Читать книгу Neues Leben. Die Bibel - SCM R.Brockhaus - Страница 34
ОглавлениеElkana und seine Familie
1 PS Es war ein Mann namens Elkana, der lebte in Rama, ein Zufit vom Gebirge Ephraim. Er war der Sohn von Jeroham, der Enkel von Elihu und der Urenkel von Tohu, der ein Sohn des Ephraimiters Zuf war. 2 PS Er hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos geblieben.
3 PS Jedes Jahr zog Elkana nach Silo, um den HERRN, den Allmächtigen, anzubeten und ihm Opfer zu bringen. Die Priester des HERRN waren dort die beiden Söhne von Eli – Hofni und Pinhas. 4An dem Tag, an dem Elkana sein Opfer darbrachte, gab er Peninna und jedem ihrer Söhne und Töchter ihren Anteil am Opferfleisch. 5 PS Hanna jedoch gab er ein besonderes Stück♦, weil er sie liebte und der HERR ihr keine Kinder geschenkt hatte. 6Doch ihre Nebenbuhlerin Peninna machte sich über sie lustig, weil der HERR sie kinderlos gelassen hatte. 7Jahr um Jahr war es dasselbe – Peninna verhöhnte Hanna, wenn sie zum Heiligtum des HERRN♦ gingen, sodass Hanna weinte und nichts mehr essen wollte.
8 PS »Warum weinst du, Hanna?«, fragte ihr Mann Elkana. »Warum isst du denn nichts? Warum bist du so traurig? Du hast doch mich – ist das nicht besser als zehn Söhne?«
Hannas Gebet um einen Sohn
9 PS Eines Tages, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten, ging Hanna zum Heiligtum des HERRN. Dort saß der Priester Eli am Platz neben dem Eingang. 10Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum HERRN flehte. 11 PS Sie legte ein Gelübde ab: »Allmächtiger HERR, wenn du mein Leid siehst und an mich denkst und mich nicht vergisst und mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir, HERR, geben. Sein ganzes Leben lang soll sein Haar niemals geschnitten werden.«
12Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum HERRN betete. 13Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete. Er dachte deshalb, sie habe getrunken. 14 PS »Musstest du betrunken hierher kommen?«, wollte er wissen. »Werde erst einmal wieder nüchtern!«
15 PS »Nein, Herr!«, antwortete sie. »Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet. 16Denk nicht, dass ich eine schlechte Frau bin! Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet.«
17 PS »Dann geh in Frieden«, sagte Eli, »der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen.«
18 PS »Lass mich Gunst in deinen Augen finden!«, rief sie. Dann ging sie zurück und fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig.
Samuels Geburt und Weihung
19 PS Am nächsten Morgen stand die ganze Familie früh auf und ging, den HERRN noch einmal anzubeten. Dann kehrten sie heim nach Rama. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihre Bitte. 20Sie wurde schwanger und brachte, als es so weit war, einen Sohn zur Welt. Sie nannte ihn Samuel♦, denn sie sagte: »Ich habe ihn vom HERRN erbeten.«
21 PS Im nächsten Jahr zog Elkana mit seiner ganzen Familie wieder nach Silo, um dem HERRN das jährliche Opfer zu bringen, und er wollte sein Gelübde erfüllen. 22Doch Hanna ging nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Warte, bis das Kind entwöhnt ist. Dann will ich es vor das Angesicht des HERRN bringen und dort für immer lassen.«
23»Mach es so, wie du es für richtig hältst«, stimmte ihr Mann Elkana zu. »Bleib hier, bis du ihn entwöhnt hast, und der HERR wird sein Versprechen wahr machen.« Also blieb sie zu Hause und stillte den Säugling bis zu seiner Entwöhnung.
24 PS Als das Kind entwöhnt war, brachte Hanna es zum Heiligtum des HERRN in Silo. Sie nahm auch einen dreijährigen Stier♦ mit, dazu ein Efa♦ Mehl und einen Schlauch Wein. Der Junge war aber noch sehr klein. 25Nach der Schlachtung des Stiers brachten sie das Kind zu Eli. 26»Verzeih, mein Herr«, sagte Hanna. »So wahr du lebst: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand und zum HERRN betete. 27Ich habe den HERRN gebeten, mir dieses Kind zu schenken, und er hat meine Bitte erfüllt. 28Jetzt gebe ich ihn dem HERRN und er soll ihm sein ganzes Leben lang gehören.« Und sie beteten dort den HERRN an.
Hannas Lobgebet
1 PS Hanna betete:
»Mein Herz freut sich am HERRN!
Der HERR hat mir neue Kraft gegeben!
Jetzt lache ich über meine Feinde;
ja, ich freue mich über deine Hilfe.
2 PS Keiner ist heilig wie der HERR!
Keiner außer dir;
kein Fels ist wie unser Gott.
3 PS Vergesst euren Stolz und euren Hochmut!
Hört auf mit euren überheblichen Reden!
Der HERR ist ein Gott, der alles weiß;
und er wird euch richten für das, was ihr getan habt.
4 PS Der Bogen der Helden ist zerbrochen;
und die Schwachen sind nun stark.
5 PS Die satt waren, müssen für ihr Brot arbeiten;
und die hungerten, sind jetzt satt.
Die unfruchtbare Frau hat jetzt sieben Kinder;
aber die Frau, die viele Kinder hatte, wird keine mehr haben.
6 PS Der HERR bringt Tod und Leben;
er führt ins Totenreich und er führt wieder heraus.
7 PS Der HERR macht arm und er macht reich;
er erniedrigt und erhöht.
8 PS Er erhebt die Schwachen aus dem Staub –
ja, den Armen aus dem Aschehaufen.
Er behandelt sie wie Fürsten, setzt sie auf die Ehrenplätze.
Denn dem HERRN gehören die Säulen der Erde,
auf sie hat er sie fest gegründet.
9 PS Er wird seine Gottesfürchtigen schützen,
aber die Gottlosen werden in der Dunkelheit umkommen.
Keiner wird sich aus eigener Kraft retten.
10 PS Die gegen den HERRN kämpfen, werden zerschmettert werden.
Er schleudert Donner gegen sie aus dem Himmel;
der HERR richtet die ganze Erde.
Er schenkt seinem König große Stärke;
er stärkt die Macht seines Gesalbten.«
11 PS Danach kehrte Elkana heim nach Rama. Der Junge aber diente dem HERRN unter der Aufsicht des Priesters Eli.
Elis böse Söhne
12 PS Elis Söhne waren niederträchtige Männer, die keine Achtung vor dem HERRN hatten 13 PS noch vor den Rechten der Priester gegenüber dem Volk. Wenn also jemand ein Schlachtopfer darbrachte, kam der Diener des Priesters mit einer dreizinkigen Gabel in der Hand. Während das Fleisch des Opfertiers noch kochte, 14stach der Diener damit in den Topf, den Kessel, das Becken oder die Schüssel und alles, was an der Gabel hängen blieb, nahm der Priester für sich. So erging es allen Israeliten, die nach Silo kamen. 15 PS Manchmal kam der Diener des Priesters sogar noch, bevor das Fett verbrannt worden war. Dann sprach er zu dem, der das Opfer darbrachte: »Gib mir das Fleisch roh, nicht gekocht, für den Priester, damit er es braten kann.«
16Wenn der Mann einwandte: »Nimm, so viel du willst, aber zuerst muss das Fett verbrannt werden«, dann verlangte der Diener: »Nein, gib es mir jetzt, oder ich nehme es mir mit Gewalt.« 17 PS Die Sünde der jungen Männer war in den Augen des HERRN besonders schwerwiegend, weil sie die Opfergaben für den HERRN gering schätzten.
18 PS Der junge Samuel diente vor dem HERRN und trug den leinenen Priesterschurz. 19 PS Jedes Jahr nähte seine Mutter ihm einen kleinen Mantel und brachte ihn ihm, wenn sie mit ihrem Mann kam, um das jährliche Opfer zu bringen. 20Bevor sie nach Hause zurückkehrten, segnete Eli Elkana und seine Frau und sagte: »Möge der HERR dir noch weitere Kinder geben von dieser Frau anstelle dieses Jungen, den sie für den HERRN erbeten hat.« 21 PS Und tatsächlich schenkte der HERR Hanna noch drei Söhne und zwei Töchter. Der junge Samuel wuchs inzwischen in der Gegenwart des HERRN auf.
22 PS Eli war mittlerweile sehr alt, doch er war sich darüber im Klaren, was seine Söhne dem ganzen Volk Israel antaten. Er wusste, dass sie mit den jungen Frauen schliefen, die am Eingang vom Zelt Gottes♦ Dienst taten. 23 PS Eli sagte zu ihnen: »Ich habe von den Leuten über die schlimmen Dinge, die ihr macht, gehört. Warum tut ihr so etwas? 24Ihr müsst damit aufhören, meine Söhne! Die Berichte, die ich über euch im Volk des HERRN höre, sind nicht gut. 25 PS Wenn jemand gegen einen anderen sündigt, kann Gott für ihn eintreten. Doch wenn jemand gegen den HERRN sündigt, wer soll dann für ihn eintreten?« Aber Elis Söhne wollten nicht auf ihren Vater hören, denn der HERR hatte bereits beschlossen, sie zu töten.
26 PS Der junge Samuel wurde inzwischen älter und gewann in wachsendem Maße Ansehen beim HERRN und bei den Menschen.
Der HERR kündigt die Strafe für Elis Familie an
27 PS Eines Tages kam ein Prophet zu Eli und sagte zu ihm: »So spricht der HERR: ›Habe ich mich etwa nicht deinen Vorfahren deutlich offenbart, als sie in Ägypten im Haus des Pharaos waren? 28 PS Ich habe deinen Stammvater Aaron aus allen Stämmen Israels zu meinem Priester bestimmt, damit er vor meinen Altar tritt, Weihrauch verbrennt und den Priesterschurz trägt, wenn er mir dient. Und alle Feueropfer habe ich dem Haus deines Vaters zugewiesen. 29 PS Warum missachtet ihr meine Opfer? Warum ehrst du deine Söhne mehr als mich – denn du und sie, ihr seid fett geworden von den besten Stücken der Opfer, die mein Volk Israel mir darbrachte!‹
30 PS Deshalb spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich hatte versprochen, dass deine Sippe des Stammes Levi♦ mir für alle Zeiten dienen soll.‹ Doch jetzt spricht der HERR: ›Das kann nun nicht mehr gelten, denn ich werde nur ehren, die mich ehren, und werde verachten, die mich verachten. 31 PS Ich will dir und deiner Sippe ein Ende setzen, und niemand aus deiner Sippe wird alt werden. 32Mit Neid wirst du zusehen, wie ich das Volk Israel aufblühen lasse. Die Mitglieder deiner Familie hingegen werden nicht alt werden. 33Doch nicht jeden aus deiner Familie, der vor meinem Altar dient, werde ich ausrotten, damit du nicht an deiner Trauer und deinem Kummer zerbrichst, aber alle Nachkommen deines Hauses müssen im besten Alter sterben. 34 PS Und als Zeichen für dich, dass dies alles eintreten wird, werden deine beiden Söhne Hofni und Pinhas am selben Tag sterben!
35Dann werde ich einen treuen Priester erwählen, der so handelt, wie es mir gefällt. Ich will ihm ein Haus bauen, das Bestand hat, und er wird für immer meinem gesalbten König dienen♦. 36Später werden sich alle deine Nachkommen vor ihm verneigen und ihn um Geld und Nahrung bitten. Bitte, werden sie sagen, gib uns Arbeit unter den Priestern, damit wir etwas zu essen haben.‹«
Der HERR spricht zu Samuel
1 PS In der Zwischenzeit diente der junge Samuel dem HERRN, indem er Eli half. Damals waren Botschaften vom HERRN selten und Visionen kamen nicht häufig vor.
2Eines Nachts hatte sich der inzwischen fast blinde Eli gerade an seinem Platz schlafen gelegt. 3Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen, und Samuel schlief im Heiligtum des HERRN, wo die Lade Gottes stand. 4Plötzlich rief der HERR: »Samuel!«
»Hier bin ich!«, antwortete Samuel. 5Er sprang auf und lief zu Eli. »Hier bin ich. Du hast mich gerufen.«
»Ich habe dich nicht gerufen«, antwortete Eli. »Leg dich wieder hin.« Und Samuel ging und legte sich wieder hin.
6Da rief der HERR noch einmal: »Samuel!«
Wieder sprang Samuel auf und lief zu Eli. »Hier bin ich«, sagte er. »Du hast mich gerufen.«
»Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn«, sagte Eli. »Leg dich wieder hin.«
7 PS Samuel erkannte den HERRN noch nicht, denn er hatte noch nie eine Botschaft vom HERRN erhalten. 8Deshalb rief der HERR ihn ein drittes Mal, und wieder sprang Samuel auf und lief zu Eli. »Hier bin ich«, sagte er. »Du hast mich gerufen.«
Da merkte Eli, dass es der HERR war, der den Jungen rief. 9Er sagte zu Samuel: »Geh und leg dich wieder hin, und wenn du wieder gerufen wirst, dann antworte: ›Sprich, HERR, dein Diener hört.‹« Also legte Samuel sich wieder an seinen Platz.
10Und der HERR trat zu ihm und rief wie zuvor: »Samuel! Samuel!«
Samuel antwortete: »Sprich, dein Diener hört.«
11 PS Da sprach der HERR zu Samuel: »Ich werde in Israel etwas tun, das schmerzvoll sein wird für jeden, der davon hört. 12 PS An jenem Tag werde ich alle meine Ankündigungen gegen Eli und seine Familie wahr machen. 13Ich habe ihm vorausgesagt, dass ich seine Familie für immer richten will, weil seine Söhne Gott gelästert haben und er sie nicht bestraft hat. 14 PS Deshalb habe ich dem Haus Eli geschworen, dass die Schuld seines Hauses durch kein Opfer jemals vergeben werden kann.«
Samuel spricht für den HERRN
15Samuel blieb bis zum Morgen liegen; dann öffnete er die Türen vom Heiligtum des HERRN♦. Er hatte Angst, Eli von der Erscheinung zu erzählen. 16Doch Eli rief ihn: »Samuel, mein Sohn.«
»Hier bin ich«, antwortete Samuel.
17»Was hat der HERR zu dir gesagt? Erzähle mir alles. Gott soll dich strafen, wenn du mir irgendetwas verschweigst!« 18 PS Da erzählte Samuel ihm alles; er verschwieg ihm nichts. »Er ist der HERR«, sagte Eli darauf. »Er soll tun, was er für das beste hält.«
19 PS Als Samuel heranwuchs, war der HERR mit ihm, und ließ alle Voraussagen Samuels eintreffen. 20 PS Im ganzen Land, von Dan bis Beerscheba, wussten die Israeliten, dass Samuel zum Propheten des HERRN bestimmt war. 21Der HERR erschien weiterhin in Silo und überbrachte Samuel dort in Silo Botschaften.
1 PS Und Samuels Worte richteten sich an das ganze Volk Israel.
Die Philister erbeuten die Bundeslade
Israel führte Krieg gegen die Philister. Die Israeliten lagerten bei Eben-Eser, die Philister standen bei Afek. 2Die Philister griffen an, besiegten die Israeliten und töteten etwa 4.000 Mann. 3 PS Und als das Volk Israel ins Lager zurückkam, fragten die Anführer♦: »Warum hat der HERR zugelassen, dass die Philister uns besiegen?« Dann beschlossen sie: »Wir wollen die Bundeslade des HERRN aus Silo holen, damit er in unsere Mitte kommt und uns vor unseren Feinden retten wird.«
4 PS Das Volk schickte Männer nach Silo, die die Bundeslade des HERRN, des Allmächtigen, der zwischen den Cherubim thront, holen sollten. Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, begleiteten die Lade Gottes. 5 PS Als die Bundeslade des HERRN im Lager ankam, schrien die Israeliten so laut vor Freude, dass die Erde bebte.
6Die Philister hörten die Schreie und fragten einander: »Was soll der Jubel im hebräischen Lager?« Als sie erfuhren, dass die Lade des HERRN eingetroffen war, 7 PS gerieten sie außer sich vor Angst. »Gott ist in ihr Lager gekommen!«, sagten sie. »Was für ein Unglück! Noch nie mussten wir uns einer solchen Herausforderung stellen! 8Wer kann uns vor diesem mächtigen Gott Israels retten? Es ist der gleiche Gott, der die Ägypter mit Plagen in der Wüste geschlagen hat. 9 PS Seid mutig und zeigt, dass ihr Männer seid, Philister! Wenn nicht, werdet ihr die Sklaven der Hebräer werden, so wie sie die unseren gewesen sind! Zeigt, dass ihr Männer seid und kämpft!«
10 PS Also kämpften die Philister und wieder wurden die Israeliten besiegt und sie wandten sich um und flohen in ihre Zelte. Die Niederlage war groß, denn an jenem Tag fielen 30.000 israelitische Männer. 11 PS Die Lade Gottes wurde erbeutet, und Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, wurden getötet.
Der Tod Elis
12 PS Ein Mann aus dem Stamm Benjamin lief vom Schlachtfeld fort und gelangte noch am selben Tag nach Silo. Er hatte seine Kleider zerrissen und Staub auf seinen Kopf gestreut. 13Eli saß auf einem Stuhl neben der Straße und wartete auf Nachrichten über den Kampf, denn sein Herz zitterte vor Angst um die Lade Gottes. Als der Bote eintraf und erzählte, was geschehen war, ging ein Aufschrei durch die Stadt. 14»Was bedeutet dieser Lärm?«, fragte Eli, als er das Geschrei hörte.
Der Bote lief zu Eli, um ihm zu berichten. 15 PS Eli war 98 Jahre alt und inzwischen erblindet. 16Der Bote sagte zu ihm: »Ich komme vom Schlachtfeld – heute bin ich von dort geflohen.«
»Was ist geschehen, mein Sohn?«, wollte Eli wissen.
17 PS »Israel ist schwer geschlagen«, antwortete der Bote. »Die Israeliten sind vor den Philistern geflohen. Auch deine beiden Söhne Hofni und Pinhas wurden getötet. Und die Lade Gottes wurde erbeutet.«
18Als der Bote berichtete, was mit der Lade geschehen war, fiel Eli rückwärts von seinem Stuhl neben das Tor. Dabei brach er sich das Genick und starb, denn er war alt und füllig. 40 Jahre lang war er Richter in Israel gewesen.
19Elis Schwiegertochter, die Frau von Pinhas, war schwanger und die Geburt stand kurz bevor. Als sie hörte, dass die Lade Gottes erbeutet worden war und ihr Mann und ihr Schwiegervater tot waren, setzten die Wehen ein. Sie brach zusammen und gebar. 20 PS Doch als sie im Sterben lag, sagten die Frauen, die bei ihr waren, zu ihr: »Hab keine Angst; du hast einen Sohn geboren!« Aber sie antwortete und reagierte nicht darauf.
21 PS Sie nannte das Kind Ikabod und murmelte: »Israels Herrlichkeit ist vergangen«, weil die Lade Gottes erbeutet worden war und ihr Mann und ihr Schwiegervater tot waren. 22Dann sagte sie: »Die Herrlichkeit ist von Israel gewichen, denn die Lade Gottes ist erbeutet worden.«
Die Bundeslade in den Händen der Philister
1Die Philister brachten die Lade Gottes von Eben-Eser nach Aschdod. 2 PS Sie trugen sie in den Tempel von Dagon und stellten sie neben dessen Standbild auf. 3 PS Doch als die Bürger von Aschdod am nächsten Morgen in den Tempel von Dagon kamen, war Dagon umgefallen und lag mit dem Gesicht zur Erde vor der Lade des HERRN. Sie nahmen das Standbild und stellten es wieder auf. 4 PS Doch als sie früh am nächsten Morgen kamen, lag das Standbild wieder mit dem Gesicht zur Erde vor der Lade des HERRN. Diesmal lagen sein Kopf und seine Hände abgeschlagen im Eingang. Nur sein Rumpf war unbeschädigt. 5Aus diesem Grund treten in Aschdod sowohl die Priester von Dagon als auch alle anderen Besucher des Tempels von Dagon bis heute nicht auf diese Türschwelle.
6 PS Daraufhin versetzte der HERR die Bewohner von Aschdod und der umliegenden Dörfer in Schrecken und plagte sie mit Geschwüren. 7Als die Leute erkannten, was da vor sich ging, riefen sie: »Wir können die Lade des Gottes Israels nicht bei uns behalten! Er ist gegen uns und unseren Gott Dagon.« 8 PS Sie riefen deshalb alle Herrscher der Philister zusammen und fragten: »Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen?«
Die Herrscher antworteten: »Bringt sie in die Stadt Gat.« Also schafften sie die Lade des Gottes Israels nach Gat. 9 PS Doch als die Lade dort eintraf, begann der HERR die Bevölkerung von Gat, Jung und Alt, mit Geschwüren zu plagen, sodass eine gewaltige Panik ausbrach.
10 PS Daraufhin schickten sie die Lade Gottes in die Stadt Ekron, doch als die Leute sie kommen sahen, riefen sie: »Sie bringen die Lade des Gottes Israels hierher, um auch uns umzubringen!« 11Wieder berief das Volk alle Herrscher der Philister ein und bat sie: »Bitte schickt die Lade des Gottes Israels dorthin zurück, wo sie hergekommen ist, oder sie♦ wird uns alle töten.« Denn die Hand Gottes lag schwer auf ihnen und in der Stadt herrschte große Angst. 12Wer nicht starb, wurde von Geschwüren geplagt; und überall hörte man Jammern und Stöhnen.
Die Philister geben die Bundeslade zurück
1Die Lade des HERRN blieb insgesamt sieben Monate im Gebiet der Philister. 2 PS Danach riefen die Philister ihre Priester und Wahrsager zusammen und fragten sie: »Was sollen wir mit der Lade des HERRN machen? Sagt uns, wie wir sie in ihr Land zurückschaffen können.«
3 PS »Schickt die Lade des Gottes Israels zurück, aber sie darf nicht leer sein«, lautete die Anweisung. »Schickt eine Opfergabe zur Versöhnung eurer Schuld. Dann werdet ihr wieder gesund werden und erkennen, warum er euch so geplagt hat.«
4 PS »Was für ein Schuldopfer sollen wir ihm schicken?«, fragten sie.
Da sagten die Priester und Wahrsager: »Da die Plage sowohl euch als auch eure fünf Herrscher befallen hat, fertigt fünf goldene Geschwüre und fünf goldene Mäuse, 5genau so wie die, die das Land zugrunde gerichtet haben. Erweist damit dem Gott Israels die Ehre. Vielleicht wird er dann aufhören, euch, eure Götter und euer Land heimzusuchen. 6 PS Seid nicht so verstockt, wie es der Pharao und die Ägypter waren. Sie wollten Israel erst ziehen lassen, nachdem der HERR sie heimgesucht hatte. 7 PS Baut einen neuen Wagen und sucht zwei Kühe, die gerade gekalbt haben, die aber noch nie ein Joch trugen. Spannt die Kühe vor den Wagen, aber bringt ihre Kälber von ihnen weg nach Hause zurück. 8Stellt die Lade des HERRN auf den Wagen und daneben legt einen Kasten mit den goldenen Gegenständen, die ihr ihm als Opfergabe entrichten wollt. Dann lasst sie ihres Weges ziehen. 9 PS Wenn sie eure Landesgrenze überschreitet und nach Bet-Schemesch zieht, werden wir wissen, dass es der HERR war, der dieses große Unglück über uns gebracht hat. Wenn nicht, wissen wir, dass es einfach ein Zufall war und nicht seine Hand auf uns lag.«
10Die Anweisungen wurden befolgt. Zwei Kühe mit neugeborenen Kälbern wurden vor den Wagen gespannt und ihre Kälber behielten sie zu Hause zurück. 11Dann wurden die Lade des HERRN und der Kasten mit den goldenen Mäusen und den Nachbildungen der goldenen Geschwüre auf den Wagen gestellt. 12Und die Kühe zogen unter ständigem Gebrüll geradewegs die Straße nach Bet-Schemesch entlang, ohne nach rechts oder links abzuweichen. Die Herrscher der Philister folgten ihnen bis zur Grenze von Bet-Schemesch.
13Die Einwohner von Bet-Schemesch waren gerade bei der Weizenernte im Tal, und als sie die Lade sahen, gerieten sie außer sich vor Freude. 14 PS Der Wagen fuhr in das Feld, das einem Mann namens Josua aus Bet-Schemesch gehörte, und kam neben einem großen Felsen zum Stehen. Die Leute zerkleinerten das Holz des Wagens und brachten die Kühe dem HERRN als Brandopfer dar. 15 PS Die Leviten hoben die Lade des HERRN und den Kasten mit den goldenen Gegenständen vom Wagen und stellten sie auf den großen Felsen. An jenem Tag brachten die Einwohner von Bet-Schemesch dem HERRN Brandopfer und Schlachtopfer dar. 16Die fünf Herrscher der Philister beobachteten das alles und kehrten noch am selben Tag nach Ekron zurück.
17 PS Die goldenen Geschwüre, die die Philister dem HERRN als Schuldopfer geschickt hatten, waren je eines für die Städte Aschdod, Gaza, Aschkelon, Gat und Ekron. 18 PS Auch die Mäuse standen für die Zahl aller Städte der Philister unter den fünf Herrschern – von den befestigten Städten bis zu den Dörfern der Bauern. Der große Fels in Bet-Schemesch, auf dem sie die Lade des HERRN absetzten, steht noch heute im Feld von Josua und erinnert an das Geschehene.
Die Bundeslade wird nach Kirjat-Jearim gebracht
19 PS Der HERR tötete 70 Männer♦ aus Bet-Schemesch, weil sie in die Lade des HERRN hineingeschaut hatten, und das Volk trauerte sehr über die harte Bestrafung des HERRN. 20 PS »Wer kann die Gegenwart des HERRN, dieses heiligen Gottes, ertragen?«, fragten die Menschen von Bet-Schemesch. »Zu wem sollen wir die Lade von hier aus schicken?« 21 PS Sie sandten Boten an die Einwohner von Kirjat-Jearim und ließen ihnen ausrichten: »Die Philister haben die Lade des HERRN zurückgegeben. Bitte kommt und holt sie!«
1 PS Die Männer aus Kirjat-Jearim kamen, um die Lade des HERRN zu holen. Sie brachten sie ins Haus von Abinadab, das auf einem Hügel stand und übertrugen Eleasar, seinem Sohn, die Verantwortung dafür. 2Die Lade blieb lange Zeit in Kirjat-Jearim – insgesamt 20 Jahre. Ganz Israel trauerte, dass der HERR das Volk verlassen hatte.
Samuel führt das Volk Israel zum Sieg
3 PS Schließlich sagte Samuel zum Volk Israel: »Wenn ihr wirklich von ganzem Herzen zum HERRN zurückkehren wollt, dann trennt euch von euren fremden Göttern und den Bildern der Astarte. Nehmt euch vor, von nun an allein dem HERRN zu gehorchen und ihm allein zu dienen; dann wird er euch vor den Philistern retten.« 4Da zerstörten die Israeliten ihre Bilder von Baal und Astarte und dienten nur noch dem HERRN.
5Daraufhin forderte Samuel sie auf: »Ganz Israel soll sich in Mizpa versammeln. Ich will für euch zum HERRN beten.« 6 PS Und sie versammelten sich dort, schöpften Wasser und gossen es vor dem HERRN aus. An jenem Tag fasteten sie und bekannten: »Wir haben gegen den HERRN gesündigt.« Und Samuel hielt in Mizpa Gericht über Israel.
7 PS Als die Philister hörten, dass die Israeliten sich in Mizpa versammelt hatten, zogen die Herrscher der Philister mit ihrem Heer gegen Israel aus. Die Israeliten erfuhren davon und fürchteten sich vor den Philistern. 8 PS »Bitte den HERRN, unseren Gott, uns vor den Philistern zu retten!«, flehten sie Samuel an. 9 PS Samuel nahm ein junges Lamm und brachte es dem HERRN als Brandopfer. Er flehte den HERRN an, Israel zu helfen, und der HERR erhörte ihn.
10 PS Noch während Samuel das Brandopfer darbrachte, trafen die Philister ein und wollten Israel angreifen. Doch der HERR ließ es über den Philistern so laut donnern, dass sie in Panik verfielen und von den Israeliten geschlagen wurden. 11Die Israeliten verfolgten die Philister von Mizpa aus bis unterhalb von Bet-Kar und töteten alle, die sie unterwegs ergriffen.
12 PS Dann nahm Samuel einen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Schen. Er nannte ihn Eben-Eser – »Stein der Hilfe« –, denn er sagte: »Bis hierher hat der HERR uns geholfen.« 13 PS So kam es, dass die Philister besiegt wurden und lange Zeit nicht mehr in das Gebiet Israels einfielen. Und solange Samuel lebte, blieb die Hand des HERRN gegen die Philister erhoben. 14Die israelitischen Städte von Ekron bis Gat, die die Philister ihnen weggenommen hatten, wurden von Israel samt den dazugehörigen Gebieten zurückerobert. Und auch zwischen den Israeliten und den Amoritern herrschte in dieser Zeit Frieden.
15 PS Samuel blieb Richter in Israel, solange er lebte. 16 PS Jedes Jahr reiste er umher und saß in Bethel, Gilgal und Mizpa zu Gericht. An allen diesen Orten sprach er Recht für das Volk Israel. 17 PS Danach kehrte er in sein Haus in Rama zurück und ließ sich auch dort Rechtsstreitigkeiten vortragen. Und Samuel errichtete dem HERRN in Rama einen Altar.
Das Volk Israel will einen König haben
1Als Samuel alt wurde, ernannte er seine Söhne zu Richtern über Israel. 2 PS Joel, sein Erstgeborener, und Abija, sein Zweitgeborener, saßen in Beerscheba zu Gericht. 3 PS Aber seine Söhne handelten nicht nach seinem Vorbild, sondern suchten nur ihren Vorteil. Sie ließen sich bestechen und beugten das Recht.
4Schließlich kamen die Ältesten Israels in Rama bei Samuel zusammen. 5 PS »Sieh her«, sagten sie zu ihm, »du bist jetzt alt und deine Söhne sind nicht wie du. Gib uns einen König, der über uns richtet, wie ihn alle anderen Völker haben.«
6 PS Samuel war sehr ärgerlich über ihre Bitte, ihnen einen König zu geben, um über sie Recht zu sprechen und fragte den HERRN um Rat. 7 PS »Hör auf die Stimme des Volkes, auf alles, was sie sagen«, antwortete der HERR, »denn nicht dich weisen sie zurück, sondern mich. Sie wollen mich nicht länger als König. 8Sie tun, was sie immer getan haben, seit ich sie aus Ägypten hierher gebracht habe. Denn sie haben mich immer wieder vergessen und sind anderen Göttern nachgelaufen. Und jetzt tun sie dir dasselbe an. 9 PS Erfüll ihre Bitte, aber warne sie deutlich davor, wie ein König über sie herrschen wird.«
Samuel warnt vor dem Königtum
10Samuel gab die Warnung des HERRN an das Volk weiter, das von ihm einen König forderte. 11 PS »So wird ein König über euch herrschen«, sagte er. »Er wird eure Söhne in sein Heer einziehen und sie vor seinen Wagen laufen lassen. 12 PS Manche werden Befehlshaber in seinem Heer werden, andere werden eingesetzt werden, seine Felder zu pflügen und seine Ernte einzubringen und manche werden seine Waffen und die Ausrüstung für seine Wagen herstellen. 13Der König wird euch eure Töchter nehmen, damit sie für ihn kochen, backen und Salben herstellen. 14 PS Er wird euch eure besten Felder und Weingärten und Olivenhaine wegnehmen und sie seinen Dienern geben. 15Er wird ein Zehntel eurer Ernte nehmen und unter seinen Hofleuten und Dienern verteilen. 16Er wird eure Knechte und Mägde für sich beanspruchen und eure besten jungen Männer und eure Esel für sich beschlagnahmen. 17Er wird ein Zehntel von eurem Kleinvieh verlangen und ihr werdet seine Knechte sein. 18 PS Wenn dieser Tag kommt, werdet ihr um Hilfe schreien wegen eures Königs, um den ihr gebeten habt, aber der HERR wird euch dann nicht erhören.«
19 PS Doch das Volk wollte nicht auf Samuels Warnung hören. »Auch wenn es so ist, wir wollen trotzdem einen König«, sagten sie. 20»Wir wollen wie die Völker um uns herum sein. Unser König soll über uns herrschen und unsere Schlachten führen.«
21Samuel hörte, was das Volk sagte, und überbrachte es dem HERRN, 22 PS und der HERR antwortete: »Tu, was sie sagen, gib ihnen einen König.« Daraufhin sprach Samuel zu den Männern Israels: »Geht nach Hause, jeder in seine Stadt zurück.«
Saul begegnet Samuel
1 PS Kisch war ein reicher Mann aus dem Stamm Benjamin. Er war der Sohn von Abiël und Enkel von Zeror, Urenkel Bechorats und Ururenkel Afiachs. 2 PS Sein Sohn Saul war ein stattlicher junger Mann, der am besten aussehende Mann in ganz Israel – er war einen Kopf größer als alle anderen im Volk.
3 PS Eines Tages brachen Kisch, dem Vater von Saul, die Eselinnen aus, und er befahl seinem Sohn Saul: »Nimm einen Knecht mit und mach dich auf die Suche nach den Eselinnen.« 4Saul zog durch das Gebirge Ephraim, die Gebiete von Schalischa und Schaalim und durch Benjamin, aber sie fanden sie nicht. 5 PS Schließlich kamen sie in das Gebiet von Zuf, und Saul sagte zu seinem Knecht, der bei ihm war: »Lass uns umkehren. Mein Vater wird sich inzwischen größere Sorge um uns machen als um die Eselinnen!«
6 PS Doch der Knecht antwortete: »Einen Moment noch! Hier in dieser Stadt lebt ein Mann Gottes. Er wird sehr verehrt, weil alles, was er sagt, eintrifft. Lass uns dort hingehen. Vielleicht kann er uns sagen, welchen Weg wir nehmen müssen.«
7 PS »Aber wenn wir zu ihm gehen, was sollen wir ihm anbieten?«, fragte Saul seinen Knecht. »Wir haben nicht einmal mehr etwas zu essen in unseren Taschen, und schon gar nichts, was wir dem Mann Gottes geben könnten. Was haben wir also?«
8»Doch«, erwiderte der Knecht, »ich habe noch einen Viertel Silberschekel♦, das will ich dem Mann Gottes geben, damit er uns den Weg sagt.« 9 PS Wenn die Menschen damals in Israel etwas von Gott wissen wollten, sagten sie: »Kommt, wir gehen zum Seher«, denn die heutigen Propheten wurden früher Seher genannt.
10»Der Vorschlag ist gut«, sagte Saul zu seinem Knecht. »Komm, lass uns gehen!« Und sie machten sich auf den Weg in die Stadt, in der der Mann Gottes lebte.
11Als sie den Aufstieg zur Stadt hinaufgingen, begegneten ihnen ein paar junge Frauen, die kamen, um Wasser zu holen. Saul und sein Knecht fragten sie: »Ist der Seher heute hier?«
12 PS »Ja«, antworteten sie. »Er ist gerade vor dir angekommen, um an einer öffentlichen Opferfeier oben auf der Anhöhe teilzunehmen. 13Beeilt euch, damit ihr ihn noch erreicht, bevor er auf den Berg geht, um zu essen. Die Gäste werden nicht anfangen, bevor er da ist und das Essen gesegnet hat. Geht jetzt, dann werdet ihr ihn noch antreffen.«
14Sie betraten die Stadt, und als sie durch die Stadtmitte gingen, kam ihnen Samuel entgegen. Er war im Begriff, auf den Berg zu steigen. 15 PS Der HERR hatte Samuel aber am Tag zuvor gesagt: 16 PS »Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Gebiet von Benjamin zu dir senden. Salbe ihn zum Anführer meines Volkes Israel. Er wird es vor den Philistern retten, denn ich habe Erbarmen mit meinem Volk und habe seine Schreie gehört.«
17 PS Als Samuel Saul bemerkte, sagte der HERR: »Das ist der Mann, den ich dir angekündigt habe! Er wird über mein Volk herrschen.«
18In diesem Augenblick trat Saul im Torweg auf Samuel zu und fragte: »Kannst du mir bitte sagen, wo ich das Haus des Sehers finde?«
19»Ich bin der Seher!«, antwortete Samuel. »Geh vor mir her auf die Anhöhe zur Opferstätte, wir wollen heute zusammen essen. Am Morgen werde ich dir sagen, was du wissen willst, und dich deines Weges ziehen lassen. 20 PS Und mach dir keine Sorgen um die Eselinnen, die vor drei Tagen verloren gingen, denn sie sind bereits wiedergefunden worden. Und wem gehört alles Wertvolle in Israel? Gehört es nicht dir und deiner ganzen Familie?«
21 PS Saul antwortete: »Aber ich stamme doch nur aus Benjamin, dem kleinsten Stamm in Israel, und meine Familie ist die unbedeutendste von allen Familien dieses Stammes! Warum sagst du so etwas zu mir?«
22Samuel brachte Saul und seinen Knecht in die Halle und ließ sie an der Stirnseite des Tisches vor 30 geladenen Gästen Platz nehmen. 23Dann wies er den Koch an: »Bring das Stück Fleisch her, das du zurückbehalten solltest.« 24Der Koch brachte ein besonders gutes Stück Fleisch herein und legte es Saul vor. »Nimm es und iss«, sagte Samuel. »Ich habe es schon für dich zurücklegen lassen, als ich die anderen einlud.« Da aß Saul an jenem Tag mit Samuel.
25 PS Als sie von der Anhöhe der Stadt zurückgekehrt waren, nahm Samuel Saul mit hinauf auf das Dach des Hauses und richtete ihm dort einen Schlafplatz♦ 26und er legte sich schlafen. Am nächsten Morgen, bei Tagesanbruch, standen sie früh auf und Samuel rief zu Saul hinauf: »Steh auf! Es wird Zeit aufzubrechen. Ich will dich ein Stück begleiten.« Saul machte sich bereit und gemeinsam verließen sie das Haus. 27Am Stadtrand befahl Samuel Saul: »Schick deinen Knecht voraus!« Als der Knecht gegangen war, sagte Samuel: »Bleib hier stehen, denn ich habe eine Botschaft für dich von Gott erhalten.«
Samuel salbt Saul zum König
1 PS Dann nahm Samuel ein Fläschchen Öl und goss es über Sauls Kopf aus. Er küsste ihn und sagte: »Ich tue das, weil der HERR dich zum Anführer seines Volkes Israel gesalbt hat. 2 PS Wenn du heute von mir weggehst, wirst du beim Grab Rahels bei Zelzach im Gebiet von Benjamin zwei Männer treffen. Sie werden dir sagen, dass die Eselinnen, die du gesucht hast, gefunden wurden. Dein Vater sorgt sich nicht mehr um die Eselinnen, sondern macht sich große Sorgen um dich und fragt: ›Was soll ich wegen meines Sohnes unternehmen?‹
3 PS Wenn du dann weitergehst und zur Eiche Tabor kommst, werden dir drei Männer entgegenkommen, die auf dem Weg zum Heiligtum Gottes nach Bethel sind. Der eine wird drei junge Ziegen bei sich haben, der andere drei Brote und der dritte einen Schlauch mit Wein. 4Sie werden dich grüßen und dir zwei der Brote anbieten; und du sollst sie annehmen.
5 PS Dann wirst du nach Gibea Gottes kommen, wo Wachposten der Philister lagern. Und wenn du in die Stadt kommst, wirst du einer Gruppe Propheten begegnen, die vom Altar auf dem Hügel herabkommen. Sie werden auf einer Harfe, einem Tamburin, einer Flöte und einer Leier spielen, und sie werden weissagen. 6 PS Zur gleichen Zeit wird der Geist des HERRN mit Macht über dich kommen, und du wirst mit ihnen zusammen prophetisch reden. Du wirst in einen anderen Menschen verwandelt werden. 7Wenn diese Zeichen eingetreten sind, dann tu, was du für richtig hältst, denn Gott wird mit dir sein. 8 PS Geh mir voraus, hinunter nach Gilgal, und warte dort sieben Tage auf mich. Ich werde dich dort treffen und Brand- und Friedensopfer darbringen. Wenn ich komme, werde ich dir weitere Anweisungen geben.«
Die vorausgesagten Zeichen erfüllen sich
9 PS Als Saul sich zum Gehen wandte, verwandelte Gott sein Herz, und noch am selben Tag erfüllten sich alle Zeichen. 10 PS Als Saul und sein Knecht Gibea erreichten, kamen ihnen die Propheten entgegen. Da kam der Geist Gottes über Saul und auch er begann mitten unter ihnen prophetisch zu reden. 11 PS Seine Freunde sahen, wie er mit den Propheten weissagte und riefen sich gegenseitig zu: »Was ist passiert? Gehört Saul denn auch zu den Propheten? Wie ist der Sohn von Kisch zum Propheten geworden?« 12Doch einer der Nachbarn antwortete: »Aber wer ist denn ihr Vater?« Das ist auch der Ursprung des Sprichworts: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«
13Als Saul aufgehört hatte prophetisch zu reden, stieg er zum Altar auf den Hügel hinauf. 14 PS »Wo seid ihr nur gewesen?«, fragte sein Onkel ihn und seinen Knecht.
»Wir haben nach den Eselinnen gesucht«, antwortete Saul, »aber wir konnten sie nicht finden. Deshalb sind wir zu Samuel gegangen.«
15»Und was hat er gesagt?«, fragte sein Onkel.
16 PS »Er sagte, die Eselinnen seien bereits gefunden worden«, antwortete Saul. Aber er erzählte seinem Onkel nicht, dass Samuel mit ihm über das Königtum gesprochen hatte.
Saul wird zum König ausgerufen
17 PS Samuel berief das Volk zu einer Versammlung vor dem HERRN in Mizpa ein. 18 PS Er sagte zu den Israeliten: »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich habe Israel aus Ägypten herausgeführt und euch vor den Ägyptern und allen anderen Völkern, die euch unterdrückten, gerettet. 19 PS Doch obwohl ich euch aus aller Not und Bedrängnis gerettet habe, habt ihr mich heute verworfen und gesagt: Wir wollen lieber einen König! Deshalb stellt euch jetzt nach Stämmen und Sippen geordnet vor dem HERRN auf.‹«
20Samuel ließ alle Stämme Israels antreten und der Stamm Benjamin wurde erwählt♦. 21Dann ließ er jede einzelne Sippe des Stammes Benjamin vortreten und die Sippe Matri wurde erwählt. Und schließlich wurde Saul, der Sohn des Kisch, erwählt. Doch als sie nach ihm suchten, war er verschwunden. 22Da fragten sie den HERRN: »Wo ist er?«
Und der HERR antwortete: »Er versteckt sich beim Gepäck des Lagers.« 23 PS Dort fanden sie ihn und holten ihn hervor, und als er mitten unter das Volk trat, war er einen Kopf größer als alle anderen.
24 PS Daraufhin sagte Samuel zum ganzen Volk: »Das ist der Mann, den der HERR ausgewählt hat. Keiner in Israel ist ihm gleich.«
Und alle riefen: »Es lebe der König!«
25 PS Samuel erklärte dem Volk die Rechte und Pflichten eines Königs. Er schrieb sie auf eine Rolle und legte sie dem HERRN vor. Dann entließ Samuel die Leute wieder nach Hause.
26Als Saul nach Gibea heimkehrte, wurden einige Männer des Heeres, deren Herzen Gott berührt hatte, zu seinen ständigen Begleitern. 27 PS Aber es gab auch schlechte Menschen, die sagten: »Wie soll dieser Mann uns retten können?« Und sie verachteten ihn und weigerten sich, ihm ein Geschenk zu bringen. Doch Saul beachtete sie nicht.
Saul besiegt die Ammoniter
1 PS König Nahasch von Ammon führte sein Heer gegen Jabesch in der Gegend von Gilead. Die Einwohner von Jabesch sagten zu ihm: »Schließ ein Bündnis mit uns und wir werden deine Knechte sein.«
2 PS »Gut«, sagte der Ammoniter Nahasch, »ich werde mich mit euch verbünden, aber nur unter einer Bedingung. Ich werde jedem Einzelnen von euch das rechte Auge ausstechen als Schande für ganz Israel!«
3»Gib uns sieben Tage, um Boten in alle Gebiete Israels auszuschicken!«, antworteten die Ältesten von Jabesch. »Wenn keiner uns zur Hilfe kommt, nehmen wir deine Bedingung an.«
4 PS Als die Boten nach Gibea, in die Heimatstadt Sauls, kamen und den Leuten dort von ihrer schwierigen Lage berichteten, brachen alle in Tränen aus. 5 PS Saul kam gerade mit seinen Rindern vom Feld heim und fragte: »Was ist los? Warum weinen alle?« Sie erzählten ihm, was die Boten aus Jabesch berichtet hatten.
6 PS Als Saul diese Worte hörte, kam der Geist Gottes über ihn und er wurde sehr zornig. 7 PS Er nahm zwei Rinder, schnitt sie in Stücke und befahl den Boten, sie mit folgender Botschaft durch ganz Israel zu tragen: »So wird es den Rindern eines jeden ergehen, der sich weigert, Saul und Samuel in die Schlacht zu folgen!« Da fiel der Schrecken des HERRN auf das Volk und sämtliche Männer strömten auf einmal herbei. 8 PS Saul musterte bei Besek das Heer und es waren 300.000 Mann aus Israel und 30.000 Mann aus Juda gekommen.
9Saul sagte zu den Boten, die gekommen waren: »Richtet den Männern von Jabesch in der Gegend von Gilead aus: ›Morgen um die Mittagszeit werden wir euch retten!‹« Als die Boten diese Botschaft überbrachten, herrschte große Freude in der Stadt!
10 PS Die Männer von Jabesch ließen den Ammonitern sagen: »Morgen werden wir zu euch hinauskommen, und ihr könnt mit uns machen, was ihr wollt.« 11 PS Doch als früh am nächsten Morgen Saul eintraf, hatte er das Volk in drei Abteilungen aufgeteilt. Noch vor Anbruch der Morgendämmerung überraschte er die Ammoniter mit einem Angriff und schlug sie bis zum Mittag vernichtend. Die Übriggebliebenen wurden zerstreut, sodass nicht einmal zwei von ihnen zusammenblieben.
12 PS Da rief das Volk zu Samuel: »Wo sind die Männer, die sagten, dass Saul nicht über uns herrschen dürfe? Bring sie her, wir wollen sie töten.«
13 PS Aber Saul antwortete: »Heute wird niemand getötet, denn heute hat der HERR Israel gerettet!«
14 PS Dann sagte Samuel zum Volk: »Kommt, lasst uns nach Gilgal gehen und den König noch einmal bestätigen.« 15Da zogen sie nach Gilgal und krönten Saul vor dem HERRN zum König. Dann brachten sie dem HERRN Friedensopfer und Saul und alle Israeliten waren sehr glücklich.
Samuels Abschiedsrede
1 PS Danach wandte Samuel sich an das Volk: »Ich habe getan, was ihr verlangt habt, und euch einen König gegeben. 2 PS Nun wird er euch vorangehen. Ich aber bin alt und grau geworden und auch meine Söhne leben unter euch. Seit ich ein Junge war bis heute, habe ich euch als euer Anführer gedient. 3 PS Jetzt sagt mir, während ihr hier vor dem HERRN und vor seinem Gesalbten steht – wessen Rind oder Esel habe ich gestohlen? Habe ich jemals einen von euch betrogen? Habe ich euch jemals unterdrückt? Habe ich jemals Bestechungsgeld angenommen und mich dadurch beeinflussen lassen? Sagt es mir, und ich will wieder gutmachen, was ich Unrechtes getan habe.«
4»Nein«, antworteten sie, »du hast uns niemals betrogen oder unterdrückt und hast nicht ein einziges Mal Bestechungsgeld angenommen.«
5»Der HERR und sein Gesalbter sind heute meine Zeugen«, erklärte Samuel, »dass ihr mir nichts vorwerfen könnt.«
»Ja, so ist es«, antworteten sie.
6 PS »Es war der HERR, der Mose und Aaron eingesetzt hat«, fuhr Samuel fort. »Er hat eure Vorfahren aus dem Land Ägypten herausgeführt. 7 PS Nun steht still vor dem HERRN, während ich euch an all die großen Taten erinnere, die der HERR für euch und eure Vorfahren vollbracht hat.
8 PS Als die Israeliten in Ägypten waren♦ und eure Vorfahren zum HERRN schrien, sandte er Mose und Aaron, um sie aus Ägypten herauszuführen und in dieses Land zu bringen. 9 PS Aber schon bald vergaß das Volk den HERRN, seinen Gott. Deshalb lieferte der HERR sie an Sisera, den Heerführer von Hazor, an die Philister und den König von Moab aus, die gegen sie kämpften.
10 PS Da schrien sie wieder zum HERRN und bekannten: ›Wir haben gesündigt, indem wir uns vom HERRN abwandten und die Bilder des Baal und der Astarte anbeteten. Aber wir wollen dich anbeten, wenn du uns vor unseren Feinden rettest.‹ 11 PS Da sandte der HERR Jerubbaal, Barak♦, Jeftah und Samuel♦, um euch vor euren Feinden ringsumher zu retten, und ihr konntet in Sicherheit leben.
12 PS Doch als ihr saht, dass Nahasch, der König der Ammoniter, gegen euch zum Kampf auszog, seid ihr zu mir gekommen und habt einen König von mir gefordert, der über euch herrscht, obwohl doch der HERR, euer Gott, bereits euer König ist. 13 PS Nun gut, hier ist der König, den ihr erwählt und den ihr erbeten habt. Ja, der HERR hat nun einen König über euch eingesetzt.
14 PS Wenn ihr von nun an den HERRN fürchtet und ihm dient und auf seine Stimme hört, wenn ihr euch nicht gegen die Gebote des HERRN auflehnt, und wenn ihr und euer König, der über euch herrscht, dem HERRN, eurem Gott, nachfolgt, dann wird er mit euch sein. 15 PS Wenn ihr euch jedoch gegen die Gebote des HERRN auflehnt und nicht auf ihn hören wollt, wird seine Hand so schwer auf euch lasten wie auf euren Vorfahren.
16 PS Nun kommt her und seht, was der HERR Großes vor euren Augen tun wird. 17 PS Es ist doch gerade die Zeit der Weizenernte; ich will den HERRN bitten, Donner und Regen zu schicken. Dann werdet ihr erkennen, wie unrecht es in den Augen des HERRN von euch war, um einen König zu bitten!«
18Samuel rief zum HERRN, und der HERR schickte Donner und Regen. Da fürchtete sich das ganze Volk vor dem HERRN und vor Samuel. 19»Bete für uns zum HERRN, deinem Gott, dass wir nicht sterben!«, schrien sie. »Denn jetzt haben wir all unseren Sünden auch noch die Sünde hinzugefügt, um einen König zu bitten.« 20 PS »Habt keine Angst«, beruhigte Samuel sie. »Es stimmt, ihr habt Unrecht getan. Doch von nun an dient dem HERRN mit eurem ganzen Herzen und wendet euch niemals wieder von ihm ab. 21 PS Betet nicht wieder ohnmächtige Götzen an, die euch nicht helfen oder retten können – sie sind nutzlos! 22 PS Der HERR wird sein auserwähltes Volk um seines großen Namens willen nicht verlassen. Er hat euch zu seinem Volk gemacht.
23 PS Was mich angeht, so werde ich ganz bestimmt nicht gegen den HERRN sündigen, indem ich aufhöre, für euch zu beten. Und ich werde euch weiterhin lehren, was gut und richtig ist. 24 PS Aber ihr sollt den HERRN fürchten und ihm aufrichtig dienen. Denkt an all das Wunderbare, das er für euch getan hat. 25 PS Wenn ihr jedoch weiterhin sündigt, werdet ihr und euer König vernichtet werden.«
Der Krieg mit den Philistern
1Saul war 30 Jahre alt♦, als er König wurde, und er herrschte zwei Jahre♦ über Israel, 2 PS als er 3.000 Mann aus Israel auswählte. 2.000 von ihnen nahm er mit nach Michmas und auf das Gebirge von Bethel. Die restlichen 1.000 zogen mit seinem Sohn Jonatan nach Gibea in das Gebiet von Benjamin. Den Rest des Volkes entließ er nach Hause.
3 PS Kurz darauf griff Jonatan die Wachposten der Philister in Geba an und tötete sie. Rasch verbreitete sich unter den Philistern diese Nachricht. Auch Saul ließ im ganzen Land das Horn blasen und sagte: »Die Hebräer sollen es erfahren!« 4Überall in Israel riefen die Leute: »Saul hat die Wachposten der Philister vernichtet! Israel hat sich dadurch den Hass der Philister zugezogen.« Deshalb wurde erneut das Volk zusammengerufen und zog zu Saul nach Gilgal.
5 PS Auch die Philister sammelten sich zum Kampf gegen Israel. Sie hatten 3.000 Streitwagen, 6.000 Reiter und so viele Krieger wie Sandkörner am Meeresstrand! Sie lagerten in Michmas östlich von Bet-Awen. 6 PS Als die Israeliten die Übermacht des feindlichen Heeres sahen, verließ sie der Mut und sie verkrochen sich in Höhlen und Löchern, hinter Felsen, in Gräbern und Zisternen. 7Einige von ihnen überquerten den Jordan und flohen in die Gebiete von Gad und Gilead.
Sauls Ungehorsam und Samuels Zurechtweisung
Saul blieb in Gilgal und seine Männer zitterten vor Angst. 8 PS Er wartete dort sieben Tage auf Samuel, wie dieser ihn zuvor angewiesen hatte, aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Als Saul merkte, dass seine Krieger anfingen, ihm davonzulaufen, 9 PS verlangte er: »Bringt mir das Brandopfer und die Friedensopfer!« Und er selbst brachte das Brandopfer dar. 10 PS Kaum hatte er die Opferhandlung vollzogen, traf Samuel ein. Saul ging ihm entgegen und begrüßte ihn, 11aber Samuel sagte: »Was hast du getan?«
Saul antwortete: »Ich musste mitansehen, wie mir die Männer davonliefen, und du bist nicht zum vereinbarten Zeitpunkt erschienen, während die Philister schon in Michmas bereitstanden. 12Da habe ich mir gesagt: ›Die Philister wollen mich in Gilgal angreifen, und ich habe noch nicht einmal den HERRN um Hilfe gebeten!‹ So sah ich mich gezwungen, das Brandopfer selbst darzubringen.«
13 PS »Wie dumm von dir!«, rief Samuel zu Saul. »Du hast das Gebot des HERRN, deines Gottes, das er dir gegeben hat, nicht befolgt. Hättest du das getan, hätte der HERR dein Königtum über Israel für immer bestehen lassen. 14 PS So aber wird deine Herrschaft nicht von Dauer sein, denn der HERR hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht. Er hat ihn bereits zum Anführer seines Volkes bestimmt, weil du dem HERRN nicht gehorcht hast.«
Israel ist militärisch im Nachteil
15 PS Danach verließ Samuel Gilgal und zog weiter. Der Rest der Israeliten zog mit Saul dem feindlichen Heer entgegen. Sie kamen von Gilgal hinauf nach Gibea ins Gebiet von Benjamin.♦ Als Saul die Männer musterte, die noch bei ihm waren, zählte er nur noch 600 Mann! 16 PS Saul und Jonatan blieben mit ihrem Heer in Geba im Gebiet von Benjamin. Die Philister hatten ihr Lager in Michmas aufgeschlagen. 17Schon bald verließen drei Stoßtrupps das Lager der Philister. Der eine ging Richtung Ofra in das Gebiet von Schual, 18 PS ein anderer in Richtung Bet-Horon und der dritte in Richtung Grenze oberhalb des Tals Zeboïm in der Nähe der Wüste.
19 PS In jener Zeit gab es im ganzen Land Israel keinen Schmied; denn die Philister befürchteten, die Schmiede könnten Schwerter und Speere für die Hebräer anfertigen. 20Deshalb mussten die Israeliten zu den Philistern gehen, wenn sie ihre Pflugscharen, Spaten, Beile oder Sicheln♦ schärfen lassen wollten. 21Das Schärfen einer Pflugschar, eines Spatens, eines Beils oder eines Ochsenstachels kostete einen zwei Drittel Silberschekel♦. 22So kam es, dass mit Ausnahme von Saul und Jonatan kein einziger Israelit am Kampftag ein Schwert oder einen Speer besaß.
23 PS Der Pass bei Michmas wurde inzwischen von einem Posten der Philister kontrolliert.
Jonatans kühner Plan
1Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir wollen zum Posten der Philister dort drüben gehen.« Seinem Vater sagte Jonatan jedoch nicht, was er vorhatte. 2 PS Saul und die 600 Männer, die bei ihm waren, lagerten am Rand des Gebietes von Gibea unter dem Granatapfelbaum in Migron. 3 PS Unter ihnen befand sich auch der Priester Ahija, der den leinenen Priesterschurz trug. Ahija war der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub; dieser war ein Sohn von Pinhas und Enkel von Eli, der als Priester des HERRN in Silo gedient hatte.
Niemand bemerkte, dass Jonatan weggegangen war. 4Um zu dem Posten der Philister zu gelangen, musste er einen Weg zwischen zwei Felsklippen entlanggehen; die eine nannte man Bozez und die andere Senne. 5Die nördliche Klippe befand sich gegenüber von Michmas, die andere im Süden gegenüber von Geba. 6 PS »Komm, lass uns zu dem Posten dieser Gottlosen hinübergehen«, sagte Jonatan zu seinem jungen Waffenträger. »Vielleicht wird der HERR uns helfen, denn den HERRN kann nichts aufhalten. Er kann eine Schlacht gewinnen, ganz gleich, ob er viele oder nur wenige Krieger hat!«
7»Tu, was du für das beste hältst«, antwortete der Waffenträger. »Ich bin an deiner Seite, was immer du vorhast.«
8»Gut«, meinte Jonatan. »Wir gehen zu den Männern hinüber und zeigen uns ihnen. 9Wenn sie zu uns sagen: ›Bleibt, wo ihr seid, bis wir bei euch sind‹, bleiben wir stehen und gehen nicht zu ihnen hinauf. 10 PS Wenn sie aber sagen: ›Kommt herauf zu uns‹, gehen wir hinauf. Das soll das Zeichen des HERRN sein, dass er uns hilft, sie zu besiegen.«
11 PS Als sich die beiden den Posten der Philister zeigten, riefen diese: »Seht! Die Hebräer kriechen aus ihren Löchern, in denen sie sich versteckt hielten!« 12 PS Und sie riefen Jonatan und seinem Waffenträger entgegen: »Kommt herauf, wir werden euch eine Lektion erteilen!«
»Komm, klettere hinter mir«, sagte Jonatan zu seinem Waffenträger, »der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben!« 13Sie kletterten auf Händen und Füßen hinauf. Da prallten die Philister vor Jonatan zurück und sein Waffenträger, der hinter ihm ging, tötete sie. 14So töteten Jonatan und sein Waffenträger bei diesem ersten Angriff etwa 20 Mann auf einer halben Furchenlänge eines Joches Acker♦. 15 PS Da brach im Heer der Philister Panik aus – sowohl im Lager als auch auf dem Feld, unter den Wachen und den Stoßtrupps. Dann bebte die Erde und alle waren außer sich vor Entsetzen über Gottes Handeln.
Israel besiegt die Philister
16Die Späher Sauls in Gibea im Gebiet von Benjamin sahen, dass im Lager der Philister ein großer Tumult herrschte. 17»Stellt fest, wer von uns fehlt«, befahl Saul den Leuten, die bei ihm waren. Und als sie nachschauten, merkten sie, dass Jonatan und sein Waffenträger fort waren. 18 PS Da rief Saul Ahija zu: »Bring die Lade Gottes her!« Denn zu dieser Zeit war die Lade Gottes bei den Israeliten. 19 PS Doch während Saul noch mit dem Priester sprach, nahm das Getümmel im Lager der Philister immer mehr zu. Da sagte Saul zu Ahija: »Lass es gut sein!«♦
20 PS Und Saul und seine Männer stürzten sich in die Schlacht und sahen, dass die Philister sich gegenseitig töteten. Es herrschte eine sehr große Verwirrung. 21 PS Sogar die Hebräer, die schon länger bei den Philistern waren und für sie kämpften, schlossen sich jetzt Saul, Jonatan und den restlichen Israeliten an. 22 PS Und auch die Männer Israels, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, jagten den Philistern nach, als sie von deren Flucht hörten. 23 PS So rettete der HERR an jenem Tag Israel und die Schlacht erstreckte sich bis über die Grenzen von Bet-Awen hinaus.
Sauls leichtfertiger Schwur
24 PS Als die Israeliten an jenem Tag in Bedrängnis gerieten, entschloss sich Saul dem Volk zu sagen: »Verflucht sei jeder, der vor dem Abend – bevor ich mich an meinen Feinden gerächt habe – etwas isst.« Deshalb aß niemand an diesem Tag irgendetwas, 25obwohl sie auf dem Boden im Wald Honigwaben fanden. 26Sie rührten den Honig nicht einmal an, denn alle fürchteten sich vor dem Fluch.
27Jonatan hatte das Gebot, das sein Vater dem Volk verordnet hatte, jedoch nicht gehört, und er tauchte einen Stock, den er in der Hand hatte, in ein Stück Honigwabe und aß den Honig. Danach fühlte er sich sehr viel besser. 28Aber einer der Männer sah es und sagte: »Dein Vater hat das Heer einen strikten Eid schwören lassen, dass jeder verflucht sein soll, der heute etwas isst.« Alle Israeliten waren deshalb schwach und erschöpft.
29 PS »Mein Vater stürzt das Land ins Unglück!«, rief Jonatan. »Seht doch, wie viel besser es mir geht, nachdem ich ein wenig Honig gegessen habe. 30Wie viel größer wäre die Niederlage der Philister gewesen, wenn man den Männern erlaubt hätte, von den Nahrungsvorräten zu essen, die sie von ihren Feinden erbeuteten!«
31 PS An diesem Tag verfolgten und töteten sie die Philister von Michmas bis nach Ajalon. Dabei wurden sie immer schwächer. 32 PS Am Abend stürzten sie sich auf die erbeuteten Tiere und schlachteten die Schafe, Rinder und Kälber, doch sie aßen sie, ohne sie ausbluten zu lassen. 33Aber jemand berichtete Saul: »Die Männer sündigen gegen den HERRN; sie essen Fleisch, in dem noch Blut ist.«
»Das ist ein großes Unrecht«, sagte Saul. »Wälzt sofort einen großen Stein hier herüber. 34Dann geht zu den Männern und sagt ihnen: ›Bringt die Rinder und Schafe her, damit wir sie hier schlachten. Sündigt nicht gegen den HERRN, indem ihr Fleisch esst, das noch Blut enthält.‹« Also brachten alle in dieser Nacht ihre Tiere und schlachteten sie dort. 35 PS Und Saul baute dem HERRN einen Altar. Es war der erste, den er errichtete.
36Dann sagte Saul: »Wir wollen die Philister die ganze Nacht verfolgen, sie ausplündern und bis auf den letzten Mann töten.«
Seine Männer antworteten: »Wir tun, was immer du für das beste hältst.«
Aber der Priester sagte: »Wir wollen zuerst Gott befragen.«
37 PS Also fragte Saul Gott: »Sollen wir die Philister verfolgen? Wirst du uns helfen, sie zu besiegen?« Aber Gott antwortete ihm an diesem Tag nicht.
38 PS Da sagte Saul: »Ich will, dass alle meine Truppenführer hierher kommen. Wir müssen herausfinden, wer heute Schuld auf sich geladen hat. 39 PS Ich schwöre beim Namen des HERRN, der Israel gerettet hat, dass der Schuldige sterben wird, selbst wenn es mein eigener Sohn Jonatan wäre!« Aber keiner wagte ihm zu sagen, wie es sich verhielt. 40Dann sagte Saul zum ganzem Volk Israel: »Jonatan und ich wollen uns auf diese Seite stellen und ihr stellt euch auf die andere.« Und das Volk sagte zu Saul: »Tu, was du für richtig hältst!«
41 PS Dann betete Saul zum HERRN: »Gott Israels, bitte zeig uns, welche Seite schuldig ist und welche unschuldig♦.« Jonatan und Saul wurden als Schuldige ausgewählt♦ und das Volk wurde für unschuldig erklärt.
42Da sagte Saul: »Jetzt wähle♦ zwischen mir und meinem Sohn Jonatan.« Und es zeigte sich, dass Jonatan der Schuldige war.
43 PS »Sag mir, was du getan hast«, wollte Saul von Jonatan wissen.
»Ich habe mit der Spitze eines Stockes, den ich in der Hand hatte, ein wenig Honig gekostet«, gestand Jonatan. »Ich bin bereit, dafür zu sterben.«
44 PS »Ja, Jonatan«, sagte Saul, »Gott soll mich strafen, wenn du dafür nicht getötet wirst!«
45 PS Aber das Volk schritt ein und sagte zu Saul: »Sollte Jonatan, der Israel heute gerettet hat, sterben? Auf gar keinen Fall! So wahr der HERR lebt, soll ihm kein Haar gekrümmt werden, denn mit Gottes Hilfe hat er heute diesen Sieg errungen.« Auf diese Weise rettete das Volk Jonatan und bewahrte ihn vor dem Tod. 46Saul ließ die Verfolgung der Philister abbrechen und die Philister kehrten nach Hause zurück.
Sauls Kriege
47Nachdem Saul Israels Thron bestiegen hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsum – gegen Moab, Ammon, Edom, die Könige von Zoba und die Philister. Und in allen Kriegen war er siegreich. 48 PS Er vollbrachte große Taten, besiegte die Amalekiter und rettete Israel vor allen, die das Volk ausgeplündert hatten.
49 PS Sauls Söhne waren Jonatan, Jischwi und Malkischua. Außerdem hatte er zwei Töchter: die ältere hieß Merab und die jüngere Michal. 50 PS Sauls Frau war Ahinoam, die Tochter von Ahimaaz. Sauls Heerführer war Abner, der Sohn seines Onkels Ner. 51 PS Abners Vater Ner und Sauls Vater Kisch waren Söhne von Abiël.
52 PS Der Kampf mit den Philistern war unvermindert hart, solange Saul lebte. Deshalb zog Saul jeden mutigen und starken Mann, dem er begegnete, in sein Heer ein.
Saul besiegt die Amalekiter
1 PS Samuel sagte zu Saul: »Ich habe dich zum König über sein Volk Israel gesalbt, weil der HERR mir den Auftrag dazu gegeben hat. Jetzt höre die Botschaft des HERRN! 2 PS So spricht der HERR, der Allmächtige: ›Ich habe nicht vergessen, was die Amalekiter Israel angetan haben: Sie haben Israel im Weg gestanden, als es aus Ägypten kam. 3 PS Geh, besiege und vernichte♦ sie – Männer, Frauen, Kinder, Säuglinge, Rinder, Schafe, Kamele und Esel, verschone nichts.‹«
4Also rief Saul das Volk in Telem zusammen. Es waren 200.000 Mann Fußvolk und zusätzlich 10.000 Mann aus Juda. 5Dann marschierte er zur Stadt der Amalekiter und legte sich im Tal auf die Lauer. 6 PS Den Kenitern schickte er die Botschaft: »Zieht fort von dem Ort, an dem die Amalekiter leben, oder ihr werdet mit ihnen sterben. Denn ihr seid freundlich zum Volk Israel gewesen, als es aus Ägypten kam.« Da packten die Keniter zusammen und zogen von den Amalekitern fort.
7 PS Dann schlug Saul die Amalekiter vernichtend von Hawila bis nach Schur, das östlich von Ägypten liegt. 8 PS Er nahm Agag, den König der Amalekiter, gefangen und tötete alle anderen. 9 PS Saul und seine Männer verschonten das Leben von Agag und behielten die besten Schafe und Rinder, die fetten Kälber und Lämmer ein – überhaupt alles, was ihnen wertvoll erschien. Sie töteten nur, was nutzlos oder von minderer Qualität war.
Der HERR wendet sich von Saul ab
10Da sprach der HERR zu Samuel: 11 PS »Ich bereue, dass ich Saul zum König gemacht habe, denn er ist mir nicht treu gewesen und hat mir wieder nicht gehorcht.« Darüber war Samuel so tief erschüttert, dass er die ganze Nacht zum HERRN schrie.
12 PS Früh am nächsten Morgen machte sich Samuel auf die Suche nach Saul. Jemand sagte ihm: »Saul ist nach Karmel gegangen, um sich dort ein Siegesdenkmal zu errichten; dann ist er weitergezogen nach Gilgal.«
13Als Samuel ihn schließlich fand, begrüßte Saul ihn. »Der HERR segne dich«, sagte er. »Ich habe den Befehl des HERRN ausgeführt!«
14»Woher kommt dann das Blöken der Schafe und das Gebrüll der Rinder, das ich höre?«, wollte Samuel wissen.
15 PS »Meine Männer haben sie von den Amalekitern mitgebracht. Sie haben die besten Schafe und Rinder verschont«, gab Saul zu. »Aber sie wollen sie dem HERRN, deinem Gott, als Opfer darbringen. Alles andere haben wir vernichtet.«
16Da sagte Samuel zu Saul: »Hör auf damit! Vernimm, was der HERR mir letzte Nacht gesagt hat!«
»Sprich!«, erwiderte Saul.
17 PS Samuel sagte zu ihm: »Obwohl du vielleicht selbst gering von dir dachtest, bist du aber der Anführer der Stämme Israels geworden. Der HERR hat dich zum König über Israel gesalbt. 18Und er hat dir einen Auftrag erteilt und dir befohlen: ›Geh und töte die Sünder, die Amalekiter; kämpfe gegen sie, bis sie alle vernichtet sind.‹ 19 PS Warum hast du dem HERRN nicht gehorcht? Warum warst du auf Beute aus und hast genau das getan, was der HERR dir verboten hat?«
20»Aber ich habe dem HERRN gehorcht«, beharrte Saul. »Ich habe den Auftrag, den der HERR mir gab, erfüllt. Ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und alle anderen Amalekiter habe ich getötet. 21 PS Dann haben meine Männer die besten Schafe und Rinder als Beute mitgenommen, um sie dem HERRN, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.«
22 PS Aber Samuel entgegnete: »Was gefällt dem HERRN mehr: deine Brandopfer und Opfergaben oder dein Gehorsam gegenüber seiner Stimme? Ihm zu gehorchen ist sehr viel besser als ein Opfer darzubringen, auf ihn zu hören ist besser als das Fett von Widdern. 23 PS Auflehnung ist so schlimm wie die Sünde der Zauberei und Eigensinn so schlimm wie Götzendienst. Weil du dich vom Wort des HERRN abgewandt hast, hat er sich nun auch von dir abgewandt; du wirst nicht länger König sein.«
Saul bittet um Vergebung
24 PS Da gab Saul schließlich zu: »Ja, ich habe gesündigt. Ich habe deine Anweisungen und den Befehl des HERRN nicht befolgt, denn ich hatte Angst vor dem Volk und tat, was es verlangte. 25 PS Bitte, vergib mir meine Sünde und tritt mit mir vor den HERRN, um ihn anzubeten.«
26Doch Samuel antwortete: »Ich werde nicht mit dir gehen! Weil du dich vom Wort des HERRN abgewandt hast, hat er sich nun auch von dir abgewandt; du wirst nicht länger König über Israel sein.«
27 PS Als Samuel sich zum Gehen wandte, versuchte Saul ihn zurückzuhalten. Er packte ihn am Mantel, dabei riss ein Stück Stoff ab. 28 PS Da sagte Samuel zu ihm: »So hat heute der HERR dir die Königsherrschaft über Israel entrissen, um sie einem anderen zu geben – einem, der besser ist als du. 29 PS Und er, der Israels Herrlichkeit ist, lügt nicht und ändert seinen Sinn nicht, denn er ist kein Mensch, der seinen Sinn ändert!«
30 PS Da bat Saul ihn noch einmal: »Ich weiß, dass ich gesündigt habe. Aber bitte erweise mir vor den Ältesten meines Volkes und vor ganz Israel die nötige Achtung. Komm mit mir, damit ich den HERRN, deinen Gott, anbete.« 31Da ging Samuel mit ihm und Saul betete zum HERRN.
Samuel richtet König Agag hin
32Danach sagte Samuel: »Hol Agag, den König der Amalekiter, her.« Agag trat gelassen vor ihn, denn er dachte: »Sicherlich ist das Schlimmste nun vorbei und ich bin verschont geblieben!«♦ 33 PS Aber Samuel sagte: »Dein Schwert hat die Kinder vieler Mütter getötet, so wird jetzt auch deine Mutter kinderlos sein.« Und Samuel hieb Agag in Gilgal vor dem HERRN in Stücke. 34 PS Dann ging er heim nach Rama und Saul kehrte in sein Haus in Gibea zurück. 35 PS Samuel traf nie wieder mit Saul zusammen, aber er hörte nicht auf, um ihn zu trauern. Und dem HERRN tat es Leid, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.