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Vom Korpus zu validen Analyseergebnissen – eine 7-Schritte-Methode Schritt 1: Frequenzanalyse

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Ein erster wichtiger Schritt ist die Herstellung eines sinnvollen Zugangs zum Zeitungskorpus, womit eine Basis für weitere Analyseschritte geschaffen und eine basale Strukturierung des Textdatenbestandes vorgenommen wird.244 Die Frequenzanalyse bietet hierbei einen idealen Einstieg und gibt den Auftakt zur computergestützten Analyse. Frequenzanalysen zählen relative und absolute Häufigkeiten von Zeitungsartikeln bzw. Suchbegriffen und geben dadurch einen Aufschluss über die Anzahl von Texten im Zeitverlauf bzw. über die Verbreitung von bestimmten sprachlichen Mustern.245

Grafik 2 visualisiert die absoluten Häufigkeiten von Zeitungsartikeln des Subkorpus Migration und Südtirol. Hierbei handelt es sich um jenes Korpus, der aus dem Gesamtbestand der digitalisierten Tageszeitung Dolomiten und Alto Adige mittels komplexer Begriffssuche extrahiert wurde.


Grafik 2: Frequenzanalyse aller Zeitungsartikel des Korpus Migration und Südtirol

Der Frequenzgraph bietet erste Einstiegspunkte für das weitere genaue Lesen. Der Graph wirft Fragen auf, die eine weitere genauere Untersuchung einzelner Zeitabschnitte unabdingbar machen. Diese Fragen können wie folgt lauten: Warum wurde 1991/1992 so häufig über Migration berichtet, obwohl zu dieser Zeit nicht mehr als 5.099246 Menschen mit ausländischem Pass in Südtirol lebten? Was ist der Grund für quantitative Unterschiede in der Berichterstattung beider Tageszeitungen (zum Beispiel 2002, 2006 oder 2009) und wann wird besonders selten über Migration gesprochen?

Um Rückschlüsse auf die Verwendung von bestimmten Stichwörtern oder Mehrworteinheiten im Korpus zu erhalten, bietet sich ebenfalls die Durchführung einer Frequenzanalyse an. Ein Beispiel für eine solche Frequenzanalyse ist in Grafik 3 zu finden. Die Grafik zeigt, wann bestimmte Bezeichnungen für Migrant*innen in der deutschsprachigen Tageszeitung besonders häufig auftreten oder wie sich die Verwendung der Begriffe im Laufe der Zeit verändert hat. Die in der Legende angegeben Begriffe umfassen dabei alle Benennungsmöglichkeiten (z. B. Flüchtling*, Aslylwerber*, Geflüchtete* usw.). Treten zu einem Zeitabschnitt Häufungen auf (zum Beispiel 1999 der Begriff Flüchtlinge oder der Anstieg des Begriffs Ausländer und Einwanderer 2007 und 2008) oder zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen beiden Tageszeitungen, bietet sich eine genauere Betrachtung durch manuelle Analysen an.


Grafik 3: Frequenzanalyse der Begriffe Einwanderer, Ausländer, Migrant, Saisonarbeiter, Flüchtlinge

Autochthone Minderheiten und Migrant*innen

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