Читать книгу Neues Leben. Die Bibel - SCM R.Brockhaus - Страница 10
ОглавлениеAbram und Lot trennen sich
1 PS Sie verließen Ägypten und zogen nach Norden in den Negev – Abram, seine Frau und Lot und alles, was ihnen gehörte. 2 PS Abram besaß große Viehherden und viel Silber und Gold. 3 PS In Etappen zogen sie weiter bis nach Bethel, an den Ort zwischen Bethel und Ai, wo sie schon einmal ihre Zelte aufgeschlagen hatten. 4Damals hatte Abram dort einen Altar erbaut und hier betete er den HERRN erneut an.
5 PS Auch Lot, der mit Abram zog, besaß viele Schafe, Kühe und Zelte, 6 PS sodass es nicht genügend Weideplätze für all die Tiere gab. Ihr Besitz war zu groß, um zusammenzuwohnen. 7 PS Deshalb brach ein Streit aus zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots. In dieser Zeit lebten außerdem noch die Kanaaniter und Perisiter im Land.
8 PS Abram beredete die Sache mit Lot. »Dieser Streit zwischen dir und mir und zwischen deinen Hirten und meinen Hirten muss ein Ende haben«, sagte er. »Schließlich sind wir miteinander verwandt! 9 PS Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das ganze Land liegt vor dir. Wenn du nach links ziehen willst, werde ich nach rechts ziehen. Gehst du jedoch nach rechts, werde ich mich nach links wenden.«
10 PS Lot schaute sich die fruchtbare Ebene des Jordantals an, die sich nach Zoar hin erstreckte. Denn bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstörte, war das ganze Gebiet gut bewässert, wie der Garten des HERRN oder Ägypten. 11Deshalb wählte Lot das Jordantal. Sie trennten sich voneinander und Lot zog nach Osten. 12Während Abram im Land Kanaan blieb, ließ Lot sich in der Gegend der Städte der Jordanebene nieder und zog mit seinen Zelten bis in die Nähe von Sodom. 13 PS Die Bewohner Sodoms aber waren sehr böse und sündigten schwer vor dem HERRN.
14 PS Nachdem Lot fortgezogen war, sprach der HERR zu Abram: »Schau dich nach allen Seiten um. 15 PS Dieses ganze Land, das du siehst, werde ich dir und deinen Nachkommen für immer zum Besitz geben. 16 PS Und ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht zählen kann – so wie der Staub auf dem Erdboden! 17 PS Mach dich auf den Weg und durchzieh das ganze Land, denn ich werde es dir geben.« 18 PS Da verlegte Abram sein Lager zu dem Eichenhain von Mamre bei Hebron. Dort baute er dem HERRN einen Altar.
Abram rettet Lot
1 PS König Amrafel von Babel♦, König Arjoch von Ellasar, König Kedor-Laomer von Elam und König Tidal von Gojim 2 PS führten Krieg gegen König Bera von Sodom, König Birscha von Gomorra, König Schinab von Adma, König Schemeber von Zebojim und gegen den König von Bela, dem heutigen Zoar.
3 PS Die Könige von Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela hatten ein Bündnis geschlossen und waren mit ihren Heeren ins Siddimtal gezogen, wo heute das Tote Meer ist. 4Zwölf Jahre lang waren sie König Kedor-Laomer untertan gewesen, aber im 13. Jahr lehnten sie sich gegen ihn auf.
5 PS Ein Jahr später kamen Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige an. Sie besiegten die Refaïter in Aschterot-Karnajim, die Susiter in Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim 6und die Horiter im Gebirge Seïr bis nach El-Paran am Rande der Wüste. 7 PS Dann wandten sie sich nach En-Mischpat, dem heutigen Kadesch, und verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter und auch die Gegend von Hazezon-Tamar, wo die Amoriter lebten.
8Daraufhin brach das Heer der Könige von Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela, dem heutigen Zoar, auf und nahm im Siddimtal Aufstellung zum Kampf 9gegen König Kedor-Laomer von Elam, König Tidal von Gojim, König Amrafel von Babel und König Arjoch von Ellasar – vier Könige gegen fünf. 10Nun gab es jedoch in dem Tal viele Teergruben. Als das Heer der Könige von Sodom und Gomorra floh, fielen manche Krieger in die Teergruben, während der Rest in die Berge entkommen konnte. 11Daraufhin plünderten die Sieger die Reichtümer und Nahrungsmittelvorräte von Sodom und Gomorra und machten sich dann auf den Heimweg. 12 PS Auch Lot – den Neffen Abrams, der in Sodom lebte – nahmen sie gefangen und erbeuteten seinen gesamten Besitz. 13 PS Einer der Männer jedoch, die entkommen konnten, kam zu Abram dem Hebräer, der bei dem Eichenhain des Amoriters Mamre lagerte. Er berichtete ihm, was vorgefallen war. Mamre und seine Verwandten Eschkol und Aner waren mit Abram verbündet.
14 PS Als Abram hörte, dass Lot gefangen genommen worden war, rief er alle kampferprobten Männer zusammen, die in seinem Lager geboren worden waren – 318 an der Zahl. Dann verfolgte er Kedor-Laomers Heer bis nach Dan. 15 PS Dort teilte er seine Männer auf, griff in der Nacht an und besiegte Kedor-Laomers Heer. Abram jagte den Männern bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt, hinterher. 16Auf diese Weise eroberten Abram und seine Verbündeten alles zurück: die ganze Beute, Abrams Neffen Lot und dessen ganzen Besitz, alle Frauen und alle anderen Gefangenen.
Melchisedek segnet Abram
17 PS Als Abram von seinem Sieg über Kedar-Laomer und den mit ihm verbündeten Königen zurückkehrte, zog ihm der König von Sodom ins Schawetal, das ist das Königstal, entgegen. 18 PS Melchisedek, der König von Salem und ein Priester des höchsten Gottes, brachte ihm Brot und Wein. 19 PS Melchisedek segnete Abram mit dem folgenden Segen:
»Gesegnet sei Abram durch den höchsten Gott,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
20 PS Und gepriesen sei der höchste Gott,
der dir deine Feinde in die Hände gegeben hat.«
Da gab Abram Melchisedek ein Zehntel von allem, was er zurückerobert hatte. 21Der König von Sodom sagte zu ihm: »Gib mir nur meine Leute zurück. Die restliche Beute darfst du behalten.« 22 PS Abram entgegnete: »Ich erhebe meine Hand und schwöre bei dem HERRN, dem höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, 23 PS dass ich nicht einmal einen Faden oder einen Schuhriemen von dem behalte, was dir gehört. Denn sonst könntest du sagen: ›Ich bin es, der Abram reich gemacht hat!‹ 24 PS Nur was die jungen Männer bereits verzehrt haben, nehme ich von dir an. Doch gib meinen Verbündeten Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir in den Kampf gezogen sind, ihren Teil der Beute.«
Der Bund des HERRN mit Abram
1 PS Danach sprach der HERR in einer Vision zu Abram: »Hab keine Angst, Abram, denn ich will dich beschützen und dich reich belohnen.«
2-3Doch Abram entgegnete: »O allmächtiger HERR, was wirst du mir geben, wenn ich kinderlos bin? Da du mir keine Kinder geschenkt hast, wird mich mein Verwalter Eliëser von Damaskus beerben.«
4 PS Da sprach der HERR zu ihm: »Nein, dein Verwalter wird dich nicht beerben. Du wirst einen Sohn bekommen, der dein Erbe sein wird.« 5 PS Der HERR führte Abram nach draußen und sprach zu ihm: »Schau hinauf zum Himmel. Kannst du etwa die Sterne zählen?« Dann versprach er ihm: »So zahlreich werden deine Nachkommen sein!« 6 PS Und Abram glaubte dem HERRN und der HERR erklärte ihn wegen seines Glaubens für gerecht. 7 PS Dann sprach der HERR zu ihm: »Ich bin der HERR, der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat, um dir dieses Land zu geben.«
8 PS Doch Abram entgegnete: »O allmächtiger HERR, wie kann ich sicher sein, dass ich es wirklich bekommen werde?«
9 PS Da befahl ihm der HERR: »Bring mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine andere Taube.« 10Abram holte die Tiere und schlachtete sie. Er schnitt jedes einzelne der Länge nach durch und legte je eine Hälfte der anderen gegenüber. Die Vögel aber zerteilte er nicht. 11Raubvögel stießen auf die Kadaver herab, doch Abram jagte sie weg. 12 PS Als die Sonne unterging, fiel Abram in einen tiefen Schlaf. Während er schlief, befiel ihn eine schreckliche, dunkle Angst.
13 PS Da sprach der HERR zu Abram: »Du sollst wissen, dass deine Nachkommen Fremde in einem fremden Land sein werden. Sie werden 400 Jahre lang als Sklaven unterdrückt werden. 14 PS Doch ich werde das Volk, das sie unterdrückt, bestrafen. Am Ende werden sie mit großen Reichtümern von dort wegziehen. 15 PS Du aber wirst ein hohes Alter erreichen und in Frieden sterben. 16 PS Erst wenn die Sünde der Amoriter das Maß voll gemacht haben wird, werden deine Nachkommen nach vier Generationen hierher zurückkehren.«
17 PS Als die Sonne untergegangen und es ganz dunkel geworden war, fuhr ein rauchender Feuerofen und eine flammende Fackel zwischen den Hälften der Kadaver hindurch. 18 PS So schloss der HERR an jenem Tag einen Bund mit Abram und sprach: »Ich werde dieses Land deinen Nachkommen geben, das ganze Gebiet von den Grenzen Ägyptens♦ bis zum großen Fluss Euphrat – 19 PS das Land der Keniter, Kenasiter, Kadmoniter, 20Hetiter, Perisiter, Refaïter, 21Amoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und Jebusiter.«
Die Geburt Ismaels
1 PS Doch Sarai, die Frau Abrams, bekam keine Kinder. Sarai hatte jedoch eine ägyptische Sklavin namens Hagar. 2 PS Da sagte Sarai zu Abram: »Der HERR hat mir keine Kinder geschenkt. Schlaf du mit meiner Sklavin. Vielleicht kann ich durch sie Kinder haben.« Abram war einverstanden. 3 PS Sarai gab ihrem Mann ihre ägyptische Sklavin Hagar als Nebenfrau. Sie lebten damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.
4 PS Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. Als Hagar bemerkte, dass sie schwanger war, verachtete sie ihre Herrin Sarai. 5 PS Da machte Sarai Abram einen Vorwurf: »Das ist alles deine Schuld! Jetzt, wo meine Sklavin schwanger ist, werde ich von ihr verachtet. Dabei habe ich sie dir doch zur Frau gegeben. Der HERR soll Richter sein zwischen dir und mir!«
6Abram entgegnete ihr: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für angebracht hältst.« Doch als Sarai hart mit ihr umsprang, lief Hagar fort.
7 PS Der Engel des HERRN fand Hagar in der Wüste neben der Quelle am Weg nach Schur. 8 PS Er sprach zu ihr: »Hagar, Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?«
»Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai«, antwortete sie.
9 PS Da sprach der Engel des HERRN: »Kehr zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter. 10 PS Ich werde dir mehr Nachkommen geben, als du zählen kannst. 11 PS Du wirst einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael♦, denn der HERR hat deine Hilferufe gehört. 12 PS Dein Sohn wird ungezähmt sein wie ein wilder Esel! Er wird sich gegen alle stellen und alle werden gegen ihn sein. Ja, er wird mit allen seinen Brüdern im Streit leben.«
13 PS Da nannte Hagar den HERRN, der zu ihr gesprochen hatte, El-Roï♦. Denn sie sagte: »Ich habe den gesehen, der mich sieht!« 14 PS Die Quelle erhielt später den Namen Beer-Lachai-Roï♦. Sie liegt zwischen Kadesch und Bered.
15 PS Hagar aber gebar Abram einen Sohn und Abram nannte ihn Ismael. 16 PS Zu dieser Zeit war Abram 86 Jahre alt.
Abram wird umbenannt in Abraham
1 PS Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach: »Ich bin Gott, der Allmächtige; diene mir treu und lebe so, wie es mir gefällt. 2 PS Ich will einen Bund mit dir schließen; von dir soll ein mächtiges Volk abstammen.« 3 PS Daraufhin warf Abram sich zu Boden. Da sprach Gott zu ihm: 4»Dies ist mein Bund mit dir: Ich will dich zum Vater vieler Völker machen! 5 PS Du sollst nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham♦, denn ich werde dich zum Vater vieler Völker machen. 6 PS Ich will dir so viele Nachkommen geben, dass aus ihnen ganze Völker entstehen werden. Auch Könige werden von dir abstammen!
7 PS Dieser Bund zwischen uns soll auch für die kommenden Generationen gelten, er wird für alle Zeit Gültigkeit haben zwischen mir und deinen Nachkommen. Ich will dein Gott und der Gott deiner Nachkommen sein. 8Ja, ich will dir und deinen Nachkommen das ganze Land Kanaan, in dem du jetzt als Fremder lebst, für immer geben. Und ich will ihr Gott sein.«
Das Zeichen der Beschneidung
9»Du und deine Nachkommen«, so befahl Gott Abraham, »ihr sollt meinen Bund halten. 10 PS Und dies ist der Bund, den ihr halten müsst: Jeder Mann unter euch soll beschnitten werden. 11 PS Die Vorhaut eures Gliedes soll weggeschnitten werden. Das wird das Zeichen des Bundes zwischen mir und euch sein. 12 PS Jedes männliche Kind soll acht Tage nach seiner Geburt beschnitten werden. Das gilt für alle, die in deinem Haus geboren werden, selbst für die ausländischen Sklaven, die du gekauft hast und die eigentlich nicht zu deinen Nachkommen gehören. 13Wirklich alle sollen beschnitten werden. Auf diese Weise werdet ihr das Zeichen meines ewigen Bundes an eurem Körper tragen. 14 PS Wer sich nicht beschneiden lässt, muss aus dem Volk ausgestoßen und getötet werden, weil er meinen Bund gebrochen hat.«
Sarai wird umbenannt in Sara
15 PS Und Gott fügte hinzu: »Was Sarai, deine Frau, betrifft – du sollst sie nicht länger Sarai nennen. Von jetzt an soll sie Sara♦ heißen. 16 PS Und ich will sie segnen und dir auch durch sie einen Sohn schenken. Ja, ich will sie überreich segnen und sie zur Mutter vieler Völker machen. Sogar Könige werden unter ihren Nachkommen sein!«
17 PS Abraham warf sich vor Gott auf sein Gesicht, doch insgeheim lachte er. »Wie kann ich mit 100 Jahren noch Vater werden?«, fragte er sich. »Und Sara ist 90 Jahre alt. Wie kann sie da noch ein Kind bekommen?« 18Und er sagte zu Gott: »Ja, aber lass Ismael vor dir leben!«
19 PS Gott aber entgegnete ihm: »Sara, deine Frau, wird einen Sohn bekommen, den sollst du Isaak♦ nennen. Und ich will meinen ewigen Bund mit ihm und seinen Nachkommen bestätigen. 20 PS Was Ismael betrifft, so will ich deiner Bitte nachkommen. Ich will ihn segnen. Ich will ihn fruchtbar machen und ihm viele Nachkommen schenken. So werde ich aus seinen Nachkommen ein großes Volk machen. Zwölf Fürsten werden von ihm abstammen. 21 PS Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, der dir und Sara nächstes Jahr um diese Zeit geboren werden wird.«
22 PS Nachdem Gott mit Abraham gesprochen hatte, fuhr er zum Himmel auf. 23 PS Noch am gleichen Tag beschnitt Abraham seinen Sohn Ismael und alle anderen männlichen Angehörigen seines Haushaltes – egal, ob sie in seinem Haus geboren oder als Sklaven gekauft worden waren –, so wie Gott es angeordnet hatte. 24 PS Abraham war 99 Jahre alt, als seine Vorhaut beschnitten wurde. 25 PS Sein Sohn Ismael war bei seiner Beschneidung 13 Jahre. 26Abraham und sein Sohn Ismael wurden noch am gleichen Tag beschnitten, 27zusammen mit allen anderen männlichen Angehörigen von Abrahams Haushalt, egal, ob sie im Haus geboren oder als Sklaven gekauft worden waren.
Sara wird ein Sohn versprochen
1 PS Der HERR erschien ihm noch einmal bei dem Eichenhain von Mamre. Eines Tages um die Mittagszeit, als Abraham am Eingang seines Zeltes saß, 2 PS sah er plötzlich drei Männer ganz in der Nähe stehen. Als er sie bemerkte, stand er auf, lief ihnen entgegen und verneigte sich tief vor ihnen. 3»Mein Herr«, sagte er, »wenn du mir, deinem Diener, freundlich gesinnt bist, dann geh doch nicht einfach weiter. 4 PS Ruht euch im Schatten dieses Baumes aus, während meine Knechte etwas Wasser holen, um euch die Füße zu waschen. 5 PS Ich will euch etwas zu essen bringen, damit ihr danach gestärkt weiterreisen könnt. Denn deshalb seid ihr ja bei mir vorbeigekommen.«
»Gut«, sagten sie, »tu, wie du gesagt hast.«
6Da lief Abraham zurück zum Zelt und sagte zu Sara: »Hol schnell drei Maß♦ deines besten Mehls und backe Fladenbrot.« 7Dann lief er hinaus zur Herde, holte ein zartes, junges Kalb und gab es einem Knecht, mit der Anweisung, es umgehend zu schlachten und zuzubereiten. 8Als das Essen fertig war, nahm er Butter und Milch und das gebratene Fleisch und servierte es den Männern. Während sie aßen, wartete er bei ihnen unter den Bäumen.
9»Wo ist Sara, deine Frau?«, fragten sie ihn.
»Im Zelt«, antwortete Abraham.
10 PS Da wurde ihm gesagt: »Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich zurückkehren. Dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.«
Sara aber belauschte das Gespräch vom Eingang des Zeltes aus. 11 PS Und da Abraham und Sara beide alt waren und Sara schon lange nicht mehr in dem Alter war, in dem Frauen Kinder bekommen können, 12 PS lachte sie leise. »Jetzt, nachdem ich verwelkt bin, sollte ich noch an Liebeslust denken?!«, dachte sie. »Und mein Mann ist ja auch schon viel zu alt!«
13Da sagte der HERR zu Abraham: »Warum hat Sara gelacht und gedacht: ›Sollte ich wirklich noch ein Kind bekommen, obwohl ich schon so alt bin?‹ 14 PS Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? In genau einem Jahr werde ich wieder zu dir kommen. Und dann wird Sara einen Sohn haben.« 15Sara hatte Angst und behauptete: »Ich habe nicht gelacht.« Doch er sagte: »Doch, du hast gelacht.«
Abraham bittet für Sodom
16 PS Daraufhin brachen die Männer auf. Abraham begleitete sie ein Stück.
17Als sie auf Sodom hinabblickten, überlegte der HERR: »Soll ich wirklich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe? 18 PS Von ihm wird ein großes und mächtiges Volk abstammen und alle Völker der Erde werden durch ihn gesegnet werden. 19 PS Ich habe ihn auserwählt, damit er seine Nachkommen lehrt, nach meinem Willen zu leben und zu tun, was richtig und gerecht ist. Dann werde ich alle meine Versprechen einlösen, die ich ihm gegeben habe.« 20 PS Und so sprach der HERR zu Abraham: »Zahlreiche Klagen über die Einwohner von Sodom und Gomorra sind mir zu Ohren gekommen. Die Anschuldigungen gegen sie sind in der Tat sehr schwer. 21 PS Ich will nun hingehen und mich davon überzeugen, ob das wahr ist oder nicht. Sollten die Klagen sich als wahr erweisen, werde ich die Einwohner von Sodom und Gomorra vernichten.«
22 PS Die beiden anderen Männer setzten ihren Weg nach Sodom fort, der HERR aber blieb bei Abraham zurück. 23 PS Abraham kam näher heran und fragte: »Willst du etwa die Gerechten zusammen mit den Schuldigen töten? 24Angenommen, es befinden sich 50 Gerechte in der Stadt: Willst du sie dann wirklich töten? Wirst du den Ort dann nicht wegen der 50 Gerechten verschonen? 25 PS Ganz sicher würdest du die Gerechten nicht zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die anderen! Sollte nicht der Richter der ganzen Welt gerecht handeln?«
26Und der HERR antwortete ihm: »Wenn ich in Sodom 50 Gerechte finde, werde ich um ihretwillen die ganze Stadt verschonen.«
27 PS Da begann Abraham noch einmal: »Ich habe es gewagt, mit dem Herrn zu sprechen, obwohl ich nur ein sterblicher Mensch bin. 28Vielleicht fehlen ja noch fünf zu den 50 Gerechten. Wirst du wegen dieser fünf die Stadt zerstören?«
Und er sagte: »Wenn ich 45 finde, werde ich sie nicht zerstören.«
29Abraham beharrte: »Angenommen, es lassen sich nur 40 finden?«
Und er antwortete: »Dann werde ich sie wegen der 40 verschonen.«
30 PS »Ärgere dich nicht, Herr, wenn ich noch einmal rede«, bat Abraham. »Angenommen, es sind nur 30?«
Und er sprach: »Ich werde es nicht tun, wenn ich 30 finde.«
31Da sagte Abraham: »Ich habe es gewagt, mit dem Herrn zu sprechen. Angenommen, es gibt nur 20?«
Und er antwortete: »Dann will ich sie wegen der 20 nicht zerstören.«
32Schließlich sagte Abraham: »Herr, bitte werde nicht zornig. Ich will nur noch ein letztes Mal reden! Angenommen, es finden sich dort nur zehn?«
Und er sprach: »Dann will ich sie wegen der zehn nicht zerstören.«
33 PS Nach diesem Gespräch mit Abraham ging der HERR fort und Abraham kehrte nach Hause zurück.
Sodom und Gomorra werden zerstört
1 PS Am Abend erreichten die beiden Engel Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie sah, stand er auf und ging ihnen entgegen. Er verneigte sich tief vor ihnen. 2 PS »Meine Herren«, sagte er, »kommt in mein Haus, lasst euch die Füße waschen und seid meine Gäste für die Nacht. Morgen früh könnt ihr dann weiterreisen.«
»Nein«, antworteten sie, »wir wollen auf dem Marktplatz übernachten.«
3 PS Aber Lot drängte sie so lange, bis sie mit ihm in sein Haus kamen. Dort bereitete er für sie ein gutes Essen zu, backte frisches Brot und sie aßen. 4 PS Noch ehe sie sich schlafen gelegt hatten, kamen alle Männer Sodoms – junge und alte – und umstellten das Haus. 5 PS Sie schrien: »Lot, wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Schick sie zu uns heraus, wir wollen uns an ihnen befriedigen!« 6Lot ging zu ihnen vors Haus und schloss die Tür hinter sich zu. 7»Meine Brüder«, bat er, »begeht doch kein solches Verbrechen! 8Seht doch, ich habe zwei Töchter, die noch mit keinem Mann geschlafen haben. Die kann ich zu euch herausbringen. Tut mit ihnen, was ihr wollt. Nur lasst diese Männer in Ruhe, denn deshalb sind sie in mein Haus gekommen.«
9 PS »Mach, dass du fortkommst!«, riefen sie. »Du hast dich als Fremder bei uns niedergelassen und jetzt spielst du dich als Richter über uns auf! Wir werden dich noch schlimmer zurichten als diese beiden Männer.« Sie stürzten sich auf Lot und wollten die Haustür aufbrechen. 10 PS Da zogen die beiden Engel ihn ins Haus und verschlossen die Tür. 11 PS Sie schlugen die Männer vor der Tür mit Blindheit, sodass sie die Tür nicht mehr finden konnten.
12»Hast du noch irgendwelche Verwandten in der Stadt – Schwiegersöhne, Söhne, Töchter oder sonst jemand von der Familie?«, fragten die Engel Lot. »Dann bring sie aus der Stadt heraus. 13 PS Denn wir werden die Stadt dem Erdboden gleichmachen. Schwere Klagen über diesen Ort sind vor den HERRN gekommen und er hat uns beauftragt ihn zu vernichten.«
14 PS Da lief Lot zu den Verlobten seiner Töchter und bat sie: »Schnell, verlasst die Stadt! Denn der HERR wird sie zerstören.« Die jungen Männer aber lachten ihn aus.
15Bei Tagesanbruch drängten die Engel Lot: »Nimm deine Frau und deine beiden Töchter. Geh los, damit du nicht umkommst, wenn das Gericht über die Stadt hereinbricht.«
16Als Lot immer noch zögerte, nahmen die Engel ihn, seine Frau und seine Töchter bei der Hand und führten sie aus der Stadt hinaus, denn der HERR wollte sie verschonen. Außerhalb der Stadt ließen die Engel sie wieder los. 17 PS »Lauf um dein Leben!«, warnten die Engel ihn. »Bleib nirgends stehen und schau dich nicht um! Flieh in die Berge, damit du nicht umkommst.«
18»Ach, Herr, bitte nicht«, bat Lot. 19»Du warst so gnädig und hast mir das Leben gerettet! Aber ich schaffe es nicht mehr bis ins Gebirge, bevor das Unglück über die Stadt hereinbricht und mich in den Tod reißt. 20Jenes Dorf ist nahe genug, um dorthin zu fliehen. Es ist doch nur klein. Ich will mich dort in Sicherheit bringen. Ist es nicht klein genug, damit ich in ihm am Leben bleiben kann?«
21»Gut«, antwortete ihm einer der Engel, »ich will auch diese Bitte erfüllen und dieses Dorf nicht zerstören. 22 PS Bring dich schnell dort in Sicherheit. Denn ich kann nichts tun, bevor du nicht dort bist.« Darum wurde das Dorf Zoar♦ genannt.
23Die Sonne ging gerade auf, als Lot das Dorf erreichte. 24 PS Da ließ der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel auf Sodom und Gomorra regnen. 25 PS Er machte die Städte dem Erdboden gleich, zusammen mit der ganzen Ebene. Er tötete alle Bewohner und vernichtete alles, was dort wuchs. 26 PS Lots Frau aber schaute auf der Flucht zurück und erstarrte zu einer Salzsäule.
27 PS Früh an diesem Morgen eilte Abraham zu der Stelle, wo er mit dem HERRN gesprochen hatte. 28 PS Er schaute auf Sodom und Gomorra und die ganze Umgebung hinunter und sah von dort Rauch und Qualm wie aus einem Ofen aufsteigen. 29 PS Doch Gott hatte Abrahams Bitte erhört: Er hatte zwar die Städte zerstört, in denen Lot gewohnt hatte, Lot selbst aber in Sicherheit gebracht.
Lot und seine Töchter
30 PS Lot hatte Angst in Zoar zu bleiben. Deshalb zog er sich mit seinen beiden Töchtern in eine Höhle oben in den Bergen zurück, wo er von da an lebte. 31Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Hier gibt es weit und breit keinen Mann, mit dem wir schlafen können, und unser Vater ist alt. 32Komm, wir machen ihn mit Wein betrunken und schlafen dann mit ihm. So werden wir durch unseren Vater zu Kindern kommen.« 33 PS Noch am selben Abend machten sie ihn betrunken, und die ältere Tochter ging zu ihm und schlief mit ihrem Vater. Dieser aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte und wieder aufstand.
34Am nächsten Morgen sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Letzte Nacht habe ich mit unserem Vater geschlafen. Wir wollen ihn heute Abend noch einmal mit Wein betrunken machen. Dann geh du zu ihm hinein und schlaf mit ihm. Auf diese Weise werden wir zu Kindern kommen.« 35Also machten sie ihn an diesem Abend wieder betrunken, und die jüngere Tochter ging zu ihm und schlief mit ihm. Lot merkte auch diesmal nicht, wie sie sich zu ihm legte und wieder aufstand. 36So wurden beide Töchter Lots von ihrem Vater schwanger.
37 PS Als die ältere Tochter einen Sohn bekam, nannte sie ihn Moab♦. Moab wurde der Stammvater der Moabiter. 38 PS Die jüngere Tochter bekam einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi♦. Dieser wurde der Stammvater der Ammoniter.
Abraham täuscht Abimelech
1 PS Abraham zog südwärts in den Negev und lebte eine Zeit lang zwischen Kadesch und Schur, bevor er sich in der Stadt Gerar niederließ. 2 PS Den Leuten dort erzählte er, dass seine Frau Sara seine Schwester sei. Und so ließ König Abimelech von Gerar Sara in seinen Palast holen.
3 PS In der Nacht erschien Gott Abimelech im Traum und sagte zu ihm: »Du musst sterben. Denn die Frau, die du dir genommen hast, ist verheiratet.«
4 PS Da Abimelech jedoch noch nicht mit Sara geschlafen hatte, entgegnete er: »Herr, willst du sogar einen Unschuldigen töten? 5 PS Abraham sagte zu mir: ›Sie ist meine Schwester‹, und sie selbst bestätigte: ›Ja, er ist mein Bruder.‹ Ich habe mit reinem Gewissen gehandelt!«
6»Ja, ich weiß es«, antwortete Gott. »Deshalb habe ich dich davor bewahrt gegen mich zu sündigen, und ließ es nicht zu, dass du sie berührst. 7 PS Schick sie jetzt zu ihrem Mann zurück, denn er ist ein Prophet. Er wird dann für dich beten. So bleibst du am Leben. Wenn du sie aber nicht zu ihm zurückschickst, wirst du und alle deine Angehörigen sterben.«
8Am nächsten Morgen stand Abimelech früh auf und ließ alle seine Leute zu sich kommen. Als er ihnen berichtete, was vorgefallen war, bekamen sie große Angst. 9 PS Dann ließ Abimelech Abraham rufen. »Warum hast du uns das angetan?«, wollte er wissen. »Was habe ich dir getan, dass du über mich und mein Volk so eine schwere Schuld bringst? So etwas darf man nicht tun! 10Was hast du damit beabsichtigt?«
11 PS Abraham antwortete: »Ich glaubte, die Bewohner dieser Stadt hätten keine Ehrfurcht vor Gott. Ich befürchtete, sie würden mich wegen meiner Frau töten. 12Übrigens ist sie tatsächlich meine Schwester. Wir haben beide denselben Vater, aber verschiedene Mütter, und ich habe sie geheiratet. 13 PS Als Gott mich aus meiner Heimat in die Fremde schickte, bat ich sie: ›Tu das mir zuliebe: Gib dich überall, wo wir auch hinkommen, als meine Schwester aus.‹«
14 PS Abimelech schenkte Abraham Schafe, Rinder, Sklaven und Sklavinnen und gab ihm auch seine Frau Sara zurück. 15»Mein Land steht dir offen. Lass dich nieder, wo immer es dir gefällt«, bot Abimelech Abraham an. 16 PS Dann sagte er zu Sara: »Ich gebe deinem ›Bruder‹ 1.000 Schekel♦ Silber als Entschädigung. So kann jeder sehen, dass deine Ehre nicht angetastet wurde.«
17 PS Dann betete Abraham zu Gott. Und Gott heilte Abimelech, seine Frau und die Sklavinnen in seinem Haus, sodass sie wieder Kinder bekommen konnten. 18 PS Denn der HERR hatte alle Frauen im Haus Abimelechs mit Unfruchtbarkeit gestraft, wegen Sara, der Frau Abrahams.
Die Geburt von Isaak
1Der HERR hielt sein Versprechen, das er Sara gegeben hatte. 2 PS Sara wurde schwanger und bekam einen Sohn. Abraham wurde Vater, obwohl er schon sehr alt war, genau zu der Zeit, die Gott vorausgesagt hatte. 3Abraham nannte seinen Sohn, den ihm Sara geboren hatte, Isaak♦. 4 PS Acht Tage nach der Geburt beschnitt Abraham Isaak, wie Gott es angeordnet hatte. 5 PS Abraham war 100 Jahre alt, als sein Sohn Isaak geboren wurde.
6 PS Und Sara freute sich: »Gott lässt mich wieder lachen! Alle, die dies hören, werden mit mir lachen. 7 PS Denn wer hätte sich träumen lassen, dass ich noch Kinder stille? Und doch habe ich Abraham in seinem hohen Alter einen Sohn geboren!«
Hagar und Ismael werden fortgejagt
8 PS Isaak wuchs heran und brauchte schließlich nicht mehr gestillt zu werden. Aus diesem Anlass veranstaltete Abraham ein großes Fest. 9 PS Sara aber beobachtete, wie Ismael – der Sohn von Abraham und ihrer ägyptischen Sklavin Hagar – sich über Isaak lustig machte. 10 PS Da forderte sie Abraham auf: »Jag diese Sklavin und ihren Sohn fort! Ich will nicht, dass mein Sohn Isaak sich mit ihm unser Erbe teilen muss!«
11Das gefiel Abraham gar nicht, denn Ismael war schließlich auch sein Sohn. 12 PS Gott aber sprach zu Abraham: »Ärgere dich nicht wegen des Jungen und deiner Sklavin. Tu alles, was Sara verlangt, denn nur die Nachkommen Isaaks sollen als deine Nachkommen bezeichnet werden. 13 PS Doch ich werde auch aus Ismaels Nachkommen ein Volk machen, weil auch er dein Sohn ist.«
14 PS Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er gab Hagar Reiseverpflegung und einen Wasserschlauch mit und legte ihr beides über die Schultern. Dann schickte er sie fort, zusammen mit ihrem Sohn. Hagar ging weg und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. 15 PS Als sie das Wasser im Schlauch ausgetrunken hatten, ließ sie den Jungen im Schatten eines Busches zurück. 16 PS Sie selbst ging noch etwas weiter und setzte sich ungefähr 100 Meter♦ entfernt auf den Boden. »Ich kann nicht mit ansehen, wie mein Sohn stirbt!«, seufzte sie und brach in Tränen aus.
17 PS Aber Gott hörte das Schreien des Jungen und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel aus zu: »Hagar, was ist mit dir? Hab keine Angst! Gott hat das Weinen deines Sohnes gehört, der dort liegt. 18 PS Steh auf, nimm den Jungen und halte ihn fest an der Hand, denn ich werde seine Nachkommen zu einem großen Volk machen.«
19Da öffnete Gott Hagar die Augen, sodass sie einen Brunnen entdeckte. Dort füllte sie ihren Wasserschlauch und gab dem Jungen zu trinken. 20 PS Gott war mit dem Jungen. Er wuchs in der Wüste heran und wurde ein ausgezeichneter Bogenschütze. 21 PS Er wohnte in der Wüste Paran und seine Mutter nahm ihm eine Ägypterin zur Frau.
Abrahams Vertrag mit Abimelech
22 PS Damals kam Abimelech zusammen mit Pichol, seinem Heerführer, zu Abraham. »Gott ist bei dir in allem, was du tust«, sagte Abimelech. 23 PS »Schwöre mir nun bei Gott, dass du mich und meine Nachkommen nicht betrügen wirst. Ich habe dir nur Gutes getan, tu du nun dasselbe an mir und an dem Land, in dem du lebst.«
24»Ich schwöre es dir!«, antwortete Abraham. 25 PS Dann beschwerte er sich bei Abimelech, weil dessen Knechte Abrahams Knechten gewaltsam einen seiner Brunnen weggenommen hatten.
26»Davon höre ich heute zum ersten Mal«, sagte Abimelech. »Ich weiß nicht, wer das getan hat. Auch du hast mir nichts davon gesagt.« 27 PS Abraham gab Abimelech ein Schaf und einen Ochsen und sie schlossen einen Vertrag. 28Als Abraham jedoch sieben weitere Lämmer auf die Seite stellte, 29fragte Abimelech: »Was hast du mit diesen sieben Lämmern vor?«
30 PS Abraham antwortete: »Diese sieben Lämmer sollst du als Geschenk von mir annehmen. Damit bestätigst du offiziell, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.« 31 PS -32Deshalb wird dieser Ort Beerscheba – ›Brunnen des Schwurs‹ – genannt, weil Abimelech und Abraham hier ihren Bund mit einem Schwur bekräftigt hatten. Danach brachen Abimelech und Pichol, sein Heerführer, auf und kehrten ins Land der Philister zurück. 33 PS Abraham aber pflanzte in Beerscheba eine Tamariske und betete dort den HERRN, den ewigen Gott, an. 34Abraham lebte viele Jahre im Land der Philister.
Abrahams Gehorsam wird auf die Probe gestellt
1 PS Einige Zeit später stellte Gott Abraham auf die Probe. »Abraham!«, rief Gott.
»Hier bin ich«, antwortete Abraham.
2 PS »Nimm deinen einzigen Sohn Isaak, den du so lieb hast, und geh mit ihm ins Land Morija. Dort werde ich dir einen Berg zeigen, auf dem du Isaak als Brandopfer für mich opfern sollst.«
3Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er sattelte seinen Esel und nahm seinen Sohn Isaak sowie zwei seiner Diener mit. Dann spaltete er Holz für das Brandopfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den Gott ihm genannt hatte. 4Nach drei Tagen entdeckte er den Berg in einiger Entfernung. 5»Wartet hier mit dem Esel auf uns!«, wies er seine beiden Diener an. »Der Junge und ich werden noch ein Stück weitergehen. Dort oben werden wir Gott anbeten und dann zu euch zurückkommen.«
6 PS Abraham nahm das Holz für das Brandopfer vom Esel und legte es Isaak auf die Schultern. Er selbst trug das Messer und das Feuer. Während die beiden zusammen auf den Berg stiegen, 7 PS fragte Isaak: »Vater?«
»Ja, mein Sohn«, antwortete Abraham.
»Wir haben Holz und Feuer«, sagte der Junge, »aber wo ist das Lamm für das Opfer?«
8»Gott wird für ein Lamm sorgen, mein Sohn«, antwortete Abraham. So gingen sie zusammen weiter.
9 PS Schließlich kamen sie an die Stelle, die Gott Abraham genannt hatte. Dort baute Abraham einen Altar und schichtete das Holz darauf. Dann fesselte er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. 10Abraham nahm das Messer, um seinen Sohn als Opfer für den Herrn zu töten. 11 PS In diesem Augenblick rief der Engel des HERRN ihn vom Himmel: »Abraham! Abraham!«
»Ja«, antwortete er. »Ich höre.«
12 PS »Lass es sein«, sagte der Engel. »Tu dem Kind nichts. Denn jetzt weiß ich, dass du Ehrfurcht vor Gott hast. Du hättest sogar deinen einzigen Sohn auf meinen Befehl hin geopfert.«
13 PS Da sah Abraham auf und entdeckte einen Schafbock, der sich mit den Hörnern in einem Busch verfangen hatte. Er holte den Schafbock und opferte ihn anstelle seines Sohnes als Brandopfer. 14 PS Abraham nannte den Ort »Der HERR sieht«, deshalb sagt man auch heute noch: »Auf dem Berg des HERRN, wo der HERR sich sehen lässt.«
15Dann rief der Engel des HERRN noch einmal vom Himmel Abraham zu: 16 PS »Ich, der HERR, schwöre bei mir selbst: Weil du mir gehorsam warst und sogar deinen geliebten Sohn auf meinen Befehl hin geopfert hättest, 17 PS werde ich dich reich segnen. Ich werde dir viele Nachkommen schenken. Sie sollen zahllos sein wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres. Sie werden ihre Feinde besiegen. 18 PS Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf der Erde gesegnet sein, denn du hast mir gehorcht.« 19 PS Danach kehrten sie zu Abrahams Dienern zurück und zogen heim nach Beerscheba, wo Abraham wohnen blieb.
20 PS -22Danach wurde Abraham mitgeteilt: »Milka, die Frau deines Bruders Nahor, hat ihrem Mann acht Söhne geboren.« Der älteste hieß Uz, der zweitälteste Bus; auf ihn folgten Kemuël, von dem die Aramäer abstammen, Kesed, Haso, Pildasch, Jidlaf und Betuël. 23 PS Betuël war der Vater von Rebekka. 24Seine Nebenfrau Rëuma hatte auch Söhne bekommen: Tabach, Geham, Tahasch und Maacha.
Saras Begräbnis
1Als Sara 127 Jahre alt war, 2 PS starb sie in Kirjat-Arba, dem heutigen Hebron, im Lande Kanaan. Abraham trauerte und weinte um sie. 3 PS Dann ging er von dort zu den Hetitern und sagte zu ihnen: 4 PS »Ich bin ein Fremder bei euch. Bitte gebt mir ein Stück Land, auf dem ich meine Frau begraben kann.«
5Die Hetiter antworteten ihm: 6 PS »Höre auf uns, Herr. Du bist ein Fürst Gottes unter uns. Jeder von uns stellt dir gerne ein Grab zur Verfügung. Begrabe deine Frau im schönsten unserer Gräber.«
7Da verneigte sich Abraham tief vor ihnen 8 PS und sagte: »Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Frau bei euch begrabe, dann bittet Efron, den Sohn Sohars, 9mir die Höhle in Machpela am Ende seines Ackers zu überlassen. Aber er soll sie mir für den vollen Preis verkaufen, damit ich bei euch eine Grabstätte für meine Familie besitze.«
10 PS Efron saß unter den Hetitern am Stadttor. Vor allen Anwesenden sagte er zu Abraham: 11»Nein, mein Herr, hör mir zu. Ich schenke dir den Acker mitsamt der Höhle, damit du dort deine Frau begraben kannst. Die hier Anwesenden sind Zeugen dafür.«
12Abraham verneigte sich noch einmal vor den Hetitern 13und wandte sich an Efron: »Bitte, hör auf mich«, sagte er. »Ich will dir die Höhle abkaufen. Lass mich den vollen Preis für den Acker bezahlen, damit ich meine Frau dort begraben kann.«
14-15»Mein Herr«, entgegnete Efron, »pass auf! Dir würde ich das Land für 400 Schekel♦ Silber geben, doch was ist das schon? Du kannst dort deine Tote begraben.«
16 PS Abraham schlug ein und bezahlte Efron die Summe, die dieser vor den versammelten Hetitern genannt hatte, 400 Schekel nach dem damals üblichen Gewicht. 17 PS Er erwarb das Landstück bei Machpela, in der Nähe von Mamre. Dazu gehörten der Acker, die Höhle darauf und alle Bäume, die auf dem Gelände wuchsen. 18Vor den Augen der am Stadttor anwesenden Hetiter wurde dieses Geschäft getätigt. 19Abraham begrub Sara in Kanaan, in der Höhle in Machpela bei Mamre, das ist bei Hebron. 20Der Acker samt der Höhle wurde Abraham von den Hetitern als Familiengrab übereignet.
Isaak heiratet Rebekka
1 PS Abraham war inzwischen sehr alt geworden und der HERR hatte ihn in jeder Hinsicht gesegnet. 2 PS Eines Tages sagte Abraham zu seinem ältesten Sklaven, der seinen Besitz verwaltete: 3 PS »Schwöre♦ mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinen Sohn nicht mit einer kanaanitischen Frau verheiratest. 4 PS Gehe stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche dort eine Frau für meinen Sohn Isaak.«
5 PS Der Verwalter wandte ein: »Aber was ist, wenn die Frau nicht mit mir in dieses Land kommen will? Soll ich Isaak dann in deine Heimat zurückbringen, die du ja verlassen hast?«
6»Nein!«, warnte ihn Abraham. »Bring meinen Sohn auf keinen Fall dorthin! 7 PS Denn der HERR, der Gott des Himmels, hat mich aus meiner Heimat und meiner Verwandtschaft geholt. Und er hat mir mit einem Eid versprochen, dieses Land meinen Nachkommen zu geben. Er wird seinen Engel vor dir her schicken und dafür sorgen, dass du eine Frau für meinen Sohn findest. 8Wenn sie jedoch nicht mit dir kommen will, bist du nicht mehr an diesen Eid gebunden. Aber bringe meinen Sohn nicht dorthin zurück.«
9Da schwor♦ der Verwalter, die Anweisungen Abrahams auszuführen. 10 PS Er belud zehn von den Kamelen seines Herrn mit wertvollen Geschenken, machte sich auf den Weg und ging nach Mesopotamien in die Stadt, in der sich Abrahams Bruder Nahor niedergelassen hatte. 11 PS Dort ließ er die Kamele bei einem Brunnen vor der Stadt lagern. Es war Abend, um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen.
12 PS »HERR, Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »lass meine Reise erfolgreich sein und sei gut zu meinem Herrn. 13Ich stehe hier neben diesem Brunnen und gleich kommen die jungen Frauen der Stadt heraus, um Wasser zu holen. 14 PS Ich will eine von ihnen bitten: ›Gib mir bitte etwas aus deinem Krug zu trinken!‹ Wenn sie sagt: ›Trink nur. Ich werde auch deinen Kamelen zu trinken geben‹ – dann weiß ich, dass es diejenige ist, die du für Isaak ausgesucht hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn Gutes tust.«
15 PS Noch bevor er sein Gebet beendet hatte, kam Rebekka, die Tochter von Betuël, mit einem Wasserkrug auf der Schulter zum Brunnen. Betuël war der Sohn von Abrahams Bruder Nahor und dessen Frau Milka. 16 PS Rebekka war sehr schön. Sie war noch nicht verheiratet und hatte noch mit keinem Mann geschlafen. Sie stieg hinunter zum Brunnen, füllte ihren Krug und kam wieder herauf. 17 PS Schnell lief der Verwalter Abrahams zu ihr und bat sie: »Gib mir bitte ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken.«
18»Trink, Herr«, antwortete Rebekka. Sie nahm sofort den Krug von ihrer Schulter und gab ihm zu trinken. 19 PS Als er getrunken hatte, sagte sie: »Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen, bis sie genug getrunken haben!« 20Und sie leerte den Krug schnell in die Wasserrinne und eilte wieder zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie schöpfte für alle Kamele. 21Schweigend beobachtete sie der Verwalter, um zu erkennen, ob seine Reise erfolgreich sein würde oder nicht. 22 PS Als die Kamele getrunken hatten, schenkte er ihr einen goldenen Nasenring und zwei goldene Armreife♦.
23»Wie heißt dein Vater?«, fragte er. »Sag mir doch: Habt ihr in eurem Haus vielleicht noch Platz, damit wir übernachten können?«
24 PS »Mein Vater heißt Betuël«, antwortete sie. »Meine Großeltern sind Nahor und Milka. 25Ja, wir haben Platz zum Übernachten für euch und auch ausreichend Stroh und Futter für eure Kamele.«
26 PS Da kniete der Verwalter nieder und betete den HERRN an: 27 PS »Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham«, betete er. »Du bist so treu und zuverlässig zu Abraham, denn du hast mich geradewegs zu den Verwandten meines Herrn geführt.«
28 PS Die junge Frau lief schnell nach Hause, um zu erzählen, was geschehen war. 29 PS -30 PS Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Als dieser den Nasenring und die Armreife an seiner Schwester sah und hörte, was der Verwalter zu ihr gesagt hatte, lief er hinaus zum Brunnen, wo dieser noch immer mit seinen Kamelen wartete, 31 PS und sagte zu ihm: »Komm zu uns, du Gesegneter des HERRN! Warum wartest du noch hier draußen vor der Stadt, wo ich doch eine Unterkunft für euch und einen Platz im Stall für die Kamele vorbereitet habe!«
32Da ging der Verwalter mit Laban ins Haus. Die Kamele wurden abgezäumt und für den Verwalter und die Männer, die bei ihm waren, wurde Wasser gebracht, um ihnen die Füße zu waschen. 33Dann wurde das Abendessen für sie aufgetragen. Abrahams Verwalter sagte jedoch: »Ich möchte nichts essen, bevor ich nicht mein Anliegen vorgetragen habe.«
»In Ordnung«, sagte Laban. »Rede!«
34 PS »Ich bin Abrahams Verwalter«, erklärte er. 35 PS »Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet: Er hat ihn zu einem angesehenen Mann gemacht und ihm große Schaf-, Ziegen- und Rinderherden geschenkt und ein Vermögen an Silber und Gold, dazu viele Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel. 36 PS Sara, die Frau meines Herrn, hat ihm im hohen Alter noch einen Sohn geboren. Und mein Herr hat ihm alles vermacht, was ihm gehört. 37 PS Mein Herr hat mich einen Eid schwören lassen und mir befohlen: ›Nimm meinem Sohn auf gar keinen Fall eine Frau von den Kanaanitern, in deren Land ich wohne. 38Reise stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche ihm dort eine Frau!‹
39›Aber was ist, wenn die Frau nicht mit mir kommen will?‹, fragte ich ihn. 40 PS Da sagte er zu mir: ›Der HERR, in dessen Gegenwart ich lebe, wird seinen Engel mit dir schicken und dafür sorgen, dass dein Vorhaben gelingt. Du wirst in meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn finden. 41Du wirst deinen Schwur erfüllt haben, wenn du zu meinen Verwandten gehst. Und wenn man sie dir nicht geben will, so ist dein Schwur hinfällig.‹
42Als ich heute zu dem Brunnen kam, betete ich: ›O HERR, Gott meines Herrn Abraham: Lass meine Reise doch bitte erfolgreich sein! 43Ich stehe hier neben diesem Brunnen: Wenn gleich eine junge Frau aus der Stadt zum Brunnen kommt, um Wasser zu schöpfen, werde ich zu ihr sagen: ›Gib mir doch einen Schluck Wasser aus deinem Krug zu trinken. 44Wenn sie dann antwortet: ›Trink! Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen!‹, dann weiß ich, HERR, dass es diejenige ist, die du für den Sohn meines Herrn ausgewählt hast.‹
45 PS Noch bevor ich mein stilles Gebet beendet hatte, kam Rebekka mit einem Wasserkrug auf ihrer Schulter aus der Stadt. Sie stieg zum Brunnen hinunter und füllte den Krug mit Wasser. Dann bat ich sie: ›Bitte gib mir zu trinken.‹ 46Sofort nahm sie den Krug von ihrer Schulter und sagte: ›Trink! Ich will auch deinen Kamelen zu trinken geben.‹ Nachdem sie die Tiere getränkt hatte, 47 PS fragte ich sie, wer ihr Vater sei. ›Ich bin die Tochter von Betuël, dem Sohn von Nahor und Milka‹, antwortete sie mir. Dann legte ich ihr den Nasenring und die Armreife an.
48Ich kniete nieder und betete den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, an und dankte ihm. Denn er hatte mich den richtigen Weg geführt, um die Enkelin des Bruders meines Herrn als Frau für seinen Sohn zu finden. 49 PS Und nun sagt mir: Werdet ihr meinem Herrn Liebe und Treue erweisen oder nicht? Danach werde ich wissen, wie ich mich weiter zu verhalten habe.«
50 PS Da antworteten Laban und Betuël: »Der HERR hat dich hierher geführt, was sollen wir also sagen? 51Hier ist Rebekka. Nimm sie mit dir! Ja, sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es geführt hat.«
52 PS Als der Verwalter Abrahams das hörte, warf er sich zu Boden und betete den HERRN an. 53Dann holte er Silber- und Goldschmuck und schöne Kleider für Rebekka aus seinem Gepäck. Auch ihrer Mutter und ihrem Bruder machte er wertvolle Geschenke. 54 PS Der Verwalter und die Männer, die bei ihm waren, aßen und tranken und legten sich dann schlafen. Am nächsten Morgen standen sie früh auf und der Verwalter sagte: »Lasst mich noch heute aufbrechen und zu meinem Herrn zurückreisen.«
55 PS »Lass Rebekka doch noch zehn Tage bei uns bleiben«, baten ihre Mutter und ihr Bruder. »Dann kann sie mit dir gehen.«
56Doch er sagte: »Haltet mich nicht auf. Der HERR hat meiner Reise Gelingen geschenkt. Lasst mich gehen. Ich möchte zu meinem Herrn zurückkehren.«
57»Wir wollen Rebekka rufen«, antworteten sie, »und hören, wie sie darüber denkt.« 58Sie riefen Rebekka und fragten sie: »Willst du schon heute mit diesem Mann mitgehen?«
Und sie antwortete: »Ja, ich will.«
59 PS Da nahmen sie Abschied von Rebekka und ihrer Amme sowie Abrahams Verwalter und dessen Männern. 60 PS Beim Aufbruch segneten sie Rebekka mit folgenden Worten:
»Unsere Schwester, du sollst die Stammmutter von vielen Tausenden werden!
Deine Nachkommen sollen alle ihre Feinde besiegen!«
61Rebekka und ihre Dienerinnen bestiegen die Kamele und machten sich gemeinsam mit Abrahams Verwalter auf den Weg.
62 PS -63 PS Isaak wohnte im Süden des Landes. Eines Abends machte er einen Spaziergang durch die Felder und hing dabei seinen Gedanken nach. Als er vom Brunnen Beer-Lahai-Roï♦ zurückkam, sah er auf einmal Kamele näher kommen. 64Auch Rebekka hatte Isaak entdeckt und stieg schnell von ihrem Kamel. 65»Wer ist dieser Mann, der uns dort über die Felder entgegenkommt?«, fragte sie den Verwalter.
Er antwortete: »Es ist mein Herr.« Da verhüllte Rebekka ihr Gesicht mit einem Schleier. 66Der Verwalter erzählte Isaak, wie die Reise verlaufen war.
67 PS Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara und sie wurde seine Frau. Er liebte sie sehr und wurde so nach dem Tod seiner Mutter getröstet.
Abrahams Tod
1 PS Abraham heiratete noch einmal. Seine zweite Frau hieß Ketura, 2ihre Söhne hießen Simran und Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach. 3Jokschans Söhne hießen Saba und Dedan. Von Dedan stammen die Aschuriter, die Letuschiter und die Lëummiter ab. 4Midians Söhne waren Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaa. Sie alle sind Keturas Nachkommen.
5 PS Abraham vermachte seinem Sohn Isaak seinen ganzen Besitz. 6Den Söhnen seiner Nebenfrauen gab er Geschenke und schickte sie, als er noch lebte, in das Land des Ostens, damit sie nicht in der Nähe von Isaak wohnten.
7 PS Abraham wurde 175 Jahre alt 8und starb im hohen Alter nach einem erfüllten Leben. Er wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint. 9 PS Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle in Machpela bei Mamre, auf dem Acker des Hetiters Efron, des Sohnes von Zohar. 10Das war der Acker, den Abraham von den Hetitern erworben hatte. Dort wurde er neben seiner Frau Sara begraben. 11 PS Nach Abrahams Tod segnete Gott Isaak. Er wohnte in der Nähe von Beer-Lahai-Roï im Negev♦.
Die Nachkommen von Ismael
12 PS Dies ist der Stammbaum Ismaels, des Sohnes Abrahams, den ihm Hagar, Saras ägyptische Sklavin, geboren hatte. 13Dies waren die Söhne Ismaels, geordnet nach ihren Namen und Stämmen: Nebajot, der Erstgeborene, Kedar, Adbeel, Mibsam, 14Mischma, Duma, Massa, 15Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma. 16Nach ihnen werden die Stämme der Ismaeliter benannt, die in Zeltlagern und Dörfern wohnten. 17 PS Ismael starb im Alter von 137 Jahren und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint. 18 PS Seine Nachkommen wohnten in der Gegend von Hawila bis Schur, das östlich von Ägypten in Richtung Assyrien liegt. Die Stämme, die von Ismael abstammten, ließen sich östlich von ihren Bruderstämmen nieder.
Die Geburt von Jakob und Esau
19Dies ist die Geschichte von Isaak, dem Sohn Abrahams und seiner Familie. 20Als Isaak 40 Jahre alt war, heiratete er Rebekka, die Tochter des Aramäers Betuël aus dem oberen Mesopotamien. Sie war die Schwester von Laban. 21 PS Rebekka konnte keine Kinder bekommen. Isaak betete daher für sie zum HERRN. Der HERR erhörte Isaaks Gebet und Rebekka wurde schwanger. 22Die beiden Kinder in ihrem Leib stießen sich jedoch und sie seufzte: »Warum muss mir so etwas passieren?« Sie befragte deshalb den HERRN.
23 PS Der HERR antwortete ihr:
»Zwei Völker sind in deinem Bauch und zwei Nationen werden sich aus deinem Innern trennen. Das eine Volk wird stärker sein als das andere und der Große wird dem Kleinen dienen.«
24Und als die Zeit da war, brachte Rebekka Zwillinge zur Welt. 25 PS Der erste war am ganzen Körper mit rötlichen Haaren bedeckt. Deshalb nannten sie ihn Esau♦. 26 PS Dann kam sein Bruder zur Welt. Er hielt mit der Hand die Ferse von Esau umklammert. Deshalb nannten sie ihn Jakob♦. Isaak war bei ihrer Geburt 60 Jahre alt.
Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht
27Die Jungen wuchsen heran. Esau wurde ein Jäger, der gerne über die Felder streifte. Jakob hingegen blieb lieber bei den Zelten. 28Isaak liebte Esau besonders, weil er gern gebratenes Wild aß, Rebekka bevorzugte Jakob.
29Eines Tages kochte Jakob einen Eintopf. Da kam Esau erschöpft von der Jagd zurück. 30 PS Er sagte zu Jakob: »Ich bin hungrig! Gib mir etwas von dem roten Eintopf, den du gekocht hast.« So erhielt Esau den Beinamen Edom – »rot«.
31 PS Jakob entgegnete: »Gut, aber nur, wenn du mir dafür dein Erstgeburtsrecht verkaufst.«
32»Ich muss ja sowieso einmal sterben«, sagte Esau. »Was nützt mir da mein Erstgeburtsrecht?«
33 PS Jakob beharrte: »Gut, dann schwöre es mir zuerst.« Da schwor Esau es ihm und verkaufte so alle seine Rechte als Erstgeborener an seinen jüngeren Bruder. 34Dann gab Jakob Esau das Brot und den Linseneintopf. Esau aß und trank. Dann stand er auf und ging wieder weg. So gleichgültig war ihm sein Erstgeburtsrecht.