Читать книгу Neues Leben. Die Bibel - SCM R.Brockhaus - Страница 37
ОглавлениеDavid erfährt von Sauls Tod
1 PS Nach Sauls Tod war David gerade von seinem Sieg über die Amalekiter zurückgekehrt und hatte zwei Tage in Ziklag verbracht. 2 PS Am dritten Tag traf ein Mann aus Sauls Heer ein. Er hatte seine Kleider zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut. Er warf sich vor David zu Boden, um ihm die Ehre zu erweisen.
3»Woher kommst du?«, fragte David ihn.
»Ich bin aus dem Lager der Israeliten geflohen«, antwortete der Mann.
4 PS PS »Was ist geschehen?«, wollte David wissen. »Berichte mir!«
Der Mann antwortete: »Unser gesamtes Heer ist geflohen. Viele Männer sind tot oder verwundet und auch Saul und sein Sohn Jonatan wurden getötet.«
5»Woher weißt du, dass Saul und Jonatan tot sind?«, fragte David den jungen Mann, der ihm die Nachricht überbrachte.
6 PS Der junge Mann antwortete: »Ich war zufällig auf dem Gebirge Gilboa. Ich sah, wie Saul sich auf seinen Speer lehnte und wie er von feindlichen Streitwagen schon fast eingeholt war. 7Als er sich umwandte und mich sah, rief er mich zu sich. ›Hier bin ich‹, sagte ich. 8 PS Und er sagte zu mir: ›Wer bist du?‹ Ich antwortete: ›Ich bin ein Amalekiter.‹ 9Da bat er mich: ›Komm herüber zu mir und töte mich, denn ich liege schon im Sterben, bin aber noch bei vollem Bewusstsein.‹
10Da ging ich zu ihm und tötete ihn, denn ich wusste, dass er nicht überleben würde. Dann nahm ich seine Krone und die Armspange, um sie dir, meinem Herrn, zu bringen.«
11 PS Da zerrissen David und seine Männer ihre Kleider. 12Sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und seinen Sohn Jonatan und um das Heer des HERRN und die Männer Israels, weil so viele in der Schlacht umgekommen waren. 13Dann fragte David den jungen Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte: »Woher kommst du?«
Dieser antwortete: »Ich bin der Sohn eines Fremden, eines Amalekiters, der in deinem Land lebt.«
14 PS »Hattest du denn keine Scheu, den Gesalbten des HERRN zu töten?«, fragte David. 15 PS Dann sagte er zu einem seiner Männer: »Töte ihn!« Und dieser schlug ihn nieder, sodass er starb. 16 PS »So trifft dich deine Schuld♦. Du hast dich selbst zum Tod verurteilt«, sagte David, »als du gestanden hast: ›Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet.‹«
Davids Lied für Saul und Jonatan
17 PS Danach stimmte David ein Klagelied über Saul und seinen Sohn Jonatan an 18 PS und befahl, die Männer von Juda dieses Lied zu lehren. Das ›Lied des Bogens‹ ist im Buch von Jaschar♦ aufgezeichnet.
19 PS »Dein Stolz, Israel, liegt tot auf deinen Bergen!
Die Helden sind gefallen!
20 PS Verkündet die Nachricht nicht in Gat, lasst sie nicht hören in den Straßen von Aschkelon.
Sonst freuen sich die Töchter der Philister, sonst triumphieren die Töchter der Unbeschnittenen.
21 PS Ihr Berge von Gilboa, kein Tau und kein Regen soll auf euch fallen,
keine Frucht, nicht einmal die für die Opfergabe, soll auf euren Äckern wachsen.
Denn der Schild der Helden wurde beschmutzt;
der Schild Sauls ist nicht länger mit Öl gesalbt.
22Die Pfeile von Jonatans Bogen verfehlten nie ihr Ziel,
sondern durchbohrten seine Feinde und töteten die Helden.
Und auch Saul kam mit seinem Schwert nie erfolglos zurück.
23 PS Geliebt und geehrt waren Saul und Jonatan.
Sie blieben zusammen im Leben und im Tod.
Sie waren schneller als Adler;
sie waren stärker als Löwen.
24Ihr Frauen von Israel, weint um Saul,
denn er hat euch in vornehme Kleider aus Purpur gehüllt
und sie mit Goldschmuck verziert.
25 PS Die Helden sind im Kampf gefallen!
Jonatan liegt tot auf deinen Bergen.
26 PS Ich weine um dich, mein Bruder Jonatan!
Wie habe ich dich geliebt.
Und wie glücklich machte mich deine Liebe,
glücklicher als die Liebe der Frauen.
27Die Helden sind gefallen!
Die tapfersten Krieger haben wir verloren.«
David wird zum König von Juda gesalbt
1 PS Danach fragte David den HERRN: »Soll ich in eine der Städte Judas zurückgehen?«
Und der HERR antwortete: »Ja.«
Daraufhin fragte David: »Wohin soll ich gehen?«
Und der HERR antwortete: »Nach Hebron.«
2 PS So zog David nach Hebron. Seine beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, die Witwe Nabals aus Karmel, kamen mit ihm. 3Auch seine Männer, die bei ihm waren, zogen zusammen mit ihren Familien mit, und ließen sich in der Nähe der Stadt Hebron nieder. 4 PS Die Männer von Juda kamen zu David und salbten ihn zum König über den Stamm Juda.
Als David berichtet wurde, dass die Einwohner von Jabesch im Gebiet von Gilead Saul begraben hatten, 5 PS ließ er ihnen durch Boten ausrichten: »Der HERR segne euch für eure Liebe zu eurem Herrn, dafür, dass ihr ihn begraben habt. 6 PS Der HERR erweise euch Liebe und Treue! Und auch ich will euch belohnen für das, was ihr getan habt. 7Nun seid starke und mutige Männer! Denn Saul, euer Herr, ist tot, aber das Volk Juda hat mich zu seinem neuen König gesalbt.«
Isch-Boschet wird König über Israel
8 PS Doch Abner, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, hatte bereits Sauls Sohn Isch-Boschet♦ nach Mahanajim gebracht. 9Dort ließ er ihn zum König über Gilead, Asser, Jesreel, Ephraim, Benjamin und das restliche Israel ausrufen. 10Isch-Boschet, der Sohn Sauls, war 40 Jahre alt, als er König über Israel wurde. Er regierte zwei Jahre lang. Der Stamm Juda hingegen hielt zu David. 11David herrschte siebeneinhalb Jahre lang in Hebron als König über den Stamm Juda.
Krieg zwischen Israel und Juda
12 PS Abner führte die Männer Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon. 13 PS Etwa um die gleiche Zeit rückte Joab, der Sohn der Zeruja, mit Davids Truppen aus. Beim Teich von Gibeon trafen sie aufeinander. Dort schlugen die beiden Heere einander gegenüber, jeweils auf einer Seite des Teiches, ihr Lager auf. 14Abner sagte zu Joab: »Lass uns ein paar junge Krieger auswählen, die vor uns in einem Kampfspiel gegeneinander antreten.«
»Gut«, stimmte Joab zu. 15Jede Seite wählte ihre Männer aus: zwölf aus dem Stamm Benjamin für Isch-Boschet, den Sohn Sauls, und zwölf für David. 16Jeder der Männer packte seinen Gegner an den Haaren und stieß ihm sein Schwert in die Seite, sodass alle starben. Seither nannte man diese Stelle bei Gibeon Helkat-Hazzurim♦. 17 PS Danach stürzten sich die beiden Heere in einen erbitterten Kampf. Abner und die Männer Israels wurden aber von den Truppen Davids geschlagen.
Asaëls Tod
18 PS Joab, Abischai und Asaël, die drei Söhne der Zeruja, befanden sich an jenem Tag im Heer Davids. Asaël, der so schnell laufen konnte wie eine Gazelle, 19jagte Abner nach, nur darauf bedacht, ihn einzuholen. 20Da blickte sich Abner um und rief: »Bist du es, Asaël?«
»Ja, ich bin es«, antwortete dieser.
21»Kämpf mit jemand anderem!«, warnte ihn Abner. »Nimm dir einen der jüngeren Männer vor und entwaffne ihn.« Aber Asaël weigerte sich und jagte weiter hinter Abner her.
22 PS Wieder rief Abner: »Scher dich weg! Wenn ich dich töten muss, kann ich deinem Bruder Joab nie mehr in die Augen sehen.« 23Aber Asaël wollte nicht aufgeben. Da stieß Abner ihm das stumpfe Ende seines Speeres in den Bauch, sodass es am Rücken wieder herauskam. Asaël sank zu Boden und starb. Und jeder, der an die Stelle kam und Asaël dort tot liegen sah, blieb stehen.
24Joab und Abischai aber setzten Abner nach. Die Sonne ging gerade unter, als sie zum Hügel Amma kamen, der bei Giach an der Straße in die Wüste von Gibeon liegt. 25Die Männer vom Stamm Benjamin sammelten sich um Abner und nahmen oben auf dem Hügel Aufstellung. 26 PS Abner rief zu Joab hinunter: »Soll denn das Morden ewig weitergehen? Weißt du denn nicht, dass wir dadurch immer erbittertere Gegner werden? Wann befiehlst du deinen Männern, ihre Brüder nicht weiter zu verfolgen?«
27Da sagte Joab: »So wahr Gott lebt, wenn du nicht geredet hättest, hätten sie ihre Brüder noch bis morgen früh verfolgt.« 28Und er blies das Horn und seine Männer gaben die Verfolgung der Truppen Israels auf und stellten den Kampf ein.
29 PS Die ganze Nacht lang marschierten Abner und seine Männer durch die Jordanebene♦. Sie setzten über den Jordan, durchquerten das ganze Tal Bitron und kamen wieder in Mahanajim an.
30Als Joab die Verfolgung Abners aufgegeben hatte, sammelte er seine ganze Truppe um sich und stellte fest, dass außer Asaël nur 19 Männer fehlten. 31Die Leute Davids hingegen hatten aus dem Stamm Benjamin und von Abners Kriegern 360 Mann getötet. 32 PS Joab und seine Männer brachten Asaëls Leichnam nach Bethlehem und begruben ihn dort neben seinem Vater. Dann marschierten sie die Nacht durch und gelangten bei Tagesanbruch nach Hebron.
1 PS Das war der Anfang eines langen Krieges zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids. Mit der Zeit wurde David immer mächtiger, während das Königshaus Sauls immer schwächer wurde.
Die Söhne Davids in Hebron
2 PS PS Dies waren die Söhne, die David in Hebron geboren wurden: Der älteste war Amnon, seine Mutter war Ahinoam aus Jesreel. 3 PS Der zweite war Kilab, seine Mutter war Abigajil, die Witwe Nabals aus Karmel. Der dritte war Absalom, seine Mutter war Maacha, die Tochter von Talmai, dem König von Geschur. 4 PS Der vierte war Adonija, seine Mutter war Haggit. Der fünfte war Schefatja, seine Mutter war Abital. 5 PS Der sechste war Jitream, seine Mutter war Davids Frau Egla. Alle diese Söhne wurden David in Hebron geboren.
Abner läuft zu David über
6Der Krieg zwischen den Anhängern Sauls und den Anhängern Davids ging weiter. Abner wurde zum mächtigen Anführer derer, die dem Königshaus Sauls treu geblieben waren. 7 PS Nun hatte Saul eine Nebenfrau gehabt namens Rizpa, eine Tochter Ajas. Eines Tages beschuldigte Isch-Boschet Abner: »Warum hast du mit der Nebenfrau meines Vaters geschlafen?« 8 PS Über diese Frage Isch-Boschets wurde Abner sehr zornig. »Bin ich vielleicht ein judäischer Hund?«, schrie er. »Dies nach allem, was ich bis heute für die Familie deines Vaters Saul, seine Verwandten und Freunde getan habe. Ich habe dich davor bewahrt, dass du David in die Hände fällst, und du beschimpfst mich wegen dieser Frau? 9 PS Gott soll mich strafen, wenn ich David nicht helfe, alles zu bekommen, was der HERR ihm zugesagt hat! 10Deshalb werde ich David Sauls Königreich übergeben und ihn zum König über Israel und Juda von Dan bis Beerscheba machen.« 11Isch-Boschet wagte aus Angst vor Abner kein Wort mehr zu sagen.
12Daraufhin schickte Abner Boten zu David und ließ ihm sagen: »Wem gehört das Land? Lass uns einen Bund schließen, und ich will dir dazu verhelfen, dass sich dir ganz Israel zuwendet.«
13 PS »Gut«, antwortete David, »ich schließe einen Bund mit dir, aber unter einer Bedingung: Ich verhandle nicht mit dir, wenn du mir nicht meine Frau Michal, Sauls Tochter, mitbringst.«
14 PS Zugleich schickte David Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und ließ ihm ausrichten: »Gib mir meine Frau Michal zurück, denn ich habe sie mit dem Leben von 100 Philistern erkauft.« 15 PS Da ließ Isch-Boschet Michal von ihrem Ehemann Paltiël♦, dem Sohn Lajischs, wegholen. 16 PS Paltiël folgte ihr weinend bis nach Bahurim, dann sagte Abner zu ihm: »Geh nach Hause!« Da erst kehrte Paltiël um.
17In der Zwischenzeit hatte Abner sich mit den Ältesten Israels beraten und zu ihnen gesagt: »Schon seit einiger Zeit wolltet ihr David zu eurem König machen. 18 PS Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln gekommen! Denn der HERR hat über ihn gesagt: ›Ich habe meinen Diener David dazu erwählt, mein Volk vor den Philistern und allen seinen anderen Feinden zu retten.‹« 19 PS Er sprach auch mit den Ältesten des Stammes Benjamin. Dann ging er nach Hebron, um David mitzuteilen, was Israel und der ganze Stamm Benjamin beschlossen hatten.
20Als Abner zusammen mit 20 Männern nach Hebron kam, gab David für sie ein Festmahl. 21 PS Da sagte Abner zu David: »Lass mich gehen und das Volk Israel an deine Seite rufen. Es wird einen Bund mit dir schließen und du wirst über das ganze Land König sein, wie du es ersehnt hast.« Da entließ David Abner und er machte sich unbehelligt auf den Weg.
Joab ermordet Abner
22 PS Kurz darauf kehrte Joab mit Davids Männern von einem Streifzug zurück. Sie hatten reiche Beute gemacht. Abner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei David in Hebron; dieser hatte ihn verabschiedet und er war unbehelligt fortgegangen. 23Als nun Joab mit dem ganzen Heer, das bei ihm war, ankam, berichtete man ihm: »Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen und der hat ihn unbehelligt wieder ziehen lassen.« 24 PS Da eilte Joab zum König. »Was hast du getan?«, fragte er. »Abner ist zu dir gekommen und du hast ihn einfach wieder gehen lassen? 25Du kennst doch Abner, Ners Sohn, und weißt genau, dass er nur gekommen ist, um dich zu betrügen. Er will dich ausspionieren und deine Pläne in Erfahrung bringen!«
26Dann verließ Joab David und schickte Boten hinter Abner her. Sie holten ihn bei der Zisterne von Sira ein und brachten ihn zurück. Von all dem wusste David nichts. 27 PS In Hebron nahm Joab Abner gleich am Stadttor beiseite, als wolle er etwas Vertrauliches mit ihm besprechen. Doch dort stieß er Abner einen Dolch in den Bauch, sodass er starb. Joab tötete Abner aus Rache, weil dieser seinen Bruder Asaël getötet hatte.
28Als David davon erfuhr, sagte er: »Ich schwöre beim HERRN, dass mich und mein Königtum keine Schuld trifft an diesem Verbrechen gegen Abner, den Sohn Ners. 29 PS Joab und seine Familie tragen dafür die Verantwortung. So soll es unter seinen Nachkommen immer welche geben, die offene Geschwüre oder Aussatz♦ haben, an Krücken gehen, durch das Schwert sterben oder um Nahrung betteln!«
30 PS So töteten Joab und sein Bruder Abischai Abner, weil Abner in der Schlacht bei Gibeon ihren Bruder Asaël umgebracht hatte.
David trauert um Abner
31 PS David sagte zu Joab und den anderen, die bei ihm waren: »Zerreißt eure Kleider, zieht das Trauergewand an und haltet die Totenklage um Abner.« Und König David selbst ging hinter der Bahre her. 32 PS Sie begruben Abner in Hebron, und der König und das ganze Volk weinten an seinem Grab. 33Dann sang der König dieses Klagelied für Abner:
»Musste Abner sterben, wie ein Gottloser stirbt?
34Deine Hände waren nicht gebunden, deine Füße nicht in Ketten gelegt.
Nein, du wurdest ermordet,
bist Verbrechern in die Hände gefallen.«
Und wieder weinte das ganze Volk um Abner. 35 PS Später baten die Leute David, doch etwas zu essen. Aber David schwor: »Gott soll mich strafen, wenn ich vor Sonnenuntergang etwas esse.« 36Das machte beim Volk großen Eindruck. Es gefiel ihnen, wie überhaupt alles, was der König tat. 37Und so wusste jedermann in ganz Israel, dass David keine Schuld an Abners Tod traf.
38Dann sagte der König zu seinen Dienern: »Wisst ihr denn nicht, dass heute in Israel ein großer und bedeutender Mann gefallen ist? 39 PS Und obwohl ich zum König gesalbt bin, bin ich noch zu schwach und diese beiden Söhne der Zeruja, Joab und Abischai, sind zu stark für mich. Deshalb soll der HERR diese Männer für ihre bösen Taten bestrafen.«
Der Mord an Isch-Boschet
1 PS Als Isch-Boschet, der Sohn Sauls, hörte, dass Abner in Hebron getötet worden war, verlor er allen Mut und alle in Israel waren bestürzt. 2 PS Unter Isch-Boschet dienten als Hauptleute zwei Brüder, Baana und Rechab. Sie waren Söhne Rimmons, der zum Stamm Benjamin gehörte und kamen aus Beerot. Die Stadt Beerot zählt auch zum Gebiet von Benjamin, 3 PS weil ihre früheren Bewohner nach Gittajim flohen, wo sie noch immer als Fremde leben.
4 PS Sauls Sohn Jonatan hatte einen Sohn namens Mefi-Boschet♦, der an beiden Beinen gelähmt war. Er war fünf Jahre alt, als die Nachricht vom Tod Sauls und Jonatans aus Jesreel eintraf; da nahm die Amme das Kind und floh. Doch in der Eile stürzte sie und ließ ihn fallen und seitdem war er gelähmt.
5 PS Eines Tages gingen Rechab und Baana, die Söhne des Rimmon aus Beerot, um die Mittagszeit zum Haus von Isch-Boschet, während dieser seinen Mittagsschlaf hielt. 6 PS Die Türhüterin, die Weizen gesiebt hatte, war müde geworden und ebenfalls eingeschlafen. So konnten sich die beiden Brüder ins Haus einschleichen.♦ 7Sie gelangten bis ins Schlafzimmer von Isch-Boschet, der dort auf seinem Bett lag, töteten ihn und schlugen ihm den Kopf ab. Den nahmen sie mit und liefen die ganze Nacht durch die Jordanebene♦. 8Dann kamen sie nach Hebron und zeigten David den Kopf. »Sieh!«, riefen sie. »Das ist der Kopf von Isch-Boschet, dem Sohn deines Feindes Saul, der dich töten wollte. Heute hat der HERR dich an Saul und seiner ganzen Familie gerächt!« 9 PS Aber David sagte zu Rechab und Baana, den Söhnen Rimmons aus Beerot: »So wahr der HERR lebt, der mich aus jeder Gefahr gerettet hat: 10 PS Einst überbrachte mir jemand die Nachricht von Sauls Tod und er hielt sich für einen Freudenboten. Doch ich ließ ihn ergreifen und in Ziklag töten. Das war der Lohn, den er für seine Nachricht erhielt! 11 PS Welchen Lohn soll ich da gottlosen Männern geben, die einen unschuldigen Mann in seinem eigenen Haus, ja in seinem Bett, getötet haben? Sollte ich dafür nicht euer Leben fordern und euch töten lassen?« 12 PS David beauftragte seine Diener; die töteten sie, schlugen ihnen die Hände und Füße ab und hängten ihre Leichen am Teich von Hebron auf; den Kopf Isch-Boschets nahmen sie und begruben ihn in Abners Grab in Hebron.
David wird König über ganz Israel
1 PS Danach zogen alle Stämme Israels nach Hebron zu David und sagten: »Wir alle gehören zu deinem Volk. 2 PS Schon lange, selbst als Saul noch unser König war, hast du das Heer Israels im Kampf angeführt. Und der HERR hat dir zugesagt: ›Du wirst wie ein Hirte mein Volk Israel führen und wirst der Anführer Israels sein.‹« 3 PS Und so schloss König David bei Hebron vor dem HERRN einen Bund mit den Ältesten Israels. Und sie salbten ihn zum König über Israel.
4 PS David war 30 Jahre alt, als er König wurde. Er herrschte insgesamt 40 Jahre lang: 5sieben Jahre und sechs Monate in Hebron als König über Juda und 33 Jahre in Jerusalem als König über ganz Israel und Juda.
David erobert Jerusalem
6 PS Danach führte der König seine Truppen nach Jerusalem, um gegen dessen Einwohner, die Jebusiter, zu kämpfen. »Hier werdet ihr nie hereinkommen«, höhnten die Jebusiter. »Selbst Blinde und Lahme könnten euch abwehren!« Sie hielten sich für sicher. 7 PS Doch David eroberte die Festung Zion, die heutige Stadt Davids.
8An diesem Tag sagte David: »Kriecht durch den Wassertunnel in die Stadt hinauf und bringt diese Jebusiter um, die mir so verhasst sind, auch die Lahmen und Blinden.« Daher kommt das Sprichwort: »Blinde und Lahme dürfen das Haus nicht betreten.« 9 PS David machte die Festung zu seinem Wohnsitz und nannte sie Stadt Davids. Er baute weitere Befestigungen rund um die Stadt, vom Millo♦ ausgehend stadteinwärts. 10 PS Und David wurde immer mächtiger, weil der HERR, der Allmächtige, mit ihm war.
11 PS PS Hiram, der König von Tyrus, schickte Boten zu David. Sie kamen zusammen mit Zimmerleuten und Steinmetzen, die ihm einen Palast bauen sollten. Hiram schickte außerdem Zedernstämme als Bauholz. 12 PS Daran erkannte David, dass der HERR ihn als König über Israel bestätigt und sein Königtum seinem Volk Israel zuliebe groß gemacht hatte.
13 PS Nachdem David von Hebron nach Jerusalem gezogen war, nahm er sich noch weitere Frauen und Nebenfrauen und bekam noch viele Söhne und Töchter. 14 PS Das sind die Namen von Davids Söhnen, die in Jerusalem geboren wurden: Schammua, Schobab, Nathan, Salomo, 15Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia, 16Elischama, Eljada und Elifelet.
David besiegt die Philister
17 PS Als die Philister hörten, dass David zum König über Israel gesalbt worden war, kamen sie mit ihrem ganzen Heer, um ihn in ihre Gewalt zu bringen. Aber David erfuhr davon und zog sich in die Festung zurück. 18 PS Die Philister kamen und schlugen ihr Lager im Tal Refaïm auf. 19 PS Da fragte David den HERRN: »Soll ich hinausgehen und mit den Philistern kämpfen? Wirst du sie in meine Hand geben?«
Und der HERR antwortete: »Ja, geh hinaus. Ich sorge dafür, dass du sie besiegen wirst.«
20 PS Da zog David nach Baal-Perazim und besiegte die Philister. »Der HERR hat es getan!«, rief David. »Er brauste durch meine Feinde hindurch wie eine wütende Flut!« Und er nannte den Ort Baal-Perazim♦. 21Die Philister hatten ihre Götzen dort zurückgelassen und David und seine Männer nahmen sie mit.
22Doch schon bald darauf kehrten die Philister zurück und schlugen ihr Lager wieder im Tal Refaïm auf. 23Und auch diesmal befragte David den HERRN. »Greif sie nicht von vorn an«, antwortete der HERR, »sondern umgehe sie und falle ihnen beim Bakawald in den Rücken. 24 PS Sobald du in den Wipfeln der Bakabäume ein Geräusch hörst, das wie Schritte klingt, dann greif an! Das wird das Zeichen sein, dass der HERR vor dir hergezogen ist, um das Heer der Philister zu schlagen.« 25 PS David tat, was der HERR ihm befohlen hatte, und besiegte die Philister von Gibeon♦ bis nach Geser.
Die Bundeslade wird nach Jerusalem gebracht
1 PS Daraufhin rief David erneut alle besonders bewährten Männer Israels zusammen; es waren 30.000 Mann. 2 PS Er führte sie nach Baala im Gebiet von Juda♦. Sie sollten die Lade Gottes holen, die den Namen des HERRN, des Allmächtigen, trägt, der über den Cherubim thront. 3 PS Sie stellten die Lade auf einen neuen Wagen, nachdem sie sie aus dem Haus Abinadabs geholt hatten, das auf einer Anhöhe stand. Usa und Achjo, die Söhne Abinadabs, lenkten den Wagen, 4auf dem sich die Lade Gottes befand; Achjo ging vor ihr her.♦ 5 PS David und das ganze Volk Israel tanzten begeistert vor dem HERRN ; sie sangen♦ und spielten auf Zithern, Harfen, Tamburinen, Rasseln und Zimbeln.
6 PS Doch als sie zur Tenne von Nachon kamen, stolperten die Rinder und Usa streckte die Hand aus, um die Lade Gottes festzuhalten. 7 PS Da wurde der HERR zornig auf Usa, weil er das getan hatte, und Gott tötete ihn, sodass er dort neben der Lade des HERRN starb. 8David war empört, dass der HERR Usa so aus dem Leben gerissen hatte. Er nannte den Ort Perez-Usa♦. Diesen Namen trägt er noch heute.
9David bekam an jenem Tag Angst vor dem HERRN und er fragte sich: »Wie soll die Lade des HERRN jemals zu mir kommen?« 10 PS Und er beschloss, die Lade des HERRN nicht in die Stadt Davids zu bringen. Er brachte sie stattdessen in das Haus von Obed-Edom aus Gat. 11Die Lade des HERRN blieb drei Monate bei der Familie von Obed-Edom und der HERR segnete ihn und sein ganzes Haus.
12 PS PS Dann erfuhr König David: »Der HERR hat Obed-Edoms Haus und alles, was er besitzt, wegen der Lade Gottes gesegnet.« Da ging er zum Haus Obed-Edoms, um die Lade in einem festlichen Zug in die Stadt Davids zu holen. 13 PS Als die Träger der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, blieben sie stehen und David opferte ein Rind und ein Mastkalb. 14 PS Und David tanzte begeistert vor dem HERRN und trug dabei nur einen leinenen Priesterschurz. 15So brachten David und alle Israeliten die Lade des HERRN unter großem Jubel und dem Schall der Hörner nach Jerusalem.
Michal verachtet David
16 PS Doch als die Lade des HERRN in die Stadt Davids getragen wurde, schaute Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster. Sie sah, wie König David vor dem HERRN hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.
17 PS Die Lade des HERRN wurde in das Zelt gebracht, das David eigens für sie hatte errichten lassen und an den vorgesehenen Platz in der Mitte gestellt. David brachte dem HERRN Brand- und Friedensopfer dar. 18Danach segnete er das Volk im Namen des HERRN, des Allmächtigen. 19Und er verteilte Geschenke an alle Israeliten, an jeden Mann und jede Frau: einen Laib Brot, einen Dattelkuchen♦ und einen Rosinenkuchen. Danach machten sich alle auf den Weg nach Hause.
20Als David nach Hause zurückkehrte, um seine Familie zu begrüßen, kam Michal, die Tochter Sauls, ihm entgegen und sagte: »Wie würdevoll der König von Israel heute aussah! Er hat sich vor den Mägden seiner Untertanen entblößt, wie es nur einer tut, der keine Scham kennt!«
21 PS Doch David gab Michal zurück: »Ich habe vor dem HERRN getanzt, der mich vor deinem Vater und seinen Nachkommen erwählt hat. Der HERR hat mich zum Anführer seines Volkes Israel gemacht. Ja, vor ihm will ich auch künftig tanzen. 22Und ich bin sogar bereit, mich noch tiefer zu erniedrigen als diesmal und demütig von mir zu denken; aber bei den Mägden, von denen du gesprochen hast, werde ich an Ansehen gewinnen.« 23Michal aber, die Tochter Sauls, blieb ihr Leben lang kinderlos.
Die Zusage des HERRN für David
1 PS Als der König in seinem Palast wohnte und der HERR dem Land Frieden geschenkt hatte, 2 PS ließ der König den Propheten Nathan rufen. »Sieh doch«, sagte er, »ich lebe hier in diesem herrlichen Palast aus Zedern und die Lade Gottes steht in einem Zelt.«
3Nathan antwortete: »Fang an und verwirkliche, was du vorhast, denn der HERR ist mit dir!«
4Doch noch in derselben Nacht sprach der HERR zu Nathan: 5 PS »Geh zu meinem Diener David und sag ihm: ›So spricht der HERR: Glaubst du, dass du mir ein Haus bauen sollst, in dem ich wohne? 6 PS Seit dem Tag, an dem ich die Israeliten aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich noch nie in einem Tempel gewohnt. Bis heute ist meine Wohnung immer ein Zelt gewesen, mit dem ich umhergezogen bin. 7 PS Und ich habe mich nie bei den führenden Männern Israels, den Hirten meines Volkes Israel, darüber beklagt. Ich habe sie nie gefragt: »Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedern gebaut?«‹
8 PS Darum sollst du jetzt meinem Diener David ausrichten: ›So spricht der HERR, der Allmächtige: Ich habe dich zum Herrscher über mein Volk Israel gemacht, als du noch draußen auf dem Feld die Schafe gehütet hast. 9 PS Ich bin mit dir gewesen, was immer du unternommen hast, und habe alle deine Feinde vernichtet. Und ich habe deinen Namen berühmt gemacht; er gehört zu den Namen der Großen auf Erden. 10 PS Meinem Volk Israel werde ich eine Heimat geben, einen sicheren Ort, an dem ihm nichts geschieht. Es wird sein Land sein, in dem feindliche Völker es nicht mehr unterdrücken dürfen, wie es bisher der Fall war, 11 PS seit der Zeit, in der ich Richter ernannte, die über mein Volk herrschen sollten. Und ich will dich vor allen deinen Feinden beschützen.
Und nun kündigt der HERR dir an, dass er dir ein Haus bauen wird. 12 PS Denn wenn du stirbst, werde ich einen deiner Nachkommen als deinen Nachfolger einsetzen und werde sein Königtum festigen. 13 PS Er wird dann für mich, für meinen Namen, ein Haus bauen. Und ich werde seiner Herrschaft für immer Bestand geben. 14 PS Ich will sein Vater sein und er soll mein Sohn sein. Wenn er sündigt, werde ich ihn durch andere Völker strafen. 15 PS Aber meine Gnade will ich ihm nie entziehen, wie ich sie Saul entzogen habe, dem ich zu deinen Gunsten die Herrschaft weggenommen habe. 16 PS Dein Haus und deine Königsherrschaft werden für alle Zeit vor mir bestehen bleiben und dein Thron wird für immer feststehen.‹«
17Nathan berichtete David alles, was der HERR ihm gesagt hatte.
Davids Dankgebet
18 PS PS Da ging König David hinein, setzte sich vor dem HERRN nieder und betete: »Wer bin ich, Gott, mein HERR, und was ist meine Familie, dass du mich so weit gebracht hast? 19 PS Und jetzt, Gott, mein HERR, gibst du mir und meinen Nachkommen zu allem anderen auch noch eine Zusage, die bis in die ferne Zukunft reicht. Ist das allen Menschen bestimmt♦, Gott, mein HERR? 20 PS Was kann ich noch zu dir sagen? Du kennst mich, deinen Diener, genau, Gott, mein HERR. 21Weil du es zugesagt hast und weil es dein Wille war, hast du all dies Große getan und es mich erkennen lassen.
22 PS Du bist groß, Gott, mein HERR! Keiner ist dir gleich und es gibt keinen anderen Gott. Wir haben nie auch nur von einem anderen Gott wie dir gehört. 23 PS Welches andere Volk auf Erden ist wie dein Volk Israel? Welches andere Volk, mein Gott, hast du aus der Sklaverei erlöst und zu deinem eigenen Volk erwählt? Du hast ihm einen Namen gemacht, als du dein Volk aus Ägypten gerettet hast. Du hast große und Furcht erregende Wunder für dein Volk vollbracht und die anderen Völker und Götter vertrieben. 24 PS Du hast Israel auf ewig zu deinem Volk gemacht, und du, HERR, bist sein Gott geworden.
25Und jetzt, HERR und Gott, tu, was du mir und meiner Familie zugesagt hast und bestätige diese Zusage für alle Zeiten. 26Dann wird dein Name für immer groß sein und überall wird man sagen: ›Der HERR, der Allmächtige, ist Gott über Israel!‹ Und das Königshaus deines Dieners David wird vor dir Bestand haben.
27Allmächtiger HERR, Gott Israels, ich wage es, so zu dir zu beten, weil du mir offenbart hast, dass du mir ein Haus bauen willst! 28 PS Denn du bist der wahre Gott, Gott, mein HERR. Deine Worte sind Wahrheit, und du hast mir, deinem Diener, all dies Gute zugesagt. 29 PS Jetzt segne die Familie deines Dieners, damit sie für immer vor dir Bestand hat. Du selbst hast es zugesagt und wenn du deinem Diener und seiner Familie einen Segen gewährst, Gott, mein HERR, so ist es ein Segen für immer!«
Davids Siege über die Nachbarvölker
1 PS Danach unterwarf und demütigte David die Philister, indem er ihrer Herrschaft ein Ende setzte♦. 2 PS Außerdem besiegte David die Moabiter. Die Gefangenen mussten sich in einer Reihe auf den Boden legen und er unterteilte sie mithilfe einer Messschnur in Gruppen. Die ersten beiden Gruppen tötete er, die dritte ließ er am Leben. Die Moabiter wurden seine Knechte und mussten ihm Tribut zahlen.
3 PS David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rehobs und König von Zoba. Er war gerade ausgezogen, um seine Stellung am Euphrat zu stärken. 4 PS David nahm 1.700 Wagenlenker♦ und 20.000 Fußsoldaten gefangen. Die Zugpferde der Streitwagen ließ er verkrüppeln, nur 100 von ihnen blieben verschont.
5 PS Als die Aramäer aus Damaskus König Hadad-Eser von Zoba zu Hilfe eilten, tötete David 22.000 von ihnen. 6 PS Dann setzte er für die Aramäer in Damaskus Statthalter ein und sie wurden seine Untertanen und mussten ihm Tribut zahlen. Der HERR schenkte David den Sieg, wo er auch hinkam. 7 PS David brachte die goldenen Schilde von Hadad-Esers Kriegern nach Jerusalem, 8 PS dazu eine große Menge Bronze aus Tebach und Berotai, die zu den Städten Hadad-Esers gehörten.
9Als König Toï von Hamat hörte, dass David das ganze Heer von Hadad-Eser geschlagen hatte, 10schickte er seinen Sohn Joram zu König David, um ihn zu grüßen und zu seinem Erfolg zu gratulieren. Hadad-Eser hatte nämlich viele Kriege gegen Toï geführt. Joram brachte David als Geschenke Geräte aus Silber, Gold und Bronze mit. 11 PS König David weihte alle diese Geschenke dem HERRN, auch das Silber und Gold von den anderen Völkern, die er unterworfen hatte: 12von den Edomitern♦, Moabitern, Ammonitern, Philistern und Amalekitern und von Hadad-Eser, dem Sohn Rehobs, dem König von Zoba.
13 PS König David gewann neuen Ruhm, als er nach seinem Sieg über die Aramäer zurückkehrte und 18.000 Edomiter♦ im Salztal tötete. 14 PS Überall in Edom setzte er Statthalter ein und alle Edomiter wurden seine Untertanen. Der HERR schenkte David den Sieg, wo er auch hinkam.
15 PS David herrschte über ganz Israel und sorgte im ganzen Volk für Recht und Gerechtigkeit. 16 PS Joab, der Sohn der Zeruja, war Heerführer. Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler. 17Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester. Seraja war der Hofschreiber. 18 PS Benaja, der Sohn Jojadas, führte die königliche Leibwache♦ an. Davids Söhne hatten den Rang von Priestern.♦
David beschenkt Mefi-Boschet
1 PS Eines Tages fragte David: »Ist noch irgendjemand aus Sauls Familie am Leben? Ich will ihnen Gutes tun, wie ich es Jonatan versprochen habe.« 2 PS Er ließ einen Mann namens Ziba rufen, der zu Sauls Dienern gehört hatte. »Bist du Ziba?«, fragte der König.
»Ja, Herr«, antwortete Ziba.
3 PS Da fragte der König ihn: »Ist aus Sauls Familie noch jemand am Leben? Wenn ja, möchte ich ihm in Gottes Namen Gutes tun.«
Ziba antwortete: »Ja, einer von Jonatans Söhnen ist noch am Leben, aber er ist an beiden Beinen gelähmt.«
4 PS »Wo ist er?«, fragte der König.
»In Lo-Dabar«, erwiderte Ziba, »im Haus von Machir, dem Sohn Ammiëls.« 5David schickte nach ihm und ließ ihn aus Machirs Haus holen. 6Als Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans und Enkel Sauls, zu David kam, warf er sich vor ihm nieder und verbeugte sich voller Ehrfurcht. Da sagte David: »Also du bist Mefi-Boschet!«, und er antwortete: »Ja, ich bin dein Diener.«
7 PS Doch David antwortete: »Hab keine Angst! Ich will dir Gutes tun, wie ich es deinem Vater Jonatan versprochen habe. Ich will dir alle Ländereien zurückgeben, die früher deinem Großvater Saul gehörten, und du bist eingeladen, immer mit mir an meinem Tisch zu essen.«
8Mefi-Boschet warf sich erneut vor dem König zu Boden. »Sollte der König zu einem toten Hund wie mir so gut sein? Bin ich das wert?«, rief er aus.
9 PS Dann ließ der König Ziba, den Diener Sauls, rufen und sagte: »Ich habe dem Enkel deines Herrn alles gegeben, was Saul und seiner Familie gehört hat. 10 PS Du und deine Söhne und Knechte sollen das Land für ihn bebauen, die Ernte einbringen und so für seinen Unterhalt sorgen. Aber Mefi-Boschet selbst, der Enkel deines Herrn, wird immer bei mir an meinem Tisch essen.«
Ziba, der 15 Söhne und 20 Knechte hatte, 11antwortete: »Ja, mein Herr und König, ich werde tun, was du befiehlst.« Und von da an aß Mefi-Boschet regelmäßig mit David zusammen, als wäre er einer seiner Söhne. 12Mefi-Boschet hatte einen kleinen Sohn namens Micha. Alle Mitglieder des Hauses von Ziba wurden Mefi-Boschets Diener. 13Und Mefi-Boschet, dessen beide Beine gelähmt waren, wohnte in Jerusalem, um dort täglich mit dem König zu essen.
David besiegt die Ammoniter
1 PS Einige Zeit später starb der König der Ammoniter und sein Sohn Hanun wurde König. 2David sagte: »Ich werde Hanun gegenüber loyal sein, denn sein Vater Nahasch hat sich immer loyal mir gegenüber verhalten.« Und er schickte Gesandte, die Hanun sein Beileid zum Tod seines Vaters übermitteln sollten.
Doch als die Gesandten Davids im Land der Ammoniter eintrafen, 3sagten die führenden Männer des Landes zu Hanun, ihrem Herrn: »Glaubst du wirklich, David schickt diese Männer, um deinen Vater zu ehren und dir sein Beileid zu übermitteln? Nein, David hat sie zu dir geschickt, damit sie die Stadt auskundschaften, sodass er kommen und sie erobern kann.« 4 PS Da ließ Hanun die Boten Davids ergreifen, jedem einzelnen den Bart zur Hälfte abscheren und die Kleider bis über dem Gesäß abschneiden. Dann schickte er sie zurück. 5Als David hörte, was geschehen war, schickte er den Männern, die sich sehr schämten, Boten entgegen. Er ließ ihnen ausrichten: »Bleibt in Jericho, bis eure Bärte nachgewachsen sind und kommt erst dann zurück!«
6 PS Die Ammoniter erkannten, dass sie David ernsthaft verärgert hatten, und warben 20.000 aramäische Söldner aus Bet-Rehob und Zoba, den König von Maacha mit 1.000 Mann sowie 12.000 Mann aus Tob an. 7Als David das hörte, ließ er Joab mit dem ganzen Heer der kriegstüchtigen Männer ausrücken. 8Die Ammoniter bezogen am Eingang der Stadttore Stellung, während die Aramäer aus Zoba und Rehob und die Männer aus Tob und Maacha sich zum Kampf auf dem offenen Feld rüsteten.
9Als Joab sah, dass er an zwei Fronten kämpfen musste, wählte er die besten Männer aus seinem Heer aus. Sie sollten mit ihm in die Schlacht gegen die Aramäer ziehen. 10Der Rest des Heeres, unter dem Befehl seines Brudes Abischai, sollte die Ammoniter angreifen. 11»Wenn die Aramäer zu stark für mich sind, dann komm und hilf mir«, sagte Joab zu seinem Bruder. »Und wenn die Ammoniter zu stark für dich sind, komme ich dir zu Hilfe. 12 PS Sei mutig! Lass uns tapfer für unser Volk und die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Wille des HERRN geschehe.«
13 PS Als Joab und seine Männer angriffen, wandten sich die Aramäer zur Flucht. 14Und als die Ammoniter das sahen, flohen auch sie vor Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Nachdem die Schlacht damit beendet war, kehrte Joab nach Jerusalem zurück.
15Als die Aramäer sahen, dass die Israeliten sie geschlagen hatten, versammelten sie ihr Heer erneut.
16Hadad-Eser ließ außerdem zusätzliche aramäische Truppen von der anderen Seite des Euphrat♦ anrücken. Sie trafen unter dem Befehl von Schobach, dem Heerführer von Hadad-Eser, in Helam ein. 17Als David davon hörte, rief er ganz Israel zu den Waffen, überquerte den Jordan und zog weiter bis Helam. Die Aramäer formierten sich zur Schlacht und kämpften gegen ihn. 18 PS Doch die Aramäer wurden von den Israeliten in die Flucht geschlagen. David und seine Truppen töteten 700 Wagenlenker und 40.000 Reiter♦, darunter auch den Heerführer Schobach. 19 PS Als die Könige, die mit Hadad-Eser verbündet waren, erkannten, dass Israel sie besiegt hatte, ergaben sie sich und wurden Untertanen Israels. Danach hatten die Aramäer Angst, den Ammonitern noch einmal zu helfen.
David und Batseba
1 PS Im nächsten Frühjahr, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David Joab mit seinen Männern und dem ganzen Heer Israels in den Kampf gegen die Ammoniter. Sie verwüsteten das Land und belagerten die Stadt Rabba. David blieb jedoch in Jerusalem zurück.
2 PS An einem Spätnachmittag erhob sich David von der Mittagsruhe und ging auf dem Dach des Palastes umher. Da fiel sein Blick vom Dach aus auf eine außergewöhnlich schöne Frau, die gerade ein Bad nahm. 3 PS Er schickte einen Diener los, der herausfinden sollte, wer die Frau war. Man sagte ihm: »Es ist Batseba, die Tochter von Eliam und Frau des Hetiters Uria.« 4 PS Da ließ David sie holen; und als sie in den Palast kam, schlief er mit ihr. – Sie hatte gerade die Reinigungshandlungen nach ihrer monatlichen Blutung beendet. – Danach kehrte sie nach Hause zurück. 5 PS Als Batseba merkte, dass sie schwanger war, ließ sie es David mitteilen.
6Da ließ David Joab den Befehl überbringen: »Schick mir den Hetiter Uria.« Und Joab schickte ihn zu David. 7Als Uria eintraf, fragte David ihn, ob es Joab und dem Heer gut gehe und ob der Krieg erfolgreich verliefe. 8Dann sagte er zu Uria: »Geh nach Hause und ruh dich aus.« Er ließ ihm sogar ein Geschenk bringen, nachdem Uria den Palast verlassen hatte. 9Aber Uria ging nicht nach Hause. Er verbrachte die Nacht am Eingang des Palastes mit den anderen Dienern des Königs.
10Als David davon hörte, fragte er Uria: »Warum bist du nicht nach Hause gegangen, nachdem du so lange fort warst?«
11 PS Uria antwortete: »Die Lade und die Krieger Israels und Judas leben in Zelten♦ und Joab und seine Männer übernachten auf offenem Feld. Wie könnte ich da nach Hause gehen und essen und trinken und mit meiner Frau schlafen? Ich schwöre bei deinem Leben, das werde ich nicht tun.«
12David befahl ihm: »Bleib heute noch hier. Morgen lasse ich dich dann zum Heer zurückkehren.« Also blieb Uria diesen und den nächsten Tag in Jerusalem. 13David lud ihn zum Essen ein und machte ihn betrunken. Doch am Abend ging Uria nicht nach Hause, sondern schlief wieder bei den anderen Dienern des Königs am Eingang des Palastes.
David arrangiert Urias Tod
14 PS Am nächsten Morgen schrieb David einen Brief an Joab, den er Uria mitgab. 15 PS Der Brief enthielt folgende Anweisung: »Schick Uria in die vordersten Reihen, wo der Kampf am heftigsten ist. Dann zieht euch von ihm zurück, sodass er getötet wird.« 16Joab wusste, wo die stärksten Krieger des Feindes kämpften und so setzte er Uria genau an dieser Stelle ein. 17Als dann die belagerten Ammoniter Joab angriffen, wurde der Hetiter Uria zusammen mit mehreren anderen von Davids Kriegern getötet.
18Daraufhin schickte Joab David eine Mitteilung über den Verlauf der Schlacht. 19Er trug dem Boten auf: »Wenn du dem König den Verlauf der Schlacht berichtet hast 20und er dann zornig wird und fragt: ›Warum sind die Truppen so dicht an die Stadt herangerückt? Wussten sie denn nicht, dass sie von der Stadtmauer aus beschossen werden? 21 PS Wurde nicht Abimelech, der Sohn Jerubbaals♦ in Tebez von einer Frau getötet, die einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabwarf? Warum also seid ihr so nah an die Mauer herangerückt?‹ – dann sage ihm einfach: ›Auch dein Diener, der Hetiter Uria, wurde getötet.‹«
22Der Bote ging nach Jerusalem und berichtete David alles, was Joab ihm aufgetragen hatte. 23»Die Feinde waren uns überlegen. Sie rückten aus und griffen uns auf offenem Feld an«, sagte er. »Und als wir sie bis an die Stadttore zurückdrängten, 24schossen die Bogenschützen von der Mauer mit Pfeilen auf uns. Einige deiner Männer wurden getötet, darunter auch der Hetiter Uria.«
25Da sagte David: »Richte Joab aus: ›Lass dich nicht entmutigen! Das Schwert tötet mal den einen, mal den anderen. Kämpfe entschlossen weiter gegen die Stadt und zerstöre sie!‹ So sollst du ihm Mut machen.«
26 PS Als Urias Frau hörte, dass ihr Mann tot war, trauerte sie um ihn. 27 PS Nachdem die Trauerzeit vorüber war, schickte David nach ihr und ließ sie in den Palast bringen. Sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Aber dem HERRN missfiel, was David getan hatte.
Nathan tadelt David
1 PS Da sandte der HERR Nathan zu David. Als dieser zu David kam, sagte er: »In einer Stadt lebten zwei Männer. Der eine war reich, der andere arm. 2Der Reiche besaß viele Schafe und Rinder. 3Der Arme hatte nichts außer einem kleinen Lamm, das er gekauft hatte. Er zog es zusammen mit seinen Kindern auf. Es aß vom Teller des Mannes, trank aus seinem Becher und es schlief in seinen Armen. Er behandelte es wie eine Tochter. 4Eines Tages kam ein Gast in das Haus des reichen Mannes. Doch statt ein Lamm oder ein Rind aus seiner eigenen Herde für den Gast zu schlachten, nahm er das Lamm des Armen, schlachtete es und setzte es seinem Gast vor.«
5 PS David wurde sehr zornig über diesen Mann. »So wahr der HERR lebt«, schwor er, »wer so etwas tut, verdient den Tod! 6 PS Er muss dem Armen vier Lämmer für das eine geben, das er ihm, ohne auch nur das geringste Mitleid zu zeigen, geraubt hat.«
7 PS Da sagte Nathan zu David: »Du bist dieser Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich habe dich zum König über Israel gesalbt und vor den Anschlägen Sauls gerettet. 8 PS Ich habe dir das Haus deines Herrn geschenkt und seine Frauen und Israel und Juda. Und wenn das noch nicht genügte, hätte ich dir noch viel mehr gegeben. 9 PS Warum also hast du das Wort des HERRN missachtet und etwas so Schreckliches getan? Denn du hast den Hetiter Uria durch die Ammoniter ermorden lassen und seine Frau gestohlen. 10 PS Von jetzt an wird das Schwert eine ständige Bedrohung für deine Familie sein, denn du hast mich missachtet, indem du die Frau des Hetiters Uria zu deiner gemacht hast.‹
11 PS Und weiter spricht der HERR: ›Ich werde deine eigene Familie gegen dich aufbringen. Ich werde deine Frauen einem anderen Mann geben und er wird vor aller Augen mit ihnen schlafen. 12Du hast es im Geheimen getan, ich werde es dir öffentlich, vor den Augen ganz Israels, antun.‹«
David bekennt seine Schuld
13 PS Da bekannte David Nathan: »Ich habe gegen den HERRN gesündigt.«
Nathan antwortete: »Ja, aber der HERR hat dir vergeben und du musst wegen dieser Sünde nicht sterben. 14 PS Doch du hast den Feinden des HERRN die Möglichkeit gegeben, ihn zu verachten und zu verspotten, deshalb wird dein Kind sterben.«
15Als Nathan nach Hause zurückgekehrt war, ließ der HERR das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, todkrank werden. 16David flehte Gott an, den Jungen zu verschonen. Er aß nichts und lag nachts auf dem nackten Boden. 17 PS Die angesehensten unter seinen Hofleuten baten ihn aufzustehen und mit ihnen zu essen, aber er weigerte sich. 18Am siebten Tag starb das Kind. Davids Diener fürchteten sich, es ihm zu sagen. »Schon als das Kind noch am Leben war, hörte er nicht auf uns«, sagten sie. »Was wird er sich antun, wenn wir ihm sagen, dass es tot ist?«
19Doch als David sah, dass sie miteinander flüsterten, merkte er, was geschehen war. »Ist das Kind tot?«, fragte er.
»Ja«, antworteten sie. 20Da stand David auf, wusch und salbte sich und wechselte die Kleider. Dann ging er ins Heiligtum des HERRN und betete zu ihm. Danach kehrte er in den Palast zurück, ließ sich Brot bringen und aß. 21Seine Diener waren überrascht. »Wir verstehen dich nicht«, sagten sie. »Als das Kind noch lebte, hast du geweint und gefastet. Jetzt, wo es tot ist, stehst du auf und isst wieder.«
22 PS David antwortete: »Ich habe gefastet und geweint, als das Kind noch lebte, denn ich sagte mir: ›Wer weiß? Vielleicht wird der HERR mir gnädig sein und das Kind am Leben lassen.‹ 23 PS Aber warum sollte ich fasten, wenn es tot ist? Kann ich es damit wieder zurückholen? Eines Tages werde ich zu ihm gehen, aber es kann nicht zu mir zurückkehren.«
24 PS Dann tröstete David seine Frau Batseba und schlief mit ihr. Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. David nannte ihn Salomo. Der HERR hatte das Kind lieb 25und sandte den Propheten Nathan, der ihm im Auftrag des HERRN den Namen Jedidja♦ gab.
David erobert Rabba
26 PS In der Zwischenzeit belagerte Joab mit dem Heer Israels weiter die ammonitische Stadt Rabba und eroberte schließlich die Königsstadt. 27Joab schickte Boten zu David mit der Nachricht: »Ich habe gegen Rabba gekämpft und den Stadtteil, der am Fluss liegt, erobert♦. 28Jetzt komm mit dem restlichen Heer und nimm die ganze Stadt ein, dann wird der Ruhm des Sieges über die Stadt dir und nicht mir zufallen.«
29 PS Da führte David den Rest seines Heeres nach Rabba und eroberte die Stadt. 30Er nahm dem König die Krone vom Kopf♦ und sie wurde David aufgesetzt. Die Krone, die etwa ein Talent♦ wog, bestand aus Gold und war mit einem Edelstein besetzt. David machte reiche Beute in der Stadt. 31Die Einwohner von Rabba nahm er mit und zwang sie, mit Steinsägen, Pickeln, Äxten und an den Ziegelöfen für ihn zu arbeiten. Ebenso verfuhr er mit den Einwohnern der anderen ammonitischen Städte. Danach kehrten David und sein Heer nach Jerusalem zurück.