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Zur Problematisierung qualitativer Forschung in der digitalen Geisteswissenschaft

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Die Anwendung von Methoden aus dem Repertoire der digitalen Geisteswissenschaften ist seit der digitalen Revolution stark angestiegen. Die Kombination von Diskursanalysen und Text Mining Methoden stellt aber nach wie vor ein neues Forschungsfeld dar.

Bereits im Jahr 2000 argumentierte der italienische Literaturwissenschaftler Franco Moretti,174 es wäre unmöglich alle Bücher innerhalb eines Interessengebiets zu lesen und führte die Methode des Distant Reading zur Analyse großer Datenmengen ein. Morettis Distant Reading galt – wie auch Matthew Jockers’175 (2013) macroanalysis – als Antwort auf den Umgang mit riesigen Datenmengen. Es handelt sich hierbei um Methoden, die es ermöglichten, einen Zugang zu immensen Datenbeständen zu erhalten, ohne jeden Text einzeln lesen zu müssen. Beide Begriffe, Distant Reading als auch macroanalysis, wurden jedoch in starker Abgrenzung zu zum exakten Lesen gebraucht. Jockers hob hervor: „The sheer quantity of available data makes the traditional practice of close reading untenable as an exhaustive or definitive method of evidence gathering”176. In der aktuellen Debatte werden hingegen immer stärker die Grenzen der quantitativen Big Data Analyse bzw. der Makroanalyse hervorgehoben; Forschungsfragen könnten nur bis zu einer bestimmten Grenze beantwortet und Hypothesen nur bis zu einem gewissen Punkt überprüft werden.177 Das exakte Lesen bzw. die akribische Detailanalyse durch Forschende sei deshalb nach wie vor die Methode, um in einem Forschungsprojekt zu validen Forschungsergebnissen zu kommen.178

Autochthone Minderheiten und Migrant*innen

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