Читать книгу Neues Leben. Die Bibel - SCM R.Brockhaus - Страница 14
ОглавлениеDie Israeliten in Ägypten
1 PS Dies sind die Namen der Söhne Jakobs♦, die mit ihrem Vater nach Ägypten gekommen waren, jeder mit seiner Familie: 2Ruben, Simeon, Levi, Juda, 3Issachar, Sebulon, Benjamin, 4Dan, Naftali, Gad und Asser. 5 PS Josef war bereits in Ägypten. Alles in allem hatte Jakob 70 direkte Nachkommen.
6 PS Schließlich waren Josef und seine Brüder gestorben und niemand aus ihrer Generation lebte mehr. 7 PS Doch ihre Nachkommen hatten viele Kinder; sie vermehrten sich und wurden so zahlreich, dass sie schon bald das ganze Land bevölkerten. 8 PS Dann kam ein neuer König in Ägypten an die Macht, der nichts von Josef wusste. 9 PS Er sagte zu seinem Volk: »Diese Israeliten sind uns zu zahlreich und zu mächtig geworden. 10 PS Wir müssen uns etwas einfallen lassen, damit dieses Volk nicht noch größer wird. Sonst könnten sie sich im Kriegsfall mit unseren Feinden verbünden, gegen uns kämpfen und dann aus dem Land fortziehen.«
11 PS Deshalb setzten die Ägypter Aufseher über die Israeliten ein, um sie mit schwerer Arbeit zu unterdrücken. Die Israeliten mussten für den Pharao, den König von Ägypten, die Vorratsstädte Pitom und Ramses bauen. 12Doch je mehr die Ägypter sie unterdrückten, desto zahlreicher wurden die Israeliten! Da bekamen die Ägypter Angst vor ihnen. 13Sie zwangen die Israeliten mit Gewalt zur Fronarbeit und 14 PS machten ihnen durch die harte Arbeit das Leben schwer: Die Israeliten mussten aus Lehm Ziegel herstellen und auf den Feldern arbeiten. 15Der König von Ägypten erteilte den hebräischen Hebammen Schifra und Pua folgenden Befehl: 16 PS »Wenn ihr den hebräischen Frauen bei der Geburt Hilfe leistet und ein Junge geboren wird, dann tötet ihn. Ist es jedoch ein Mädchen, dann lasst es am Leben.« 17Aber weil die Hebammen Ehrfurcht vor Gott hatten, gehorchten sie dem König von Ägypten nicht und ließen die Jungen am Leben.
18Da rief der König von Ägypten die Hebammen zu sich. »Warum tötet ihr die Jungen nicht?«, wollte er wissen.
19 PS »Herr«, antworteten sie ihm, »die hebräischen Frauen sind kräftiger als die ägyptischen Frauen. Noch bevor eine Hebamme zu ihnen kommt, haben sie ihr Baby bereits geboren.« 20 PS Gott segnete die Hebammen und das Volk der Israeliten wurde sehr groß und mächtig. 21Weil die Hebammen Ehrfurcht vor Gott hatten, schenkte er ihnen viele Kinder.
22 PS Schließlich befahl der Pharao seinem ganzen Volk: »Werft alle neugeborenen hebräischen Jungen in den Nil, aber verschont die Mädchen.«
Die Geburt von Mose
1 PS Zu jener Zeit heirateten ein Mann und eine Frau aus dem Stamm Levi. 2 PS Die Frau wurde schwanger und bekam einen Sohn. Als sie sah, was für ein schönes Kind es war, hielt sie es drei Monate lang versteckt. 3 PS Schließlich konnte die Frau ihren Sohn nicht länger verstecken. Da nahm sie einen kleinen Korb aus Schilfrohr, dichtete ihn mit Erdharz und Pech ab und legte das Kind in den Korb. Dann setzte sie diesen ins Schilf am Nilufer. 4 PS Die Schwester des Jungen blieb in einiger Entfernung stehen, um zu erfahren, was mit ihm geschehen würde.
5 PS Da kam die Tochter des Pharaos zum Fluss und wollte baden. Ihre Dienerinnen spazierten währenddessen am Flussufer entlang. Die Tochter des Pharaos entdeckte den Korb im Schilf und befahl einer ihrer Dienerinnen, ihn ihr zu holen. 6Als die Tochter des Pharaos den Korb öffnete, sah sie den weinenden Jungen darin. Sie bekam Mitleid und sagte: »Das muss eines der hebräischen Kinder sein.« 7Da fragte die Schwester des Jungen die Tochter des Pharaos: »Soll ich eine Hebräerin holen, die das Kind für dich stillt?«
8»Ja, tu das«, antwortete die Tochter des Pharaos. Das Mädchen lief nach Hause und holte die Mutter des Jungen.
9»Nimm dieses Kind mit nach Hause und stille es für mich«, sagte die Tochter des Pharaos zu ihr. »Ich werde dich für deine Hilfe bezahlen.« Da nahm die Mutter ihren Sohn mit nach Hause und stillte ihn.
10 PS Als der Junge groß genug war, brachte sie ihn der Tochter des Pharaos, die ihn als ihren eigenen Sohn annahm. Die Tochter des Pharaos sagte: »Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen«, und nannte ihn Mose♦.
Mose flieht nach Midian
11 PS Als Mose erwachsen geworden war, ging er zu seinen Landsleuten und sah, wie hart sie arbeiten mussten. Dabei beobachtete er auch, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug. 12 PS Mose schaute sich nach allen Seiten um. Und als er sich vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war, erschlug Mose den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.
13 PS Am nächsten Tag ging Mose wieder hinaus und sah, wie zwei Hebräer miteinander stritten. »Warum schlägst du einen Mann aus deinem eigenen Volk?«, fragte er denjenigen, der im Unrecht war.
14 PS »Wer hat dich denn zu unserem Aufseher und Richter ernannt?«, entgegnete der Mann. »Willst du mich etwa auch umbringen wie den Ägypter?«
Mose erschrak und dachte: »Nun ist die Sache doch herausgekommen!« 15 PS Als der Pharao davon erfuhr, wollte er Mose töten lassen. Mose jedoch floh vor dem Pharao in das Land Midian.
Dort setzte er sich an einen Brunnen. 16 PS Der Priester von Midian hatte sieben Töchter. Sie kamen zu diesem Brunnen und schöpften Wasser, um die Tränkrinnen für die Tiere ihres Vaters zu füllen. 17 PS Da kamen andere Hirten und wollten sich vordrängen. Mose kam jedoch den Mädchen zu Hilfe und tränkte ihre Herde. 18 PS Als die Mädchen zu ihrem Vater Reguël♦ heimkamen, fragte er sie: »Warum kommt ihr heute so früh nach Hause?«
19»Ein Ägypter hat uns gegen die Hirten verteidigt«, erzählten sie ihm. »Er hat sogar das Wasser für uns geschöpft und die Herde getränkt.«
20 PS »Und wo ist er jetzt?«, fragte ihr Vater. »Warum habt ihr ihn nicht mitgebracht? Ladet ihn doch zum Essen ein!«
21 PS Mose entschloss sich dann, bei ihm zu bleiben. Reguël gab ihm seine Tochter Zippora zur Frau. 22 PS Als sie einen Sohn bekam, nannte Mose ihn Gerschom♦. Denn er sagte: »Ich bin ein Gast in einem fremden Land geworden.«
23 PS Nach vielen Jahren starb der König von Ägypten. Aber die Israeliten seufzten noch immer unter der harten Arbeit. Sie schrien um Hilfe und ihr Schreien drang zu Gott. 24 PS Er hörte ihr Schreien und erinnerte sich an den Bund, den er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte. 25Er sah die Israeliten und kümmerte sich um sie.
Mose und der brennende Dornbusch
1Mose hütete die Herde seines Schwiegervaters Jitro♦, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er die Tiere durch die Wüste und kam zum Horeb♦, dem Berg Gottes. 2 PS Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme, die aus einem Dornbusch schlug. Mose sah, dass der Busch zwar in Flammen stand, aber nicht verbrannte. 3 PS »Das ist ja seltsam«, sagte er zu sich selbst. »Warum verbrennt dieser Busch nicht? Das muss ich mir näher ansehen.«
4Als der HERR sah, dass Mose herankam, um es genauer zu betrachten, rief er ihn aus dem Busch heraus: »Mose! Mose!«
»Hier bin ich!«, antwortete Mose.
5 PS »Komm nicht näher!«, befahl Gott ihm. »Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden. 6 PS Ich bin der Gott deiner Vorfahren – der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.«♦ Als Mose das hörte, verhüllte er sein Gesicht, denn er hatte Angst, Gott anzuschauen.
7 PS Der HERR sagte zu ihm: »Ich habe gesehen, wie mein Volk in Ägypten unterdrückt wird. Und ich habe ihr Schreien gehört. Ich weiß, wie sehr es leidet. 8 PS Ich bin gekommen, um sie aus der Gewalt der Ägypter zu retten und sie aus Ägypten zu führen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig überfließen – das Land, in dem die Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter leben. 9Ich habe das Schreien der Israeliten gehört und ich habe gesehen, wie sie von den Ägyptern unterdrückt werden. 10 PS Nun geh, denn ich sende dich zum Pharao. Du sollst mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.«♦
11 PS »Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten führen sollte?«, fragte Mose Gott. 12 PS Er antwortete: »Ich werde mit dir sein. Und dies soll der Beweis sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du die Israeliten aus Ägypten geführt hast, werdet ihr mir an diesem Berg dienen.«♦
13 PS Aber Mose wandte ein: »Wenn ich zu den Israeliten gehe und ihnen sage: ›Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch gesandt‹, und sie mich dann fragen: ›Wie heißt er denn?‹, was soll ich ihnen dann antworten?«
14 PS Gott entgegnete: »Ich bin, der ich immer bin. Sag ihnen einfach: ›»Ich bin« hat mich zu euch gesandt.‹« 15 PS Und er fügte hinzu: »Sag ihnen: ›Der HERR♦, der Gott eurer Vorfahren – der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs – hat mich zu euch gesandt.‹ Das ist mein Name für alle Zeiten; alle kommenden Generationen sollen mich so nennen.
16 PS Geh und ruf alle führenden Männer der Israeliten zusammen. Sag ihnen: ›Der HERR, der Gott eurer Vorfahren, ist mir erschienen – der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er lässt euch sagen: Ich habe auf euch geachtet und sehe, was euch in Ägypten angetan wird. 17 PS Ich will euch aus Ägypten führen, wo ihr so unterdrückt werdet. Ich werde euch in das Land bringen, das die Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter bewohnen – ein Land, in dem Milch und Honig überfließen.‹
18 PS Die führenden Männer der Israeliten werden auf dich hören. Danach sollst du zusammen mit ihnen zum König von Ägypten gehen und ihm sagen: ›Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen. Lass uns drei Tagesreisen weit in die Wüste gehen, um dort dem HERRN, unserem Gott, zu opfern.‹
19 PS Ich weiß aber, dass der König von Ägypten euch nicht ziehen lässt, es sei denn, er wird mit Gewalt dazu gezwungen. 20 PS Deshalb will ich meine Hand ausstrecken und die Ägypter strafen, indem ich unter ihnen Wunder tue. Daraufhin wird er euch schließlich ziehen lassen. 21 PS Und ich werde dafür sorgen, dass die Ägypter euch wohlgesinnt sind. Ihr werdet nicht mit leeren Händen fortgehen. 22 PS Jede israelitische Frau soll sich von ihrer Nachbarin und ihrer Mitbewohnerin silbernen und goldenen Schmuck und schöne Kleider geben lassen. Diese sollt ihr dann euren Söhnen und Töchtern anziehen. So werdet ihr die Ägypter ausplündern!«
Die Zeichen für die Macht des HERRN
1 PS Doch Mose protestierte erneut: »Aber sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören. Sie werden einwenden: ›Der HERR ist dir nicht erschienen!‹«
2Da fragte der HERR ihn: »Was hast du da in der Hand?«
»Einen Hirtenstab«, antwortete Mose.
3 PS »Wirf ihn auf den Boden«, befahl ihm der HERR. Mose gehorchte und der Stab verwandelte sich in eine Schlange. Mose lief vor ihr davon.
4Da befahl ihm der HERR: »Pack sie beim Schwanz.« Mose packte die Schlange und sie wurde in seiner Hand wieder zum Hirtenstab.
5 PS »Wenn sie das sehen, werden sie glauben, dass dir der HERR, der Gott ihrer Vorfahren – der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs – erschienen ist.«
6 PS Dann sprach der HERR zu Mose: »Steck deine Hand in dein Gewand.« Mose gehorchte, und als er sie wieder herauszog, war sie aussätzig – sie war weiß wie Schnee. 7 PS »Steck deine Hand noch einmal in dein Gewand«, forderte der HERR ihn auf. Als Mose seine Hand dieses Mal herauszog, war sie wieder so gesund wie der Rest seines Körpers.
8»Wenn sie dir nicht glauben und sich von dem ersten Wunder nicht überzeugen lassen, dann glauben sie dir nach dem zweiten«, sprach der HERR. 9 PS »Wenn sie dir jedoch auch nach dem zweiten Wunder nicht glauben und nicht auf dich hören wollen, dann schöpf Wasser aus dem Nil und gieß es auf den trockenen Boden. Dann wird das Wasser, das du aus dem Fluss geschöpft hast, auf dem trockenen Boden zu Blut werden.«
10 PS Aber Mose erwiderte: »O Herr, ich bin kein guter Redner; ich bin es nie gewesen – und seit du mit mir, deinem Diener, sprichst, hat sich daran nichts geändert. Ich kann nicht gut reden.«
11 PS »Wer hat den Menschen einen Mund gegeben?«, fragte ihn der HERR. »Wer macht die Menschen stumm oder taub, sehend oder blind? Ich bin es, der HERR! 12 PS Mach dich jetzt auf den Weg. Ich werde dir helfen und dir zeigen, was du reden sollst.«
13Aber Mose bat: »Herr, bitte schick doch einen anderen!«
14 PS Da wurde der HERR zornig auf Mose. »Ich weiß doch, dass dein Bruder, der Levit Aaron, gut reden kann«, sprach er. »Er ist bereits auf dem Weg zu dir und wird sich freuen dich zu sehen. 15 PS Erzähl ihm dann alles und weise ihn an, was er reden soll. Ich werde euch beiden helfen, wenn ihr redet, und werde euch zeigen, was ihr tun sollt. 16 PS Aaron wird für dich zum Volk sprechen. Es ist so, als ob du durch ihn sprichst. Und er wird deine Botschaften weitergeben, so wie ein Prophet meine. 17 PS Und nimm deinen Hirtenstab mit. Mit ihm sollst du die Wunder tun.«
Mose kehrt nach Ägypten zurück
18Mose ging zu seinem Schwiegervater Jitro zurück und sagte: »Ich möchte gern nach Ägypten zu meinen Verwandten zurückkehren, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind.«
»Geh in Frieden!«, entgegnete Jitro.
19 PS Der HERR sprach in Midian zu Mose: »Kehre nach Ägypten zurück. Denn alle, die dich umbringen wollten, sind inzwischen gestorben.«
20 PS Mose ließ seine Frau und seine Söhne auf Esel steigen und machte sich mit ihnen auf den Weg nach Ägypten. Den Stab Gottes nahm er in seine Hand.
21 PS Der HERR sagte zu Mose: »Wenn du nach Ägypten kommst, dann vollbring vor dem Pharao alle Wunder, zu denen ich dich bevollmächtigt habe. Ich will sein Herz aber hart machen, sodass er das Volk nicht gehen lässt. 22 PS Dann sollst du zum Pharao sagen: ›So spricht der HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn. 23 PS Ich befehle dir: Lass ihn ziehen, damit er mir dienen kann. Wenn du dich aber weigerst ihn ziehen zu lassen, werde ich deinen erstgeborenen Sohn töten!‹«
24 PS Unterwegs in der Herberge fiel der HERR über Mose her und wollte ihn töten. 25 PS Da nahm Zippora einen scharfen Stein und beschnitt♦ ihren Sohn. Sie berührte mit der Vorhaut Moses Beine und sagte: »Du bist mein Blutbräutigam.« 26Zippora sagte »Blutbräutigam« wegen der Beschneidung ihres Sohnes. Da ließ der HERR von ihm ab.
27 PS Der HERR hatte Aaron befohlen: »Geh Mose entgegen in die Wüste.« Da machte sich Aaron auf den Weg. Er traf Mose am Berg Gottes und küsste ihn. 28 PS Mose berichtete Aaron alles, was der HERR ihm aufgetragen hatte. Er erzählte ihm auch von den Wunderzeichen, die er tun sollte.
29 PS Mose und Aaron gingen nach Ägypten und riefen die führenden Männer der Israeliten zusammen. 30 PS Aaron teilte ihnen alles mit, was der HERR zu Mose gesagt hatte, und Mose vollbrachte vor den Augen des Volkes die Wunderzeichen. 31 PS Das Volk glaubte ihnen. Als sie merkten, dass der HERR ihre Unterdrückung gesehen hatte und sich um sie kümmerte, knieten sie nieder und beteten den HERRN an.
Mose und Aaron gehen zum Pharao
1 PS Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten zu ihm: »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Lass mein Volk ziehen, damit es in der Wüste mir zu Ehren ein Fest feiern kann.‹«
2 PS »Wer ist dieser HERR?«, antwortete der Pharao. »Wieso sollte ich ihm gehorchen und das Volk der Israeliten ziehen lassen? Ich kenne diesen HERRN nicht und ich werde die Israeliten auf keinen Fall gehen lassen.«
3 PS Doch Aaron und Mose erwiderten: »Der Gott der Hebräer ist uns erschienen. Majestät, lassen Sie uns nur drei Tagesreisen weit in die Wüste ziehen, damit wir dort dem HERRN, unserem Gott, Opfer bringen können. Sonst wird er uns mit Seuchen und Tod strafen.«
4 PS »Mose und Aaron, was fällt euch eigentlich ein, dass ihr die Leute von ihrer Arbeit abhaltet?«, rief der König von Ägypten. »Geht wieder an die Arbeit! 5Es gibt schon genug von euch hier in Ägypten, und nun haltet ihr die anderen auch noch von der Arbeit ab.«
Die Herstellung von Ziegeln wird erschwert
6 PS Noch am selben Tag gab der Pharao den ägyptischen Aufsehern über das Volk und den israelitischen Vorarbeitern folgenden Befehl: 7 PS »Liefert den Leuten kein Stroh mehr für die Herstellung der Ziegel. Sie sollen es ab jetzt selbst sammeln. 8Trotzdem sollen sie aber genauso viele Ziegel herstellen wie bisher und nicht einen weniger. Sie sind faul, sonst würden sie nicht schreien: ›Wir wollen unserem Gott in der Wüste opfern!‹ 9Ladet ihnen noch mehr Arbeit auf, damit sie etwas zu tun haben und nicht mehr solchen Lügen Gehör schenken.«
10Da gingen die Aufseher und Vorarbeiter zu den Israeliten und sagten: »Wir sollen euch vom Pharao ausrichten, dass er euch ab jetzt kein Stroh mehr liefern lässt. 11Geht und seht selbst, wo ihr Stroh herbekommt. Ihr müsst jedoch genauso viele Ziegel herstellen wie bisher.« 12Da zogen die Israeliten durchs ganze Land, um Stroh zu sammeln.
13Die Aufseher trieben sie an: »Ihr müsst jeden Tag genauso viele Ziegel herstellen wie früher, als wir euch das Stroh noch gaben!«, verlangten sie. 14 PS Dann schlugen sie die israelitischen Vorarbeiter, die sie eingesetzt hatten. »Warum habt ihr gestern und heute nicht die festgesetzte Anzahl an Ziegeln abgeliefert, so wie ihr es früher gemacht habt?«, fragten sie.
15Die israelitischen Vorarbeiter gingen zum Pharao und beschwerten sich: »Majestät, warum behandeln Sie uns, Ihre Diener, so? 16Man gibt uns kein Stroh mehr und trotzdem sollen wir genauso viele Ziegel herstellen wie bisher. Und nun werden wir, Ihre Diener, sogar noch geschlagen! Ihre Leute tun uns Unrecht.« 17 PS Doch der Pharao entgegnete ihnen: »Ihr seid einfach nur faul! Deshalb sagt ihr: ›Lass uns ziehen, damit wir dem HERRN Opfer bringen können.‹ 18Geht und macht euch wieder an die Arbeit! Ihr bekommt kein Stroh, aber ihr müsst trotzdem genauso viele Ziegel herstellen wie früher.«
19Da merkten die israelitischen Vorarbeiter, wie ausweglos ihre Lage war: Sie mussten weiterhin die gleiche Anzahl Ziegel abliefern. 20Als sie den Palast des Pharaos verließen, trafen sie Mose und Aaron, die draußen auf sie warteten. 21 PS »Der HERR soll euch dafür strafen, dass ihr uns beim Pharao und seinem Hofstaat in Verruf gebracht habt«, beklagten sie sich. »Ihr habt ihnen einen Grund geliefert, uns zu töten!«
22 PS Da wandte Mose sich an den HERRN: »Warum tust du deinem Volk so etwas an, Herr?«, fragte er. »Warum hast du mich hierher gesandt? 23 PS Seit ich zum Pharao gegangen bin und ihm deine Botschaft ausgerichtet habe, behandelt er dein Volk noch viel schlechter. Und du unternimmst nichts, um dein Volk zu retten!«
Verheißungen der Befreiung
1 PS »Jetzt sollst du sehen, was ich dem Pharao antun werde«, sprach der HERR zu Mose. »Ich werde ihn mit meiner mächtigen Hand zwingen die Israeliten ziehen zu lassen. Ja, wenn ich ihn mit meiner mächtigen Hand zwinge, wird er sie sogar aus seinem Land jagen.«
2Und Gott fuhr fort: »Ich bin der HERR. 3 PS Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als ›der allmächtige Gott‹♦ erschienen, aber unter meinem Namen ›der HERR‹♦ habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben. 4 PS Und ich habe auch einen Bund mit ihnen geschlossen und versprochen ihnen das Land Kanaan zu geben, in dem sie als Fremde lebten. 5 PS Ich habe das Seufzen der Israeliten gehört, die von den Ägyptern versklavt werden. Und ich habe an meinen Bund mit ihnen gedacht.
6 PS Richte deshalb den Israeliten aus: ›Ich bin der HERR; ich werde euch aus der Sklaverei in Ägypten führen und aus der Zwangsarbeit retten. Ich werde euch mit großer Macht befreien und die Ägypter hart bestrafen. 7 PS Ich werde euch zu meinem Volk machen, und ich werde euer Gott sein. Und ihr sollt erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin, der euch aus der Sklaverei in Ägypten führt. 8 PS Ich werde euch in das Land bringen, das ich Abraham, Isaak und Jakob mit erhobener Hand versprochen habe, und es euch als Besitz geben. Ich bin der HERR!‹«
9Mose teilte dies den Israeliten mit. Aber sie hörten nicht auf ihn, weil sie so hart arbeiten mussten und jeglichen Mut verloren hatten.
10Da sprach der HERR zu Mose: 11 PS »Geh noch einmal zum Pharao und fordere ihn auf die Israeliten aus seinem Land ziehen zu lassen.«
12 PS »Aber HERR«, wandte Mose ein, »wenn schon mein eigenes Volk nicht auf mich hört, wie sollte dann der Pharao auf mich hören? Ich bin eben kein guter Redner.«
13Doch der HERR beauftragte Mose und Aaron, erneut zu den Israeliten und zum Pharao, dem König von Ägypten, zu gehen, um die Israeliten aus Ägypten zu führen.
Die Vorfahren von Mose und Aaron
14 PS Dies sind die führenden Männer ihrer Sippen:
Die Söhne von Ruben, Israels ältestem Sohn, waren Henoch, Pallu, Hezron und Karmi. Von ihnen stammen die gleichnamigen Sippen ab.
15 PS Simeons Söhne waren Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, dessen Mutter eine Kanaaniterin war. Von ihnen stammen die gleichnamigen Sippen ab.
16 PS Dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Sippen: Gerschon, Kehat und Merari. Levi, ihr Vater, wurde 137 Jahre alt.
17 PS Die Söhne von Gerschon hießen Libni und Schimi; jeder von ihnen wurde zum Stammvater einer Sippe.
18 PS Kehats Söhne waren Amram, Jizhar, Hebron und Usiël. Kehat wurde 133 Jahre alt.
19 PS Die Söhne von Merari hießen Machli und Muschi.
Dies sind die Sippen der Nachkommen Levis, nach ihrem Stammbaum.
20 PS Amram heiratete Jochebed, die Schwester seines Vaters. Sie hatten zwei Söhne: Aaron und Mose. Amram wurde 137 Jahre alt.
21 PS Die Söhne von Jizhar hießen Korach, Nefeg und Sichri.
22 PS Usiëls Söhne waren Mischaël, Elizafan und Sitri.
23 PS Aaron heiratete Elischeba, die Tochter Amminadabs und Schwester Nachschons. Ihre Söhne hießen Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
24 PS Die Söhne Korachs waren Assir, Elkana und Abiasaf. Das sind die Sippen der Korachiter.
25 PS Eleasar, der Sohn Aarons, heiratete eine der Töchter Putiëls. Ihr Sohn hieß Pinhas.
Das sind die führenden Männer der Leviten nach Sippen geordnet.
26 PS Aaron und Mose, die hier genannt werden, waren es, denen der HERR befohlen hatte: »Führt die Israeliten nach Stämmen geordnet aus Ägypten.« 27Sie waren es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, verhandelten, um die Israeliten aus Ägypten zu führen.
28Der HERR sprach in Ägypten zu Mose: 29 PS »Ich bin der HERR! Richte dem Pharao, dem König von Ägypten, alles aus, was ich dir sage.« 30 PS Mose antwortete dem HERRN: »Ich kann nicht gut reden. Warum sollte der Pharao auf mich hören?«
Der Stab Gottes beglaubigt Mose und Aaron
1 PS Der HERR sprach zu Mose: »Ich habe dir göttliche Vollmacht über den Pharao gegeben. Dein Bruder Aaron wird dein Prophet sein; er wird für dich sprechen. 2Sag Aaron alles, was ich dir auftrage; er soll dann den Pharao auffordern die Israeliten aus seinem Land ziehen zu lassen. 3 PS Aber ich werde das Herz des Pharaos hart machen, damit ich viele Zeichen und Wunder in Ägypten tun kann. 4 PS Weil der Pharao nicht auf euch hören wird, werde ich gegen die Ägypter vorgehen und sie hart bestrafen. Und ich werde mein Volk, die Israeliten, nach Stämmen geordnet aus Ägypten führen. 5 PS Wenn ich meine Hand gegen die Ägypter erhebe und die Israeliten aus ihrem Land führe, werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.«
6Mose und Aaron handelten genauso, wie der HERR ihnen befohlen hatte. 7 PS Mose war 80 und Aaron war 83 Jahre alt, als sie mit dem Pharao redeten.
8Der HERR sprach zu Mose und Aaron: 9 PS »Wenn der Pharao euch auffordert euch durch ein Wunder auszuweisen, dann sag zu Aaron: ›Wirf deinen Stab vor dem Pharao auf den Boden.‹ Und der Stab wird sich in eine Schlange verwandeln.«
10Da gingen Mose und Aaron zum Pharao und machten alles genauso, wie der HERR es ihnen befohlen hatte. Aaron warf seinen Stab vor dem Pharao und dessen Hofstaat auf den Boden und der Stab verwandelte sich in eine Schlange. 11 PS Daraufhin ließ der Pharao seine weisen Männer und Zauberer rufen. Sie vollbrachten mit ihren Zauberkünsten dasselbe: 12Jeder von ihnen warf seinen Stab auf den Boden und sie verwandelten sich in Schlangen. Aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. 13 PS Der Pharao jedoch blieb unnachgiebig und er hörte nicht auf Mose und Aaron, so wie der HERR es vorausgesagt hatte.
Die erste Plage: Wasser wird zu Blut
14 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Das Herz des Pharaos ist hart, er weigert sich mein Volk ziehen zu lassen. 15 PS Geh morgen früh zu ihm, wenn er zum Fluss hinabgeht, und warte am Ufer auf ihn. Nimm deinen Hirtenstab mit, der sich in eine Schlange verwandelt hat. 16 PS Sag zu ihm: ›Der HERR, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir geschickt und fordert dich auf: Lass mein Volk ziehen, damit es mir in der Wüste dienen kann. Bisher hast du nicht auf ihn hören wollen. 17 PS Darum spricht der HERR: An dem, was nun geschieht, wirst du erkennen, dass ich der HERR bin! Ich werde jetzt mit dem Stab, den ich in meiner Hand habe, in das Wasser des Nil schlagen und es wird sich in Blut verwandeln. 18Alle Fische darin werden sterben und der ganze Fluss wird stinken, sodass die Ägypter sich ekeln werden das Nilwasser zu trinken.‹«
19 PS Dann sprach der HERR zu Mose: »Befiehl Aaron: ›Nimm deinen Stab und strecke ihn aus über alle Gewässer Ägyptens – über alle Flüsse, Kanäle, Tümpel und Wasserstellen. Das Wasser darin wird sich in Blut verwandeln. So wird in ganz Ägypten in den hölzernen und steinernen Gefäßen bald nur noch Blut zu finden sein.‹«
20 PS Mose und Aaron handelten genauso, wie der HERR ihnen befohlen hatte.
Vor den Augen des Pharaos und seines Hofstaats erhob Aaron seinen Stab und schlug in das Wasser des Nil. Da wurde das ganze Wasser im Fluss zu Blut! 21Die Fische im Fluss starben und das Wasser im Nil begann so zu stinken, dass die Ägypter es nicht mehr trinken konnten. In ganz Ägypten war das Wasser zu Blut geworden. 22 PS Doch wieder brachten die ägyptischen Zauberer mit ihren Zauberkünsten dasselbe fertig. Deshalb blieb das Herz des Pharaos hart und er hörte nicht auf Mose und Aaron, so wie der HERR es vorausgesagt hatte. 23Der Pharao kehrte in seinen Palast zurück und nahm sich auch dies nicht zu Herzen. 24Die Ägypter gruben am Ufer des Nil nach Grundwasser, denn sie konnten das Wasser aus dem Fluss nicht mehr trinken. 25Eine ganze Woche verging, nachdem der HERR das Wasser des Nil in Blut verwandelt hatte.
Die zweite Plage: Frösche
26 PS Dann sprach der HERR zu Mose: »Geh noch einmal zum Pharao und sag zu ihm: ›So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann! 27 PS Wenn du dich aber weigerst, dann werde ich über dein ganzes Land Frösche kommen lassen. 28Der Nil wird von Fröschen nur so wimmeln. Sie werden aus dem Wasser herauskommen und in deinen Palast hüpfen, ja sogar in dein Schlafzimmer und in dein Bett. Sie werden in die Häuser deiner Minister und deines Volkes kommen, selbst in eure Backöfen und Schüsseln. 29Auf dir, auf deinem ganzen Hofstaat und auf deinem Volk sollen die Frösche hüpfen!‹«
1 PS Dann sprach der HERR zu Mose: »Befiehl Aaron: ›Strecke deinen Stab über alle Flüsse, Kanäle und Tümpel Ägyptens aus und bring Frösche über das ganze Land.« 2 PS Da streckte Aaron seinen Arm über die Gewässer Ägyptens aus, und die Frösche kamen heraus und bedeckten das ganze Land. 3 PS Die Zauberer jedoch brachten mit ihren Zauberkünsten dasselbe fertig; auch sie ließen Frösche über das Land kommen.
4 PS Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und bat sie: »Bittet den HERRN, mich und mein Volk wieder von den Fröschen zu befreien. Ich will das Volk ziehen lassen, damit es dem HERRN Opfer bringen kann.«
5»Majestät, bestimmen Sie den Zeitpunkt, an dem ich für Sie, Ihren Hofstaat und Ihr Volk beten soll«, antwortete Mose. »Ich werde beten, dass die Frösche aus Ihren Palästen verschwinden und nur noch im Nil zu finden sind.«
6 PS »Bete morgen für mich«, sagte der Pharao.
»Es soll geschehen, wie Sie gesagt haben«, antwortete Mose. »Dann werden Sie merken, dass niemand dem HERRN, unserem Gott, gleich ist. 7Die Frösche werden aus Ihren Palästen verschwinden und Sie, Ihre Minister und Ihr Volk nicht länger belästigen; nur im Nil werden sie noch zu finden sein.«
8 PS Mose und Aaron verließen den Pharao, und Mose flehte den HERRN an, der Froschplage, die er über den Pharao, gebracht hatte, ein Ende zu machen. 9Der HERR erhörte sein Gebet, und die Frösche in den Häusern, auf den Gehöften und auf den Feldern starben. 10Sie wurden auf großen Haufen gesammelt und ein furchtbarer Gestank erfüllte das Land. 11 PS Doch als der Pharao merkte, dass die Froschplage vorbei war, wurde sein Herz wieder hart. Wie der HERR es vorausgesagt hatte, hörte er nicht auf Mose und Aaron.
Die dritte Plage: Stechmücken
12 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Befiehl Aaron: ›Strecke deinen Stab aus und schlage damit in den Staub auf dem Boden. Dann wird sich der Staub in ganz Ägypten in Stechmücken verwandeln.‹« 13 PS Und das machten sie dann auch. Aaron streckte seinen Stab aus und schlug damit in den Staub. Da wurde aller Staub in Ägypten zu Stechmücken, die den Menschen und Tieren zusetzten. 14 PS Die ägyptischen Zauberer versuchten auch, mit ihren Zauberkünsten Stechmücken hervorzubringen, aber diesmal gelang es ihnen nicht. Die Stechmücken bedeckten die Menschen und Tiere.
15 PS »Hier hat Gott seine Hand im Spiel«, meinten die Zauberer. Doch das Herz des Pharaos blieb hart. Wie der HERR es vorausgesagt hatte, hörte er nicht auf Mose und Aaron.
Die vierte Plage: Hundsfliegen
16 PS Dann wies der HERR Mose an: »Steh morgen früh auf und passe den Pharao ab, wenn er zum Fluss geht. Sag dann zu ihm: ›So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann! 17Wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, werde ich Fliegenschwärme über dich, deine Minister und dein Volk kommen lassen. Deine Paläste und die Häuser der Ägypter – und sogar der Boden, auf dem sie stehen – werden voll sein von ihnen. 18 PS In der Provinz Goschen aber, wo mein Volk lebt, wird es anders sein. Dort wird man keine einzige Fliege finden. Daran sollst du erkennen, dass ich der HERR bin und auch in deinem Land die Macht habe. 19Ich werde einen Unterschied zwischen deinem Volk und meinem Volk machen. Morgen soll dies alles geschehen.‹«
20 PS Und genauso handelte der HERR dann auch. Gewaltige Fliegenschwärme suchten den Palast des Pharaos, die Häuser seiner Minister und ganz Ägypten heim und verwüsteten das Land. 21 PS Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen. »In Ordnung!«, sagte er. »Macht euch auf und opfert eurem Gott hier in Ägypten.«
22Doch Mose entgegnete: »Das geht nicht. Denn die Ägypter verabscheuen die Opfer, die wir dem HERRN, unserem Gott, bringen. Wenn wir ihm hier opfern, wo sie uns sehen können, würden sie uns bestimmt steinigen. 23 PS Wir wollen drei Tagesreisen weit in die Wüste ziehen, um dem HERRN, unserem Gott, dort Opfer zu bringen, wie er uns wiederholt befohlen hat.«
24 PS »Ich lasse euch ziehen, damit ihr dem HERRN, eurem Gott, in der Wüste Opfer bringen könnt«, sagte der Pharao. »Aber entfernt euch nicht zu weit und betet für mich.«
25»Majestät, sobald ich von Ihnen fortgegangen bin, werde ich für Sie zum HERRN beten. Ab morgen werden die Fliegenschwärme Sie, Ihre Minister und Ihr Volk nicht mehr plagen. Aber täuschen Sie uns nicht noch einmal! Nicht, dass Sie das Volk der Israeliten dann doch nicht ziehen lassen, damit es dem HERRN opfern kann.«
26 PS Mose verließ den Pharao und betete zum HERRN. 27Der HERR erhörte sein Gebet und befreite den Pharao, seine Minister und sein Volk von den Fliegen. Nicht eine einzige Fliege blieb übrig. 28 PS Doch der Pharao verhärtete sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
Die fünfte Plage: Viehpest
1 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Geh zum Pharao und sag zu ihm: ›So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann! 2Wenn du es weiterhin festhältst und dich weigerst, es ziehen zu lassen, 3 PS wird der HERR eine schwere Seuche über dein Vieh auf dem Feld kommen lassen – über deine Pferde, Esel, Kamele, Rinder, Schafe und Ziegen. 4 PS Doch auch hier wird er einen Unterschied zwischen den Tieren der Israeliten und denen der Ägypter machen. Nicht ein einziges Tier der Israeliten wird sterben!‹«
5Der HERR kündigte an, dass er die Plage am nächsten Tag über das Land schicken würde. 6Und so tat er es dann auch: Alles Vieh der Ägypter starb, von den Tieren der Israeliten kam jedoch kein einziges um. 7 PS Der Pharao ließ es überprüfen. Und tatsächlich war kein einziges Tier der Israeliten umgekommen. Doch das Herz des Pharaos blieb trotzdem hart und er ließ das Volk nicht ziehen.
Die sechste Plage: Geschwüre
8Dann sprach der HERR zu Mose und Aaron: »Nehmt mit euren beiden Händen Ruß aus einem Ofen. Mose soll ihn vor den Augen des Pharaos in die Luft werfen. 9 PS Der Ruß wird sich als feiner Staub über ganz Ägypten ausbreiten und an Menschen und Tieren schlimme Hautgeschwüre ausbrechen lassen.«
10Also nahmen sie Ruß aus einem Ofen und traten damit vor den Pharao. Nachdem Mose den Ruß in die Luft geworfen hatte, brachen in ganz Ägypten bei Menschen und Tieren schreckliche Hautgeschwüre aus. 11 PS Selbst die Zauberer konnten nicht vor Mose treten, denn sie litten – wie auch alle anderen Ägypter – unter den Geschwüren. 12 PS Doch der HERR machte das Herz des Pharaos hart. Er hörte nicht auf sie, wie der HERR es Mose vorausgesagt hatte.
Die siebte Plage: Hagel
13 PS Dann sprach der HERR zu Mose: »Tritt morgen früh vor den Pharao und richte ihm aus: ›Der HERR, der Gott der Hebräer, spricht: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann! 14 PS Denn dieses Mal werde ich so schwere Plagen über dich, deine Minister und dein Volk kommen lassen, dass du erkennen musst, dass niemand auf der ganzen Erde mir gleich ist. 15Ich hätte schon längst eine Seuche über euch kommen lassen können, um euch auszurotten. 16 PS Aber ich habe dich am Leben gelassen, um meine Macht an dir zu zeigen und meinen Namen auf der ganzen Welt bekannt zu machen. 17Doch du spielst dich meinem Volk gegenüber immer noch als Herr auf und weigerst dich es ziehen zu lassen. 18 PS Deshalb werde ich morgen um diese Zeit einen so schweren Hagel schicken, wie es ihn in der ganzen Geschichte Ägyptens noch nie gegeben hat. 19Lass dein Vieh und alles, was du im Freien hast, in Sicherheit bringen. Denn alle Menschen und alle Tiere, die im Freien bleiben und nicht unter einem Dach Schutz suchen, werden im Hagel sterben.‹«
20 PS Einige der Minister des Pharaos schenkten der Ankündigung des HERRN Glauben. Sofort ließen sie ihre Sklaven und ihr Vieh unter einem Dach Schutz suchen. 21Jene aber, die der Ankündigung des HERRN nicht glaubten, ließen ihre Sklaven und ihr Vieh im Freien.
22 PS Der HERR sprach zu Mose: »Strecke deine Hand zum Himmel aus, dann wird in ganz Ägypten Hagel fallen, auf Menschen, Tiere und Pflanzen.«
23 PS Da streckte Mose seinen Stab zum Himmel aus und der HERR schickte Donner und Hagel, und Blitze schlugen in die Erde. Der HERR ließ Hagel auf Ägypten niedergehen. 24In dem Hagel leuchteten ständig Blitze auf – noch nie in der Geschichte Ägyptens hatte es einen solch schweren Hagelsturm gegeben. 25 PS Der Hagel zerstörte in ganz Ägypten alles, was sich im Freien befand – er erschlug Menschen und Tiere, vernichtete die Pflanzen auf den Feldern und zerschmetterte die Bäume. 26 PS Lediglich in der Provinz Goschen, wo das Volk der Israeliten lebte, hagelte es nicht.
27 PS Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen. »Diesmal bekenne ich mich schuldig«, sagte er. »Der HERR ist im Recht, mein Volk und ich sind im Unrecht. 28 PS Bittet doch den HERRN, diesem schrecklichen Donner und Hagel ein Ende zu machen. Ich will euch auch gehen lassen und ihr müsst nicht länger hier bleiben.«
29 PS Mose erwiderte: »Majestät, sobald ich die Stadt verlassen habe, werde ich meine Hände erheben und zum HERRN beten. Dann wird der Donner aufhören und es wird nicht länger hageln. Daran werden Sie erkennen, dass die Erde dem HERRN gehört. 30 PS Was jedoch Sie und Ihre Minister betrifft, so weiß ich, dass Sie noch immer nicht Gott, den HERRN, achten.«
31Der Hagel hatte den ganzen Flachs und die Gerste vernichtet, weil die Gerste bereits Ähren trug und der Flachs blühte. 32Der Weizen und der Dinkel jedoch blieben verschont, weil sie erst später reifen.
33Mose verließ den Pharao und ging zur Stadt hinaus. Er erhob die Hände und betete zum HERRN. Da hörten Donner, Hagel und Regen auf. 34Als der Pharao sah, dass der Regen, der Hagel und der Donner aufgehört hatten, sündigte er weiter und machte sein Herz hart; ebenso seine Minister. 35 PS Der Pharao blieb unnachgiebig und ließ die Israeliten nicht ziehen, so wie der HERR es durch Mose vorausgesagt hatte.
Die achte Plage: Heuschrecken
1 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Geh zum Pharao. Denn ich selbst habe ihn und seine Minister unnachgiebig gemacht, damit ich diese Wunderzeichen unter ihnen tun kann. 2 PS Du sollst deinen Kindern und Enkeln einmal erzählen können, wie ich mit den Ägyptern umgesprungen bin und was für Wunderzeichen ich unter ihnen getan habe. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«
3 PS Mose und Aaron gingen wieder zum Pharao und sagten: »So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: ›Wie lange weigerst du dich noch, dich vor mir zu beugen? Lass mein Volk ziehen, damit es mir dienen kann. 4 PS Sonst lasse ich morgen Heuschrecken über dein Land herfallen. 5 PS Sie werden den ganzen Erdboden bedecken, sodass man ihn nicht mehr sehen kann. Sie werden alles kahl fressen, was vom Hagel nicht zerstört wurde. Sie sollen auch alle Bäume auf den Feldern kahl fressen. 6Auch deine Paläste, die Häuser deiner Minister und alle anderen Häuser in Ägypten werden voller Heuschrecken sein. Noch nie in der Geschichte Ägyptens haben deine Vorfahren so etwas erlebt!‹« Mit diesen Worten wandte sich Mose ab und verließ den Palast.
7 PS Die Minister baten den Pharao: »Majestät, wie lange soll uns dieser Mann noch schaden? Lassen Sie diese Leute doch endlich ziehen, damit sie ihrem Gott dienen können! Sehen Sie denn nicht, wie Ägypten zugrunde geht?«
8 PS So kam es, dass Mose und Aaron noch einmal zum Pharao gebracht wurden. »Geht und dient dem HERRN, eurem Gott«, meinte der Pharao. »Wen wollt ihr denn alles mitnehmen?«
9 PS »Wir wollen Junge und Alte mitnehmen«, antwortete Mose, »unsere Söhne und Töchter, unsere Schafe und Rinder. Wir sollen alle zusammen ein Fest für den HERRN feiern.«
10 PS Der Pharao spottete: »Der HERR sei mit euch, so wie ich euch mit euren kleinen Kindern ziehen lasse. Ich durchschaue eure bösen Absichten. 11 PS Daraus wird nichts! Ihr Männer dürft gehen und dem HERRN dienen, denn darum habt ihr mich ja gebeten.« Dann ließ er sie aus dem Palast werfen.
12 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Strecke deine Hand über Ägypten aus, damit die Heuschrecken über das Land herfallen und alle Pflanzen, die nach dem Hagelsturm noch übrig geblieben sind, kahl fressen.«
13 PS Also streckte Mose seinen Stab über Ägypten aus. Und der HERR ließ einen Ostwind kommen, der den ganzen Tag und die ganze Nacht wehte. Als der Morgen kam, hatte der Ostwind die Heuschrecken herangetrieben. 14 PS Und die Heuschrecken fielen über das ganze Land her; sie ließen sich in ganz Ägypten nieder. Solch eine schlimme Heuschreckenplage hatte Ägypten nie zuvor heimgesucht und wird es auch nie wieder geben. 15 PS Die Heuschrecken bedeckten den ganzen Boden und verfinsterten das Land. Sie fraßen alle Pflanzen ab und alle Früchte der Bäume, die den Hagelsturm überstanden hatten. In ganz Ägypten blieb nichts Grünes übrig, weder an den Bäumen noch an den Pflanzen.
16 PS Schnell ließ der Pharao Mose und Aaron holen. »Ich habe gegen den HERRN, euren Gott, und gegen euch gesündigt«, sagte er zu ihnen. 17 PS »Vergebt mir meine Sünde nur noch dieses eine Mal und bittet doch den HERRN, euren Gott, diese tödliche Plage zu beenden.«
18 PS Nachdem Mose den Palast verlassen hatte, betete er zum HERRN. 19Da ließ der Herr den Wind in einen starken Westwind umschlagen, der die Heuschrecken ins Rote Meer♦ blies. Im ganzen Land blieb nicht eine einzige Heuschrecke übrig. 20 PS Der HERR machte das Herz des Pharaos hart, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ.
Die neunte Plage: Finsternis
21 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Strecke deine Hand zum Himmel aus. Dann wird eine Finsternis über Ägypten kommen, so dicht, dass man sie greifen kann.« 22 PS Mose erhob seine Hand zum Himmel, und drei Tage lang lag eine tiefe Finsternis über dem ganzen Land. 23 PS Keiner konnte den anderen sehen und niemand verließ sein Haus. Dort jedoch, wo die Israeliten lebten, war es hell.
24 PS Da ließ der Pharao Mose rufen und sagte: »Geht und dient dem HERRN. Nur eure Schaf- und Rinderherden sollt ihr hier lassen. Aber eure Kinder dürfen mit euch gehen.«
25Mose erwiderte: »Majestät, Sie müssen uns aber auch ermöglichen Schlacht- und Brandopfer für den HERRN, unseren Gott, darzubringen. 26 PS Daher muss auch unser Vieh mit uns ziehen; kein einziges Tier darf zurückbleiben. Wir müssen die Opfergaben für den HERRN, unseren Gott, aus ihnen auswählen. Und wir wissen erst, wenn wir an Ort und Stelle sind, welche Tiere wir ihm opfern sollen.«
27 PS Da verhärtete der HERR das Herz des Pharaos ein weiteres Mal, sodass er nicht bereit war, sie ziehen zu lassen. 28 PS »Hinaus mit dir!«, befahl er Mose. »Wage nicht, mir noch einmal unter die Augen zu kommen, sonst wirst du sterben!«
29 PS Mose antwortete ihm: »Sie haben recht, Majestät. Ich werde mich nie wieder bei Ihnen sehen lassen.«
Die zehnte Plage wird angekündigt
1 PS Der HERR sprach zu Mose: »Noch eine einzige Plage will ich über den Pharao und über Ägypten kommen lassen. Danach wird der Pharao euch von hier fortziehen lassen. Ja, er wird euch nicht nur ziehen lassen, sondern euch regelrecht fortjagen. 2 PS Fordert alle israelitischen Männer und Frauen auf, sie sollen ihre ägyptischen Nachbarn um silberne und goldene Gegenstände bitten.«
3 PS Der HERR aber sorgte dafür, dass die Ägypter den Israeliten wohlgesinnt waren. Mose war bei den Ministern des Pharaos und beim ägyptischen Volk sogar hoch geachtet.
4 PS Mose kündigte dem Pharao an: »So spricht der HERR: ›Um Mitternacht werde ich durch Ägypten gehen. 5 PS Dann werden alle erstgeborenen Söhne der Ägypter sterben, vom ältesten Sohn des Pharaos, der auf dem Thron sitzt, bis zum ältesten Sohn einer Sklavin, die mit der Handmühle Korn mahlt. Auch alle erstgeborenen Tiere werden sterben. 6 PS Dann werden die Menschen in ganz Ägypten klagen und weinen, wie es noch nie zuvor geschehen ist und auch nie mehr geschehen wird. 7 PS Den Israeliten jedoch und ihren Tieren wird nicht das Geringste geschehen, nicht einmal ein Hund wird sie anknurren. Dann werdet ihr erkennen, dass der HERR einen Unterschied zwischen den Ägyptern und den Israeliten macht.‹ 8 PS Alle diese Ihre Minister werden zu mir kommen und mich auf Knien anflehen: ›Bitte zieh fort, du und das ganze Volk der Israeliten!‹ Und danach werde ich gehen!« Nach diesen Worten ging Mose voll Zorn vom Pharao fort.
9 PS Der HERR hatte nämlich zu Mose gesagt: »Der Pharao wird nicht auf euch hören, damit ich in Ägypten viele Wunder tun kann.« 10 PS Obwohl Mose und Aaron alle diese Wunder vor dem Pharao vollbracht hatten, verhärtete der HERR sein Herz, sodass der Pharao die Israeliten nicht aus seinem Lande ziehen ließ.
Das erste Passah und die zehnte Plage
1Der HERR gab Mose und Aaron in Ägypten folgende Anweisungen: 2 PS »Von nun an soll dieser Monat der erste Monat des Jahres für euch sein. 3 PS Sagt der ganzen Gemeinde Israel: ›Am zehnten Tag dieses Monats♦ soll jeder für seine Familie ein Lamm aussuchen. 4Wenn eine Familie zu klein ist, um ein ganzes Lamm zu essen, soll sie sich ein Lamm mit ihrem nächsten Nachbarn teilen. Ihr sollt berechnen, wie viele Personen zum Verzehr des Lammes nötig sind. 5Es muss ein einjähriges, männliches Tier ohne Fehler sein – ihr könnt entweder ein Schaf oder eine Ziege nehmen.
6 PS Verwahrt die Tiere bis zum 14. Tag des ersten Monats♦. Dann sollen alle, die zur Gemeinde Israel gehören, ihr Lamm gegen Abend♦ schlachten. 7 PS Sie sollen etwas von dem Blut des Lammes nehmen und an die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken des Hauses streichen, in dem sie es essen. 8 PS Sie sollen das Fleisch über dem Feuer braten und noch in derselben Nacht mit bitteren Kräutern und ungesäuertem Brot♦ essen. 9Ihr dürft das Fleisch nicht roh oder gekocht essen. Bratet das Tier samt seinem Kopf, seinen Beinen und seinen Innereien über dem Feuer. 10 PS Lasst nichts bis zum nächsten Morgen übrig, sondern verbrennt die Reste.
11 PS Beim Essen sollt ihr für die Reise angezogen sein, eure Sandalen an den Füßen und euren Wanderstab in der Hand. Esst es in Eile, denn es ist das Passah des HERRN! 12 PS In dieser Nacht will ich durch Ägypten gehen und alle erstgeborenen Söhne und alle erstgeborenen männlichen Tiere töten. Ich will alle Götter Ägyptens richten, denn ich bin der HERR! 13 PS Das Blut soll ein Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und euch verschonen. Diese Todesplage wird euch nicht treffen, wenn ich Ägypten strafe.
14 PS Ihr sollt diesen Tag immer in Erinnerung behalten. Jedes Jahr sollt ihr und eure Nachkommen ihn als ein besonderes Fest für den HERRN begehen. Diese Anordnung gilt für alle Zeiten. 15 PS Sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes♦ Brot essen. Am ersten Tag sollt ihr allen Sauerteig aus euren Häusern entfernen. Jeder, der in diesen sieben Tagen Brot isst, das mit Sauerteig gebacken wurde, soll aus der Gemeinschaft der Israeliten ausgestoßen werden und sterben. 16 PS Am ersten und am siebten Tag sollt ihr zu einer heiligen Festversammlung zusammenkommen. An diesen beiden Tagen dürft ihr nicht arbeiten; ihr dürft nur euer Essen zubereiten.
17 PS Feiert das Fest der ungesäuerten Brote, denn genau an diesem Tag habe ich euch nach Stämmen geordnet aus Ägypten geführt. Dieses Fest sollen alle künftigen Generationen feiern. Diese Anordnung gilt für alle Zeiten. 18 PS Esst im ersten Monat vom Abend des 14. Tages an bis zum Abend des 21. Tages nur ungesäuertes Brot. 19 PS In diesen sieben Tagen darf sich kein Sauerteig in euren Häusern finden lassen. Jeder, der in dieser Woche gesäuertes Brot isst, soll aus der Gemeinschaft der Israeliten ausgestoßen werden und sterben. Dabei spielt es keine Rolle, ob er ein Ausländer oder ein Einheimischer ist. 20Ihr dürft kein Brot essen, das mit Sauerteig gebacken wurde. Wo immer ihr auch lebt, sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen.«
21 PS Daraufhin rief Mose die führenden Männer Israels zusammen und gab ihnen folgende Anweisungen: »Geht und wählt für jede Familie ein Lamm aus und schlachtet es dann als Passahopfer. 22 PS Fangt das Blut von jedem Lamm in einer Schüssel auf. Nehmt dann ein Büschel Ysop♦, taucht es in das Blut und streicht etwas davon an den oberen Balken und die seitlichen Pfosten der Tür. Keiner von euch darf bis zum Morgen sein Haus verlassen. 23 PS Dann wird der HERR durch das Land gehen, um die Erstgeburten der Ägypter zu töten. Wenn er das Blut an dem Türbalken und den Türpfosten sieht, wird der HERR an euren Häusern vorübergehen und euch verschonen. Er wird dem Todesengel nicht gestatten, in eure Häuser einzutreten und eure Erstgeburten zu töten.
24 PS Ihr und eure Nachkommen sollt euch immer an diese Vorschriften halten. 25 PS Wenn ihr in das Land kommt, das der HERR euch zugesagt hat, sollt ihr an diesem Brauch festhalten. 26 PS Wenn eure Kinder euch fragen werden: ›Was bedeutet dieser Brauch?‹ 27 PS Dann sollt ihr antworten: ›Das ist ein Passahopfer für den Herrn. Denn er ging in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüber. Als er die Ägypter sterben ließ, hat er unsere Familien verschont.‹« Da knieten die Israeliten nieder und beteten den HERRN an. 28Die Israeliten gingen und machten alles genauso, wie der HERR es Mose und Aaron befohlen hatte. 29 PS Um Mitternacht tötete der HERR alle erstgeborenen Söhne der Ägypter, angefangen vom ältesten Sohn des Pharaos, der auf seinem Thron saß, bis hin zum ältesten Sohn eines Gefangenen im Gefängnis. Auch die Erstgeborenen ihrer Tiere ließ er sterben. 30 PS In dieser Nacht schreckten der Pharao, seine Minister und das ganze ägyptische Volk auf, und im ganzen Land hörte man lautes Klagen und Weinen. Denn es gab kein einziges Haus, in dem nicht jemand gestorben war.
Israels Auszug aus Ägypten
31 PS Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen. »Verschwindet!«, forderte er sie auf. »Zieht fort aus unserem Land, ihr und die anderen Israeliten. Geht und dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt. 32Nehmt auch eure Schaf- und Rinderherden mit, wie ihr es wolltet. Geht! Und bittet auch für mich um einen Segen.« 33 PS Die Ägypter drängten die Israeliten, so schnell wie möglich das Land zu verlassen. Denn sie fürchteten um ihr Leben.
34Die Israeliten nahmen ihre Teigschüsseln mit dem Teig, der noch nicht durchsäuert war, schlugen diese in ihre Mäntel ein und trugen sie auf den Schultern. 35 PS Von den Ägyptern hatten sie sich silberne und goldene Schmuckstücke und Kleidung erbeten, so wie Mose es ihnen aufgetragen hatte. 36 PS Der HERR hatte dafür gesorgt, dass die Ägypter den Israeliten wohlgesinnt waren. Deshalb gaben sie den Israeliten alles, worum diese sie baten. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.
37 PS So verließen die Israeliten Ramses und machten sich zu Fuß auf den Weg nach Sukkot. Es waren etwa 600.000 Männer, dazu Frauen und Kinder. 38 PS Auch viele Nichtisraeliten zogen mit ihnen, außerdem riesige Schaf-, Ziegen- und Rinderherden. 39 PS Aus dem Teig, den sie aus Ägypten mitgenommen hatten, backten sie unterwegs ungesäuerte Fladenbrote. Denn sie waren aus Ägypten vertrieben worden, noch bevor der Teig durchsäuert war und hatten sich auch sonst keinen Reiseproviant vorbereitet.
40 PS Die Israeliten hatten 430 Jahre in Ägypten gelebt. 41Nach 430 Jahren zog das Volk des HERRN nach Stämmen geordnet aus Ägypten fort. 42 PS In dieser Nacht, in der er sein Volk aus Ägypten führte, hielt der HERR selbst Wache. Deshalb sollen die Israeliten in dieser Nacht dem HERRN zu Ehren wachen.
Vorschriften für das Passahfest
43 PS Dann sprach der HERR zu Mose und Aaron: »Das sind die Vorschriften für das Passahfest: Ausländer dürfen nicht am Passahmahl teilnehmen. 44 PS Aber jeder Sklave, den ihr kauft, darf daran teilnehmen, wenn er zuvor beschnitten wurde. 45Lohnarbeiter und Gäste aus der Fremde dürfen nicht daran teilnehmen. 46 PS Ihr sollt das Lamm gemeinsam in einem Haus essen. Ihr dürft nichts vom Fleisch des Opferlammes nach draußen tragen und keinen seiner Knochen zerbrechen.♦ 47Die ganze Gemeinde der Israeliten soll das Fest feiern.
48 PS Wenn ein Ausländer bei euch lebt, der mir zu Ehren das Passahfest feiern möchte, müssen zuerst alle männlichen Personen seiner Familie beschnitten werden. Dann kann er das Passahfest mit euch feiern und soll wie ein Einheimischer behandelt werden. Ein unbeschnittener Mann darf jedoch auf keinen Fall vom Passahlamm essen. 49 PS Für die Einheimischen und für die Ausländer, die bei euch leben, soll ein und dieselbe Anweisung gelten.«
50 PS Die Israeliten machten alles genauso, wie der HERR es Mose und Aaron befohlen hatte. 51An diesem Tag führte der HERR das Volk der Israeliten nach Stämmen geordnet aus Ägypten.
Heiligung der Erstgeborenen
1Dann sprach der HERR zu Mose: 2 PS »Weiht mir alle erstgeborenen Söhne♦ der Israeliten und jedes erstgeborene männliche Tier. Sie gehören mir!«
3 PS Mose sagte zum Volk: »Erinnert euch immer an den Tag, an dem ihr aus Ägypten, dem Ort eurer Sklaverei, weggezogen seid. Denn der HERR hat euch mit großer Macht von hier weggeführt. Deshalb dürft ihr kein Brot essen, das mit Sauerteig gebacken wurde. 4 PS Heute – im Monat Abib♦ – zieht ihr aus Ägypten fort. 5 PS Wenn euch der HERR in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter gebracht hat, das er euren Vorfahren mit einem Eid versprochen hat – ein Land, in dem Milch und Honig überfließen –, dann sollt ihr dieses Fest jedes Jahr in diesem Monat feiern. 6 PS Sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen. Am siebten Tag sollt ihr ein großes Fest für den HERRN feiern. 7Esst während dieser sieben Tage nur ungesäuertes Brot. Innerhalb der Grenzen eures Landes darf in dieser Zeit weder gesäuertes Brot noch Sauerteig zu finden sein.
8An diesem Tag sollt ihr euren Söhnen Folgendes erklären: ›Wir feiern diesen Tag zur Erinnerung an das, was der HERR für uns getan hat, als wir Ägypten verließen.‹ 9 PS Dieser Brauch soll euch – wie ein Zeichen auf eurer Hand oder an eurer Stirn – immer daran erinnern, dass ihr über die Anweisungen des HERRN reden und danach handeln sollt. Denn der HERR hat euch mit großer Macht aus Ägypten befreit.
10 PS Feiert deshalb dieses Fest jedes Jahr zur festgesetzten Zeit in der vorgeschriebenen Art und Weise. 11Wenn der HERR euch in das Land der Kanaaniter bringt, wie er es euch und euren Vorfahren mit einem Eid versprochen hat, und es euch gibt, 12 PS dann sollt ihr dem HERRN eure erstgeborenen Söhne weihen. Jedes erstgeborene männliche Tier sollt ihr außerdem dem HERRN opfern. 13 PS Jeden erstgeborenen männlichen Esel sollt ihr mit einem Lamm loskaufen. Wenn ihr ihn jedoch nicht loskaufen wollt, müsst ihr ihm das Genick brechen. Eure erstgeborenen Söhne dagegen müsst ihr loskaufen.
14 PS Wenn eure Söhne euch später fragen werden: ›Was bedeutet dieser Brauch?‹ Dann sollt ihr ihnen antworten: ›Mit großer Macht hat der HERR uns damals aus der Sklaverei in Ägypten geführt. 15 PS Der Pharao wollte uns nicht ziehen lassen. Deshalb tötete der HERR alle männlichen Erstgeburten der Ägypter und ihrer Tiere. Darum opfern wir jetzt alle erstgeborenen männlichen Tiere dem HERRN, und die erstgeborenen Söhne kaufen wir los.‹ 16 PS Dieser Brauch soll euch – wie ein Zeichen auf eurer Hand oder an eurer Stirn – daran erinnern. Denn der HERR hat uns mit großer Macht aus Ägypten geführt.«
Israels Umweg durch die Wüste
17 PS Als der Pharao das Volk schließlich ziehen ließ, führte Gott es nicht durch das Gebiet der Philister, obwohl dies der kürzeste Weg war. Gott sagte sich: »Wenn das Volk merkt, dass ihm ein Kampf bevorsteht, bereut es möglicherweise den Auszug und kehrt nach Ägypten zurück.« 18Deshalb ließ er das Volk einen Umweg machen und führte sie durch die Wüste ans Rote Meer. Die Israeliten verließen Ägypten zum Kampf gerüstet.
19 PS Mose nahm die Gebeine Josefs mit. Denn Josef hatte die Nachkommen Jakobs♦ schwören lassen und ihnen gesagt: »Ganz sicher wird Gott euch nach Kanaan zurückführen. Nehmt dann auch meine Gebeine von hier mit.« 20 PS Sie brachen von Sukkot auf und lagerten bei Etam am Rande der Wüste. 21 PS Der HERR selbst zog vor ihnen her: am Tag in einer Wolkensäule, um ihnen den Weg zu zeigen, und nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie bei Tag und bei Nacht wandern. 22Am Tag wurden die Israeliten von der Wolkensäule geführt und in der Nacht von der Feuersäule.