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1.3 Altersassoziierte Veränderungen des Mikrobioms

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Die Gesamtheit der Mikroorganismen (Bakterien und Pilze), die den Menschen besiedeln, wird als menschliches Mikrobiom oder Mikrobiota bezeichnet. Insbesondere das intestinale Mikrobiom ist Gegenstand intensiver Forschung. Mit zunehmendem Alter nimmt die Mikrobiota-Diversität insgesamt ab, wobei proteolytische Bakterienarten zunehmen und saccharolytische Bakterienarten abnehmen (Bischoff 2016). Ernährungsgewohnheiten und Lebensumgebung haben einen großen Einfluss auf das Mikrobiom. Jede antibiotische Therapie führt zu einer plötzlichen Veränderung der Zusammensetzung des Mikrobioms (O´Toole und Jeffery 2015; Kap. 6). Hierdurch steigt insbesondere das Risiko für C. difficile-Enteritiden ( Kap. 10.1).

Das Darmmikrobiom kommuniziert mit seinem Wirt über verschiedene Biomoleküle, Signalwege und epigenetische Mechanismen. Darm-Dysbiose kann die innate Immunantwort beeinflussen, zum Inflamm-Aging beitragen ( Kap. 1.1.3) und Infektionserkrankungen begünstigen (Kim und Jazwinski 2018).

Es existiert eine bidirektionale Beziehung zwischen Mikrobiom und chronischen Erkrankungen, Pharmakagebrauch (insbesondere Antibiotikatherapien; Kap. 6), und geriatrischen Syndromen ( Kap. 1.6) (Gemikonakli et al. 2020).

Neben den beschriebenen Veränderungen des Darmmikrobioms kommt es altersassoziiert zu Veränderungen des Mikrobioms des Respirationstrakts, des Mund-Rachen-Raums und der Haut.

Infektionskrankheiten im höheren Lebensalter

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