Читать книгу Infektionskrankheiten im höheren Lebensalter - Sandra Schütze - Страница 16

1.1.3 Inflamm-Aging

Оглавление

Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem subklinischen chronischen inflammatorischen Prozess, der auch als Inflamm-Aging oder »Entzündungsaltern« bezeichnet wird (Franceschi et al. 2000). In der internationalen Literatur wird mittlerweile auch der Begriff »chronic low-grade inflammatory phenotype (CLIP)« verwendet (Chen et al. 2019).

Die kontinuierliche Exposition durch Fremdantigene und körpereigene Stressoren, wie z. B. Zellabfälle und fehlerhafte Proteine, verursachen und unterhalten das Inflamm-Aging. Eine wesentliche Rolle spielen zudem die Ernährung und das intestinale Mikrobiom ( Kap. 1.3), die auch für die sogenannte »Metaflammation« (metabolische Inflammation im Rahmen von metabolischen Erkrankungen) von zentraler Bedeutung sind (Franceschi et al. 2018). Mit zunehmendem Alter werden dabei vermehrt proinflammatorische Zytokine, Chemokine und andere inflammatorische Faktoren ausgeschüttet. So sind im Serum älterer Personen die Basiskonzentrationen des C-reaktiven Proteins (CRP) und verschiedener Zytokine, unter anderem Interleukin (IL)-6, IL-1β, IL-18 und Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-α, höher als im Serum jüngerer Personen (Chen et al. 2019).

Inflamm-Aging begünstigt die Entstehung von Erkrankungen mit inflammatorischen Komponenten in ihrer Pathogenese, wie z. B. Atherosklerose, Alzheimer-Demenz und Diabetes mellitus ( Kap. 2.3; Ventura et al. 2017; Fülöp et al. 2017) und spielt eine Rolle in der Pathophysiologie der Sarkopenie und des Frailty-Syndroms ( Kap. 1.6.2; Wilson et al. 2017; Franceschi et al. 2018).

Infektionskrankheiten im höheren Lebensalter

Подняться наверх