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1.1.1 Altersassoziierte Veränderungen des innaten Immunsystems

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Das innate bzw. angeborene Immunsystem schützt den Körper vor dem Eindringen von Erregern und sorgt für deren schnelle Erkennung und Beseitigung. Zu denen klassischen Immunzellen des innaten Immunsystems gehören Granulozyten, Monozyten, Makrophagen, dentritische Zellen und natürliche Killerzellen. Auch humorale Bestandteile, das Komplementsystem und Zytokine sind an der innaten Immunantwort beteiligt.

Im Rahmen des Alterungsprozesses kommt es zu funktionellen Veränderungen aller Zelltypen des innaten Immunsystems. Hier sind insbesondere Beeinträchtigungen der Migration und Chemotaxis, der Phagozytosefähigkeit und Erregerelimination sowie der Antigenprozessierung und -präsentation zu nennen (Weiskopf et al. 2009; Pinti et al. 2016; Tab. 1.1). Zudem verändert sich die Expression von Zytokinen und Toll-like-Rezeptoren (TLR).

Tab. 1.1: Altersassoziierte Veränderungen von wichtigen Zellen und Bestandteilen des innaten Immunsystems


ZelltypAltersassoziierte funktionelle Veränderungen (Auswahl)

Makrophagen und Mikrogliazellen, die innaten Immunzellen des zentralen Nervensystems (ZNS), zeigen altersassoziiert eine veränderte Freisetzung proinflammatorischer Zytokine und eine reduzierte Phagozytosefähigkeit (Schütze et al. 2014; Abb. 1.2).

Im weiteren Sinne können die mechanischen und biochemischen Barrieren des menschlichen Körpers als erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger zum innaten Immunsystem gezählt werden. Altersassoziierte Veränderungen dieser Barrieren werden als organspezifsche Alterungsprozesse in Kapitel 1.2 genauer beschrieben.

Abb. 1.2: Vergleich der Phagozytosefähigkeit von Makrophagen junger und alter Mäuse in ruhendem Zustand und nach Aktivierung durch LPS (Lipopolysaccharide) (adaptiert aus Schütze et al. 2014)

Infektionskrankheiten im höheren Lebensalter

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