Читать книгу Neues Leben. Die Bibel - SCM R.Brockhaus - Страница 25

Оглавление

Die Gaben für die Priester und Leviten

5Mo 18

1 PS Die levitischen Priester und der ganze Stamm Levi sollen keinen Erbbesitz wie die anderen Stämme haben. Die Abgaben der Israeliten von den Opfern, die für den HERRN auf dem Altar verbrannt werden, sollen ihnen zum Lebensunterhalt dienen. 2 PS Sie sollen keinen eigenen Besitz unter den Israeliten haben. Der HERR selbst ist ihr Erbe, wie er es ihnen versprochen hat.

3 PS Bestimmte Teile von den Tieren, die den Israeliten als Opfer gebracht werden, stehen den Priestern zu, und zwar die Vorderkeule, die Kinnlade und der Magen der Schafe, Ziegen und Rinder. 4 PS Außerdem sollt ihr den Priestern den ersten Teil eurer Getreideernte, eures neuen Weins, eures Olivenöls und eurer Schurwolle geben. 5 PS Denn der HERR, euer Gott, hat den Stamm Levi aus allen Stämmen auserwählt, damit er für immer im Namen des HERRN diene.

6 PS Jeder Levit, der in euren Städten wohnt, darf an den Ort kommen, den sich der HERR bestimmt. 7Dort darf er im Namen des HERRN, seines Gottes, Dienst tun, genau wie seine levitischen Stammesbrüder, die dort bereits vor dem HERRN dienen. 8 PS Ihm steht der gleiche Anteil an den Opfern und Abgaben zu, auch wenn er noch eine private Einkommensquelle hat.

Aufforderung, ein heiliges Leben zu führen

9 PS Wenn ihr in das Land kommt, das der HERR, euer Gott, euch gibt, dürft ihr auf keinen Fall die verabscheuungswürdigen Bräuche der dort lebenden Völker übernehmen. 10 PS Niemand aus eurem Volk darf seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lassen, Wahrsagerei oder Zauberei treiben, Omen deuten, hexen, 11andere mit einem Bann belegen, als Medium auftreten oder Tote beschwören und befragen. 12Jeder, der so etwas tut, ist dem HERRN ein Gräuel. Wegen dieser abscheulichen Taten wird er die anderen Völker vor euch vertreiben. 13 PS Ihr dagegen sollt so leben, wie es dem HERRN, eurem Gott, gefällt. 14Die Völker, die ihr vertreiben werdet, hören auf Zauberer und Wahrsager. Doch das hat der HERR, euer Gott, euch verboten.

Wahre und falsche Propheten

15 PS Der HERR, euer Gott, wird einen Propheten wie mich einsetzen, den er aus eurem Volk erwählt. Hört gut auf alles, was er euch sagt. 16 PS Genau darum habt ihr den HERRN, euren Gott, gebeten, als ihr euch am Sinai♦ versammelt hattet: ›Wir wollen nicht mehr die Stimme des HERRN, unseres Gottes, hören und nicht mehr dieses gewaltige Feuer sehen müssen, damit wir nicht sterben.‹

17Da sprach der HERR zu mir: ›Sie haben recht. 18 PS Ich will einen Propheten wie dich einsetzen, den ich aus ihrem Volk erwähle. Diesem Propheten werde ich meine Worte in den Mund legen und er wird dem Volk alles sagen, was ich ihm auftrage. 19 PS Ich selbst werde jeden zur Rechenschaft ziehen, der nicht auf meine Worte hört, die dieser Prophet in meinem Namen verkünden wird. 20 PS Jeder Prophet aber, der sich anmaßt in meinem Namen zu sprechen, obwohl ich es ihm gar nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter redet, muss sterben.‹ 21Nun fragt ihr euch vielleicht: ›Woran erkennen wir, ob eine Botschaft vom HERRN stammt oder nicht?‹ 22 PS Wenn ein Prophet etwas im Namen des HERRN vorhersagt und es nicht eintrifft, dann ist seine Botschaft nicht vom HERRN. Dieser Prophet hat eigenmächtig gehandelt und ihr sollt nicht auf ihn hören.

Freistädte

5Mo 19

1 PS Der HERR, euer Gott, wird die Völker, deren Land er euch gibt, schon bald vor euch verjagen. Ihr werdet sie mit seiner Hilfe vertreiben und euch in ihren Städten und Häusern niederlassen. 2 PS Dann sollt ihr in dem Land, das der HERR, euer Gott, euch zur Eroberung gibt, drei Freistädte bestimmen. 3 PS Setzt die Wege, die in diese Städte führen, instand. Teilt dann das Land, das der HERR, euer Gott, euch gibt, in drei Bezirke. In jedem dieser Bezirke soll eine Freistadt liegen♦, damit jeder, der einen anderen getötet hat, sich dort in Sicherheit bringen kann. 4 PS Wenn jemand aus Versehen einen anderen tötet, ohne vorher etwas gegen ihn gehabt zu haben, soll er in eine dieser Städte fliehen, damit er am Leben bleibt. 5Angenommen, zwei Männer gehen in den Wald, um Holz zu fällen. Nun kann es passieren, dass einer mit der Axt ausholt, um einen Baum zu fällen, und das Eisen sich vom Stiel löst und den anderen tödlich trifft. In diesem Fall soll der Betreffende in eine der Freistädte fliehen, um sein Leben zu retten. 6Wäre die Entfernung zur nächsten Freistadt zu groß, könnte ein aufgebrachter Bluträcher ihm nachjagen und ihn stellen und töten, obwohl kein todeswürdiges Verbrechen vorliegt, denn es war ein Unfall♦. 7Deshalb weise ich euch an: Bestimmt drei solcher Freistädte.

8 PS Der HERR, euer Gott, wird euer Gebiet vergrößern, wie er es euren Vorfahren mit einem Eid zugesagt hat, und euch das ganze Land geben, das er ihnen versprochen hat. 9 PS Dieses Land wird er euch geben, wenn ihr die Gebote, die ich euch heute mitgeteilt habe, gewissenhaft befolgt, indem ihr den HERRN, euren Gott, liebt und nach seinem Willen lebt. Bestimmt außerdem noch drei weitere Freistädte. 10 PS Auf diese Weise wird verhindert, dass in dem Land, das der HERR, euer Gott, euch zum Besitz geben wird, Unschuldige getötet werden und ihr euch des Mordes schuldig macht.

11Angenommen jedoch, jemand hasst einen anderen, überfällt ihn, schlägt ihn tot und flieht dann in eine dieser Freistädte. 12In diesem Fall sollen die führenden Männer seiner Heimatstadt ihn aus der Freistadt holen lassen und dem Bluträcher ausliefern, damit dieser ihn tötet. 13Mit einem Mörder dürft ihr kein Mitleid haben! Reinigt Israel von der Schuld des Mordes, damit es euch gut geht.

Handelt gerecht!

14 PS Versetzt keine Grenzsteine, mit denen eure Vorfahren ihren Erbbesitz in dem Land markiert haben, das der HERR, euer Gott, euch zum Besitz gibt.

15 PS Verurteilt niemanden wegen irgendeines Verbrechens, wenn es nur einen einzigen Zeugen dafür gibt. Auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin soll jede Sache entschieden werden. 16 PS Wenn ein falscher Zeuge jemanden beschuldigt, ein Verbrechen begangen zu haben, 17 PS sollen die beiden Männer, die den Rechtsstreit haben, zu den amtierenden Priestern und Richtern gehen. 18Die Richter sollen den Fall gründlich untersuchen. Stellt es sich dann heraus, dass der Kläger gelogen und den anderen bewusst falsch beschuldigt hat, 19 PS soll dieser die Strafe erhalten, die er über den Angeklagten bringen wollte. Auf diese Weise beseitigt ihr das Böse in Israel. 20Alle anderen sollen es hören, damit sie abgeschreckt werden, selbst einmal etwas Ähnliches zu tun. 21 PS Habt niemals Mitleid mit solchen Menschen! Denn es gilt: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.

Kriegsgesetze

5Mo 20

1 PS Wenn ihr gegen eure Feinde in den Krieg zieht und ihr euch einer großen Übermacht an Pferden und Streitwagen gegenüberseht, dann habt keine Angst vor ihnen. Der HERR, euer Gott, der euch aus Ägypten hierher geführt hat, ist mit euch! 2 PS Bevor ihr in den Kampf zieht, soll der Priester vor die Truppen treten und zu ihnen sprechen. 3 PS Er soll sagen: ›Hört mir zu, ihr jungen Männer Israels! Habt keine Angst, wenn ihr heute in die Schlacht gegen eure Feinde zieht! Erschreckt nicht und verliert nicht den Mut! Geratet nicht in Panik vor ihnen. 4Denn der HERR, euer Gott, geht mit euch! Er wird für euch gegen eure Feinde kämpfen und wird euch den Sieg geben!‹

5 PS Dann sollen sich die Offiziere an die Truppen wenden und sagen: ›Hat jemand von euch gerade ein neues Haus gebaut, es aber noch nicht eingeweiht? Er soll nach Hause zurückkehren. Er könnte sonst im Kampf getötet werden und ein anderer würde dann sein Haus einweihen. 6 PS Oder hat jemand gerade einen Weingarten gepflanzt, konnte aber noch keine Ernte einbringen? Er soll nach Hause zurückkehren. Er könnte sonst im Kampf sterben und ein anderer würde an seiner Stelle ernten. 7 PS Hat sich jemand verlobt? Er soll nach Hause zurückkehren. Er könnte sonst im Kampf umkommen und ein anderer würde seine Verlobte heiraten.‹ 8 PS Und sie sollen weiter zu den Männern sagen: ›Fehlt jemandem von euch der Mut? Oder hat jemand von euch Angst? Dann soll er nach Hause zurückkehren, sonst könnte er noch die ­anderen mit seiner Angst anstecken.‹ 9Nachdem die Offiziere dies gesagt haben, sollen sie Heerführer über die einzelnen Truppen einsetzen.

10 PS Zieht ihr gegen eine Stadt, um sie anzugreifen, dann macht den Be­wohnern zunächst ein Friedensangebot. 11Wenn sie eure Bedingungen annehmen und euch die Tore öffnen, sollen alle Einwohner der Stadt Zwangsarbeit für euch leisten. 12Weigern sie sich jedoch, Frieden mit euch zu schließen und rüsten sich zum Kampf, dann sollt ihr die Stadt angreifen. 13 PS Wenn der HERR, euer Gott, sie in eure Hand gibt, sollt ihr alle Männer der Stadt töten. 14 PS Doch die Frauen und Kinder, das Vieh und die übrige Beute, die ihr in der Stadt findet, dürft ihr behalten. Diese Beute eurer Feinde, die der HERR, euer Gott, euch gegeben hat, dürft ihr genießen. 15So sollt ihr bei Städten vorgehen, die weit von euch entfernt liegen, die also nicht zu den Städten der Völker eures Landes gehören.

16 PS In den Städten der Völker, die der HERR, euer Gott, euch zum Besitz gibt, dürft ihr niemanden am Leben lassen. 17Ihr sollt die Hetiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter vernichten♦, wie der HERR, euer Gott, euch befohlen hat. 18 PS Denn die Völker des Landes sollen euch nicht ihre verabscheuungswürdigen religiösen Bräuche lehren, die sie zu Ehren ihrer Götter ausgeführt haben, damit ihr euch dadurch nicht gegen den HERRN, euren Gott, versündigt.

19Müsst ihr eine Stadt lange belagern, um sie einzunehmen, sollt ihr keine Obstbäume fällen, sondern ihre Früchte essen. Legt keine Axt an sie. Sie sind doch keine Feinde, die ihr angreifen müsst! 20Bäume, von denen ihr wisst, dass sie keine essbaren Früchte tragen, dürft ihr dagegen fällen. Fertigt euch daraus Belagerungsanlagen für die Stadt, mit der ihr Krieg führt, bis sie eingenommen ist.

Reinigung im Fall eines ungeklärten Mordes

5Mo 21

1Angenommen, in dem Land, das der HERR, euer Gott, euch zum Besitz gibt, wird jemand ermordet auf einem Feld aufgefunden und es kann nicht aufgeklärt werden, wer den Mord be­gangen hat. 2 PS In diesem Fall sollen eure führenden Männer und Richter dort­hin gehen und feststellen, welches die nächst­gelegene Stadt ist. 3Die Ältesten dieser Stadt sollen eine junge Kuh nehmen, die noch nie in ein Joch gespannt wurde oder sonstige Arbeiten verrichtet hat. 4Diese sollen die Kuh in ein Bachtal führen, in dem weder gepflügt noch gesät wird. Dort sollen sie ihr das Genick brechen. 5 PS Dann sollen die levitischen Priester vortreten. Denn der HERR, euer Gott, hat sie erwählt, vor ihm zu dienen und im Namen des HERRN zu segnen. Außerdem sollen sie in allen Rechtsstreitigkeiten und bei allen Gewaltverbrechen ein Urteil fällen. 6 PS Die Ältesten jener Stadt, die dem Fundort des Ermordeten am nächsten liegt, sollen nun über der Kuh, deren Genick gebrochen wurde, ihre Hände waschen. 7Dann sollen sie sagen: ›Wir haben diesen Mann nicht umgebracht und wir waren auch nicht Zeugen der Tat. 8 PS O HERR, vergib deinem Volk, den Israeliten, die du befreit hast. Gib ihnen nicht die Schuld an dem Tod eines unschuldigen Menschen.‹ Auf diese Weise sollen sie von der Schuld des Mordes befreit werden. 9 PS Wenn ihr diese Anweisungen befolgt, tut ihr, was in den Augen des HERRN richtig ist. So werdet ihr euer Volk von der Schuld an dem Mord reinigen.

Die Heirat mit einer Kriegsgefangenen

10 PS Angenommen, ihr zieht gegen eure Feinde in den Krieg und der HERR, euer Gott, gibt sie in eure Hände und ihr macht Gefangene. 11Dann kann es sein, dass einer von euch unter den Gefangenen eine schöne Frau sieht, sich in sie verliebt und sie heiraten will. 12 PS In diesem Fall soll er sie mit in sein Haus nehmen. Dort soll sie sich den Kopf scheren, ihre Nägel schneiden, 13 PS die Kleider ihrer Gefangenschaft ausziehen und neue Kleider anziehen. Sie soll in seinem Haus bleiben und einen Monat lang um ihre Eltern trauern. Danach kann er sie heiraten und sie soll seine Frau sein. 14 PS Wenn sie ihm dann nicht mehr gefällt, muss er sie gehen lassen, wohin sie will. Er darf sie nicht verkaufen und auch nicht wie eine Sklavin behandeln, denn er hat sie gegen ihren Willen zur Frau genommen.

Die Rechte der Erstgeborenen

15Angenommen, ein Mann hat zwei Frauen und liebt nur die eine♦, die andere aber nicht. Beide jedoch haben ihm einen Sohn geboren, und der erstgeborene Sohn stammt von der Frau, die er nicht liebt♦. 16Wenn dieser Mann seinen Besitz als Erbe unter seinen Söhnen aufteilt, darf er den Sohn der geliebten Frau♦ nicht als Erstgeborenen behandeln. Denn der Sohn der ungeliebten Frau ist eigentlich der Erstgeborene. 17 PS Er muss seinen ältesten Sohn, den er zuerst zeugte und dem das Recht des Erstgeborenen zusteht, anerkennen und ihm den doppelten Anteil seines Besitzes vererben, auch wenn dieser der Sohn der ungeliebten Frau ist.

Der Umgang mit einem rebellischen Sohn

18 PS Angenommen, ein Mann hat einen unbelehrbaren, eigensinnigen Sohn, der seinen Eltern nicht gehorchen will, nicht einmal, wenn sie ihn deswegen bestrafen. 19In diesem Fall sollen die Eltern ihren Sohn packen und vor die Ältesten der Stadt zum Gerichtsplatz am Tor bringen. 20Sie sollen erklären: ›Unser Sohn ist unbelehrbar und eigensinnig und weigert sich, uns zu gehorchen. Er ist ein Fresser und Säufer.‹ 21 PS Daraufhin sollen alle Männer dieser Stadt ihn zu Tode steinigen. Auf diese Weise sollt ihr das Böse bei euch beseitigen. Alle Israeliten sollen davon hören, damit sie abgeschreckt werden.

Verschiedene Vorschriften

22 PS Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, und der Tote nach seiner Hinrichtung an einen Baum gehängt wurde, 23 PS dürft ihr den Leichnam nicht über Nacht an dem Baum hängen lassen. Ihr sollt ihn noch am selben Tag bestatten, denn ein auf diese Weise Aufgehängter ist von Gott verflucht. Verunreinigt nicht das Land, das der HERR, euer Gott, euch zum Besitz gibt!

5Mo 22

1 PS Wenn ihr seht, dass ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege von einem eurer Landsleute entlaufen ist, dann überlasst es nicht seinem Schicksal, sondern bringt das Tier zurück. 2Falls der Besitzer nicht in eurer Nähe wohnt oder ihr nicht wisst, wem das Tier gehört, behaltet es bei euch, bis der Besitzer nach ihm sucht. Dann sollt ihr es ihm zurückgeben. 3Genauso sollt ihr vorgehen, wenn einer eurer Landsleute einen Esel, ein Kleidungsstück oder sonst etwas verloren hat und ihr es findet. Verweigert keinem eure Hilfe.

4Wenn ihr seht, wie ein Esel oder ein Rind von einem eurer Landsleute auf der Straße stürzt, dann geht nicht einfach weiter, sondern helft dem Tier mit ihm zusammen wieder auf die Beine.

5Eine Frau darf keine Männerkleidung tragen und ein Mann soll keine Frauenkleidung anziehen. Der HERR, euer Gott, verabscheut Menschen, die das tun.

6 PS Wenn ihr unterwegs auf dem Boden oder in einem Baum ein Vogelnest findet, in dem junge Vögel oder Eier mit der Vogelmutter sind, dann sollt ihr nicht die Mutter zusammen mit den Jungen nehmen. 7Die Jungen dürft ihr nehmen, die Mutter sollt ihr aber fliegen lassen. Dann wird es euch gut gehen und ihr werdet lange leben.

8Wenn ihr ein Haus baut, sollt ihr das Flachdach mit einem Geländer sichern. Sonst würdet ihr euch schuldig machen, falls jemand von eurem Dach stürzt.

9 PS Pflanzt in eurem Weinberg außer den Weinstöcken nichts anderes. Sonst fällt der ganze Ertrag, sowohl die Trauben als auch die anderen Früchte, die ihr gepflanzt habt, dem Heiligtum zu.

10 PS Spannt nicht ein Rind und einen Esel zusammen vor den Pflug.

11Tragt keine Kleidung, in der Wolle und Leinen zusammengewebt sind.

12 PS Bringt an den vier Zipfeln eurer Obergewänder Quasten an.

Schutz vor übler Nachrede und Vergewaltigung

13 PS Angenommen, ein Mann heiratet eine Frau und schläft mit ihr. Nach einiger Zeit gefällt sie ihm aber nicht mehr 14und er verbreitet ein böses Gerücht über sie, indem er behauptet: ›Ich habe diese Frau geheiratet. Als ich aber mit ihr geschlafen habe, stellte ich fest, dass sie keine Jungfrau mehr war.‹ 15Dann sollen die Eltern der Frau zu den Ältesten der Stadt gehen und ihnen den Beweis ihrer Jungfräulichkeit zeigen. 16Ihr Vater soll zu den Ältesten sagen: ›Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben und jetzt gefällt sie ihm nicht mehr. 17Deshalb verleumdet er sie und behauptet: Deine Tochter war bei unserer Hochzeit keine Jungfrau mehr. Doch hier ist der Beweis für die Jungfräulichkeit meiner Tochter.‹ Sie sollen das Kleid vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. 18Daraufhin sollen die Richter den Mann ergreifen und ihn bestrafen. 19Er muss dem Vater der Frau eine Strafe von 100 Schekel Silber♦ zahlen, die ihm die Ältesten auferlegen sollen. Danach bleibt sie seine Frau und er darf sich nie von ihr scheiden lassen.

20Angenommen jedoch, die Anschuldigungen des Mannes sind wahr und die Frau war tatsächlich keine Jungfrau mehr. 21 PS In diesem Fall sollen die Ältesten die Frau vor die Tür ihres Elternhauses bringen und die Männer der Stadt sollen sie zu Tode steinigen. Sie hat etwas Schändliches in Israel getan, weil sie sich im Haus ihres Vaters wie eine Hure verhalten hat. Auf diese Weise sollt ihr das Böse aus eurer Mitte entfernen.

22 PS Wenn herauskommt, dass ein Mann mit der Frau eines anderen schläft, sollen sowohl der Mann als auch die Frau mit dem Tod bestraft werden. Auf diese Weise sollt ihr das Böse aus Israel beseitigen.

23 PS Wenn ein Mann in einer Stadt ein verlobtes Mädchen trifft, das noch Jungfrau ist, und mit ihr schläft, 24sollt ihr die beiden vor das Stadttor bringen und zu Tode steinigen. Das Mädchen ist schuldig, weil sie nicht um Hilfe gerufen hat. Der Mann muss sterben, weil er mit einer Frau geschlafen hat, die einem anderen Mann versprochen war. Auf diese Weise sollt ihr das Böse bei euch beseitigen. 25Hat der Mann das verlobte Mädchen jedoch auf dem Feld vergewaltigt, soll nur der Mann mit dem Tod bestraft werden. 26Der jungen Frau sollt ihr nichts tun; sie hat kein Verbrechen begangen, auf das die Todesstrafe steht. Dieser Fall ähnelt dem, bei dem jemand einen anderen angreift und umbringt. 27Der Mann hat sie draußen auf dem Feld vergewaltigt und als sie um Hilfe gerufen hat, war niemand da, der ihr hätte helfen können.

28 PS Wenn ein Mann ein Mädchen, das noch nicht verlobt ist, verführt und mit ihr schläft und sie dabei ertappt werden, 29soll er ihrem Vater 50 Schekel Silber♦ bezahlen. Dann soll er das Mädchen heiraten, weil er mit ihr geschlafen hat, und darf sich nie von ihr scheiden lassen.

5Mo 23

1 PS Ein Mann darf nicht mit der Frau seines Vaters schlafen, denn damit würde er seinen Vater entehren.

Vorschriften für den Gottesdienst

2 PS Ein Mann, dessen Hoden verletzt oder dessen Glied abgeschnitten ist, darf nicht in die Versammlung des HERRN aufgenommen werden.

3Ein Mann, der aus einer Mischehe stammt, darf ebenfalls nicht in die Versammlung des HERRN aufgenommen werden. Selbst in der zehnten Generation dürfen seine Nachkommen nicht in die Versammlung des HERRN aufgenommen werden.

4 PS Ammoniter oder Moabiter und ihre Nachkommen dürfen nicht einmal in der zehnten Generation in die Versammlung des HERRN aufgenommen werden; sie sollen nie aufgenommen werden. 5 PS Als ihr aus Ägypten kamt, sind euch diese Völker nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen, sondern haben Bileam, den Sohn Beors, aus Petor in Me­sopotamien angeworben, um euch zu verfluchen. 6Der HERR, euer Gott, war jedoch nicht bereit, auf Bileam zu hören. Er verwandelte den Fluch in einen Segen, weil der HERR, euer Gott, euch liebt. 7Solange ihr lebt, sollt ihr den Ammonitern oder Moabitern niemals helfen oder ihnen etwas Gutes tun.

8 PS Die Edomiter oder Ägypter allerdings sollt ihr nicht dauerhaft aus eurer Versammlung ausschließen. Denn die Edomiter sind euer Brudervolk und in Ägypten habt ihr als Fremde gewohnt. 9Die Nachkommen, die ihnen geboren werden, können in der dritten Generation in die Versammlung des HERRN aufgenommen werden.

Sonstige Vorschriften

10Wenn ihr gegen eure Feinde in den Krieg zieht, dann verunreinigt euer Lager nicht.

11Jeder Mann, der aufgrund eines nächtlichen Samenergusses unrein wird, muss das Lager verlassen und den Tag über außerhalb des Lagers bleiben. 12 PS Gegen Abend soll er sich baden und darf dann bei Sonnenuntergang wieder ins Lager zurückkehren.

13Vor dem Lager sollt ihr einen Bereich haben, wo ihr eure Notdurft verrichten könnt. 14Nehmt dafür einen Spaten mit, grabt damit vorher ein Loch und bedeckt anschließend alles. 15 PS Das Lager soll heilig sein, denn der HERR, euer Gott, zieht selbst mit euch, um euch zu beschützen und um eure Feinde in eure Hand zu geben. Deshalb soll er nichts Anstößiges bei euch sehen, damit er sich nicht von euch abwendet.

16 PS Wenn ein ausländischer Sklave von seinem Herrn fortläuft und bei euch Schutz sucht, dann liefert ihn nicht seinem Herrn aus. 17Lasst ihn bei euch wohnen und übervorteilt ihn nicht. Er soll wählen, in welcher Stadt er wohnen möchte.

18Kein Israelit und keine Israelitin dürfen als Tempelprostituierte arbeiten. 19Bringt kein Geld, das aus Prostitution stammt, zur Erfüllung eines Gelübdes in das Haus des HERRN, eures Gottes. Denn das verabscheut der HERR, euer Gott.

20 PS Verlangt keine Zinsen für Darlehen, die ihr euren israelitischen Landsleuten gewährt, weder für Geld, Lebensmittel oder irgendetwas anderes, das gegen Zinsen verliehen werden kann. 21 PS Von Ausländern dürft ihr Zinsen verlangen, aber nicht von Israeliten. Dann wird der HERR, euer Gott, alles segnen, was ihr in dem Land tut, in das ihr nun zieht, um es zu erobern.

22 PS Wenn ihr dem HERRN, eurem Gott, ein Gelübde ablegt, dann erfüllt es auch. Denn der HERR, euer Gott, verlangt dies von euch. Wenn ihr es nicht tut, ladet ihr Schuld auf euch. 23Ihr macht euch jedoch nicht schuldig, wenn ihr gar kein Gelübde ablegt. 24Was ihr aber ausgesprochen habt, sollt ihr auch halten. Was ihr dem HERRN, eurem Gott, freiwillig versprochen habt, das tut auch.

25Wenn ihr in den Weinberg eures Nächsten kommt, dürft ihr nach Herzenslust Trauben essen, bis ihr satt seid. Füllt aber keine Körbe damit. 26 PS Auch wenn ihr in das Getreidefeld von einem eurer Landsleute kommt, dürft ihr euch einige Ähren mit der Hand abpflücken. Ihr dürft sie aber nicht mit der Sichel ernten.

5Mo 24

1 PS Angenommen, ein Mann heiratet eine Frau. Später gefällt sie ihm nicht mehr, weil er etwas Anstößiges an ihr findet. Er stellt ihr einen Scheidebrief aus, gibt ihn ihr und schickt sie fort. 2Sie verlässt ihn und heiratet einen anderen. 3Wenn dieser sie ebenfalls nicht mehr liebt, ihr einen Scheidebrief ausstellt und sie damit fortschickt – oder wenn der zweite Mann, den sie geheiratet hat, stirbt –, 4dann darf ihr erster Mann, der sie fortgeschickt hat, sie nicht wieder heiraten, weil sie unrein ist. Denn so etwas verabscheut der HERR. Ihr dürft keine Schuld auf das Land laden, das der HERR, euer Gott, euch als besonderen Besitz gibt.

5 PS Ein frisch verheirateter Mann soll weder zum Kriegsdienst eingezogen noch mit anderen besonderen Aufgaben betraut werden. Er soll ein Jahr frei von öffentlichen Verpflichtungen zu Hause verbringen dürfen, damit er mit der Frau, die er geheiratet hat, glücklich sein kann.

6Ihr dürft nicht beide Mühlsteine oder auch nur den oberen Mühlstein pfänden, denn er ist für den Besitzer lebensnotwendig.

7Wenn jemand gefasst wird, der einen seiner Landsleute – einen Israeliten – entführt hat und als Sklaven hält oder ihn verkauft, soll der Entführer sterben. Auf diese Weise sollt ihr das Böse bei euch beseitigen.

8 PS Ansteckende Hautkrankheiten♦ sollt ihr sorgfältig beobachten und alle Anordnungen der levitischen Priester befolgen: Haltet euch genau an die Anweisungen, die ich ihnen gegeben habe. 9 PS Denkt daran, was der HERR, euer Gott, unterwegs mit Mirjam tat, nachdem ihr aus Ägypten gezogen wart.

10 PS Wenn ihr einem anderen etwas leiht, dann sollt ihr nicht in sein Haus gehen, um ein Pfand dafür zu holen. 11Bleibt draußen stehen. Derjenige, der etwas von euch leiht, soll das Pfand zu euch herausbringen. 12Wenn er jedoch arm ist und nur einen einzigen Mantel besitzt, den er euch als Sicherheit geben könnte, dann behaltet den Mantel nicht über Nacht. 13Bei Sonnenuntergang sollt ihr ihn seinem Besitzer zurückgeben, damit er darin schlafen und euch segnen kann. Das wird vor dem HERRN, eurem Gott, als gerechte Tat gelten.

14 PS Arme und bedürftige Arbeiter sollt ihr nicht übervorteilen, ganz gleich ob es sich um Israeliten handelt oder um Ausländer, die in euren Städten wohnen. 15Zahlt ihnen ihren Lohn jeden Tag vor Sonnenuntergang aus, denn sie sind arm und dringend darauf angewiesen. Sonst rufen sie vielleicht zum HERRN um Hilfe und ihr macht euch schuldig.

16 PS Eltern dürfen nicht für die Sünden ihrer Kinder und Kinder nicht für die Sünden ihrer Eltern mit dem Tod bestraft werden. Jeder soll nur für seine eigene Schuld sterben.

17 PS Beugt Ausländern und Waisen gegenüber nicht das Recht und pfändet nicht das Kleid einer Witwe. 18 PS Denkt immer daran, dass ihr einmal Sklaven in Ägypten wart und dass der HERR, euer Gott, euch von dort befreit hat. Deshalb fordere ich euch auf nach diesen Anweisungen zu handeln.

19 PS Wenn ihr beim Ernten eine Garbe auf dem Feld vergesst, geht nicht zurück, um sie zu holen. Lasst sie für die Ausländer, Waisen und Witwen stehen. Dann wird der HERR, euer Gott, euch bei allem, was ihr tut, segnen. 20 PS Wenn ihr die Oliven von den Bäumen schlagt, dann haltet keine Nachlese. Lasst die verbleibenden Oliven für die Ausländer, Waisen und Witwen hängen. 21Auch bei eurer Weinlese sollt ihr keine Nachlese halten. Die übrig gebliebenen Trauben sollen den Ausländern, Waisen und Witwen gehören. 22Denkt daran, dass ihr selbst einmal Sklaven in Ägypten wart. Deshalb fordere ich euch auf, nach diesen Anweisungen zu handeln.

5Mo 25

1 PS Angenommen, zwei Leute haben einen Rechtsstreit miteinander und gehen damit vor Gericht. Der Richter soll den Unschuldigen freisprechen und den Schuldigen verurteilen. 2Steht auf das Vergehen des Schuldigen die Prügelstrafe, soll der Richter ihm befehlen sich auf den Boden zu legen, und ihm dann in seiner Gegenwart – entsprechend seines Vergehens – eine gewisse Anzahl Schläge geben lassen. 3 PS Allerdings soll niemand je mehr als 40 Schläge erhalten, denn mit mehr Schlägen würdet ihr euren Landsmann öffentlich demütigen.

4 PS Hindert einen Ochsen nicht am Fressen, während er Korn drischt.

5 PS Wenn zwei Brüder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt, ohne ­Kinder zu hinterlassen, darf die Witwe keinen Mann außerhalb der Familie heiraten. Der Bruder ihres Mannes soll sie zur Frau nehmen. 6 PS Der erste Sohn, den sie bekommt, soll als Sohn des verstorbenen Bruders gelten, damit sein Name in Israel fortbesteht. 7Will der Bruder des Verstorbenen jedoch die Witwe nicht heiraten, soll sie zu den Ältesten am Stadttor gehen und sagen: ›Mein Schwager weigert sich, den Namen seines Bruders in Israel zu erhalten – er will mich nicht heiraten.‹ 8Dann werden die Ältesten der Stadt ihn kommen lassen und ihn zur Rede stellen. Weigert er sich anschließend immer noch sie zu heiraten, 9 PS soll seine Schwägerin ihm vor den Stadtältesten einen Schuh ausziehen, ihm ins Gesicht spucken und sagen: ›So ergeht es einem Mann, der die Familie seines Bruders nicht erhalten will.‹ 10Von da an wird seine Familie nur noch bekannt sein als ›die Familie des Mannes, dem der Schuh ausgezogen wurde‹.

11Wenn zwei Israeliten miteinander kämpfen und die Frau des einen ihrem Mann zu Hilfe kommt, indem sie an die Geschlechtsteile des anderen greift, 12 PS sollt ihr der Frau die Hand abhacken, ohne Mitleid mit ihr zu haben.

13 PS Benutzt keine falschen Gewichtssteine 14und keine falschen Messbecher. 15Verwendet ehrliche Gewichte und Maße, damit ihr lange in dem Land lebt, das der HERR, euer Gott, euch gibt. 16 PS Wer mit falschen Gewichten und Maßen betrügt, den verabscheut der HERR, euer Gott.

17 PS Denkt daran, was die Amalekiter euch angetan haben, als ihr aus Ägypten kamt. 18Sie griffen euch an, als ihr müde und erschöpft wart, und brachten alle um, die geschwächt am Ende eures Zuges gingen. Sie hatten keine Ehrfurcht vor Gott. 19 PS Wenn der HERR, euer Gott, euch in dem Land, das er euch zum Besitz gibt, Ruhe vor euren Feinden ringsum verschafft hat, sollt ihr die Amalekiter vernichten, sodass sich niemand mehr an sie erinnert. Vergesst das niemals!

Ernteopfer und -abgaben

5Mo 26

1Ihr werdet nun in das Land kommen, das der HERR, euer Gott, euch zum Besitz gibt. Ihr werdet es erobern und euch darin ansiedeln. 2 PS Nehmt dann ein paar von den ersten Früchten jeder Ernte, die ihr in dem Land einbringt, das der HERR, euer Gott, euch gibt. Legt sie in einen Korb und geht an den Ort, den sich der HERR, euer Gott, erwählt, damit dort sein Name angebetet werde. 3Geht zum diensthabenden Priester und sagt zu ihm: ›Wir bestätigen dem HERRN, deinem Gott, dass wir wirklich in das Land gekommen sind, das er unseren Vorfahren mit einem Eid versprochen hat.‹ 4Danach soll der Priester den Korb aus euren Händen nehmen und vor den Altar des HERRN, eures Gottes, stellen. 5 PS Dann sollt ihr vor dem HERRN, eurem Gott, sprechen: ›Unser Stammvater war ein Aramäer, der umherzog und mit wenigen Männern nach Ägypten ging, um dort zu leben. Doch in Ägypten wurde er zu einem großen und mächtigen Volk. 6 PS Als die Ägypter uns misshandelten und unterdrückten, indem sie uns zu Sklavenarbeit zwangen, 7riefen wir zum HERRN, dem Gott unserer Vorfahren. Er hörte unser Rufen und sah unser Elend, unser Leid und unsere Unterdrückung. 8 PS Deshalb führte uns der HERR mit starker Hand und großer Macht, unter Schrecken erregenden Ereignissen und unter Zeichen und Wundern aus Ägypten. 9 PS Er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land, in dem Milch und Honig überfließen. 10Und nun, o HERR, bringen wir dir den ersten Teil der Ernte unserer Felder, die du uns geschenkt hast.‹ Mit diesen Worten sollt ihr die Erntegaben vor den HERRN, euren Gott, legen und ihn anbeten. 11 PS Feiert dann zusammen mit den Leviten und den Ausländern, die bei euch wohnen, ein fröhliches Fest, weil der HERR, euer Gott, euch und euren Familien so viel Gutes geschenkt hat.

12 PS In jedem dritten Jahr sollt ihr den Leviten, Ausländern, Waisen und Witwen den zehnten Teil eurer Ernte geben, damit sie in euren Städten genug zu essen haben. 13Dann sollt ihr vor dem HERRN, eurem Gott, erklären: ›Ich habe diese heilige Gabe aus meinem Haus genommen und sie den Leviten, Ausländern, Waisen und Witwen gegeben, genauso wie du es mir befohlen hast. Ich habe keines deiner Gebote vergessen oder gebrochen. 14Ich habe nichts davon gegessen, während ich trauerte oder unrein war, und ich habe nichts davon einem Toten gegeben. Ich habe dir, dem HERRN, meinem Gott, gehorcht und alles getan, was du mir befohlen hast. 15 PS Sieh herab von deiner heiligen Wohnung im Himmel und segne dein Volk, die Israeliten, und das Land, das du uns gegeben hast – ein Land, in dem Milch und Honig fließen –, so wie du es unseren Vorfahren mit einem Eid versprochen hast.‹

Haltet die Gebote Gottes!

16 PS Heute hat der HERR, euer Gott, euch befohlen, alle diese Gesetze und Vorschriften zu halten. Ihr sollt sie von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft befolgen. 17 PS Ihr habt heute dem HERRN erklärt, dass er euer Gott ist und dass ihr euch nach seinen Gesetzen, Geboten und Vorschriften richten wollt, indem ihr nach seinem Willen lebt und auf seine Stimme hört. 18 PS Der HERR hat heute erklärt, dass ihr sein Volk seid, wie er es versprochen hat, und dass ihr alle seine Gebote befolgen sollt. 19 PS Er hat erklärt, dass er euch über alle anderen Völker setzen wird, die er gemacht hat. Dann werdet ihr gerühmt, gelobt und geehrt werden. Ihr werdet ein Volk sein, das dem HERRN, eurem Gott, heilig ist, wie er es versprochen hat.«

Der Altar auf dem Berg Ebal

5Mo 27

1Danach befahl Mose mit den führenden Männern Israels dem Volk: »Befolgt alle Gebote, die ich euch heute gebe. 2 PS Wenn ihr über den Jordan in das Land zieht, das der HERR, euer Gott, euch gibt, sollt ihr einige große Steine aufstellen und sie weiß anstreichen. 3Auf diese Steine sollt ihr, sobald ihr den Fluss überquert habt, das ganze Gesetz schreiben. Dann werdet ihr in das Land kommen, das der HERR, euer Gott, euch geben will: ein Land, in dem Milch und Honig überfließen, wie es euch der HERR, der Gott eurer Vorfahren, versprochen hat. 4Sobald ihr den Jordan überquert habt, sollt ihr die Steine am Berg Ebal aufstellen und sie weiß anstreichen, wie ich es euch heute befehle. 5Errichtet dort einen Altar für den HERRN, euren Gott, und zwar aus Steinen, die noch nicht mit eisernen Werkzeugen bearbeitet wurden. 6Aus unbehauenen Steinen sollt ihr den Altar bauen. Auf ihm sollt ihr dem HERRN, eurem Gott, Brandopfer darbringen. 7Außerdem sollt ihr Friedensopfer darbringen und dort essen und ein großes Freudenfest vor dem HERRN, eurem Gott, feiern. 8Schreibt dann das ganze Gesetz klar und deutlich auf die Steine.«

9 PS Mose und die levitischen Priester sagten zum Volk: »Ihr Israeliten, seid still und hört zu! Von heute an seid ihr das Volk des HERRN, eures Gottes. 10Gehorcht deshalb dem HERRN, eurem Gott, indem ihr alle Gebote und Vorschriften haltet, die ich euch heute gegeben habe.«

Strafandrohungen vom Berg Ebal

11Am gleichen Tag gab Mose dem Volk folgende Anweisung: 12 PS »Wenn ihr den Jordan überquert habt, sollen sich die Stämme Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin auf dem Berg Garizim aufstellen, um das Volk zu segnen. 13Die Stämme Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali sollen sich auf dem Berg Ebal aufstellen, um einen Fluch auszusprechen. 14Dann sollen die Leviten mit lauter Stimme zu allen Männern Israels sagen:

15 PS ›Verflucht ist jeder, der Götzen schnitzt oder gießt und sie heimlich aufstellt. Sie sind das Werk menschlicher Kunst und der HERR verabscheut sie.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

16 PS ›Verflucht ist jeder, der seinen Vater oder seine Mutter verachtet.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

17 PS ›Verflucht ist jeder, der den Grenzstein zwischen sich und seinem Nachbarn versetzt.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

18 PS ›Verflucht ist jeder, der einen Blinden vom Weg abbringt.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

19 PS ›Verflucht ist jeder, der das Recht von Ausländern, Waisen und Witwen beugt.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

20 PS ›Verflucht ist jeder, der mit der Frau seines Vaters schläft, denn damit entehrt er seinen Vater.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

21 PS ›Verflucht ist jeder, der Geschlechtsverkehr mit einem Tier hat.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

22 PS ›Verflucht ist jeder, der mit seiner Schwester oder Halbschwester schläft.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

23 PS ›Verflucht ist jeder, der mit seiner Schwiegermutter schläft.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

24 PS ›Verflucht ist jeder, der heimlich einen anderen Menschen umbringt.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

25 PS ›Verflucht ist jeder, der für Geld einen unschuldigen Menschen tötet.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹

26 PS ›Verflucht ist jeder, der nicht alle Gebote dieses Gesetzes beachtet und befolgt.‹

Und das ganze Volk soll antworten:

›So soll es sein.‹«

Segnungen für Gehorsam

5Mo 28

1 PS »Wenn ihr dem HERRN, eurem Gott, gehorcht und alle Gebote haltet, die ich euch heute gebe, wird euch der HERR, euer Gott, über alle Völker der Welt setzen. 2 PS Wenn ihr dem HERRN, eurem Gott, gehorcht, werdet ihr folgendermaßen gesegnet werden:

3 PS Ihr werdet gesegnet werden in euren Städten und ihr werdet gesegnet werden auf dem Land.

4 PS Ihr werdet gesegnet werden mit vielen Kindern, reichen Ernten und zahlreichen Jungtieren bei euren Schaf-, Ziegen- und Rinderherden.

5Ihr werdet gesegnet sein mit Erntekörben, die von Früchten überquellen, und mit Backtrögen, die bis oben mit Brot gefüllt sind.

6 PS Ihr werdet gesegnet sein, wenn ihr nach Hause kommt, und ihr werdet gesegnet sein, wenn ihr fortgeht.

7 PS Der HERR wird euch den Sieg über eure Feinde schenken, wenn sie euch angreifen. Sie werden euch aus einer Richtung angreifen, aber in sieben Richtungen vor euch fliehen!

8 PS Der HERR wird euch bei allem, was ihr tut, segnen. Er wird euch große Vorräte geben. Der HERR, euer Gott, wird euch in dem Land, das er euch gibt, segnen.

9 PS Wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorcht und nach seinem Willen lebt, wird der HERR, euer Gott, euch als sein heiliges Volk einsetzen, wie er es euch mit einem Eid versprochen hat. 10Dann werden alle Völker der Welt sehen, dass ihr das Volk des HERRN seid, und werden sich vor euch fürchten.

11 PS Der HERR wird euch in dem Land, das er euch gibt – wie er euren Vorfahren mit einem Eid versprochen hat –, ein Übermaß an Gutem schenken: viele Kinder, unzählige Jungtiere und reiche Ernten. 12 PS Der HERR wird seine Schatzkammer, den Himmel, für euch öffnen, um es zur rechten Zeit regnen zu lassen und um all eure Arbeit zu segnen. Ihr werdet vielen Völkern etwas ausleihen, selbst aber nie etwas von ihnen borgen müssen. 13 PS Wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebe, gehorcht und sie genau befolgt, wird der HERR euch zum Kopf und nicht zum Schwanz machen, und es wird mit euch immer weiter aufwärts gehen und nicht bergab. 14 PS Ihr dürft von keinem einzigen Gebot, das ich euch heute gebe, abweichen. Lauft keinen anderen Göttern nach und verehrt sie nicht.

Strafandrohungen als Folge von Ungehorsam

15 PS Wenn ihr jedoch dem HERRN, eurem Gott, nicht gehorcht und seine Gebote und Vorschriften, die ich euch heute gebe, nicht gewissenhaft befolgt, werden euch die folgenden Flüche treffen:

16Ihr werdet verflucht sein in den Städten und ihr werdet verflucht sein auf dem Land.

17Ihr werdet gestraft sein mit leeren Erntekörben und leeren Backtrögen.

18Ihr werdet gestraft sein mit wenig Kindern, schlechten Ernten und wenig Jungtieren bei euren Schaf-, Ziegen- und Rinderherden.

19Ihr werdet verflucht sein, wenn ihr nach Hause kommt, und ihr werdet verflucht sein, wenn ihr fortgeht.

20 PS Der HERR selbst wird Flüche, Verwirrung und Bedrohung über euch bringen bei allem, was ihr tut, bis ihr schließlich bald zugrunde gegangen und vernichtet seid, weil ihr Unrecht getan und mich verlassen habt. 21 PS Der HERR wird euch die Pest schicken, bis alle von euch umgekommen sind in dem Land, in das ihr nun hineingehen werdet, um es zu erobern. 22Der HERR wird euch mit Auszehrung, Fieber und Entzündungen strafen, mit Hitze und Dürre, mit Schädlingen und Pilzkrankheiten an eurem Getreide. Dies alles wird euch verfolgen, bis ihr zugrunde gegangen seid. 23 PS Der Himmel über euch wird unnachgiebig wie Bronze und die Erde unter euch hart wie Eisen sein. 24 PS Der HERR wird Sand und Staub vom Himmel auf euer Land regnen lassen, bis ihr vernichtet seid.

25 PS Der HERR wird euch euren Feinden ausliefern. Ihr werdet sie aus einer Richtung angreifen, aber in sieben Richtungen vor ihnen fliehen! Ihr werdet zum abschreckenden Beispiel für die Königreiche der Erde werden. 26 PS Eure Leichen werden den Vögeln und wilden Tieren als Nahrung dienen und niemand wird sie verscheuchen.

27 PS Der HERR wird euch mit den Geschwüren Ägyptens, mit Beulen, juckenden Ausschlägen und anderen Hautkrankheiten heimsuchen – und ihr werdet nicht geheilt werden können. 28Der HERR wird euch mit Wahnsinn, mit Blindheit und mit Verwirrung schlagen. 29 PS Am helllichten Tag werdet ihr wie ein Blinder im Dunkeln umhertasten und nichts wird euch gelingen. Ihr werdet ständig unterdrückt und benachteiligt werden und niemand wird euch zu Hilfe kommen.

30 PS Ihr werdet euch mit einer Frau verloben, doch ein anderer wird mit ihr schlafen. Ihr werdet ein Haus bauen, doch nicht darin wohnen. Ihr werdet einen Weinberg pflanzen, aber niemals seine Früchte essen. 31Euer Rind wird vor euren Augen geschlachtet werden, aber ihr werdet nichts von seinem Fleisch bekommen. Euer Esel wird gestohlen werden und nicht mehr zu euch zurückkommen. Eure Schafe und Ziegen werden euren Feinden in die Hände fallen, ohne dass euch jemand hilft. 32Ihr werdet mit ansehen müssen, wie eure Söhne und Töchter als Sklaven fortgeführt werden. Ihr werdet euch nach ihnen sehnen, doch ihr werdet nichts dagegen tun können. 33Ein Volk, von dem ihr nie zuvor gehört habt, wird die Ernte verzehren, für die ihr so hart gearbeitet habt. Ihr werdet ständig unterdrückt und schlecht behandelt werden. 34 PS Ihr werdet wahnsinnig werden über dem, was sich vor euren Augen abspielt. 35 PS Der HERR wird euch von Kopf bis Fuß mit unheilbaren Geschwüren bedecken.

36 PS Der HERR wird euch und den König, den ihr gekrönt habt, zu einem Volk führen, von dem weder ihr noch eure Vorfahren je gehört haben. Dort werdet ihr Götter aus Holz und Stein verehren. 37Ihr werdet zum abschreckenden Beispiel werden. Alle Völker, zu denen der HERR, euer Gott, euch führen wird, werden euch verhöhnen und über euch spotten.

38 PS Ihr werdet viel aussäen, aber wenig ernten, denn eure Ernte wird von Heuschrecken aufgefressen werden. 39Ihr werdet Weinberge anlegen und sie bestellen, doch ihr könnt den Wein nicht trinken, ja nicht einmal die Trauben lesen, denn Würmer werden sie abfressen. 40In eurem ganzen Land wird es Olivenbäume geben, aber kein Olivenöl, um euch zu salben, denn die Früchte fallen von den Bäumen, bevor sie reif sind. 41 PS Ihr werdet Söhne und Töchter haben, doch ihr werdet sie nicht behalten, denn sie werden gefangen weggeführt werden. 42 PS Heuschreckenschwärme werden eure Bäume und Ernten zerstören. 43Die Ausländer, die bei euch leben, werden immer stärker werden, ihr hingegen immer schwächer. 44 PS Sie werden euch leihen, ihr jedoch werdet nichts haben, was ihr ihnen leihen könntet. Sie werden der Kopf sein und ihr der Schwanz!

45 PS Wenn ihr nicht auf den HERRN, euren Gott, hört und die Gebote und Anordnungen, die er euch gegeben hat, nicht genau befolgt, werden euch alle diese Flüche verfolgen und treffen, bis ihr umgekommen seid. 46Sie sollen immer eine Warnung für euch und eure Nachkommen sein. 47 PS Weil ihr dem HERRN, eurem Gott, trotz eures Wohlstands nicht fröhlich und dankbar gedient habt, 48müsst ihr euren Feinden dienen, die der HERR gegen euch schickt. Ihr werdet Hunger und Durst haben. Es wird euch an Kleidung und allem anderen fehlen. Er wird dafür sorgen, dass ihr erbarmungslos unterdrückt werdet, bis ihr vernichtet seid.

49 PS Der HERR wird ein Volk aus der Ferne, vom Ende der Erde, gegen euch schicken, dessen Sprache ihr nicht versteht. Es wird sich auf euch stürzen wie ein Geier. 50Das Volk ist grausam, es hat keine Achtung vor den Alten und kein Erbarmen mit den Jungen. 51Seine Heere werden euer Vieh und den Ertrag eurer Felder verzehren, sodass ihr verhungern werdet. Sie werden euch nichts übrig lassen: weder Getreide, noch neuen Wein, Olivenöl, Kälber, Lämmer oder junge Ziegen, sodass ihr schließlich zugrunde geht. 52 PS Sie werden eure Städte belagern, bis alle starken und hohen Mauern im Land, auf deren Schutz ihr vertraut, gefallen sind. Sie werden alle Städte belagern in dem Land, das der HERR, euer Gott, euch gegeben hat. 53 PS Die Not während der Belagerung durch eure Feinde wird so groß sein, dass ihr sogar das Fleisch eurer eigenen Söhne und Töchter essen werdet, die der HERR, euer Gott, euch gegeben hat. 54-55Selbst ein verwöhnter und vornehmer Mann wird sein eigenes Kind verzehren und eifersüchtig darüber wachen, dass sein Bruder, seine geliebte Frau und seine restlichen Kinder, die ihm geblieben sind, nichts vom Fleisch seines eigenen Kindes abbekommen. Denn er hat nichts anderes zu essen in der Zeit der Not und der Bedrängnis, weil eure Feinde alle eure Städte belagern. 56-57Selbst eine verwöhnte und vornehme Frau – die vor lauter Verweichlichung noch nie einen Fuß auf den Boden gesetzt hat – wird die Nachgeburt und die Kinder, die sie geboren hat, heimlich verzehren. Sie wird eifersüchtig darüber wachen, dass ihr geliebter Ehemann, ihr Sohn oder ihre Tochter nichts davon abbekommen. Denn sie wird nichts anderes zu essen haben in der Zeit der Not und der Bedrängnis, weil eure Feinde alle eure Städte belagern.

58Befolgt alle Vorschriften des Gesetzes, die in diesem Buch aufgeschrieben sind, und achtet den herrlichen und Respekt einflößenden Namen des HERRN, eures Gottes! 59Sonst wird der HERR schlimme Krankheiten über euch und eure Kinder kommen lassen, sodass ihr ständig an schweren Krankheiten leidet. 60 PS Er wird all die Krankheiten Ägyptens bei euch ausbrechen lassen, vor denen ihr so große Angst habt. Und ihr werdet sie nicht mehr loswerden. 61Auch mit Krankheiten und Leiden, die nicht in diesem Gesetzbuch verzeichnet sind, wird der HERR euch schlagen, bis ihr vollständig vernichtet seid. 62 PS Obwohl ihr zahllos wart wie die Sterne am Himmel, werden nur wenige von euch übrig bleiben, denn ihr habt nicht auf den HERRN, euren Gott, gehört.

63 PS Der HERR hatte große Freude daran, euch Gutes zu tun und euch zu einem großen Volk zu machen. Und genauso wird es ihm nun Freude machen, euch auszurotten und zu vernichten, bis ihr aus dem Land verschwunden seid, in das ihr nun zieht, um es zu erobern. 64 PS Denn der HERR wird euch unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen. Dort werdet ihr fremde Götter verehren müssen, die weder ihr noch eure Vorfahren gekannt haben, Götter aus Holz und Stein. 65 PS Doch unter den fremden Völkern werdet ihr nicht sicher sein und nicht zur Ruhe kommen. Und der HERR wird euch dort unter Angst, Finsternis und Verzweiflung leiden lassen. 66 PS Euer Leben wird am seidenen Faden hängen. Tag und Nacht werdet ihr in Angst leben und eures Lebens nicht mehr sicher sein. 67Am Morgen werdet ihr – aus Angst vor den Schrecken, denen ihr ständig ins Auge sehen müsst – sagen: ›Wäre es nur schon Abend!‹ Und am Abend werdet ihr ­sagen: ›Wäre es nur schon Morgen!‹ 68Dann wird der HERR euch auf Schiffen nach Ägypten zurückschicken, auf dem Weg, von dem ich euch sagte: ›Ihr sollt ihn nie mehr wiedersehen.‹ Dort werdet ihr euch euren Feinden als Sklaven zum Kauf anbieten, aber niemand wird euch kaufen wollen.«

69 PS Das sind die Bestimmungen des Bundes, den Mose auf Befehl des HERRN mit den Israeliten erneuerte, während sie in Moab waren, und den er am Sinai♦ mit ihnen geschlossen hatte.

Erinnerung an den Bund

5Mo 29

1 PS Mose rief die Israeliten zu sich und sagte zu ihnen: »Ihr habt mit eigenen Augen gesehen, was der HERR in Ägypten dem Pharao, seinen Ministern und seinem ganzen Land angetan hat – 2all die gewaltigen Beweise seiner Macht, die ihr selbst gesehen habt, die Zeichen und erstaunlichen Wunder. 3 PS Doch bis auf den heutigen Tag hat der HERR euch keinen Verstand gegeben, der begreift, keine Augen, die sehen und keine Ohren, die hören! 4 PS 40 Jahre lang habe ich euch durch die Wüste geführt, ohne dass eure Kleider und Schuhe zerschlissen wären. 5Ihr hattet kein Brot zu essen und keinen Wein oder andere alkoholischen Getränke zu trinken. Denn ihr solltet erkennen, dass er der HERR, euer Gott, ist. 6 PS Als wir hierher kamen, zogen König Sihon von Heschbon und König Og von Baschan gegen uns in den Krieg, doch wir besiegten sie. 7 PS Wir eroberten ihr Land und gaben es den Stämmen Ruben und Gad und dem halben Stamm Manasse zum Erbbesitz.

8 PS Befolgt deshalb die Vorschriften dieses Bundes und setzt sie auch in eurem Leben um, damit euch alles, was ihr tut, gelingt. 9Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eurem Gott: eure Stammesfürsten, eure Ältesten, eure Heerführer, alle Männer Israels, 10 PS eure Kinder, eure Frauen und die Nichtisraeliten, die bei euch im Lager leben, euer Holz schlagen und euer Wasser tragen. 11Ihr steht heute hier, um den Bund mit dem HERRN, eurem Gott, zu besiegeln und seine Strafandrohungen anzunehmen. Der HERR schließt heute diesen Bund mit euch. 12 PS Er will euch heute als sein Volk einsetzen und will euer Gott sein, wie er es euch versprochen und euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid zugesagt hat. 13 PS Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund mit all seinen Strafandrohungen, 14sondern auch mit allen, die heute hier mit uns vor dem HERRN, unserm Gott stehen, sowie mit allen euren Nachkommen, die noch nicht geboren sind.

15Ihr wisst sicher noch, wie wir in Ägypten lebten und wie es war, als wir durch die Gebiete feindlicher Völker zogen. 16 PS Ihr habt ihre abscheulichen Götzen aus Holz, Stein, Silber und Gold gesehen, die es bei ihnen gab. 17 PS Kein Mann, keine Frau, keine Familie und kein Stamm von euch soll sich mehr vom HERRN, unserem Gott, abwenden und die Götter dieser fremden Völker verehren, damit keine Wurzel unter euch bittere und giftige Früchte trägt. 18Niemand, der diese Warnung hört, soll sich einreden: ›Es wird mir schon nicht schaden, wenn ich die Gebote Gottes nicht beachte.‹ Das würde seinen Untergang bedeuten! 19 PS Der HERR wird einem solchen Menschen nicht vergeben. Sein Zorn und seine Eifersucht werden gegen ihn entbrennen. Alle Strafandrohungen, die in diesem Buch stehen, werden ihn treffen und der HERR wird seinen Namen von der Erde auslöschen. 20Der HERR wird ihn aus den Stämmen Israels ausstoßen gemäß den Strafandrohungen des Bundes, die im vorliegenden Gesetzbuch aufgeschrieben sind.

21 PS Dann werden die kommenden Generationen – eure eigenen Nachkommen sowie die Menschen aus fernen Ländern – sehen, wie verwüstet das Land ist und mit welchen Seuchen euch der HERR bestraft hat. 22 PS Der Boden wird verbrannt und mit Schwefel und Salz bedeckt sein, sodass auf ihm nichts mehr gepflanzt werden kann und nichts wächst, nicht einmal ein einzelner Grashalm. Es wird sein wie bei Sodom und Gomorra, wie bei Adma und Zebojim, die der HERR in seinem Zorn zerstört hat. 23 PS Alle Völker werden fragen: ›Weshalb hat der HERR diesem Land das angetan? Warum war er so zornig?‹

24 PS Und man wird ihnen antworten: ›Das ist geschehen, weil die Bewohner des Landes den Bund brachen, den der HERR, der Gott ihrer Vorfahren, mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus Ägypten führte. 25Sie wandten sich von ihm ab und verehrten fremde Götter und beteten sie an, Götter, die sie bis dahin nicht kannten und die der HERR nicht für sie bestimmt hatte. 26 PS Deshalb wurde der HERR sehr zornig über dieses Land und brachte alle Strafandrohungen über die Bewohner des Landes, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. 27 PS In seinem Zorn und seiner Wut jagte der HERR sie aus ihrem Land und trieb sie in ein anderes, in dem sie heute noch leben!‹

28 PS Was noch kommen wird, weiß allein der HERR, unser Gott. Seinen Willen hat er uns und unseren Nachkommen jedoch für immer gezeigt, damit wir alle Anweisungen dieses Gesetzes befolgen.

Kehrt zum HERRN zurück!

5Mo 30

1 PS Wenn euch nun alle diese Segnungen oder Flüche widerfahren, von denen ich zu euch gesprochen habe, und ihr über sie nachdenkt; wenn ihr bei den Völkern seid, zu denen der HERR, euer Gott, euch verstoßen hat; 2 PS wenn ihr dann zum HERRN, eurem Gott, zurückkehrt und ihr und eure Kinder beginnen, den Geboten, die ich euch heute gegeben habe, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft zu gehorchen, 3 PS wird der HERR euer Schicksal wieder zum Guten wenden. Er wird sich euer erbarmen und euch wieder aus allen Völkern sammeln, unter die er euch verstreut hat. 4 PS Auch wenn ihr euch am äußersten Ende der Erde befindet, wird der HERR, euer Gott, euch von dort zurückholen und sammeln. 5 PS Er wird euch zurückführen in das Land, das euren Vorfahren gehörte, und ihr werdet das Land wieder besitzen. Ja, er wird euch noch wohlhabender und zahlreicher machen als eure Vorfahren!

6Der HERR, euer Gott, wird euer Herz und die Herzen eurer Nachkommen reinigen♦, damit ihr ihn aufrichtig und mit aller Kraft liebt und am Leben bleibt. 7 PS Der HERR, euer Gott, wird alle diese Flüche über eure Feinde und Verfolger kommen lassen. 8Dann werdet ihr dem HERRN wieder gehorchen und alle seine Gebote halten, die ich euch heute gebe. 9 PS Der HERR, euer Gott, wird euch Erfolg schenken bei allem, was ihr tut. Er wird euch viele Kinder, unzählige Jungtiere sowie reiche Ernten schenken. Der HERR wird sich wieder an euch freuen und euch Gutes tun – so wie es bei euren Vorfahren der Fall war – 10 PS wenn ihr seiner Stimme gehorcht und seine Gebote und Anordnungen befolgt, die in diesem Gesetzbuch aufgeschrieben sind, und wenn ihr euch aufrichtig und mit aller Kraft wieder dem HERRN, eurem Gott, zuwendet.

Wählt zwischen Leben und Tod!

11 PS Dieses Gesetz, das ich euch heute gebe, ist nicht zu schwer für euch, als dass ihr es nicht verstehen und befolgen könntet. 12 PS Es ist nicht hoch oben im Himmel, so unerreichbar, dass ihr fragen müsstet: ›Wer soll für uns in den Himmel hinaufsteigen und es herabholen, damit wir es hören und befolgen können?‹ 13Es ist nicht auf der anderen Seite des Meeres, so weit entfernt, dass ihr fragen müsstet: ›Wer soll übers Meer fahren, um es zu holen, damit wir es hören und befolgen können?‹ 14Nein, seine Botschaft ist euch ganz nah; sie liegt auf euren Lippen und in eurem Herzen, sodass ihr sie befolgen könnt.

15 PS Hört mir zu! Heute stelle ich euch vor die Wahl zwischen Gut und Böse, zwischen Leben und Tod. 16 PS Ich fordere euch heute auf, den HERRN, euren Gott, zu lieben und seine Gebote, Gesetze und Vorschriften zu halten, indem ihr nach seinem Willen lebt. Dann werdet ihr am Leben bleiben und zu einem großen Volk werden. Der HERR, euer Gott, wird euch in dem Land segnen, in das ihr nun zieht, um es zu erobern. 17Wenn ihr jedoch nichts mehr von ihm wissen wollt, wenn ihr ihm nicht gehorcht und euch dazu verleiten lasst, anderen Göttern zu dienen und sie anzubeten, 18 PS dann werdet ihr mit Sicherheit zugrunde gehen; das kündige ich euch schon heute an. Dann werdet ihr nicht lange in dem Land leben, in das ihr jetzt über den Jordan zieht, um es zu erobern.

19 PS Heute stelle ich euch vor die Wahl zwischen Leben und Tod, zwischen Segen und Fluch. Der Himmel und die Erde sind meine Zeugen. Wählt doch das Leben, damit ihr und eure Nachkommen am Leben bleiben! 20 PS Entschließt euch, den HERRN, euren Gott, zu lieben, ihm zu gehorchen und euch ihm ganz anzuvertrauen, denn er ist euer Leben. Ihr werdet dann lange in dem Land leben, das der HERR euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat.«

Josua wird zum Anführer Israels

5Mo 31

1Mose richtete die folgenden Worte an alle Israeliten: 2»Ich bin nun 120 Jahre alt und nicht mehr in der Lage, euer Anführer zu sein. Außerdem hat der HERR zu mir gesagt: ›Du wirst den Jordan nicht überqueren.‹ 3 PS Doch der HERR, euer Gott, zieht selbst vor euch über den Fluss. Er wird die Bewohner des Landes vertreiben und ihr werdet ihr Land in Besitz nehmen. Josua wird als euer neuer Anführer mit euch hinübergehen, wie der HERR es angeordnet hat. 4Der HERR wird mit den Völkern so verfahren wie mit den amoritischen Königen Sihon und Og, die er vernichtet hat, und ihrem Land. 5Der HERR wird sie in eure Hand geben und ihr sollt sie so behandeln, wie ich es euch befohlen habe. 6 PS Seid stark und mutig! Habt keine Angst und erschreckt nicht vor ihnen! Der HERR, euer Gott, wird selbst mit euch gehen. Er wird euch nicht verlassen und euch nicht im Stich lassen.«

7 PS Danach ließ Mose Josua rufen und sagte vor ganz Israel zu ihm: »Sei stark und mutig! Denn du sollst diese Menschen in das Land führen, das der HERR ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen hat. Du wirst es als Erbe unter ihnen aufteilen. 8Hab keine Angst und verliere nicht den Mut, denn der HERR selbst wird vor dir hergehen. Er wird bei dir sein. Er wird sich nicht von dir zurückziehen und dich nicht im Stich lassen!«

Das Gesetz wird öffentlich vorgelesen

9 PS Mose schrieb dieses Gesetz nieder und übergab es den Priestern, den Nachkommen Levis, welche die Bundeslade des HERRN trugen, und den führenden Männern Israels. 10 PS Danach wies er sie an: »Nach Ablauf von jeweils sieben Jahren, im Sabbatjahr, während des Laubhüttenfestes, 11sollt ihr allen Israeliten dieses Gesetz vorlesen, wenn sie kommen, um sich vor dem HERRN, eurem Gott, an dem Ort zu versammeln, den er sich erwählt. 12 PS Ruft alle zusammen: Männer, Frauen, Kinder und auch die Ausländer, die in euren Städten leben. Sie sollen zuhören und lernen, dem HERRN, eurem Gott, mit Ehrfurcht zu begegnen und sich an alle Vorschriften dieses Gesetzes gewissenhaft zu halten. 13 PS Tut dies, damit eure Kinder, die diese Gebote noch nicht kennen, sie hören. Sie sollen lernen, dem HERRN, eurem Gott, mit Ehrfurcht zu begegnen, solange ihr in dem Land lebt, das ihr erobern werdet, nachdem ihr den Jordan überquert habt.«

Israels Ungehorsam wird angekündigt

14 PS Danach sprach der HERR zu Mose: »Für dich ist die Zeit gekommen zu sterben. Ruf Josua und komm mit ihm zum Zelt Gottes. Dort will ich ihn in sein Amt einsetzen.« Mose und Josua gingen also gemeinsam zum Zelt Gottes. 15 PS Der HERR erschien ihnen in einer Wolkensäule im Eingang des heiligen Zeltes.

16 PS Der HERR sprach zu Mose: »Nach deinem Tod♦ wird dieses Volk sich mit fremden Göttern einlassen, den Göttern des Landes, in das es zieht. Es wird mich verlassen und den Bund brechen, den ich mit ihm geschlossen habe. 17 PS Dann wird mein Zorn gegen es entbrennen. Ich will es verlassen und ihm nicht länger helfen. Es wird aufgerieben werden. Großes Unglück und schreckliche Not werden über es kommen, sodass die Menschen sagen werden: ›Diese Katastrophen treffen uns, weil Gott nicht mehr bei uns ist!‹ 18In dieser Zeit werde ich mich ganz von den Israeliten abwenden, weil sie sich schuldig machten und sich anderen Göttern zuwandten.

19Schreib nun die Worte des folgenden Liedes auf und bring es den Israeliten bei. Sie sollen es lernen, damit es für mich ein Zeuge gegen sie sein kann. 20 PS Denn ich werde sie in das Land bringen, das ich ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen habe – ein Land, in dem Milch und Honig überfließen. Aber wenn sie dann essen und satt und wohl genährt sind, werden sie sich anderen Göttern zuwenden und sie verehren. Sie werden mich ablehnen und den Bund brechen, den ich mit ihnen geschlossen habe. 21 PS Wenn daraufhin großes Unglück und schreckliche Not über sie kommen werden, dann wird das Lied Zeuge gegen sie sein, denn ihre Nachkommen werden es nie vergessen. Ich weiß, was für eine Gesinnung dieses Volk schon jetzt hat, bevor ich es überhaupt in das Land gebracht habe, das ich ihm mit einem Eid versprochen habe.« 22Noch am gleichen Tag schrieb Mose die Worte des Liedes auf und brachte es den Israeliten bei.

23Der HERR befahl Josua, dem Sohn Nuns: »Sei stark und mutig! Du sollst die Israeliten in das Land bringen, das ich ihnen mit einem Eid versprochen habe. Ich werde bei dir sein.«

24Nachdem Mose alle Worte des Gesetzes vollständig in ein Buch geschrieben hatte, 25 PS gab er den Leviten, welche die Bundeslade des HERRN trugen, folgende Anweisungen: 26»Nehmt dieses Gesetzbuch und legt es neben die Bundeslade des HERRN, eures Gottes, damit es dort als Zeuge gegen das Volk der Israeliten auftreten kann. 27 PS Denn ich weiß, wie unbelehrbar und eigenwillig ihr seid. Ihr habt euch schon gegen den HERRN aufgelehnt, während ich noch bei euch war. Wie wird das erst nach meinem Tod sein! 28 PS Ruft jetzt alle führenden Männer und Ältesten eurer Stämme zusammen, damit ich zu ihnen sprechen kann. Ich werde den Himmel und die Erde als Zeugen gegen sie anrufen. 29 PS Ich weiß, dass ihr es nach meinem Tod schlimm treiben und den Weg, den ich euch gewiesen habe, verlassen werdet. Am Ende der Zeit wird euch das Unglück treffen. Denn ihr fordert den Zorn des HERRN heraus, indem ihr tut, was ihm nicht gefällt.«

Moses Lied

30Und Mose trug den versammelten Israeliten das folgende Lied bis zum Schluss vor:

5Mo 32

1 PS »Höre, o Himmel, ich will reden!

Höre, o Erde, meine Worte!

2 PS Meine Lehre soll niedergehen wie der Regen;

meine Rede wird sich niederlassen wie der Tau,

wie Regenschauer auf zarte Grashalme

und Regentropfen auf sattgrüne Pflanzen.

3 PS Ich will den Namen des HERRN bekannt machen.

Gebt unserem Gott die Ehre!

4 PS Er ist ein Fels, sein Tun ist vollkommen.

Alles, was er macht, ist richtig und gerecht.

Er ist ein treuer Gott, der kein Unrecht tut;

gerecht und zuverlässig ist er!

5 PS Dieses treulose und verdorbene Volk hat ihn schlecht behandelt.

Nicht seine Kinder sind sie, sondern Schandflecken!

6 PS So geht ihr mit dem HERRN um,

ihr einfältigen und unvernünftigen Menschen?

Ist er denn nicht euer Vater, der euch geschaffen hat?

Hat nicht er euch geformt und gemacht?

7 PS Denkt an die längst vergangenen Tage,

achtet auf die längst verblichenen Generationen.

Fragt euren Vater, er wird es euch erzählen,

und befragt eure Alten, sie werden es euch sagen.

8Als der Höchste den Völkern ihren Erbbesitz zuwies,

als er die Menschen voneinander trennte,

setzte er die Grenzen zwischen den Völkern fest,

gemäß der Zahl der Israeliten.

9 PS Doch Israel gehört dem HERRN,

Jakob ist sein besonderes Eigentum.

10 PS Er fand sie in einem öden Land,

in der weiten, einsamen Wüste.

Er umgab sie und wachte über sie,

er behütete sie wie seinen Augapfel.

11 PS Wie ein Adler, der seinen Jungen das Fliegen beibringt,

über ihnen schwebt und sie auffängt,

seine Schwingen ausbreitet

und sie auf seinen Flügeln in die Höhe trägt,

12 PS so führte der HERR sie;

er allein, ohne fremde Götter.

13Er ließ sie über das Hochland ziehen

und von den Feldern essen.

Er gab ihnen Honig aus den Bergen

und Öl aus dem harten Fels,

14 PS Rahm von den Kühen und Milch von Ziegen,

dazu das Beste von Lämmern

und fehlerlose Widder und Ziegen aus Baschan

sowie den allerbesten Weizen.

Den erlesensten Wein habt ihr getrunken, gekeltert aus dem Saft edelster Trauben.

15 PS Doch schon bald wurde Jeschurun♦ fett und schlug aus.

– Ihr wurdet fett, dick und aufsässig! –

Sie verließen den Gott, der sie geschaffen hatte,

und verachteten den Fels ihrer Rettung.

16 PS Sie erregten seine Eifersucht mit fremden Göttern;

sie weckten seinen Zorn durch abscheuliche Taten.

17 PS Sie opferten Dämonen, die nicht Gott sind,

Göttern, die sie nicht kannten,

neuen Göttern, die erst aufgekommen waren,

Göttern, die eure Vorfahren niemals angebetet haben.

18 PS Ihr wolltet nichts mehr von dem Fels wissen, der euer Vater war,

und habt den Gott vergessen, der euch geboren hat.

19 PS Der HERR sah dies und verwarf

voller Zorn seine eigenen Söhne und Töchter.

20 PS Er sprach: ›Ich will mich vor ihnen verbergen,

will sehen, was dann aus ihnen wird!

Denn sie sind eine verdorbene Generation,

Kinder, die keine Treue kennen.

21 PS Sie machten mich eifersüchtig mit Göttern, die keine sind,

und machten mich zornig mit wertlosen Götzen.

Jetzt werde ich euch auch eifersüchtig machen mit einem Volk, das nicht mein Volk ist.

Ich will euch zornig machen mit einem Volk, das nichts von mir weiß.

22 PS Denn mein Zorn wütet wie ein Feuer

und versengt noch die Tiefen des Totenreiches.

Er verzehrt die Erde und ihre Ernte

und setzt die Grundfesten der Berge in Brand.

23 PS Ich will sie im Unglück ersticken,

will sie niederschießen mit meinen Pfeilen.

24 PS Ich will sie mit verzehrendem Hunger,

brennendem Fieber und tödlichen Krankheiten schlagen.

Ich will gefährliche Raubtiere auf sie hetzen

und Giftschlangen, die lautlos im Staub dahingleiten.

25 PS Draußen soll das Schwert ihnen den Tod bringen

und drinnen soll der Schrecken sie schlagen,

junge Männer und junge Frauen,

Säuglinge und Greise.

26 PS Ich hätte gern beschlossen: »Ich will sie zerstreuen,

sodass sich niemand mehr an sie erinnert.«

27Doch ich fürchte den Hohn ihrer Feinde,

dass ihre Feinde es falsch deuten und behaupten:

»Unsere Macht hat gesiegt!

Es war nicht der HERR, der dies tat!«

28Israel ist ein Volk ohne Verstand,

Klugheit sucht man bei ihnen vergeblich.

29 PS Oh, wären sie doch weise und könnten dies verstehen,

dann würden sie begreifen, was für ein Schicksal sie erwartet!

30 PS Wie könnte ein Einziger tausend Feinde vertreiben

und zwei zehntausend von ihnen in die Flucht schlagen,

wenn ihr Fels sie ihnen nicht ausgeliefert,

wenn der HERR sie nicht dahingegeben hätte?‹

31Denn der Fels unserer Feinde ist nicht wie unser Fels,

selbst unsere Feinde müssen das einräumen.

32 PS Ihre Reben stammen von den Weinstöcken Sodoms

und von den Weinbergen Gomorras.

Ihre Beeren sind giftig,

bitter sind ihre Trauben.

33Ihr Wein ist Schlangengift,

das tödliche Gift der Vipern.

34›Ich verwahre diese Dinge,

schließe sie weg mit meinen Schätzen.

35 PS Mir allein steht es zu, Rache zu nehmen und Vergeltung zu üben.

Zu gegebener Zeit werden ihre Füße taumeln.

Der Tag ihres Unglücks ist nahe,

ihr Schicksal wird sie bald ereilen.‹

36 PS Ja, der HERR wird sein Volk richten,

sich aber über seine Diener erbarmen,

wenn er sieht, dass ihre Stärke dahin ist

und dass weder Sklave noch Freier mehr sind.

37 PS Dann wird er fragen: ›Wo sind ihre Götter,

die Felsen, bei denen sie Zuflucht suchten,

38 PS die das Fett ihrer Opfer aßen

und den Wein ihrer Trankopfer tranken?

Sollen sie doch aufstehen und euch helfen!

Sollen sie doch euer Schutzschild sein!

39 PS Erkennt doch endlich: Ich allein bin es!

Es gibt keinen Gott außer mir!

Ich bin es, der tötet und der Leben gibt;

ich verwunde und ich heile.

Niemand kann aus meiner Hand erretten!

40Ja, jetzt erhebe ich meine Hand zum Himmel

und spreche: So wahr ich für immer lebe,

41 PS wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe

und anfange zu richten,

werde ich meinen Feinden vergelten

und an denen, die mich hassen, Rache üben.

42Meine Pfeile sollen trunken sein von Blut

und mein Schwert soll Fleisch fressen:

das Blut der Erschlagenen und Gefangenen

und die Häupter der Anführer des Feindes.‹

43 PS Freut euch, ihr Himmel, mit ihm!

Alle Kinder Gottes sollen ihn anbeten.

Freut euch, ihr Völker mit seinem Volk.

Alle Engel Gottes sollen sich für ihn stark machen,

denn das Blut seiner Kinder wird gerächt,

ja, er wird Rache üben und die Feinde bestrafen

und es denen vergelten, die ihn hassen.

Und der Herr wird das Land seines Volkes reinigen.«♦

44Mose und Josua♦, der Sohn Nuns, trugen dem Volk alle Worte dieses Lieds vor. 45Als Mose allen Israeliten das ganze Lied vorgetragen hatte, 46 PS sagte er zu ihnen: »Nehmt euch die Worte, mit denen ich euch heute ermahnt habe, zu Herzen. Schärft sie euren Kindern ein, damit sie jedes Wort dieses Gesetzes gewissenhaft befolgen. 47 PS Diese Anweisungen sind nicht nur leere Worte – sie sind euer Leben! Wenn ihr diese Worte ernst nehmt, könnt ihr lange in dem Land leben, das ihr erobern werdet, nachdem ihr den Jordan überquert habt.«

Moses Tod wird angekündigt

48Am gleichen Tag sprach der HERR zu Mose: 49 PS »Steig auf das Gebirge östlich des Flusses♦, auf den Nebo, der in Moab gegenüber von Jericho liegt. Blicke dann über Kanaan, das Land, das ich den Israeliten zum Besitz gebe. 50 PS Danach sollst du dort auf dem Berg sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint werden, genauso wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor starb und mit seinen Vorfahren vereint wurde. 51 PS Denn ihr habt mir beide vor den Israeliten nicht gehorcht, und zwar am Wasser von Meriba-Kadesch in der Wüste Zin. Dort habt ihr es versäumt, den Israeliten meine Heiligkeit vor Augen zu führen. 52 PS Deshalb sollst du das Land, das ich den Israeliten gebe, nur aus der Ferne sehen, aber du wirst es nicht betreten.«

Mose segnet das Volk

5Mo 33

1 PS Mit den folgenden Worten segnete Mose, der Mann Gottes, die Israeliten vor seinem Tod:

2 PS »Der HERR kam vom Sinai«, sagte er,

»und erschien ihnen vom Gebirge Seïr her;

sein Leuchten ging aus von den Bergen von Paran

und erstrahlte aus Meriba-Kadesch.

Feuerflammen schossen aus seiner ­rechten Hand.♦

3 PS Ja, du liebst die Völker,

alle Heiligen sind in deiner Hand.

Sie folgen deinen Spuren

und nehmen deine Unterweisung an.

4 PS Mose hat uns das Gesetz auferlegt,

als besonderen Besitz der Versammlung Israels♦.

5 PS Und Israel♦ bekam einen König,

als die Fürsten des Volkes sich ver­sammelten

und die Stämme Israels zusammen­kamen.«

6 PS Mose sagte: »Der Stamm Ruben soll leben und nicht aussterben, doch seine Männer sollen wenige sein.« 7 PS Den Stamm Juda segnete Mose mit den folgenden Worten: »O HERR, hör die Stimme Judas und bring ihn zu seinem Volk. Eigenhändig kämpft er für die Seinen. Hilf ihm gegen seine Feinde!«

8 PS So segnete Mose den Stamm Levi: »O HERR, du hast den Männern deines treuen Dieners deine heiligen Lose♦ anvertraut. Du hast sie bei Massa auf die Probe gestellt und an den Wassern von Meriba mit ihnen gestritten. 9 PS Doch später haben sie deinem Wort gehorcht und deinen Bund gehalten. Ihre Treue zu dir war größer als die zu ihren Eltern, Geschwistern und Kindern♦. 10 PS Nun sollen sie Jakob deine Vorschriften lehren und Israel dein Gesetz. Sie sollen den Duft von Weihrauch zu dir emporsteigen lassen und Brandopfer auf deinen Altar legen. 11Segne die Leviten, o HERR, und nimm ihre Werke an. Zerschmettere diejenigen, die sich gegen sie erheben, und ihre Feinde, dass sie nicht mehr aufstehen.«

12 PS Über den Stamm Benjamin sagte Mose: »Er ist der Liebling des HERRN und lebt in Sicherheit bei ihm. Der HERR beschirmt ihn beständig und wohnt mit ihm auf den Höhen.«

13 PS Über die Stämme Josefs sagte Mose: »Ihr Land ist vom HERRN gesegnet mit dem kostbaren Tau vom Himmel und dem Grundwasser, 14mit den köstlichsten Dingen, die in der Sonne wachsen, und den besten Früchten, die jeden Monat heranreifen, 15mit dem Besten der uralten Berge und der Auslese der ewigen Hügel, 16 PS mit dem Besten der Erde und ihrem Überfluss. Die Gunst dessen, der im Dornbusch erschien, soll auf Josef kommen und auf das Haupt des Fürsten unter seinen Brüdern. 17 PS Josef hat die Herrlichkeit eines jungen Stiers, seine Hörner gleichen denen eines wilden Stiers. Mit ihnen wird er Völker niederstoßen, Völker bis an die Enden der Erde. Dies sind die Zehntausende von Ephraim und die Tausende von Manasse.«

18 PS Über die Stämme Sebulon und Issachar♦ sagte Mose: »Sebulon, freue dich deiner Reisen, und du, Issachar, freue dich deiner Zelte. 19 PS Sie rufen Völker auf den Berg und bringen dort angemessene Opfer dar. Sie leben vom Überfluss der Meere und von den verborgenen Schätzen des Sandes.«

20 PS Über den Stamm Gad sagte Mose: »Gelobt sei der HERR, der das Gebiet von Gad vergrößert! Wie eine Löwin liegt Gad da und zerreißt Arm und Kopf. 21 PS Die Gaditer nahmen sich das beste Land, man wies ihnen den Anteil eines Fürsten zu. Sie kamen zu den führenden Männern des Volkes und vollstreckten die Gerechtigkeit des HERRN und seine Urteile zusammen mit Israel.«

22 PS Über den Stamm Dan sagte Mose: »Dan ist ein junger Löwe, der aus Baschan hervorspringt.«

23 PS Über den Stamm Naftali sagte Mose: »Naftali, du besitzt die Gunst und den Segen des HERRN im Übermaß; der Westen und der Süden sollen dir gehören.«

24 PS Über den Stamm Asser sagte Mose: »Asser, von allen Söhnen bist du am meisten gesegnet. Du wirst von deinen Brüdern geliebt und badest deine Füße in Öl. 25 PS Die Riegel deiner Tore sollen aus Eisen und Bronze sein. Solange du lebst, soll deine Kraft nicht nachlassen!«

26 PS »Keiner gleicht dem Gott Jeschuruns♦. Er fährt am Himmel dahin, um euch zu helfen, und in seiner Erhabenheit auf den Wolken. 27 PS Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme. Er vertreibt eure Feinde vor euch und hat euch befohlen: ›Vernichtet sie!‹ 28 PS Israel wird in Sicherheit wohnen und die Nachkommen Jakobs für sich allein leben, in einem Land voller Getreide und Wein, auf das der Tau des Himmels fällt. 29 PS Wie glücklich bist du, Israel! Wer ist wie du: ein Volk, das der HERR gerettet hat? Er ist dein Schild, das dich schützt, und dein Schwert, das dir zum Sieg verhilft! Deine Feinde werden dir ihre Ergebenheit heucheln, du aber wirst über sie triumphieren!«

Moses Tod

5Mo 34

1 PS Anschließend stieg Mose aus den Ebenen von Moab auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga, der gegenüber von Jericho liegt. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land: das Land von Gilead bis Dan, 2 PS das ganze Land von Naftali, das Land von Ephraim und Manasse, das Land Judas bis zum Mittelmeer, 3den Negev♦, sowie das Jordantal mit Jericho – der Palmenstadt – bis nach Zoar. 4 PS Dann sprach er zu Mose: »Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen habe, indem ich sagte: ›Ich werde es euren Nachkommen geben.‹ Ich habe es dir gezeigt, aber du wirst es nicht betreten.«

5 PS Mose, der Diener des HERRN, starb dort in Moab, wie der HERR es angekündigt hatte. 6 PS Der HERR begrub ihn♦ in einem Tal bei Bet-Peor in Moab. Der genaue Ort seiner Grabstätte ist jedoch bis heute nicht bekannt. 7 PS Mose starb im Alter von 120 Jahren, aber seine Augen waren nicht schwach geworden und er war noch rüstig. 830 Tage lang trauerten die Israeliten in den Ebenen von Moab um Mose, bis die übliche Trauerzeit vorüber war.

9 PS Josua, der Sohn Nuns, war mit dem Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Deshalb hörten die Israeliten auf ihn und machten alles so, wie der HERR es ihnen durch Mose befohlen hatte.

10 PS Nie wieder gab es einen Propheten wie Mose in Israel, dem der HERR persönlich begegnete. 11 PS Der HERR hatte Mose gesandt, um in Ägypten all die Zeichen und Wunder an dem Pharao, seinen Ministern und seinem Land zu vollbringen. 12Und Mose hatte vor den Augen aller Israeliten Machtvolles und Schrecken Erregendes getan.

Neues Leben. Die Bibel

Подняться наверх