Читать книгу Neues Leben. Die Bibel - SCM R.Brockhaus - Страница 15
Оглавление1Dann gab der HERR Mose folgende Anweisungen: 2 PS »Befiehl den Israeliten umzukehren und am Meer östlich von Pi-Hahirot, zwischen Migdol und dem Meer, gegenüber von Baal-Zefon zu lagern. 3Dann wird der Pharao denken, ihr hättet euch in der Wüste verirrt und lauft ziellos im Land umher. 4 PS Ich will das Herz des Pharaos noch ein weiteres Mal hart machen, sodass er euch nachjagen wird. Ich will meine Größe und Macht am Pharao und seinem ganzen Heer zeigen, damit die Ägypter erkennen, dass ich der HERR bin!« Und so machten die Israeliten es dann auch.
Die Ägypter verfolgen Israel
5 PS Als dem König von Ägypten mitgeteilt wurde, dass die Israeliten geflohen waren, änderten er und seine Minister ihren Sinn. »Wie konnten wir nur diese israelitischen Sklaven ziehen lassen?«, fragten sie sich. 6Der Pharao ließ seinen Streitwagen anspannen und brach mit seinen Kriegern auf. 7 PS Er nahm 600 der besten ägyptischen Streitwagen sowie alle übrigen verfügbaren Streitwagen Ägyptens mit, bemannt mit den besten Kriegern. 8 PS Der HERR hatte das Herz des Pharaos hart gemacht. Und so jagte dieser den Israeliten nach, obwohl sie das Land kampfbereit♦ verlassen hatten. 9 PS So jagte das ganze Heer der Ägypter – alle Pferde, Streitwagen, Reiter und Krieger des Pharaos – ihnen nach. Bei Pi-Hahirot, gegenüber von Baal-Zefon, holten sie die Israeliten ein, die dort ihr Lager aufgeschlagen hatten.
10 PS Als die Israeliten den Pharao mit seinem Heer herankommen sahen, bekamen sie große Angst und schrien zum HERRN um Hilfe.
11 PS Mose jedoch warfen sie vor: »Hast du uns etwa hierher gebracht, damit wir in der Wüste sterben? Gab es denn nicht genug Gräber für uns in Ägypten? Warum hast du uns das angetan und uns aus Ägypten geführt? 12Haben wir dir nicht schon in Ägypten gesagt: ›Lass uns in Ruhe, wir möchten den Ägyptern dienen?‹ Wir hätten lieber weiter für die Ägypter arbeiten sollen, als hier in der Wüste zu sterben!«
13 PS Doch Mose sagte zum Volk: »Habt keine Angst! Wartet ab und seht, wie der HERR euch heute retten wird. Denn ihr werdet diese Ägypter dort nie wiedersehen. 14 PS Der HERR selbst wird für euch kämpfen. Bleibt ganz ruhig!«
Flucht durchs Rote Meer
15 PS Dann sprach der HERR zu Mose: »Warum schreist du zu mir? Sag den Israeliten, dass sie aufbrechen sollen! 16 PS Halte deinen Hirtenstab hoch, strecke ihn über das Meer aus und teile es. Dann sollen die Israeliten trockenen Fußes hindurchgehen. 17Ich will aber die Herzen der Ägypter hart machen, sodass sie euch folgen werden. Dann werde ich meine Größe und Macht am Pharao und seinem Heer, seinen Streitwagen und Reitern zeigen. 18 PS Und die Ägypter werden dadurch erkennen, dass ich der HERR bin!«
19 PS Dann begaben sich der Engel Gottes und die Wolkensäule, die dem israelitischen Heerlager vorangezogen waren, ans Ende des Zuges. 20So stand die Wolkensäule zwischen dem Heer der Israeliten und dem Heer der Ägypter. Während sie die Ägypter in Dunkelheit hüllte, erhellte sie jedoch auf der Seite der Israeliten die Nacht. Deshalb konnte das ägyptische Heer die Israeliten nicht angreifen.
21 PS Dann streckte Mose seine Hand über das Meer aus. Da ließ der HERR das Wasser durch einen starken Ostwind zurückgehen. Der Wind blies die ganze Nacht, teilte das Meer und verwandelte den Meeresboden in trockenes Land. 22 PS So konnten die Israeliten trockenen Fußes mitten durch das Meer ziehen; links und rechts von ihnen stand das Wasser wie eine Mauer. 23Alle Pferde, Streitwagen und Reiter des Pharaos jagten ihnen mitten ins Meer hinein nach. 24 PS Kurz vor Sonnenaufgang blickte der HERR aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Heer der Ägypter und brachte die Krieger durcheinander. 25Er ließ die Räder ihrer Streitwagen abspringen, sodass sie kaum noch vorwärts kamen. »Lasst uns fliehen!«, riefen die Ägypter. »Der HERR steht auf der Seite der Israeliten und kämpft gegen uns!«
26 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Strecke deine Hand noch einmal über das Meer aus, damit das Wasser zurückfließt und die ägyptischen Streitwagen und Reiter überflutet.« 27 PS Als der Morgen graute, streckte Mose seine Hand über das Meer aus. Da floss das Wasser wieder zurück, den fliehenden Ägyptern entgegen. So trieb der HERR die Ägypter ins Meer. 28 PS Das Wasser überflutete alle Streitwagen und Reiter des Pharaos, die den Israeliten ins Meer nachgejagt waren. Nicht ein einziger Ägypter überlebte.
29 PS Die Israeliten jedoch waren trockenen Fußes mitten durchs Meer gezogen, während das Wasser sich wie eine Wand rechts und links von ihnen erhob. 30 PS So rettete der HERR Israel an jenem Tag vor den Ägyptern. Und die Israeliten sahen die Leichen der Ägypter am Ufer liegen. 31 PS Als sie merkten, mit welch großer Macht der HERR die Ägypter besiegt hatte, achteten sie den HERRN und vertrauten ihm und seinem Diener Mose.
Ein Siegeslied
1 PS Damals sangen Mose und die Israeliten dem HERRN folgendes Lied:
»Wir wollen dem HERRN singen, denn er ist hoch erhaben;
Pferde und Reiter warf er ins Meer.
2 PS Der HERR ist meine Kraft und mein Loblied;
er hat mich gerettet.
Er ist mein Gott, ich will ihn loben;
er ist der Gott meines Vaters, ich will ihn preisen!
3 PS Der HERR ist ein mächtiger Krieger;
HERR ist sein Name.
4 PS Die Streitwagen des Pharaos und sein Heer warf er ins Meer.
Die besten seiner Krieger ertranken im Roten Meer.
5 PS Die Fluten bedeckten sie,
wie Steine sanken sie in die Tiefe.
6 PS Deine rechte Hand, o HERR, ist voll herrlicher Kraft.
Deine rechte Hand, o HERR, besiegt den Feind.
7 PS In der Größe deiner Macht vernichtest du, die sich gegen dich erheben.
Deiner Zornesglut lässt du freien Lauf, sie verzehrt sie wie Feuer das Stroh.
8 PS Beim Hauch deines Atems♦ türmten sich die Wasser auf!
Die Wasserfluten standen aufrecht wie eine Mauer;
mitten im Meer erstarrten sie.
9 PS Die Feinde sagten sich: ›Wir jagen ihnen nach und holen sie ein, dann werden wir die Beute verteilen.
Rächen werden wir uns an ihnen. Wir ziehen unser Schwert, unsere Hand wird sie vernichten.‹
10 PS Beim Hauch deines Atems schlug das Meer über ihnen zusammen.
Sie versanken wie Blei in den mächtigen Wogen.
11 PS Wer unter den Göttern ist wie du, o HERR? Wer ist so herrlich und heilig wie du?
Wessen Taten sind so Ehrfurcht gebietend? Wer vollbringt solche Wunder?
12 PS Du hast deine rechte Hand ausgestreckt,
und die Erde verschlang unsere Feinde.
13 PS Voller Güte hast du dieses Volk geführt, das du gerettet hast.
Du hast es durch deine Macht zu deiner heiligen Wohnung geleitet.
14 PS Die Völker werden es hören und zittern;
die Philister werden sich fürchten.
15 PS Die Stammesfürsten von Edom werden sich entsetzen;
die Herrscher von Moab werden vor Angst zittern.
Die Bewohner Kanaans wird der Mut verlassen.
16Angst und Entsetzen werden sie befallen. Wenn sie deine große Macht sehen, werden sie leblos wie ein Stein,
bis dein Volk durch ihr Land gezogen sein wird, o HERR, bis das Volk durch ihr Land gezogen sein wird, das du erworben hast.
17 PS Du wirst sie hineinführen und auf dem Berg deines Erbbesitzes einpflanzen – an dem Ort, den du, HERR, zu deiner Wohnung machen wirst;
das Heiligtum, o HERR, das deine Hände errichten werden.
18 PS Der HERR ist König immer und ewig!«
19 PS Als nämlich die Pferde des Pharaos mitsamt den Streitwagen und Reitern ins Meer gejagt waren, ließ der HERR die Wassermassen über ihnen zusammenschlagen. Die Israeliten aber waren trockenen Fußes durch das Meer gezogen.
20 PS Dann nahm die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, ihr Tamburin und alle Frauen tanzten mit Tamburinen hinter ihr her. 21 PS Mirjam sang dazu:
»Singt dem HERRN, denn er ist hoch erhaben;
Pferde und Reiter warf er ins Meer.«
Bitteres Wasser in Mara
22 PS Danach führte Mose die Israeliten vom Roten Meer fort und sie zogen in die Wüste Schur. Drei Tage lang wanderten sie durch die Wüste, ohne Wasser zu finden. 23 PS Als sie nach Mara kamen, fanden sie schließlich Wasser. Doch sie konnten es nicht trinken, denn es war bitter. Deshalb erhielt der Ort den Namen Mara♦.
24 PS Da beschwerte sich das Volk bei Mose: »Was sollen wir trinken?«
25 PS Mose rief den HERRN um Hilfe an. Da zeigte der HERR ihm ein Stück Holz. Nachdem Mose das Holz in das Wasser geworfen hatte, wurde das Wasser trinkbar.
In Mara gab der HERR ihnen Vorschriften und Gesetze und stellte sie auf die Probe, 26 PS indem er sagte: »Hört auf mich, den HERRN, euren Gott, und lebt so, wie es mir gefällt: Befolgt meine Gebote und Vorschriften! Dann werde ich euch nicht an den Krankheiten leiden lassen, die ich über die Ägypter gebracht habe, denn ich bin der HERR, der euch gesund macht.«
27 PS Dann zogen sie weiter nach Elim, wo es zwölf Quellen und 70 Palmen gab. Dort am Wasser schlugen sie ihr Lager auf.
Manna und Wachteln vom Himmel
1 PS Danach brachen sie von Elim auf. Einen Monat♦, nachdem sie Ägypten verlassen hatten, erreichten sie die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Berg Sinai liegt. 2 PS Auch hier machten die Israeliten Mose und Aaron wieder heftige Vorwürfe.
3»Hätte uns der HERR doch nur in Ägypten getötet«, klagten sie. »Dort hatten wir immerhin Fleisch und genügend Brot zu essen. Stattdessen habt ihr uns in diese Wüste geführt, damit wir hier alle verhungern.«
4 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Ich werde für euch Brot vom Himmel regnen lassen.♦ Die Israeliten sollen jeden Tag vors Lager gehen und so viel davon auflesen, wie sie für den jeweiligen Tag brauchen. Auf diese Weise will ich prüfen, ob sie meine Anweisungen befolgen oder nicht. 5 PS Am sechsten Tag sollen sie das, was sie eingesammelt haben, zubereiten. Und es wird doppelt so viel sein wie an den anderen Tagen.« 6 PS Mose und Aaron sagten zu den Israeliten: »Heute Abend werdet ihr merken, dass der HERR es war, der euch aus Ägypten geführt hat. 7 PS Morgen früh werdet ihr die Herrlichkeit des HERRN sehen. Er hat eure Klagen gehört, die sich gegen ihn gerichtet haben. Denn wer sind wir schon, dass ihr uns Vorwürfe macht?« 8Und Mose fuhr fort: »Der HERR wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brot, bis ihr satt seid, denn er hat euer Jammern gehört. Wer sind wir schon? Ja, eure Klagen richten sich gegen den HERRN, nicht gegen uns.«
9Dann sagte Mose zu Aaron: »Fordere die ganze Gemeinschaft der Israeliten auf: ›Kommt vor den HERRN, denn er hat eure Klagen gehört.‹« 10 PS Und während Aaron dies den Israeliten mitteilte, blickten sie zur Wüste hinüber. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des HERRN in der Wolke.
11Und der HERR sprach zu Mose: 12 PS »Ich habe die Klagen der Israeliten gehört. Teile ihnen Folgendes mit: ›Gegen Abend♦ werdet ihr Fleisch zu essen bekommen; morgen früh werdet ihr Brot erhalten und davon satt werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin.‹«
13 PS An diesem Abend flog eine große Anzahl Wachteln herbei. Sie ließen sich im ganzen Lager nieder. Am nächsten Morgen lag Tau rings um das Lager. 14 PS Als der Tau später am Morgen verschwunden war, bedeckten feine Körner – wie Reif – den Boden. 15 PS Die Israeliten sahen es und fragten einander: »Was ist das?♦« Denn sie wussten nicht, was es war.
Mose antwortete: »Das ist das Brot, das der HERR euch zum Essen gegeben hat. 16 PS Der HERR gibt euch folgende Anweisung: ›Sammelt euch davon so viel, wie ihr benötigt. Pro Person, die in eurem Zelt lebt, sollt ihr einen Krug♦ davon sammeln.«
17Und so machten es die Israeliten dann auch: Sie sammelten von der Speise ein – die einen viel, die anderen wenig. 18 PS Als sie es jedoch abmaßen, hatten diejenigen, die viel gesammelt hatten, nicht zu viel und denjenigen, die nur wenig gesammelt hatten, fehlte nichts.♦ Jeder hatte genau so viel gesammelt, wie er brauchte.
19 PS Dann befahl Mose ihnen: »Niemand soll etwas davon über Nacht aufbewahren.« 20Aber einige von ihnen hörten nicht auf Mose und hoben etwas davon auf. Doch am nächsten Morgen war es voller Maden und stank. Da wurde Mose zornig auf sie.
21Jeden Morgen sammelten alle so viel, wie sie benötigten. Sobald es dann aber heiß wurde, schmolz das, was sie nicht gesammelt hatten, weg. 22 PS Am sechsten Tag hatten sie doppelt so viel wie sonst gesammelt – zwei Krüge♦ statt einem für jeden. Die führenden Männer des Volkes kamen zu Mose und berichteten es ihm. 23 PS Er gab ihnen folgende Antwort: »Genau so hat der HERR es ja angeordnet. Morgen ist ein Ruhetag, der heilige Sabbat für den HERRN. Deshalb kocht und backt heute, so viel ihr wollt. Und was übrig bleibt, könnt ihr für morgen aufbewahren.«
24 PS Die Israeliten machten es so, wie Mose es angeordnet hatte. Am nächsten Morgen war die übrig gebliebene Speise nicht verdorben und ohne Maden. 25Mose sagte: »Esst es heute. Denn heute halten wir den Sabbat für den HERRN. Heute werdet ihr draußen nichts finden. 26Sammelt sechs Tage lang die Körner. Der siebte Tag aber ist ein Ruhetag, an dem kein Manna für euch auf dem Boden liegen wird.«
27Am siebten Tag gingen einige Israeliten trotzdem vors Lager, um Körner zu sammeln. Doch sie fanden nichts. 28 PS »Wie lange wird dieses Volk sich noch weigern meine Gebote und Anweisungen zu befolgen?«, fragte der HERR Mose. 29»Ich habe euch den siebten Tag, den Sabbat, als Ruhetag gegeben. Deshalb gebe ich euch am sechsten Tag Nahrung für zwei Tage. Am Sabbat sollt ihr zu Hause bleiben. Niemand soll an diesem Tag das Lager verlassen.« 30So ruhte das Volk am siebten Tag.
31 PS Die Israeliten nannten die Körner »Manna♦«. Sie waren hell wie Koriandersamen und schmeckten wie Honigkuchen.
32Dann sagte Mose zu den Israeliten: »Der HERR befiehlt Folgendes: ›Bewahrt einen Krug♦ Manna für eure Nachkommen auf. Auf diese Weise werden sie das Brot sehen können, das ich euch in der Wüste zu essen gab, als ich euch aus Ägypten führte.«
33 PS Mose beauftragte Aaron: »Fülle einen Krug mit Manna und bewahre ihn im Heiligtum auf als Erinnerung für die kommenden Generationen.« 34 PS Wie der HERR es Mose befohlen hatte, stellte Aaron den Krug später zur Aufbewahrung zu den Gesetzestafeln in die Bundeslade. 35 PS 40 Jahre lang ernährten sich die Israeliten von Manna, bis sie an der Grenze von Kanaan in besiedeltes Gebiet kamen. 36Ein Krug ist der zehnte Teil eines Efa♦.
Wasser aus dem Felsen
1 PS Auf den Befehl des HERRN hin verließen die Israeliten die Wüste Sin und zogen von Lagerplatz zu Lagerplatz. Schließlich schlugen sie ihr Lager in Refidim auf. Doch dort gab es kein Trinkwasser. 2 PS Da machten die Israeliten Mose Vorwürfe und forderten: »Gib uns Wasser zum Trinken!«
»Warum macht ihr mir Vorwürfe?«, entgegnete Mose. »Und warum fordert ihr den HERRN heraus?«
3 PS Die Israeliten aber waren sehr durstig und sie beklagten sich bei Mose: »Warum hast du uns bloß aus Ägypten geführt? Etwa damit wir, unsere Kinder und unser Vieh verdursten?«
4 PS Da schrie Mose zum HERRN: »Was soll ich nur mit diesem Volk tun? Es fehlt nicht viel und sie steinigen mich!«
5 PS Der HERR entgegnete Mose: »Geh mit einigen führenden Männern der Israeliten vor dem Volk her. Nimm deinen Stab, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, mit. 6 PS Ich werde auf einem Felsen am Horeb♦ vor dich treten. Schlag auf den Felsen. Dann wird Wasser herausströmen und das Volk wird trinken können.« Und Mose tat es vor den Augen der führenden Männer Israels.
7 PS Mose nannte den Ort Massa und Meriba♦, wegen der Vorwürfe der Israeliten. Sie hatten den HERRN herausgefordert, indem sie fragten: »Ist der HERR bei uns oder nicht?«
Israel besiegt die Amalekiter
8 PS Als die Israeliten noch in Refidim lagerten, wurden sie von den Amalekitern angegriffen. 9 PS Mose befahl Josua: »Wähle dir Männer aus und kämpfe gegen das Heer von Amalek. Morgen werde ich mich mit dem Stab Gottes in der Hand auf den Hügel dort stellen.«
10 PS Josua tat, was Mose ihm gesagt hatte. Er führte seine Männer in den Kampf gegen die Amalekiter. In der Zwischenzeit stiegen Mose, Aaron und Hur auf den Hügel. 11Solange Mose seinen Arm hochhielt, waren die Israeliten im Vorteil. Doch immer, wenn er seinen Arm sinken ließ, gewannen die Amalekiter die Oberhand. 12 PS Als nun Moses Arme schwer wurden, suchten Aaron und Hur ihm einen Stein, auf den er sich setzen konnte. Dann stützten sie seine Arme – der eine den linken und der andere den rechten. Auf diese Weise blieben seine Arme oben, bis die Sonne unterging. 13Deshalb gelang es Josua, das Heer von Amalek zu schlagen.
14 PS Dann wies der HERR Mose an: »Schreib dies zur Erinnerung auf und schärfe es Josua ein: Ich werde die Amalekiter vernichten, sodass sich niemand mehr an sie erinnern wird.« 15 PS Mose errichtete einen Altar und nannte ihn »Der HERR ist mein Banner«. 16Er sagte: »Schwört dem HERRN Treue♦! Der HERR führt Krieg gegen die Amalekiter von Generation zu Generation.«
Jitros Besuch bei Mose
1 PS Moses Schwiegervater Jitro, der Priester von Midian, hatte gehört, was Gott für Mose und sein Volk, die Israeliten, getan und wie der HERR sie sicher aus Ägypten geführt hatte.
2 PS Deshalb machte sich Jitro auf den Weg. Er wurde begleitet von Moses Frau Zippora, die Mose zu ihm zurückgeschickt hatte, 3 PS und ihren beiden Söhnen. Der ältere hieß Gerschom♦, weil Mose bei seiner Geburt gesagt hatte: »Ich bin ein Gast in einem fremden Land geworden.« 4 PS Der jüngere hieß Eliëser♦, denn Mose hatte gesagt: »Der Gott meines Vaters hat mir geholfen. Er hat mich vor dem Schwert des Pharaos gerettet.« 5 PS Jitro, Moses Frau und seine Söhne kamen zu ihm, als die Israeliten gerade am Berg Gottes lagerten. 6Jitro ließ Mose ausrichten: »Ich, dein Schwiegervater Jitro, bin mit deiner Frau und deinen beiden Söhnen zu dir gekommen.«
7 PS Da ging Mose seinem Schwiegervater entgegen. Er verneigte sich vor ihm und küsste ihn. Nachdem sie sich begrüßt hatten, begaben sie sich in das Zelt von Mose. 8 PS Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der HERR dem Pharao und den Ägyptern angetan hatte, um Israel zu befreien. Er berichtete ihm auch von den schwierigen Situationen, die sie unterwegs durchgemacht hatten und wie der HERR ihnen immer wieder geholfen hatte. 9 PS Jitro freute sich, dass der HERR den Israeliten so viel Gutes getan und sie aus Ägypten geführt hatte.
10 PS Er rief: »Gelobt sei der HERR, der euch aus der Gewalt der Ägypter und des Pharaos errettet und aus der Sklaverei befreit hat! 11 PS Ich weiß jetzt, dass der HERR größer ist als alle Götter. Er hat es bewiesen, als die Ägypter sie überheblich behandelten.«
12 PS Dann brachte Jitro Gott ein Brand- und ein Schlachtopfer dar. Aaron und die führenden Männer der Israeliten kamen zu ihm, um mit Moses Schwiegervater in der Gegenwart Gottes das Opfermahl zu halten.
Jitros weiser Rat
13Am nächsten Tag setzte sich Mose, um dem Volk Recht zu sprechen. Die Israeliten standen den ganzen Tag, von morgens bis abends, bei ihm.
14Als Moses Schwiegervater sah, wie viel Mose für das Volk zu tun hatte, sagte er: »Warum tust du so viel für das Volk? Die Leute standen den ganzen Tag hier, damit du ihre Streitfälle klärst. Warum musst du das allein tun?«
15 PS Mose antwortete: »Sie kommen zu mir, um Gott zu befragen. 16 PS Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir, damit ich zwischen ihnen schlichte und ihnen Gottes Anweisungen und Vorschriften mitteile.«
17»Das, was du da tust, ist nicht gut«, wandte sein Schwiegervater ein. 18 PS »Du reibst dich sonst noch auf – und auch für das Volk ist das zu anstrengend. Diese Aufgabe ist zu schwer, als dass du sie allein bewältigen könntest. 19 PS Nimm einen Rat von mir an – und Gott soll mit dir sein: Sei du weiterhin der Stellvertreter des Volkes Gott gegenüber und bring ihre Angelegenheiten vor ihn.
20Teile ihnen auch Gottes Anweisungen und Vorschriften mit und lehre sie, was sie tun und wie sie ihr Leben führen sollen. 21 PS Aber wähle ein paar fähige, gottesfürchtige und zuverlässige Männer aus, die unbestechlich sind. Ernenne diese dann zu Richtern über das Volk und übertrage ihnen die Verantwortung für jeweils 1.000, 100, 50 und zehn Leute. 22 PS Diese Männer sollen dem Volk Recht sprechen und die einfachen Streitfälle schlichten. Mit allen wichtigen und schwierigen Rechtsfragen sollen sie jedoch zu dir kommen. Verschaffe dir doch Erleichterung, dadurch dass sie dir ein Stück deiner Last abnehmen. 23Wenn du diesen Rat befolgst und er Gottes Willen entspricht, wird dir die Aufgabe nicht über den Kopf wachsen und alle diese Menschen werden befriedigt nach Hause gehen.«
24Mose beherzigte den Rat seines Schwiegervaters: 25 PS Er wählte fähige Männer unter allen Israeliten aus und ernannte sie zu Richtern über das Volk. Sie wurden über Gruppen von 1.000, 100, 50 und zehn eingesetzt. 26 PS Diese Männer konnten dem Volk nun jederzeit Recht sprechen. Mit den schwierigen Streitfällen kamen sie zu Mose, die einfachen schlichteten sie selbst.
27 PS Kurze Zeit später verabschiedete sich Mose von seinem Schwiegervater und Jitro kehrte in sein Land zurück.
Der HERR offenbart sich am Sinai
1 PS Etwa zwei Monate♦, nachdem sie Ägypten verlassen hatten, erreichten die Israeliten die Wüste Sinai. 2Sie hatten Refidim verlassen, waren in die Wüste Sinai gekommen und schlugen dort am Fuß des Berges Sinai ihr Lager auf.
3 PS Mose bestieg den Berg, um vor Gott zu treten. Der HERR rief ihm vom Berg aus zu: »Richte den Nachkommen Jakobs♦, den Israeliten, Folgendes aus: 4 PS ›Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe. Ich habe euch sicher hierher zu mir gebracht, so wie ein Adler seine Jungen auf seinen Flügeln trägt. 5 PS Wenn ihr mir nun gehorcht und den Bund haltet, den ich mit euch schließen werde, sollt ihr vor allen anderen Völkern der Erde mein besonderes Eigentum sein, denn die ganze Erde gehört mir. 6 PS Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern, ein heiliges Volk sein.‹ Richte den Israeliten diese Worte aus.«
7 PS Mose kehrte vom Berg zurück, rief die führenden Männer des Volkes zusammen und teilte ihnen alles mit, was der HERR ihm aufgetragen hatte. 8 PS Die Israeliten waren einer Meinung: »Wir wollen alles tun, was der HERR uns sagt.« Diese Antwort des Volkes überbrachte Mose dem HERRN.
9 PS Da sprach der HERR zu Mose: »Dieses Mal werde ich dir in einer dichten Wolke begegnen, damit das Volk es hört, wenn ich zu dir spreche, und dir deshalb immer Glauben schenkt.«
10 PS Dann befahl der HERR Mose: »Steig hinunter und sorg dafür, dass sich das Volk heute und morgen nicht verunreinigt und lass sie ihre Kleider waschen. 11 PS Übermorgen sollen sie sich bereithalten, denn dann werde ich vor den Augen des ganzen Volkes auf den Sinai hinunterkommen. 12Zieh eine Grenzlinie und warne die Israeliten: ›Wagt es nicht, auf den Berg zu steigen oder ihn auch nur zu berühren. Wer den Berg berührt, muss mit dem Tod bestraft werden! 13 PS Niemand darf ihn berühren. Wer es trotzdem tut, soll gesteinigt oder durchbohrt♦ werden. Ganz gleich, ob Mensch oder Tier, er darf nicht am Leben bleiben.‹♦ Erst wenn das langgezogene Signal des Widderhorns ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.«
14Mose stieg vom Berg zum Volk hinab und wies sie an sich nicht zu verunreinigen. Die Israeliten wuschen ihre Kleider. 15 PS Und Mose befahl ihnen: »Haltet euch am dritten Tag bereit. Bis dahin sollt ihr nicht mit einer Frau schlafen.«
16 PS Am Morgen des dritten Tages begann es zu donnern und zu blitzen und eine dichte Wolke umgab den Berg. Ein gewaltiger Posaunenschall ertönte, sodass alle Israeliten im Lager vor Angst zitterten. 17 PS Mose führte sie aus dem Lager heraus Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf. 18 PS Der ganze Berg Sinai war in Rauch gehüllt, denn der HERR war im Feuer auf ihn herabgekommen. Der Rauch stieg in den Himmel wie Rauch aus einem Schmelzofen und der ganze Berg bebte stark. 19 PS Der Posaunenschall wurde immer lauter. Mose redete und Gott antwortete für alle hörbar♦. 20 PS Als nun der HERR auf den Gipfel des Berges Sinai hinabgekommen war, rief er Mose zu sich. Und Mose stieg auf den Berg.
21 PS Der HERR befahl Mose: »Steig wieder hinunter und warne die Israeliten davor, die Grenzlinie zu überschreiten, um mich zu sehen. Sonst würden viele von ihnen sterben. 22 PS Sogar die Priester, die sich mir sonst nähern dürfen, müssen sich reinigen♦ oder ich werde sie vernichten.«
23»Aber HERR, das Volk kann gar nicht auf den Berg steigen«, wandte Mose ein. »Du selbst hast uns gewarnt und mir befohlen, eine Grenzlinie um den Berg zu ziehen und ihn für heilig zu erklären.«
24 PS Doch der HERR antwortete: »Steig trotzdem hinunter und bring Aaron mit auf den Berg. Die Priester und das Volk dürfen jedoch die Grenze nicht überschreiten, um zu mir heraufzukommen. Sonst werde ich sie vernichten.«
25Da stieg Mose hinunter zum Volk und teilte ihnen alles mit.
Die Zehn Gebote
1 PS Dann sprach Gott folgende Worte:
2»Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.
3 PS Du sollst außer mir keine anderen Götter haben.
4 PS Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen von etwas, das im Himmel, auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist. 5 PS Du sollst sie weder verehren noch dich vor ihnen zu Boden werfen, denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott! Ich lasse die Sünden derer, die mich hassen, nicht ungestraft, sondern ich kümmere mich bei den Kindern um die Sünden ihrer Eltern, bis in die dritte und vierte Generation. 6 PS Denen aber, die mich lieben und meine Gebote befolgen, werde ich bis in die tausendste Generation gnädig sein.
7 PS Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen. Denn der HERR wird jeden bestrafen, der seinen Namen missbraucht.
8 PS Denk an den Sabbat und heilige ihn. 9Sechs Tage in der Woche sollst du arbeiten und deinen alltäglichen Pflichten nachkommen, 10der siebte Tag aber ist ein Ruhetag für den HERRN, deinen Gott. An diesem Tag darf kein Angehöriger deines Hauses irgendeine Arbeit erledigen. Das gilt für dich, deine Söhne und Töchter, deine Sklaven und Sklavinnen, dein Vieh und für alle Ausländer, die bei dir wohnen. 11 PS Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel, die Erde, das Meer und alles, was darin und darauf ist, erschaffen; aber am siebten Tag hat er geruht. Deshalb hat der HERR den Sabbat gesegnet und für heilig erklärt.
12 PS Ehre deinen Vater und deine Mutter.♦ Dann wirst du lange in dem Land leben, das der HERR, dein Gott, dir geben wird.
13 PS Du sollst nicht töten.♦
14 PS Du sollst nicht die Ehe brechen.♦
15 PS Du sollst nicht stehlen.
16 PS Du sollst keine falsche Aussage über einen deiner Mitmenschen machen.♦
17 PS Du sollst den Besitz deines Nächsten nicht begehren♦: Weder sein Haus, seine Frau, seinen Sklaven, seine Sklavin, sein Rind, seinen Esel oder sonst etwas, das deinem Nächsten gehört.«
18 PS Als die Israeliten das Donnern und den Posaunenschall hörten und die Blitze und den Rauch sahen, der vom Berg aufstieg, zitterten sie vor Angst und blieben in einiger Entfernung stehen.
19 PS Und sie sagten zu Mose: »Rede du mit uns, dann wollen wir zuhören. Gott soll nicht direkt zu uns sprechen, sonst werden wir sterben.«
20»Habt keine Angst«, beruhigte Mose sie, »denn Gott ist gekommen, um euch auf die Probe zu stellen: Eure Ehrfurcht vor ihm soll euch davon abhalten Schuld auf euch zu laden!«
21 PS So blieb das Volk in einiger Entfernung stehen, während Mose sich der dunklen Wolke näherte, in der Gott war.
Das Errichten von Altären
22Der HERR befahl Mose: »Richte den Israeliten Folgendes aus: ›Ihr habt es selbst miterlebt, dass ich vom Himmel aus zu euch gesprochen habe. 23 PS Deshalb sollt ihr euch keine Götzen aus Silber oder Gold anfertigen.
24 PS Ihr sollt mir einen Altar aus Erde errichten; auf ihm sollt ihr mir eure Opfer bringen – eure Brand- und Friedensopfer, eure Schafe und Ziegen und eure Rinder. Ich werde Orte bestimmen, wo ihr mich anbeten sollt. Dort werde ich zu euch kommen und euch segnen. 25 PS Wenn ihr mir jedoch Altäre aus Stein errichtet, dann gebraucht nur unbehauene Steine. Bearbeitet sie nicht mit einem Meißel, denn damit entweiht ihr sie. 26 PS Steigt keine Stufen zu meinem Altar hinauf, damit man beim Hinaufsteigen nicht unter eure Gewänder blicken kann!‹
Die Rechte von Sklaven
1 PS Teile den Israeliten folgende Gesetze mit:
2 PS PS ›Wenn ihr euch einen hebräischen Sklaven kauft, soll er euch nur sechs Jahre lang dienen. Im siebten Jahr sollt ihr ihn freilassen; er muss euch für seine Freiheit nichts bezahlen. 3War er unverheiratet, als er euer Sklave wurde, so soll er auch allein wieder gehen. War er jedoch verheiratet, soll seine Frau mit ihm zusammen freigelassen werden.
4Hat ihm sein Herr jedoch eine Frau gegeben und sie bekamen Söhne oder Töchter, dann soll die Frau mit ihren Kindern bei ihrem Herrn bleiben, der Mann aber soll allein freigelassen werden. 5 PS Falls der Sklave jedoch sagt: ›Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder. Ich will nicht freigelassen werden‹, 6 PS dann soll ihn sein Herr vor Gott♦ treten lassen und ihn an die Tür oder an den Türpfosten stellen. Dort soll er ihm das Ohrläppchen mit einem Pfriem durchbohren. Von da an soll er seinem Herrn für immer gehören.
7 PS Wenn ein Mann seine Tochter als Sklavin verkauft, so muss sie nicht wie die Männer freigelassen werden. 8Wenn sie ihrem Herrn, der sie für sich zur Frau bestimmt hat, nicht gefällt, soll er sie freikaufen lassen. Wenn er sein Eheversprechen nicht einhält, darf er sie aber nicht an Ausländer verkaufen. 9Hat er die Sklavin aber für seinen Sohn bestimmt, so muss er sie wie eine Tochter behandeln. 10 PS Nimmt er sich später noch eine andere Frau, muss er die erste trotzdem mit Essen und Kleidung versorgen und darf ihr den ehelichen Verkehr nicht vorenthalten. 11Wenn er diesen drei Verpflichtungen ihr gegenüber nicht nachkommt, kann sie ihn als freie Frau verlassen, ohne etwas dafür zu bezahlen.
Fälle persönlichen Unrechts
12 PS Wer einen Menschen so schlägt, dass dieser stirbt, muss mit dem Tod bestraft werden. 13 PS Hat er ihn aber nicht absichtlich getötet, sondern durch ein Missgeschick, das Gott zuließ, werde ich einen Ort bestimmen, wohin er fliehen kann. 14 PS Wer jedoch einen Menschen vorsätzlich und heimtückisch umgebracht hat, soll mit dem Tod bestraft werden. Selbst wenn er an meinem Altar Schutz sucht, sollst du ihn von dort wegholen.
15Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, soll hingerichtet werden.
16 PS Ein Entführer soll mit dem Tod bestraft werden, ganz gleich, ob er sein Opfer schon verkauft hat oder es sich noch in seiner Gewalt befindet.
17 PS Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.♦
18Wenn ein Mann einen anderen im Streit mit einem Stein oder mit der Faust so schlägt, dass er zwar nicht stirbt, aber doch bettlägerig wird; 19und der Verletzte später wieder aufstehen und an Krücken umhergehen kann, dann soll der Angreifer nicht bestraft werden. Er muss jedoch für den Schaden aufkommen, der dem Verletzten durch den Arbeitsausfall entstanden ist, und die Kosten seiner ärztlichen Behandlung übernehmen.
20Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin so schlägt, dass er oder sie dabei stirbt, muss er bestraft werden. 21 PS Wenn der Sklave jedoch noch einen oder zwei Tage lebt, soll er nicht bestraft werden, da der Sklave ihm gehört.
22Angenommen, zwei Männer kämpfen miteinander und stoßen dabei eine schwangere Frau so, dass ihr Kind zu früh geboren wird, aber kein weiterer Schaden entsteht; dann soll der Schuldige eine Geldstrafe zahlen, die ihm vom Ehemann der Frau auferlegt wird und die der Richter billigt. 23 PS Wenn aber doch Schaden entsteht, wird die Strafe wie folgt festgelegt: Leben um Leben, 24 PS Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, 25Brandwunde um Brandwunde, Verletzung um Verletzung, Strieme um Strieme.
26 PS Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin so aufs Auge schlägt, dass die geschlagene Person dadurch blind wird, soll er sie zur Entschädigung freilassen. 27Schlägt er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn aus, soll er die geschädigte Person als Wiedergutmachung freilassen.
28 PS Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass sie sterben, soll das Rind gesteinigt werden, sein Fleisch dürft ihr jedoch nicht essen. Der Besitzer des Rindes wird nicht bestraft. 29Wenn das Rind jedoch schon früher auf Menschen losgegangen ist und der Besitzer trotz Warnung keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, soll das Rind – wenn es jemanden tötet – gesteinigt werden und auch den Besitzer soll man mit dem Tod bestrafen. 30Falls ihm stattdessen nur eine Geldstrafe auferlegt wird, soll er sie in voller Höhe bezahlen, um sein Leben freizukaufen.
31Das gleiche Recht kommt zur Anwendung, wenn das Rind einen Jungen oder ein Mädchen stößt. 32 PS Stößt das Rind jedoch einen Sklaven oder eine Sklavin, soll der Besitzer des Tieres ihrem Herrn 30 Schekel♦ bezahlen und das Rind soll gesteinigt werden.
33 PS Wenn jemand eine Grube offen stehen lässt oder eine Grube aushebt und sie nicht abdeckt und ein Ochse oder ein Esel fällt hinein, 34dann soll der Besitzer der Grube dem Eigentümer des Tieres Schadenersatz leisten. Das tote Tier darf er danach behalten.
35Stößt ein Rind das Rind eines anderen, sodass es stirbt, sollen die Besitzer der Tiere das lebende Rind verkaufen und sich den Erlös teilen. Das tote Tier sollen sie ebenfalls unter sich aufteilen. 36Wenn jedoch bekannt war, dass das Rind schon früher auf andere Tiere losging und sein Besitzer trotzdem keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, soll er das tote Tier durch ein anderes Rind ersetzen. Das tote Tier darf er dann behalten. 37 PS Wer ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege stiehlt und dann schlachtet oder verkauft, muss das Rind fünffach und das Schaf oder die Ziege vierfach ersetzen.
Schutz des Eigentums
1 PS Wird ein Dieb bei einem Einbruch ertappt und dabei getötet, gilt der Täter nicht als Mörder. 2 PS War es zur Tatzeit aber schon hell, trägt er die Schuld am Mord. Ein Dieb muss für das, was er gestohlen hat, Ersatz leisten. Kann er es nicht, soll der Dieb als Sklave verkauft und die Schuld durch den Erlös bezahlt werden. 3 PS Wenn jemand einen Ochsen, einen Esel, ein Schaf oder eine Ziege stiehlt und das Tier noch lebend bei ihm gefunden wird, soll der Dieb doppelten Ersatz leisten.
4 PS Lässt jemand seine Tiere auf seinem Feld oder seinem Weinberg weiden und sie dabei frei herumlaufen, sodass sie den Acker eines anderen abweiden, muss der Besitzer des Tieres den Schaden mit dem besten Ertrag seines Feldes oder Weinbergs ersetzen.
5Wenn Feuer auf eine Dornenhecke übergreift und dadurch Garben, Getreide oder sogar ein ganzes Feld verbrennen, soll derjenige, der das Feuer angezündet hat, den Schaden ersetzen.
6 PS Wenn jemand einem anderen Geld oder Wertsachen zur Aufbewahrung gibt und sie aus dessen Haus gestohlen werden; dann muss der Dieb, wenn er ergriffen wird, das Gestohlene zweifach ersetzen. 7 PS Wird der Dieb jedoch nicht ergriffen, soll der Besitzer des Hauses vor Gott treten, damit man herausfindet, ob nicht er den Besitz des anderen unterschlagen hat.
8 PS Wenn sich zwei Menschen um ein Rind, einen Esel, ein Schaf, eine Ziege, ein Kleidungsstück oder sonst einen Gegenstand streiten – von dem der eine behauptet, er sei ihm abhandengekommen – soll diese Angelegenheit vor Gott gebracht werden. Derjenige, den Gott für schuldig erklärt, soll dem anderen doppelten Ersatz leisten.
9Wenn jemand einem anderen einen Esel, einen Ochsen, ein Schaf, eine Ziege oder irgendein anderes Tier anvertraut und das Tier stirbt, wird verletzt oder gestohlen, ohne dass es Zeugen gibt, 10soll der Betreffende vor Gott einen Eid über seine Unschuld ablegen. Der Besitzer des Tieres muss dies dann akzeptieren und der andere braucht keinen Ersatz zu leisten. 11Ist ihm das Tier aber tatsächlich gestohlen worden, muss er dem Besitzer Schadenersatz leisten. 12 PS Wurde es dagegen von einem wilden Tier gerissen, muss er den Kadaver als Beweis bringen; in diesem Fall muss er dem Besitzer keinen Schadenersatz leisten. 13Wenn jemand ein Tier von einem anderen leiht und es verletzt oder getötet wird, so muss er es ersetzen – sofern der Besitzer nicht dabei war. 14War der Besitzer jedoch dabei, muss er keinen Ersatz leisten. War das Tier gemietet, so ist der Schaden im Mietpreis eingeschlossen.
Soziale Verantwortung
15 PS Wenn ein Mann eine Jungfrau, die noch nicht verlobt ist, verführt und mit ihr schläft, muss er den üblichen Brautpreis bezahlen und sie zur Frau nehmen. 16Falls ihr Vater sich jedoch weigert, sie ihm zur Frau zu geben, soll der Mann trotzdem den üblichen Brautpreis für eine Jungfrau bezahlen.
17 PS Eine Zauberin darfst du nicht am Leben lassen.
18 PS Wer Geschlechtsverkehr mit einem Tier hat, soll hingerichtet werden.
19 PS Wer einem anderen Gott als dem HERRN opfert, soll hingerichtet♦ werden.
20 PS Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken oder bedrängen. Denkt daran, dass ihr selbst Ausländer in Ägypten gewesen seid.
21 PS Unterdrückt auch keine Waisen und Witwen. 22Wenn ihr es doch tut und sie zu mir schreien, werde ich ihren Hilferuf erhören. 23Dann wird mein Zorn entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwert töten lassen, sodass eure Frauen Witwen und eure Kinder Waisen werden.
24 PS Wenn ihr einem Bedürftigen aus meinem Volk Geld leiht, dann verlangt keine Zinsen von ihm wie ein Geldverleiher. 25 PS Wenn ihr den Mantel eines anderen als Pfand nehmt, sollt ihr ihn bis zum Einbruch der Nacht zurückgeben. 26Denn er braucht den Mantel, um sich in der Nacht zuzudecken und zu wärmen; worin sollte er sonst schlafen? Wenn er dann zu mir um Hilfe schreit, werde ich ihn erhören, denn ich bin barmherzig.
27 PS Ihr sollt Gott nicht lästern und eine führende Persönlichkeit eures Volkes nicht verfluchen.♦ 28 PS Den ersten Ertrag eures Getreides und eures Weins dürft ihr nicht zurückhalten. Ihr sollt mir eure erstgeborenen Söhne geben♦; 29 PS genauso wie die Erstgeburten eurer Rinder, eurer Schafe und Ziegen. Lasst das neugeborene Tier sieben Tage lang bei seiner Mutter und gebt es mir am achten Tag.
30 PS Ihr seid mir heilig. Deshalb sollt ihr kein Fleisch von einem Tier essen, das von einem wilden Tier auf dem Feld gerissen wurde. Werft den Kadaver stattdessen den Hunden vor.
Gerechtigkeit und Großzügigkeit
1 PS Verbreitet keine Gerüchte. Macht keine falschen Zeugenaussagen für einen Menschen, der Böses getan hat.
2 PS Schließt euch nicht der Mehrheit an, wenn sie Böses plant. Wenn ihr im Zeugenstand steht, verdreht nicht das Recht, weil ihr euch von der Meinung der Mehrheit beirren lasst. 3Begünstigt in einem Rechtsstreit niemand, nur weil er arm ist.
4 PS Wenn ihr das Rind oder den Esel eures Feindes umherirren seht, dann bringt ihm sein Tier zurück. 5Wenn ihr seht, dass der Esel eures Feindes unter seiner schweren Last zusammengebrochen ist, lasst ihn nicht mit dem Tier allein, sondern helft dem Tier mit ihm zusammen wieder auf.
6 PS Verweigert einem Armen eures Volkes bei einer Gerichtsverhandlung nicht sein Recht.
7 PS Tragt nicht durch Falschaussagen vor Gericht dazu bei, dass ein Unschuldiger zum Tod verurteilt wird. Denn ich werde es nicht zulassen, dass der Schuldige ungestraft davonkommt.
8 PS Nehmt keine Bestechungsgeschenke an, denn Geschenke machen die Sehenden blind und verdrehen den Sachverhalt.
9 PS Ihr sollt keinen Ausländer unterdrücken. Ihr wisst, wie es ihm zumute sein muss, denn ihr seid selbst Ausländer in Ägypten gewesen.
10 PS Sechs Jahre lang sollt ihr eure Felder bestellen und die Ernte einbringen; 11 PS im siebten Jahr aber sollt ihr das Land nicht bestellen, sondern brachliegen lassen. Dann dürfen sich die Armen eures Volkes davon ernähren. Was sie übrig lassen, sollen die wilden Tiere fressen. Das Gleiche gilt für eure Weinberge und Olivenhaine.
12 PS Sechs Tage sollt ihr arbeiten. Aber am siebten Tag sollt ihr ruhen, damit euer Rind und euer Esel die Möglichkeit haben auszuruhen und auch der Sohn eurer Sklavin sowie der Ausländer sich erholen können.
13 PS Ihr sollt alles befolgen, was ich euch befohlen habe. Betet keine anderen Götter an, ja nehmt nicht einmal ihre Namen in den Mund!
Drei Jahresfeste
14 PS Dreimal im Jahr sollt ihr mir zu Ehren ein Fest feiern. 15 PS Das erste ist das Fest der ungesäuerten Brote. Sieben Tage lang sollt ihr Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde, wie ich es euch befohlen habe. Dieses Fest soll jedes Jahr zur festgesetzten Zeit im Monat Abib♦ stattfinden, denn in diesem Monat seid ihr aus Ägypten ausgezogen. Keiner darf mit leeren Händen vor mich kommen. 16 PS Ihr sollt auch das Fest der Ernte♦ mit den ersten Erträgen eurer Ernte feiern und das Fest der Lese♦ am Ende der Erntezeit. 17 PS Dreimal im Jahr soll jeder Mann in Israel vor Gott, dem HERRN, erscheinen.
18 PS Opferblut darf auf keinen Fall zusammen mit Brot geopfert werden, in dem Sauerteig ist. Und vom Fett der Tiere, die zu meinen Festen geopfert werden, darf nichts bis zum nächsten Morgen übrig bleiben.
19 PS Bringt das Beste von den ersten Erträgen der Ernte in das Haus des HERRN, eures Gottes.
Ihr sollt ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.
Verheißung der Gegenwart des HERRN
20Ich werde einen Engel vor euch hergehen lassen, der euch unterwegs beschützt und euch in das Land bringt, das ich für euch bestimmt habe. 21 PS Nehmt euch vor ihm in Acht und gehorcht seinen Anweisungen. Lehnt euch nicht gegen ihn auf, denn er wird euch eure Sünden nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist. 22 PS Wenn ihr aber gewissenhaft darauf bedacht seid ihm zu gehorchen, indem ihr alles tut, was ich euch sage, dann werde ich ein Feind eurer Feinde sein und die bedrängen, die euch bedrängen. 23 PS Denn mein Engel wird vor euch hergehen und euch in das Land der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter bringen und ich werde sie vernichten. 24 PS Betet nicht ihre Götter an und dient ihnen nicht. Folgt nicht ihrem schlechten Beispiel, sondern reißt ihre Götzenbilder ein und zerstört ihre Steinmale.
25 PS Dient ausschließlich dem HERRN, eurem Gott. Wenn ihr das tut, werde ich euch mit Nahrung und Wasser versorgen und Krankheiten von euch fernhalten. 26Keine Frau in eurem Volk soll eine Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein und ich will euch ein langes Leben schenken.
27 PS Ich werde meinen Schrecken über all diejenigen kommen lassen, in deren Länder ihr einfallt, sodass sie vor euch in Panik geraten. Eure Feinde werden Hals über Kopf vor euch fliehen. 28 PS Ich werde Angst und Schrecken vor euch her senden und die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter vertreiben. 29 PS Doch ich will das alles nicht in einem Jahr tun, weil sonst weite Landstriche öde werden und die wilden Tiere sich zu schnell vermehren würden. 30 PS Ich werde sie nach und nach vertreiben, bis ihr so zahlreich seid, dass ihr das Land in Besitz nehmen könnt. 31 PS Ich gebe euch das Gebiet vom Roten Meer bis zum Mittelmeer und von der Wüste bis zum Euphrat. Die Bewohner dieses Landes werde ich in eure Hand geben, sodass ihr sie vertreiben könnt.
32 PS Schließt keine Verträge mit ihnen und lasst euch nicht auf ihre Götter ein. 33 PS Ihr sollt sie auch nicht bei euch wohnen lassen, damit sie euch nicht dazu verführen, ihre Götzen anzubeten. Denn das würde euch zum Verhängnis werden!‹«
Israel nimmt den Bund des HERRN an
1 PS Dann forderte der HERR Mose auf: »Steig herauf zu mir mit Aaron, Nadab, Abihu und 70 der führenden Männer Israels und betet mich aus einiger Entfernung an. 2 PS Du allein, Mose, darfst zu mir kommen. Die anderen jedoch dürfen sich mir nicht nähern und auch von den restlichen Israeliten darf keiner den Berg besteigen.«
3 PS Als Mose dem Volk alle Worte und Gesetze des HERRN mitgeteilt hatte, antworteten sie ihm einmütig: »Wir wollen alles tun, was der HERR gesagt hat.«
4 PS Dann schrieb Mose alle Worte des HERRN auf. Früh am nächsten Morgen errichtete er einen Altar am Fuß des Berges. Rund um den Altar stellte er zwölf Steinsäulen auf, für jeden Stamm Israels eine. 5 PS Dann gab er einigen jungen Israeliten den Auftrag, dem HERRN Brandopfer darzubringen und junge Stiere als Friedensopfer zu schlachten. 6 PS Mose nahm die eine Hälfte des Blutes und goss es in einige Becken. Mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar.
7 PS Dann nahm er das Buch des Bundes und las es dem Volk vor. Wieder erklärten sie: »Alles, was der HERR befohlen hat, wollen wir tun. Wir wollen seinen Geboten gehorchen.«
8 PS Mose besprengte das Volk mit dem Blut aus den Becken und sagte: »Dieses Blut besiegelt den Bund, den der HERR mit euch geschlossen hat♦, indem er euch diese Gesetze gab.«
9Anschließend stiegen Mose, Aaron, Nadab, Abihu und 70 der führenden Männer Israels auf den Berg. 10 PS Dort sahen sie den Gott Israels. Der Boden unter seinen Füßen schimmerte wie Saphir, klar wie der Himmel. 11Und obwohl die führenden Männer Israels Gott sahen, tötete er sie nicht. Ja, sie aßen und tranken sogar in seiner Gegenwart!
12 PS Und der HERR sprach zu Mose: »Steig zu mir auf den Berg und bleib eine Weile hier. Ich will dir die steinernen Tafeln geben, auf die ich meine Gesetze und Gebote aufgeschrieben habe, um mein Volk zu unterweisen.« 13Da bestieg Mose mit seinem Diener Josua den Berg Gottes.
14Zu den führenden Männern aber hatte Mose gesagt: »Bleibt hier und wartet auf uns, bis wir zu euch zurückkommen. Wenn ihr in meiner Abwesenheit Rechtsstreitigkeiten habt, fragt Aaron und Hur um Rat, die hier bei euch sind.«
15 PS Dann stieg er auf den Berg, den daraufhin die Wolke umhüllte. 16 PS Die Herrlichkeit des HERRN ließ sich auf dem Berg Sinai nieder und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der HERR Mose mitten aus der Wolke zu sich. 17 PS Die Herrlichkeit des HERRN sah für die Israeliten aus wie ein loderndes Feuer auf dem Berggipfel. 18 PS Mose ging direkt in die Wolke hinein und stieg weiter auf den Berg hinauf. 40 Tage und 40 Nächte blieb er auf dem Berg.
Opfer für den Bau des Heiligtums
1 PS Der HERR sprach zu Mose: 2 PS »Richte den Israeliten aus, dass sie mir eine Abgabe entrichten sollen. Jeder, der etwas geben möchte, soll es dir bringen. 3Folgende Dinge sollt ihr für mich von den Israeliten entgegennehmen: Gold, Silber und Bronze; 4violette, purpur- und karmesinfarbene Wolle, feines Leinen, Ziegenhaar, 5rot gefärbte Widderfelle und feine Tachasch-Haut♦, Akazienholz, 6 PS Öl für den Leuchter, Gewürze für das Salböl und das duftende Weihrauchgemisch, 7Onyx und andere Edelsteine für den Priesterschurz und die Brusttasche.
8 PS Die Israeliten sollen mir ein Heiligtum errichten, damit ich bei ihnen wohnen kann. 9Das Heiligtum und seine Einrichtung sollt ihr genauso anfertigen, wie ich es dir zeigen werde.
Die Bundeslade
10 PS Fertige eine Lade aus Akazienholz an – zweieinhalb Ellen lang, eineinhalb Ellen breit und eineinhalb Ellen hoch♦. 11Überzieh sie innen und außen mit reinem Gold und bring ringsum eine goldene Zierleiste an. 12 PS Gieße vier goldene Ringe dafür und befestige sie an ihren vier Ecken, zwei Ringe auf jeder Längsseite. 13Fertige Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold. 14Steck die Stangen in die Ringe an den Längsseiten der Lade, damit man die Lade tragen kann. 15 PS Die Tragstangen sollen immer in den Ringen bleiben und dürfen nicht herausgezogen werden. 16 PS Leg die Gesetzestafeln, die ich dir geben werde, in die Lade.
17 PS Fertige dann eine Deckplatte aus reinem Gold an. Sie soll zweieinhalb Ellen lang und eineinhalb Ellen breit♦ sein. 18Fertige danach zwei Cherubim aus getriebenem Gold auf beiden Enden der Deckplatte an: 19den einen Cherub auf der einen Seite und den anderen auf der gegenüberliegenden. Die Engel und die Deckplatte sollen zu einem Stück verbunden werden. 20 PS Die Gesichter der Cherubim sollen einander zugewandt und gleichzeitig auf die Deckplatte gerichtet sein. Ihre Flügel sollen nach oben ausgebreitet sein und die Deckplatte abschirmen. 21 PS Leg die steinernen Gesetzestafeln, die ich dir geben werde, in die Lade und verschließe sie dann mit der Deckplatte. 22 PS Dort will ich dir begegnen: Aus dem Raum zwischen den beiden Cherubim, die auf der Deckplatte der Bundeslade stehen, will ich dir alle Anordnungen mitteilen, die ich den Israeliten geben werde.
Der Tisch für die Schaubrote♦
23 PS Fertige auch einen Tisch aus Akazienholz an, zwei Ellen lang, eine Elle breit und eineinhalb Ellen hoch♦. 24Überzieh ihn mit reinem Gold und bring ringsum eine goldene Zierleiste an. 25Befestige dann eine Umrandung an der Tischplatte, die eine Handbreite♦ hoch ist, und versieh diese ebenfalls mit einer goldenen Zierleiste. 26Mach vier goldene Ringe und befestige die Ringe oben an den vier Tischbeinen, 27dicht an der Umrandung. Durch diese Ringe werden Stangen geschoben, sodass man den Tisch tragen kann. 28Fertige die Stangen aus Akazienholz an und überzieh sie mit Gold, mit ihnen soll der Tisch getragen werden. 29 PS Mach aus reinem Gold Schüsseln und Schalen, Kannen und Becher, die für die Trankopfer benötigt werden. 30 PS Auf diesem Tisch sollen ständig Schaubrote vor mir liegen.
Der Leuchter
31 PS PS Fertige einen Leuchter aus reinem, getriebenem Gold an. Der ganze Leuchter – sein Fuß, sein Schaft, seine Kelche, Knospen und Blütenblätter – soll aus einem Stück gearbeitet werden. 32Er soll sechs Arme haben, drei auf jeder Seite des Leuchters. 33An jedem der sechs Arme sollen sich drei mandelblumenförmige Kelche befinden, mit Knospen und Blütenblättern. 34Der Schaft des Leuchters soll mit vier mandelblumenförmigen Kelchen geschmückt sein, vollständig mit Knospen und Blütenblättern. 35Unterhalb der Stellen, an denen je zwei der sechs Arme aus dem Schaft hervorgehen, soll je eine Knospe sein. 36Der ganze Leuchter – samt den Verzierungen und Armen – soll aus einem Stück und aus reinem, getriebenem Gold gefertigt sein. 37 PS Stelle dann sieben Lampen für den Leuchter her und bring sie so an, dass sie nach vorn leuchten. 38Die Dochtscheren und Ölschalen sollen ebenfalls aus reinem Gold sein. 39Du sollst den Leuchter und alles Zubehör aus einem Talent♦ reinen Goldes herstellen.
40 PS Achte darauf, dass du alles ganz genau nach dem Entwurf machst, der dir hier auf dem Berg gezeigt worden ist.♦
Das Heiligtum
1 PS Für das Heiligtum sollst du zehn Tuchbahnen herstellen lassen. Aus feinem Leinen und violettem, purpur- und karmesinfarbenem Garn sollst du sie weben. Die Bahnen sollen mit Cherubbildern verziert werden. 2Jede Bahn soll 28 Ellen lang und vier Ellen breit♦ sein. Alle Tuchbahnen sollen dieselbe Größe haben. 3 PS Du sollst je fünf dieser Bahnen zusammenfügen. 4Am Saum der äußersten Tuchbahn des zusammengefügten Stücks sollst du Schlaufen aus violettem Purpur anbringen – genauso sollst du mit der anderen zusammengefügten Stoffbahn verfahren. 5 PS Die 50 Schlaufen am Saum der einen Tuchbahn sollen den 50 Schlaufen am Saum der anderen genau gegenüberliegen. 6Fertige dann 50 goldene Haken an, um die beiden Stoffbahnen zusammenzufügen.
7 PS Stelle Tuchbahnen aus Ziegenhaar als Abdeckung für das Heiligtum her. Elf solcher Bahnen sollst du anfertigen, 8jede 30 Ellen lang und vier Ellen breit♦. Alle elf Tuchbahnen sollen genau gleich groß sein. 9Füge fünf dieser Bahnen zu einem Stück zusammen und die restlichen sechs Bahnen zu einem zweiten. Die sechste Bahn des zweiten Stücks soll an der Vorderseite des Zeltes doppelt gelegt werden. 10Bring 50 Schlaufen am Saum der letzten Bahn jedes zusammengefügten Stücks an, an denen die beiden Stücke miteinander verbunden werden können. 11 PS Fertige danach 50 bronzene Haken an, steck sie in die Schlaufen und verbinde so die beiden Zeltbahnen zu einer Zeltdecke. 12-13An der Rückseite des Zeltes soll die Zeltdecke eine halbe Bahnbreite und auf beiden Seiten je eine Elle♦ überhängen. 14 PS Als Zeltdach sollst du eine weitere Decke aus rot gefärbten Widderfellen anfertigen und darüber noch eine Schutzdecke aus Tachasch-Haut♦ legen.
15 PS Mach dann Bretter aus Akazienholz. Sie sollen die Wände des Heiligtums bilden. 16Jedes Brett soll zehn Ellen lang und eineinhalb Ellen breit♦ sein. 17An allen Brettern sollen zwei Verbindungszapfen angebracht sein, sodass ein Brett mit dem anderen verbunden werden kann. 1820 dieser Bretter sollen an der Südseite des Heiligtums stehen. 19An der Unterseite der 20 Bretter sollst du 40 silberne Sockel anbringen – je zwei Sockel unter jedes Brett, an jeden Zapfen einen. 20 PS Für die Nordseite fertige ebenfalls 20 dieser Bretter an, 21auch mit 40 silbernen Sockeln, zwei für jedes Brett. 22Für die Rückseite, die nach Westen hin liegt, sollst du sechs Bretter anfertigen, 23außerdem noch zwei Bretter als Eckstücke für die Rückseite des Heiligtums. 24Diese beiden Stützen sollen aus zwei Brettern bestehen, die oben durch eine einzige Klammer über Eck miteinander verbunden sind. Die Stützen für die beiden Ecken sollen auf die gleiche Weise angefertigt werden. 25 PS Es sollen also insgesamt acht Bretter sein, gestützt von 16 silbernen Sockeln – zwei Sockel unter jedem Brett.
26-27Fertige danach Riegel aus Akazienholz an, je fünf für die beiden Längsseiten und fünf für die Rückseite, die nach Westen hin liegt. 28Der mittlere Riegel soll in der Mitte der Bretter von einer Seite bis zur anderen entlang laufen. 29Überziehe die Bretter mit Gold und fertige goldene Ringe als Halterung für die Riegel an. Auch die Riegel sollst du mit Gold überziehen.
30 PS Errichte dann mein Heiligtum so, wie ich es dir auf dem Berg gezeigt habe.
31 PS Fertige einen Vorhang aus feinem Leinen und violettem, purpur- und karmesinfarbenem Garn an und verziere ihn kunstvoll mit Cherubbildern. 32Häng diesen Vorhang an goldene Haken, die an vier mit Gold überzogenen Säulen aus Akazienholz angebracht sind. Die Säulen sollen auf silbernen Sockeln stehen. 33 PS Häng den Vorhang an die Haken und stell die Bundeslade dahinter auf. Der Vorhang soll das Heilige vom Allerheiligsten abtrennen.
34 PS Leg dann die Deckplatte auf die Bundeslade im Allerheiligsten. 35Den Tisch sollst du draußen vor dem Vorhang aufstellen; ihm gegenüber – an der Südseite des Heiligtums – soll der Leuchter stehen.
36 PS Fertige dann einen weiteren Vorhang aus feinem Leinen für den Eingang des heiligen Zeltes an und webe dabei mit violettem, purpur- und karmesinfarbenem Garn kunstvolle Muster hinein. 37 PS Für diesen Vorhang sollst du fünf Säulen aus Akazienholz anfertigen, sie mit Gold überziehen und goldene Haken daran befestigen. Gieß fünf bronzene Sockel für die Säulen.