Читать книгу Bergretter und fesche Dirndl: Wildbach Bergroman Sammelband 6 Romane - Sandy Palmer - Страница 9
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ОглавлениеDas Telefon schlug an. Gähnend beugte sich Peter Finkenthal zur Seite und griff nach dem Hörer. Gelangweilt meldet er sich mit seinem Namen. Am anderen Ende der Leitung war sein Chef Bruno Linderer, der Besitzer des einzigen Sägewerks weit und breit. Seine Stimme klang alles andere als gut gelaunt.
»Morgen früh müssen wir rauf zum Falkeneck und sehen, was noch zu retten ist. Dieser verfluchte Sturm hat große Teile der Fichten an der Nordostflanke geknickt. Der Bernauer Franzl hat mich gerade angerufen. Der Schaden geht in die Tausende. Wir müssen bis zum nächsten Regen bergen, was zu bergen ist. Also, sei pünktlich! Hast du verstanden?«
Peter versprach, sich nicht zu verspäten. Er hatte in letzter Zeit mehrere Male verschlafen. Dadurch war sein Boss nicht besonders gut auf ihn zu sprechen. Einen weiteren Ausrutscher durfte er sich nicht leisten.
Er unterstrich noch einmal, pünktlich zu sein, als sein Chef ihn ein weiteres Mal ermahnte. Wenig später legte er auf.
Der morgige Tag würde ganz schön hart werden. Trotzdem machte es ihm nichts aus. Er war ein kräftiger Bursche, der fest mit anpacken konnte. Wenn die Holzfällerei auch ein verflucht harter Job war, so hatte die Schinderei zumindest am Falkeneck einen besonderen Vorteil. Oben am Hang stand der einsame Giefnerhof, und dort wohnte Johanne. Schon seit Monaten bemühte er sich um die hübsche Frau. Bisher ohne Erfolg. Nur sehr selten kam sie nach Hallgau. Einladungen hatte sie stets mit Ausreden abgewiesen.
Peter Finkenthal galt als nicht besonders intelligent. So merkte er nicht, dass sich seine Kumpane nur über ihn lustig machten, wenn sie ihn abends im Wirtshaus immer wieder aufstachelten, wenn es um Johanne ging
Beim letzten, zufälligen Treffen mit der jungen Frau hatte sie ihm klipp und klar gesagt, dass sie nichts von ihm wolle. Ihr Herz gehörte einem anderen, doch er hatte nicht in Erfahrung bringen können, wer es war.
Das Kreuz werd’ ich ihm brechen, hatte er zornig gedacht und sich wie ein geprügelter Hund getrollt. Das aber war schon eine Weile her. Mit der Zeit fühlte er sich wieder stärker. Gleich morgen gab es bestimmt eine Gelegenheit, Johanne zu treffen.
In zwei Wochen war Jahrmarkttag in Berlingen. Er wollte sie fragen, ob sie ihn vielleicht begleiten wolle. Seine Kumpel würden sich wundern, wenn er Arm in Arm mit ihr im Festzelt der Schützen auftauchte. Er ahnte in diesem Augenblick nicht, dass seine Chancen längst auf Null gesunken waren.
Und so nahm das Schicksal seinen dramatischen Lauf, mit dem keiner im Traum gerechnet hatte.