer verfressenen Göre oder dich zu einem einseitigen Einkäufer?« Samantha zwinkerte ihm zu, während sie ihn ansah und Tobias fühlte sich auf gewisse Weise ertappt. »Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Es ist mir nur aufgefallen.«

»Ich werde es überleben.«

Er stellte einen Topf mit Wasser auf den Herd und begann die Zutaten für die Spagetti Bolognese aus dem Kühlschrank zu räumen. Als Nächstes kam das Hackfleisch in die Pfanne. Sam goss währenddessen die passierten Tomaten in einen weiteren Topf und begann diese zu würzen. Obwohl sie die ganze Zeit immer nur bekocht wurde, statt selbst zu kochen, hatte Samantha ein gutes Gespür für die richtige Mischung.

Nach fünf Minuten hielt sie ihm einen Löffel unter die Nase und hauchte lächelnd:

»Probier.«

Tobias beugte sich zum Löffel hinunter und öffnete den Mund, um ihrer Aufforderung nachzukommen. Ihre türkisfarbenen Augen glitzerten, als er zu ihr aufblickte. Die Soße schmeckte köstlich, doch Tobias wäre es nun weniger nach etwas Würzigem, sondern mehr nach dieser Süßen vor seiner Nase gewesen. Er räusperte sich. Solche Gedanken musste er sich wirklich verkneifen. Erstens war sie die Tochter vom Boss, zweitens hatte sie nicht das richtige Alter und drittens war er nicht ihre Liga. Was sollte ihr der Chauffeur der Familie bieten können?

»Zu scharf?« Sie wirkte verunsichert, entspannte sich jedoch gleich, als er den Kopf schüttelte.

»Nein, es ist gut«, raunte er und bemerkte, wie er Sams Anblick in sich aufsog.

Ihre zarte Gestalt war auch unter dem T-Shirt, das ihr mehrere Nummern zu groß war, ohne Probleme zu erkennen. Tobi wurde es verdammt heiß und er beschloss, etwas dagegen zu unternehmen.

»Entschuldige mich bitte kurz. Ich habe etwas vergessen. Bin gleich zurück.«

Samantha ließ den Arm sinken, wirkte enttäuscht. Sie nickte, doch es war nur ihre gute Erziehung, die sie dazu veranlasste, das wusste er. Ob sie dieses spießige Leben genauso hasste? Wäre es für Tobias nicht unerträglich gewesen, Sam allein im Haus und ohne Schutz zu lassen, hätte er vermutlich eine neue Bleibe gesucht, nachdem er erfahren hatte, dass er kein Auserwählter war. Für Samantha wäre es sicherlich das Beste gewesen. Ihr hätte kein Mann gefehlt, der immer älter und eigenartiger wurde. Sie verdiente jemanden, der sie auf Händen durchs Leben trug und das machte schon allein Tobias´ Rücken nicht mehr mit.

Tobi ging aus der Küche und machte seinen üblichen Rundgang durchs Haus. Er achtete stets darauf, die Türen abzuschließen und nach den Fenstern zu sehen. Es war eine Angewohnheit, die ihn beruhigte. Nach der Kontrolle marschierte er ins Badezimmer und ließ sich kaltes Wasser über den erhitzten Kopf laufen, um sich abzukühlen. Er musste unbedingt bei Verstand bleiben. Samantha war verletzlich und stand vermutlich noch unter Schock. Schließlich war sie fast ertrunken! Und doch hatte sie sich mehr Sorgen um ihre Mutter gemacht und deren Angst um Sam im Sinn gehabt. Das Mädchen war in vielerlei Beziehung ein Engel.

»Alles okay?«, hörte er irgendwann ihre Stimme aus dem Flur. Tobias erwiderte, es ginge ihm gut. »Ich habe den Tisch gedeckt. Möchtest du ein Glas Wein dazu?«

»Gern.«

Samantha war weg, als er in den Flur trat, doch ihr Duft lag noch in der Luft. Sie roch nach Vanille. Er nahm den Geruch tief in sich auf und seufzte frustriert. Wieso konnte sie nicht einfach nach Teich riechen? Dann wären ihm diese durchgeknallten Emotionen vielleicht erspart geblieben.

›Oh Mann! Ich werde definitiv mehr brauchen, als meinen Kopf unter kaltes Wasser zu halten.‹

Er war verloren. Im Grunde war Tobi es gewesen, nachdem er ihr das erste Mal begegnete.

Tobias hatte einst einen Vampir im Blutrausch erleben müssen. Das war beunruhigend gewesen und hätte ihn das Leben kosten können. Sollte sein Boss irgendwann imstande sein, Tobis Gedanken zu lesen, wäre er ein toter Mann.

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