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Samuel salbt David zum König

1Sam 16

1 PS Der HERR sprach zu Samuel: »Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe mich von ihm als König über Israel abgewandt. Jetzt füll dein Horn mit Öl und mach dich auf den Weg. Such in Bethlehem einen Mann namens Isai auf, denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen als König ausgewählt.«

2 PS Aber Samuel fragte: »Wie kann ich das tun? Wenn Saul davon hört, wird er mich töten.«

»Nimm eine junge Kuh mit«, antwortete der HERR, »und sage, dass du gekommen bist, um dem HERRN ein Opfer zu bringen. 3 PS Lade Isai dazu ein, und ich werde dir zeigen, was du tun und welchen seiner Söhne du für mich salben sollst.«

4 PS Samuel tat, was der HERR ihm gesagt hatte. Als er in Bethlehem ankam, bekamen die Ältesten der Stadt Angst und fragten: »Kommst du in Frieden?«

5 PS »Ja, in Frieden«, antwortete Samuel. »Ich bin gekommen, um dem HERRN ein Opfer zu bringen. Reinigt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer.« Dann vollzog Samuel den Reinigungsritus für Isai und seine Söhne und lud auch sie zum Schlachtopfer ein.

6 PS Als sie kamen, sah Samuel Eliab an und dachte: »Sicher ist das der Gesalbte des HERRN!« 7 PS Doch der HERR sprach zu Samuel: »Lass dich nicht von seinem Äußeren oder seiner Größe blenden, ich habe ihn nicht erwählt. Der HERR entscheidet nicht nach den Maßstäben der Menschen! Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch der HERR sieht ins Herz.«

8 PS Dann befahl Isai seinem Sohn Abinadab, vor Samuel hinzutreten. Aber Samuel sagte: »Auch ihn hat der HERR nicht ausgewählt.« 9Als nächstes rief Isai Schamma, aber Samuel sagte: »Auch diesen hat der HERR nicht ausgewählt.« 10Auf diese Weise wurden Samuel sieben Söhne Isais vorgestellt. Doch Samuel sagte zu Isai: »Der HERR hat keinen von ihnen erwählt.« 11 PS Dann fragte er: »Sind das alle deine Söhne?«

»Der Jüngste fehlt noch«, antwortete Isai. »Er ist draußen auf den Feldern und hütet die Schafe.«

»Lass ihn sofort holen«, sagte Samuel. »Wir können nicht anfangen, bis er da ist.«

12 PS Da ließ Isai ihn holen. Er war sonnengebräunt, gut aussehend und hatte schöne Augen. Und der HERR sprach: »Ja, das ist er; salbe ihn.«

13Und während David inmitten seiner Brüder stand, nahm Samuel das Öl, das er mitgebracht hatte, und goss es über Davids Kopf aus. Von diesem Tag an kam der Geist des HERRN über ihn und verließ ihn nicht mehr. Danach kehrte Samuel nach Rama zurück.

David kommt an den Hof Sauls

14 PS Der Geist des HERRN hatte Saul verlassen und der HERR schickte ihm einen bösen Geist, der ihn quälte. 15Da sagten die Diener Sauls zu ihm: »Offensichtlich quält dich ein böser Geist, den Gott geschickt hat. 16Lass uns einen guten Musikanten suchen, der die Harfe für dich spielt, wenn der böse Geist dich peinigt. Er wird dann für dich darauf spielen und bald wird es dir wieder besser gehen.«

17Da befahl Saul seinen Dienern: »Sucht jemanden, der gut spielen kann, und bringt ihn her.«

18 PS Einer der Diener erwiderte: »Ein Sohn Isais aus Bethlehem ist ein begabter Harfenspieler. Er ist auch mutig und tapfer im Kampf und wortgewandt. Außerdem ist er ein sehr gut aussehender Mann und der HERR ist mit ihm.«

19Also schickte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: »Schick mir deinen Sohn David, den Hirten.« 20Isai gehorchte und schickte David zu Saul, zusammen mit einer jungen Ziege und einem Esel, beladen mit Speisen und Wein. 21 PS So kam es, dass David zu Saul ging und ihm diente. Saul hatte David sehr gern und David wurde einer seiner Waffenträger.

22Saul schickte Boten zu Isai und bat ihn: »Bitte erlaube, dass David in meinem Dienst bleibt, denn ich bin sehr zufrieden mit ihm.« 23Immer wenn der böse Geist von Gott Saul peinigte, spielte David die Harfe. Dann ging es Saul besser und der böse Geist verließ ihn.

Goliat fordert die Israeliten heraus

1Sam 17

1 PS Inzwischen rüsteten die Philister zur Schlacht und versammelten ihr Heer bei Socho im Gebiet von Juda. Sie schlugen ihr Lager zwischen Socho und Aseka bei Efes-Dammim auf. 2 PS Daraufhin sammelte Saul seine Truppen im Tal der Eichen und sie stellten sich zur Schlacht auf. 3So standen sich die Philister und die Israeliten auf zwei Hügeln gegenüber und zwischen ihnen lag das Tal.

4 PS Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor. Es war Goliat, der aus Gat stammte. Er war etwa sechs Ellen und eine Spanne groß♦! 5Er trug einen bronzenen Helm und einen Schuppenpanzer, der an die 5.000 Schekel Bronze♦ wog. 6Außerdem trug er bronzene Beinschienen und auf dem Rücken einen bronzenen Wurfspieß. 7Der Schaft seines Speers war so dick wie ein Weberbaum und besaß eine eiserne Spitze, die fast 600 Schekel Eisen♦ wog. Ein Schildträger ging vor ihm her.

8Goliat stellte sich hin und rief zu den Israeliten hinüber: »Braucht ihr ein ganzes Heer, um diesen Streit zu entscheiden? Stehe ich nicht für die Philister und ihr für Saul? Wählt einen Mann aus, der zu mir herunterkommt. 9 PS Wenn es eurem Mann gelingt, mich zu töten, werden wir eure Sklaven sein. Wenn ich ihm aber überlegen bin und ihn töte, seid ihr unsere Sklaven und müsst uns dienen. 10 PS Ich fordere das Heer Israels heute heraus! Stellt einen Mann, der mit mir kämpft!« 11Als Saul und die Israeliten die Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.

Isai schickt David in Sauls Lager

12 PS David war der Sohn eines Mannes, der Isai hieß, ein Efratiter aus Bethlehem im Gebiet von Juda. Isai, der insgesamt acht Söhne hatte, war zu jener Zeit, als Saul regierte, schon zu alt, um in den Krieg zu ziehen. 13 PS Seine drei ältesten Söhne – der Erstgeborene Eliab, der zweite Sohn Abinadab und der dritte Sohn Schamma – waren mit Saul in den Kampf gegen die Philister gezogen. 14David war der jüngste von Isais Söhnen. Die drei ältesten waren bei Saul. 15 PS David dagegen entfernte sich immer wieder von Saul, um seinem Vater in Bethlehem bei den Schafen und Ziegen zu helfen.

16Vierzig Tage lang, am Morgen und am Abend, baute sich der Philister vor den Israeliten auf.

17 PS Eines Tages sagte Isai zu seinem Sohn David: »Bring deinen Brüdern dieses Efa♦ geröstetes Korn und diese zehn Brote ins Lager. 18 PS Und gib diese zehn Stücke Käse ihrem Hauptmann. Schau nach, wie deine Brüder zurechtkommen, und bring mir ein Lebenszeichen von ihnen mit♦. 19Sie sind bei Saul und dem israelitischen Heer im Tal der Eichen und kämpfen gegen die Philister.« 20David überließ die Schafe der Obhut eines Hirten und machte sich mit den Geschenken früh am nächsten Morgen auf den Weg, wie Isai es ihm befohlen hatte. Er traf gerade im Lager ein, als das Heer mit Geschrei und Schlachtrufen in den Kampf zog. 21Schon bald standen sich die Schlachtreihen der Israeliten und Philister gegenüber, Heer gegen Heer. 22David ließ sein Gepäck bei der Lagerwache und lief zu den Schlachtreihen hinaus, um seine Brüder zu begrüßen. 23 PS Während er mit ihnen sprach, sah er, wie Goliat, der Philister aus Gat, aus den Reihen der Philister als einzelner Krieger hervortrat und wieder wie zuvor die gleichen Worte sagte, sodass es David hörte.

24Sobald die Israeliten ihn erblickten, liefen sie vor Angst davon. 25 PS »Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt?«, fragten die Männer Israels. »Er kommt nur, um Israel zu verspotten. Wer ihn tötet, den will der König reich belohnen, und er will ihm seine Tochter geben, und seine ganze Familie braucht keine Steuern mehr in Israel zu bezahlen!«

26 PS David fragte ein paar Männer, die in seiner Nähe standen: »Was bekommt der Mann, der diesen Philister tötet und der Schande für Israel ein Ende setzt? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister überhaupt, dass er das Heer des lebendigen Gottes verhöhnen darf?« 27Da sagten sie zu ihm: »Was du gehört hast, stimmt. Das ist die Belohnung für den, der ihn tötet.«

28 PS Doch als sein ältester Bruder Eliab ihn mit den Männern sprechen hörte, wurde er wütend. »Was tust du hier überhaupt?«, fragte er. »Was ist mit den paar Schafen, die du in der Steppe hüten solltest? Ich kenne deinen Stolz und deine Verschlagenheit. Du bist nur gekommen, um den Kampf zu sehen!«

29»Was habe ich denn getan?«, antwortete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!« 30Er ging zu ein paar anderen Männern hinüber, fragte sie noch einmal das Gleiche und bekam wieder dieselbe Antwort. 31Dann wurde Saul über Davids Fragen unterrichtet und er ließ David holen.

David tötet Goliat

32 PS »Mach dir keine Sorgen mehr«, sagte David zu Saul. »Ich werde mit diesem Philister kämpfen!«

33Aber Saul entgegnete: »Es ist völlig ausgeschlossen, dass du gegen diesen Philister kämpfst. Du bist doch noch ein Junge und er ist schon von Jugend auf ein Krieger!«

34Aber David gab nicht nach. »Ich hüte die Schafe meines Vaters«, sag­te er. »Wenn ein Löwe oder ein Bär kommt, um ein Lamm aus der Herde zu rauben, 35 PS dann verfolge ich ihn, schlage auf ihn ein und reiße ihm das Lamm aus dem Maul. Wenn das Raubtier mich dann angreift, packe ich es an der Mähne und schlage es tot. 36Das habe ich schon mit Löwen und Bären gemacht, und so wird es auch diesem unbeschnittenen Philister ergehen, denn er hat das Heer des lebendigen Gottes verhöhnt! 37 PS Der HERR, der mich aus den Klauen des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch vor diesem Philister retten!«

Schließlich war Saul einverstanden. »Gut, so geh«, sagte er. »Der HERR ist mit dir!«

38Er gab David seine eigene Rüstung – er setzte ihm einen bronzenen Helm auf und zog ihm einen Brustpanzer an. 39David schnallte sich Sauls Schwert um und versuchte damit zu gehen, denn er hatte so etwas noch nie zuvor getragen. »Ich kann darin nicht gehen«, protestierte er, »ich bin nicht daran gewöhnt.« Und er legte die Rüstung wieder ab. 40Dann holte er fünf glatte Kiesel aus einem Bach und legte sie in seine Hirtentasche. Und so näherte er sich, bewaffnet nur mit seinem Hirtenstab und seiner Schleuder, dem Philister.

41Der Philister trat David entgegen; sein Schildträger ging ihm voran. 42 PS Er schnaubte verächtlich über diesen sonnengebräunten gut aussehenden Jungen. 43 PS »Bin ich ein Hund«, rief er David zu, »dass du mit einem Stock auf mich zukommst?« Und er verfluchte David im Namen seiner Götter. 44»Komm herüber, ich werde dein Fleisch den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen!«, rief er David zu.

45 PS David rief zurück: »Du trittst mir mit Schwert, Speer und Wurfspieß entgegen, ich aber komme im Namen des HERRN, des Allmächtigen – des Gottes des israelitischen Heeres, das du verhöhnt hast. 46 PS Heute wird der HERR dich besiegen und ich werde dich töten und dir den Kopf abhauen. Und dann werde ich die Leichen deiner Männer den Vögeln und wilden Tieren vorwerfen, und die ganze Welt wird wissen, dass es einen Gott in Israel gibt! 47 PS Und jeder wird wissen, dass der HERR keine Waffen braucht, um sein Volk zu retten. Es ist sein Kampf. Der HERR wird euch in unsere Hände geben!«

48Als der Philister sich auf ihn zubewegte, um ihn anzugreifen, lief David ihm rasch entgegen. 49Er griff in seine Hirtentasche, holte einen Kiesel heraus, schleuderte ihn und traf den Philister an der Stirn. Der Stein bohrte sich in seine Stirn und er fiel mit dem Gesicht voran auf den Boden. 50 PS So triumphierte David nur mit Stein und Schleuder über den Philister, besiegte und tötete ihn. Und weil er kein Schwert hatte, 51lief er hinüber, zog das Schwert des Philisters aus der Scheide, tötete ihn und schlug ihm den Kopf ab.

Israel schlägt die Philister in die Flucht

Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, flohen sie. 52 PS Die Männer von Israel und Juda stimmten ein Siegesgeschrei an, setzten ihnen nach und verfolgten sie bis nach Gat♦ und vor die Tore von Ekron. Auf dem ganzen Weg von Schaarajim bis nach Gat und Ekron lagen die Leichen der toten Philister. 53Dann kehrten die Israeliten um und plünderten das Lager der Philister. 54David brachte den Kopf des Philisters nach Jerusalem, aber die Waffen des Philisters bewahrte er in seinem Zelt auf.

55Während Saul beobachtete, wie David dem Philister entgegenging, fragte er seinen Heerführer Abner: »Wessen Sohn ist das, Abner?«

»So wahr du lebst, mein König, ich weiß es nicht«, antwortete Abner.

56»Dann finde heraus, wessen Sohn der Junge ist!«, verlangte der König.

57Nachdem David den Philister getötet hatte, brachte Abner ihn zu Saul. David hielt immer noch den Kopf des Philisters in der Hand. 58»Wer ist dein Vater, Junge?«, fragte Saul.

David antwortete: »Sein Name ist Isai, wir leben in Bethlehem.«

David und Jonatan werden Freunde

1Sam 18

1 PS Nach seinem Gespräch mit Saul fühlte sich Jonatan mit David tief verbunden und er liebte ihn wie sein eigenes Leben. 2Von diesem Tag an behielt Saul David bei sich und ließ ihn nicht mehr nach Hause zurückkehren. 3Jonatan schloss mit David einen Freundschaftsbund, weil er ihn liebte wie sein eigenes Leben 4 PS und besiegelte ihn, indem er ihm sein Gewand, seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte.

Saul wird eifersüchtig auf David

5David zog für Saul in den Kampf und war erfolgreich in allem, was Saul ihm auftrug. Schließlich machte Saul ihn zum Heerführer, eine Wahl, die den Beifall des Volkes und auch der Diener Sauls fand. 6 PS Als das Heer nach dem Sieg Davids über den Philister nach Hause zurückkehrte, kamen die Frauen aus allen Städten König Saul entgegen. Sie sangen und tanzten vor Freude und spielten auf Tamburinen und Zimbeln♦. 7 PS Sie sangen:

»Saul hat Tausende getötet,

aber David Zehntausende!«

8 PS Saul wurde sehr zornig, weil ihm das Lied ganz und gar nicht gefiel. Er dachte: »Sie sagen, David habe Zehntausende getötet, und ich nur Tausende. Als nächstes werden sie ihn zu ihrem König machen!« 9Und von da an war Saul eifersüchtig auf David.

10 PS Am nächsten Tag wurde Saul von einem bösen Geist Gottes befallen, sodass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann, auf der Harfe zu spielen, wie er es immer tat. Doch Saul hatte einen Speer in der Hand 11 PS und schleuderte ihn nach David in der Absicht, ihn an die Wand zu spießen. David aber konnte dem Speer zweimal ausweichen. 12Da fürchtete sich Saul vor David, weil der HERR ihn verlassen hatte und jetzt mit David war. 13 PS Schließlich verbannte Saul David aus seiner Nähe und gab ihm den Oberbefehl über tausend Mann, die David immer wieder in die Schlacht führte.

14 PS Und David hatte Erfolg bei allem, was er unternahm, denn der HERR war mit ihm. 15Als Saul das erkannte, fürchtete er sich noch mehr vor David. 16Doch ganz Israel und Juda liebte David, weil er seine Truppen so erfolgreich in die Schlacht führte.

David heiratet eine Tochter Sauls

17 PS Eines Tages sagte Saul zu David: »Ich bin bereit, dir meine ältere Tochter Merab zur Frau zu geben. Zuerst musst du dich jedoch als tapferer Kämpfer bewähren, indem du für den HERRN kämpfst und seine Kriege führst.« Dabei dachte Saul aber: »Ich will ihn nicht töten, sondern die Philister sollen es tun.«

18 PS »Wer bin ich, und welche Stellung hat meine Familie in Israel, dass gerade ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?«, rief David aus. 19 PS Aber als der Tag der Hochzeit von David mit Merab gekommen war, verheiratete Saul seine Tochter mit Adriël, einem Mann aus Mehola.

20 PS Inzwischen hatte sich jedoch Sauls Tochter Michal in David verliebt, und Saul war hocherfreut, als er das hörte. 21»Ich will sie ihm zur Frau geben, aber sie soll ihm zum Verhängnis werden, sodass er den Philistern in die Hände fällt«, dachte er. Zu David aber sagte er: »Ich gebe dir noch einmal die Möglichkeit, mein Schwiegersohn zu werden!«

22Dann wies Saul seine Männer an, David beiseitezunehmen und zu ihm zu sagen: »Der König schätzt dich sehr und auch alle seine Diener haben dich gern. Also werde doch sein Schwiegersohn.«

23 PS Als Sauls Männer das zu David sagten, entgegnete der: »Wie soll ein armer und einfacher Mann einfach so der Schwiegersohn des Königs werden?«

24Die Männer richteten dem König diese Antwort aus 25und Saul befahl ihnen: »Sagt David, dass der König als Brautpreis lediglich die Vorhäute von 100 Philistern verlange! Er solle ihn an seinen Feinden rächen.« In Wirklichkeit hoffte er, dass David in der Schlacht gegen die Philister fallen würde.

26Die Diener richteten die Worte Sauls David aus und erfreut nahm dieser das Angebot an, der Schwiegersohn des Königs zu werden. Noch bevor die festgesetzte Frist abgelaufen war, 27 PS zogen er und seine Männer in die Schlacht. Sie töteten 200 Philister und David überbrachte ihre Vorhäute dem König, um sein Schwiegersohn zu werden. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau.

28Als Saul erkannte, dass der HERR mit David war und seine Tochter Michal David liebte, 29fürchtete er sich noch mehr vor ihm, und er wurde für den Rest seines Lebens zu seinem Feind. 30Immer, wenn das Heer der Philister angriff, kämpfte David erfolgreicher als alle anderen Truppenführer Sauls. Auf diese Weise wurde sein Name berühmt.

Saul versucht, David zu töten

1Sam 19

1 PS Da verlangte Saul von seinen Dienern und seinem Sohn Jonatan, David zu töten. Doch Jonatan war Davids Freund, 2deshalb berichtete er ihm vom Plan seines Vaters. »Mein Vater Saul will dich töten«, warnte er ihn. »Morgen früh musst du dich versteckt halten. 3 PS Ich werde meinen Vater bitten, mit mir zusammen aufs freie Feld zu gehen, und in der Nähe deines Verstecks will ich mit ihm über dich sprechen. Dann sage ich dir, was ich herausgefunden habe.«

4Jonatan redete mit seinem Vater über David und sagte viel Gutes über ihn. »Bitte, mein König, werde nicht schuldig an deinem Diener David«, bat Jonatan. »Er hat dir nie etwas Böses getan, sondern hat dir immer geholfen. 5 PS Hast du vergessen, wie er sein Leben aufs Spiel setzte, um den Philister zu töten, und wie der HERR Israel daraufhin einen großen Sieg geschenkt hat? Damals warst du glücklich darüber. Warum solltest du einen Unschuldigen wie David ermorden? Es gibt keinen Grund dafür!«

6Saul hörte auf Jonatan und schwor: »So wahr der HERR lebt, David soll nicht getötet werden.« 7 PS Danach rief Jonatan David und erzählte ihm, was geschehen war. Dann brachte er David zu Saul und alles war wieder wie zuvor.

8Kurz darauf kam es wieder zum Krieg und David führte seine Truppen gegen die Philister. Er schlug sie vernichtend, sodass sie die Flucht ergriffen.

9 PS Eines Tages, als Saul zu Hause mit seinem Speer in der Hand saß, ließ der HERR wieder einen bösen Geist über ihn kommen. David spielte aber auf der Harfe. 10Da schleuderte Saul seinen Speer nach ihm, um ihn an die Wand zu spießen. Doch David sprang zur Seite und floh in die Nacht hinaus. Der Speer blieb in der Wand stecken.

Michal rettet David das Leben

11 PS Saul ließ das Haus Davids durch seine Männer bewachen. Sie hatten Befehl, David am nächsten Morgen zu töten. Doch seine Frau Michal warnte ihn: »Wenn du nicht heute Nacht noch fortgehst, wirst du morgen früh tot sein.« 12 PS Sie half ihm, durch ein Fenster hinunterzuklettern, und er entkam. 13 PS Dann nahm sie einen Götzen♦, legte ihn in Davids Bett, deckte ihn mit Decken zu und legte ein Geflecht aus Ziegenfell auf seinen Kopf. 14Als Saul seine Männer sandte, um David gefangen zu nehmen, sagte sie zu ihnen: »Er ist krank.«

15»Dann bringt ihn samt Bett zu mir«, befahl Saul seinen Männern, »damit ich ihn töten kann!« 16Doch als sie ankamen, fanden sie im Bett nur einen Götzen mit einem Geflecht aus Ziegenfell auf dem Kopf.

17»Warum hast du mich getäuscht und meinen Feind entkommen lassen?«, wollte Saul von Michal wissen.

»Ich musste es tun«, antwortete Michal. »Er hat gedroht mich zu töten, wenn ich ihn nicht gehen lasse.«

18 PS Auf diese Weise entkam David. Er ging nach Rama zu Samuel und erzählte ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann nahm Samuel David mit nach Najot und sie blieben dort. 19Als Saul erfuhr, dass David in Najot in Rama war, 20 PS schickte er Männer hin, die ihn gefangen nehmen sollten. Doch als sie ankamen und sahen, wie unter der Leitung Samuels die anderen Propheten weissagten, kam der Geist Gottes über Sauls Männer, und auch sie begannen prophetisch zu reden. 21Als Saul hörte, was geschehen war, schickte er weitere Männer, aber auch sie fingen an prophetisch zu reden. Und das Gleiche geschah noch ein drittes Mal. 22Schließlich machte sich Saul selbst auf den Weg nach Rama. Bei der großen Zisterne in Sechu fragte er: »Wo sind Samuel und David?«

»Sie sind in Najot in Rama«, antwortete man ihm. 23 PS Doch auf dem Weg nach Najot in Rama kam der Geist Gottes über Saul, und auch er begann prophetisch zu reden, bis er in Najot in Rama ankam. 24 PS Dort zog auch er seine Kleider aus und weissagte vor Samuel, bis er schließlich hinfiel und den ganzen Tag und die ganze Nacht auf dem Boden liegen blieb. Daher kommt das Sprichwort: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«

Jonatan hilft David

1Sam 20

1 PS David floh aus Najot in Rama und traf sich mit Jonatan. »Was habe ich getan?«, rief er. »Was habe ich verbrochen? Womit habe ich deinen Vater beleidigt, dass er versucht, mich zu töten?«

2»Das ist nicht wahr«, protestierte Jonatan. »Du wirst nicht sterben. Er erzählt mir immer alles, was er vorhat, Wichtiges und Unwichtiges. Ich weiß, dass er mir so etwas nicht verschweigen würde. Es ist einfach nicht wahr!«

3 PS Da schwor David vor Jonatan einen Eid und sagte: »Dein Vater weiß genau um unsere Freundschaft, deshalb hat er sich gesagt: ›Jonatan darf nichts davon erfahren, sonst macht ihn das traurig.‹ Aber ich schwöre dir, ich bin nur einen einzigen Schritt vom Tod entfernt! Ich schwöre es, so wahr der HERR lebt und so wahr du lebst!«

4»Sag mir, was ich für dich tun soll«, rief Jonatan.

5 PS David antwortete: »Morgen ist Neumondstag. Da sollte ich eigentlich am königlichen Festessen teilnehmen, doch morgen werde ich mich bis zum Abend des dritten Tages auf dem Feld verstecken. 6 PS Wenn dein Vater fragt, wo ich bin, dann sag zu ihm: ›David hat mich um Erlaubnis gebeten, heim nach Bethlehem zu gehen, um dort mit seiner Familie das jährliche Opfer darzubringen.‹ 7 PS Wenn er sagt: ›Es ist gut‹, dann weißt du, dass alles in Ordnung ist. Wenn er jedoch zornig wird, dann wirst du wissen, dass er mich umbringen will. 8 PS Ich bitte dich, tu mir diesen Gefallen. Denk doch an den Freundschaftsbund, den du mit mir vor dem HERRN geschlossen hast. Doch wenn ich an deinem Vater schuldig geworden bin, dann töte du mich. Aber bitte, verrate mich nicht an ihn!«

9»Niemals!«, rief Jonatan. »Du weißt, wenn ich merken würde, dass mein Vater dich umbringen will, würde ich es dir sofort sagen.«

10Dann fragte David: »Wie kann ich erfahren, ob dein Vater zornig geworden ist?«

11»Komm mit mir aufs Feld hinaus«, antwortete Jonatan. Und sie gingen zusammen hinaus. 12Dann sagte Jonatan zu David: »Ich verspreche beim HERRN, dem Gott Israels, dass ich morgen oder übermorgen um diese Zeit mit meinem Vater sprechen werde, um herauszufinden, was er über dich denkt. Wenn er wohlwollend über dich spricht, und ich es dich nicht wissen lasse, 13 PS dann soll der HERR mich dafür bestrafen. Wenn er jedoch zornig ist und dich tot sehen will, dann will ich dich warnen, damit du dich in Sicherheit bringen kannst. Der HERR sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist. 14Und begegne mir, solange ich lebe, mit der treuen Liebe des HERRN, damit ich nicht sterbe. 15 PS Und halte auch meiner Familie diese Treue, selbst wenn der HERR alle deine Feinde vernichtet.«

16So schloss Jonatan einen Bund mit David♦ und sagte: »Der HERR soll alle deine Feinde vernichten!«♦ 17Und Jonatan ließ auch David bei seiner Liebe zu ihm schwören, denn Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben.

18Danach sagte Jonatan: »Morgen ist Neumondstag. Man wird dich vermissen, wenn dein Platz am Tisch leer bleibt. 19Geh übermorgen an den Ort, an dem du dich schon einmal versteckt hast, und warte dort beim Steinhaufen♦. 20Ich werde drei Pfeile in diese Richtung schießen, als übte ich ein bestimmtes Ziel zu treffen. 21Dann werde ich einen Jungen schicken, der die Pfeile holen soll. Wenn du mich zu ihm sagen hörst: ›Sie sind auf dieser Seite‹, dann wirst du wissen, so wahr der HERR lebt, dass alles in Ordnung ist und es keinen Grund zur Beunruhigung gibt. 22Wenn ich jedoch zu dem Junge sage: ›Geh noch weiter – die Pfeile sind noch ein Stückchen weiter vorn‹, dann bedeutet das, dass du fliehen musst, denn der HERR schickt dich fort. 23 PS Und nun lass uns das halten, was wir uns gegenseitig versprochen haben. Der HERR ist unser Zeuge.«

24Also verbarg David sich auf dem Feld. Am Neumondstag setzte sich der König zum Festmahl an die Tafel. 25Er setzte sich auf seinen üblichen Platz an der Wand. Abner saß neben ihm und Jonatan ihm gegenüber♦. Doch Davids Platz blieb leer. 26 PS An diesem Tag sagte Saul nichts dazu, denn er dachte: »Irgendetwas ist geschehen und David kann den Reinheitsgesetzen nicht genügen. Das ist sicher der Grund dafür, dass er nicht hier ist.« 27Doch als Davids Platz auch am nächsten Tag leer blieb, fragte Saul seinen Sohn Jonatan: »Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute beim Essen erschienen?«

28 PS Jonatan antwortete: »David hat mich gebeten, ihn nach Bethlehem gehen zu lassen. 29Er sagte: ›Lass mich doch gehen, denn wir feiern das Opferfest unserer Familie in der Stadt, und mein Bruder verlangt, dass ich kommen soll. Wenn du mir Gutes tun willst, dann lass mich gehen, damit ich meine Brüder sehen kann.‹ Deshalb ist er nicht an der Tafel des Königs erschienen.«

30Saul packte der Zorn über Jonatan. »Du Sohn einer verdorbenen Mutter!«♦, verfluchte er ihn. »Glaubst du etwa, ich weiß nicht, dass du zu dem Sohn Isais hältst, dir und deiner Mutter, die dich geboren hat, zur Schande? 31Solange dieser Sohn Isais am Leben ist, wirst du nicht König sein können. Jetzt geh und lass ihn herschaffen, denn er muss sterben!«

32 PS »Aber was hat er getan?«, wollte Jonatan von seinem Vater wissen. »Warum soll er getötet werden?« 33 PS Da schleuderte Saul seinen Speer nach Jonatan, um ihn damit zu durchbohren. Nun erkannte Jonatan, dass sein Vater fest entschlossen war, David zu töten. 34Zornig stand Jonatan vom Tisch auf und aß den ganzen Tag nichts mehr, denn das schändliche Verhalten seines Vaters gegenüber David traf ihn sehr.

35Am nächsten Morgen ging Jonatan wie vereinbart aufs Feld hinaus und nahm einen Jungen mit. 36 PS »Lauf«, forderte er den Jungen auf, »damit du die Pfeile findest, die ich abschieße.« Der Junge lief los und Jonatan schoss einen Pfeil über ihn hinweg. 37Als der Junge die Stelle schon fast erreicht hatte, wo der Pfeil lag, den Jonatan abgeschossen hatte, rief Jonatan: »Der Pfeil liegt noch ein Stückchen weiter vor dir. 38Schnell, schnell, halt dich nicht auf!« Der Junge sammelte rasch den Pfeil ein und lief zu seinem Herrn zurück. 39Er verstand natürlich nicht, was Jonatan meinte; nur Jonatan und David wussten es. 40Dann gab Jonatan seinen Bogen und die Pfeile dem Jungen und befahl ihm, sie in die Stadt zurückzubringen.

41Sobald der Junge fort war, kam David aus seinem Versteck bei dem Steinhaufen♦ hervor. Er fiel vor Jonatan nieder und verneigte sich dreimal. Dann küssten sie sich zum Abschied und beide weinten, besonders David. 42 PS Schließlich sagte Jonatan zu David: »Geh in Frieden, denn wir haben einen Bund im Namen des HERRN geschlossen. Dafür wird der HERR zwischen uns und unseren Kindern für immer Zeuge sein.«

1Sam 21

1Dann machte sich David auf den Weg und Jonatan kehrte in die Stadt zurück.

David flieht vor Saul

2 PS David ging zum Priester Ahimelech in die Stadt Nob. Als Ahimelech ihn sah, war er erschrocken. »Warum bist du allein?«, fragte er. »Warum ist niemand bei dir?«

3»Der König hat mir einen Auftrag gegeben«, antwortete David. »Ich darf niemandem etwas darüber erzählen. Meine Männer haben Befehl, sich mir erst später anzuschließen. 4Was hast du zu essen hier? Gib mir fünf Brote oder was du sonst gerade da hast.«

5 PS »Wir haben kein gewöhnliches Brot da«, entgegnete der Priester, »sondern nur das heilige Brot. Ich darf es dir nur geben, wenn sich deine Männer in letzter Zeit von Frauen ferngehalten haben.«

6»Meine Männer konnten schon seit Tagen nicht mehr mit Frauen zusammen sein«, erwiderte David. »Als wir loszogen, waren sie rein, obwohl es nur ein gewöhnliches Vorhaben war. Wie viel mehr werden sie heute rein sein!«

7 PS Weil kein anderes Brot zur Verfügung stand, gab der Priester ihm das heilige Brot. Diese Schaubrote♦, die dem HERRN im Heiligtum geweiht wurden, waren gerade an diesem Tag durch frisches Brot ersetzt worden.

8 PS Nun hielt sich an diesem Tag auch der Edomiter Doëg, der Aufseher über alle Hirten Sauls, im Heiligtum des HERRN auf♦.

9David fragte Ahimelech: »Hast du vielleicht einen Speer oder ein Schwert? Der Auftrag des Königs war so dringend, dass ich nicht einmal Zeit hatte, eine Waffe mitzunehmen.«

10 PS »Ich habe nur das Schwert des Philisters Goliat, den du im Tal der Eichen getötet hast«, antwortete der Priester. »Es liegt in einen Mantel gewickelt hinter dem Priesterschurz. Nimm es, wenn du willst, denn etwas anderes gibt es hier nicht.«

»Ein besseres Schwert gibt es nicht«, sagte David. »Gib es mir!«

11 PS So floh David weiter vor Saul und ging zu König Achisch von Gat. 12 PS Doch dessen Diener sagten zu Achisch: »Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, zu dessen Ehre das Volk getanzt und gesungen hat: ›Saul hat Tausende getötet, aber David Zehntausende‹?«

13David hörte diese Worte und fürchtete sich vor der Reaktion König Achischs von Gat. 14 PS Deshalb gab er vor, wahnsinnig zu sein, kritzelte an die Türen und sabberte in seinen Bart. 15Schließlich sagte König Achisch zu seinen Männern: »Musstet ihr einen Verrückten zu mir bringen? 16Haben wir nicht schon genug davon hier? Meint ihr, ihr musstet auch diesen noch zu mir bringen, damit er hier bei mir tobt? Warum sollte so jemand mein Gast sein dürfen?«

David in der Höhle Adullam

1Sam 22

1 PS Da verließ David Gat und floh in die Höhle Adullam. Als seine Brüder und alle, die zum Haus seines Vaters gehörten, davon erfuhren, schlossen sie sich ihm schon bald an. 2Und noch weitere kamen: Männer, die in Not waren, sich verschuldet hatten oder verbittert waren. Schließlich war David der Anführer von etwa 400 Mann.

3Von dort aus ging David nach Mizpe in Moab und fragte den König: »Dürfen mein Vater und meine Mutter bei euch leben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat?« 4So brachte er sie zu dem König von Moab, und sie blieben dort, solange David sich in der Bergfestung aufhielt.

5 PS Eines Tages forderte der Prophet Gad David auf: »Verlass die Bergfestung und kehre ins Gebiet von Juda zurück.« Daraufhin zog David in den Wald von Heret. 6 PS Schon bald erfuhr Saul, dass David und seine Männer in Juda waren. Der König saß gerade unter einer Tamariske auf dem Hügel bei Gibea, den Speer in der Hand und umgeben von seinen Männern.

7 PS »Hört zu, ihr Männer vom Stamm Benjamin!«, rief Saul ihnen zu. »Hat der Sohn Isais euch Felder und Weinberge versprochen? Hat er versprochen, euch zu Hauptleuten und Heerführern zu machen? 8 PS Habt ihr euch deshalb gegen mich verschworen? Denn keiner von euch hat mir gesagt, dass sich sogar mein eigener Sohn mit dem Sohn Isais verbündet hat. Keinem von euch macht es etwas aus, dass mein eigener Sohn einen Feind aufhetzt, gegen mich vorzugehen!«

9 PS Da sagte der Edomiter Doëg, der sich unter den Männern Sauls befand: »Ich habe gesehen, wie der Sohn Isais nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kam. 10 PS Ahimelech befragte für ihn den HERRN. Dann gab er ihm zu essen und das Schwert des Philisters Goliat.«

Die Ermordung der Priester

11Sofort ließ König Saul Ahimelech und seine gesamte Sippe, die alle in Nob als Priester Dienst taten, holen. Als sie zum König kamen, 12rief Saul: »Hör mir zu, Sohn Ahitubs!«

»Ich höre, mein Herr«, erwiderte Ahimelech.

13»Warum hast du dich mit dem Sohn Isais gegen mich verschworen?«, wollte Saul wissen. »Warum hast du ihm zu essen und ein Schwert gegeben? Warum hast du Gott für ihn befragt? Dadurch hast du ihn ermutigt, sich jetzt gegen mich zu erheben und aufzulehnen.«

14 PS Ahimelech antwortete dem König: »Gibt es unter all deinen Dienern einen treueren als David, deinen Schwiegersohn? Ist er denn nicht der Anführer deiner Leibwache♦ und ein angesehenes Mitglied deines Hauses? 15 PS Es war doch nicht das erste Mal, dass ich Gott für ihn befragte. Du kannst mir und meiner Familie dafür keine Schuld geben, denn ich wusste nichts von einer Verschwörung gegen dich.«

16»Du sollst sterben, Ahimelech, zusammen mit allen, die zu dir gehören!«, rief der König. 17 PS Und er befahl seiner Leibwache♦: »Umstellt und tötet diese Priester des HERRN, denn es sind Verbündete Davids. Sie wussten, dass er vor mir auf der Flucht war, und haben es mir nicht gesagt.« Aber Sauls Männer weigerten sich, die Priester des HERRN zu töten.

18 PS Da sagte der König zu Doëg: »Umstell und schlag du diese Priester tot.« Und Doëg wandte sich gegen sie und tötete insgesamt 85 Priester, die alle noch ihren leinenen Priesterschurz trugen. 19Dann zog er nach Nob, in die Stadt der Priester, und tötete alles Lebende – Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Esel und Schafe.

20 PS Einzig Abjatar, einer der Söhne Ahimelechs und ein Enkel Ahitubs, entkam und floh zu David. 21Als er David berichtete, dass Saul die Priester des HERRN getötet hatte, 22 PS rief David aus: »Als ich den Edomiter Doëg an jenem Tag in Nob sah, wusste ich, dass er es Saul erzählen würde. Jetzt bin ich schuld am Tod deiner ganzen Familie. 23Bleib hier bei mir und hab keine Angst. Ich will dich schützen, denn derselbe, der mich töten will, will auch dich umbringen.«

David beschützt die Stadt Keïla

1Sam 23

1 PS Eines Tages wurde David berichtet: »Die Philister greifen Keïla an und plündern die Tennen«. 2 PS David fragte den HERRN: »Soll ich hingehen und gegen die Philister kämpfen?«

»Ja, geh. Besiege die Philister und rette Keïla«, befahl der HERR ihm.

3Aber Davids Männer sagten: »Wir fürchten uns schon hier in Juda genug. Und nun sollen wir nach Keïla gehen und gegen das Heer der Philister kämpfen?«

4 PS Da fragte David den HERRN ein zweites Mal und wieder antwortete er: »Geh hinab nach Keïla; ich werde dir helfen, die Philister zu besiegen.«

5Da zog David mit seinen Männern nach Keïla. Sie schlugen die Philister, erbeuteten ihren gesamten Viehbestand und retteten die Einwohner der Stadt. 6 PS Der Priester Abjatar, der Sohn Ahimelechs, schloss sich David in Keïla an und brachte die Orakeltasche mit.

7Saul hörte schon bald, dass David in Keïla war. Da rief er aus: »Gott hat ihn verstoßen und in meine Hand gegeben, denn er hat sich selbst in einer Stadt mit Mauern und Toren eingeschlossen.«

8Und Saul rüstete das ganze Volk zum Kampf, um nach Keïla zu ziehen und David und seine Männer dort zu umzingeln. 9 PS Aber David erfuhr von Sauls Plan und befahl dem Priester Abjatar, die ­Orakeltasche zu holen. 10David betete: »HERR, Gott Israels, ich habe gehört, dass Saul kommen und Keïla zerstören will, weil ich hier bin. 11Werden die Einwohner von Keïla mich an ihn ausliefern?♦ Und wird Saul tatsächlich kommen, wie ich es gehört habe? HERR, Gott Israels, sag es mir!«

Und der HERR sprach: »Er wird kommen.«

12Wieder fragte David: »Werden die Einwohner von Keïla mich und meine Männer tatsächlich an Saul ausliefern?«

Und der HERR antwortete: »Ja, sie werden euch ausliefern.«

David in der Wüste

13 PS Da verließen David und seine Männer, etwa 600 Mann, Keïla und streiften im Land umher. Saul erfuhr schon bald, dass David aus Keïla entkommen war, deshalb zog er nicht mit seinem Heer aus. 14 PS David hielt sich an unzugänglichen Stellen in der Wüste und im Bergland von Sif auf. Saul jagte ihn während der ganzen Zeit, aber Gott ließ nicht zu, dass er ihn fand.

15Und David erfuhr, als er gerade in Horescha in der Wüste Sif war, dass Saul auf dem Weg sei, um ihn aufzuspüren und zu töten. 16Da suchte Jonatan David auf und ermutigte ihn in seinem Glauben an Gott. 17 PS »Hab keine Angst«, sagte er zu ihm, »mein Vater Saul wird dich niemals finden. Du wirst König über Israel werden und ich werde der zweite Mann nach dir sein. Das hat auch mein Vater erkannt.« 18 PS Und die beiden erneuerten ihren Freundschaftsbund vor dem HERRN. Dann kehrte Jonatan nach Hause zurück und David blieb in Horescha.

19 PS Doch einige Männer aus Sif gingen zu Saul nach Gibea und sagten: »David hält sich bei uns versteckt. Er befin­det sich an unzugänglichen Stellen in den Bergen von Horescha auf dem Hügel Hachila, südlich von Jeschimon. 20Wenn du bereit bist zu kommen, König, dann komm; wir werden ihn dir ausliefern.«

21 PS »Der HERR segne euch«, antwortete Saul. »So gibt es doch noch jemanden, dem an mir liegt! 22Geht und überprüft noch einmal alles, damit ihr sicher seid, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat. Mir wurde gesagt, dass er sehr listig ist. 23Findet heraus, wo er sich überall versteckt halten könnte und kommt mit einem genaueren Bericht zurück. Dann werde ich mit euch gehen. Wenn er wirklich in diesem Gebiet ist, werde ich ihn finden, und wenn ich jedes Versteck in Juda aufspüren muss!«

24 PS Also kehrten die Männer vor Saul nach Sif zurück. David und seine Männer waren inzwischen in die Wüste Maon ins Tal südlich von Jeschimon gezogen. 25Als David hörte, dass Saul und seine Männer ihn suchten, zog er zu dem großen Felsen hinab und blieb dort in der Wüste Maon. Aber Saul erfuhr davon und verfolgte ihn bis in die Wüste Maon hinein. 26 PS Dann befand sich Saul auf der einen Seite des Berges, David und seine Männer auf der anderen. David setzte alles daran, Saul zu entkommen. Gerade als Saul und seine Männer sie umzingeln wollten, um sie gefangen zu nehmen, 27kam ein Bote zu Saul mit der Nachricht: »Die Philister sind erneut ins Land eingefallen. Komm schnell!« 28Saul brach die Verfolgung Davids ab, um gegen die Philister zu kämpfen. Seither heißt der Ort »Fluchtfelsen«♦.

David verschont Saul

1Sam 24

1 PS Danach zog David sich an unzugängliche Stellen in den Bergen von En-Gedi zurück. 2Nachdem Saul die Philister verfolgt hatte und zurückgekehrt war, wurde ihm gemeldet: »David ist jetzt in der Wüste En-Gedi.« 3 PS Saul wählte 3.000 der besten Krieger Israels aus und machte sich in der Nähe der Steinbockfelsen auf die Suche nach David und seinen Männern. 4 PS An der Stelle, an der die Straße an ein paar Schafhürden vorüberführt, ging Saul in eine Höhle, um seine Notdurft zu verrichten. Doch hinten in dieser Höhle hielten sich David und seine Männer versteckt.

5 PS Die flüsterten ihm zu: »Heute ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: ›Ich werde dir deinen Feind in deine Hand geben, sodass du mit ihm tun kannst, was du willst.‹« David schlich sich nach vorne und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Gewand ab.

6 PS Doch dann bekam David ein schlechtes Gewissen, weil er etwas von Sauls Gewand abgeschnitten hatte. 7 PS Und er sagte zu seinen Männern: »Der HERR bewahre mich davor, dass ich dem Gesalbten des Herrn etwas antue. Denn er ist ja der Gesalbte des HERRN.« 8 PS Und er wies seine Männer zurecht und ließ nicht zu, dass sie Saul etwas antaten.

Nachdem Saul die Höhle verlassen hatte und weitergegangen war, 9trat David heraus und rief ihm nach: »Mein Herr und König!« Und als Saul sich umdrehte, verneigte David sich tief und warf sich vor ihm nieder.

10 PS Dann rief er Saul zu: »Warum hörst du auf Leute, die sagen, David wolle dir schaden? 11Heute kannst du mit eigenen Augen sehen, dass es nicht wahr ist. Denn der HERR hatte dich hinten in der Höhle in meine Hand gegeben, und ein paar meiner Männer verlangten von mir, dass ich dich töte. Doch ich habe dich verschont. Ich habe gesagt: ›Niemals werde ich ihm, meinem Herrn, etwas antun, denn er ist der Gesalbte des HERRN.‹ 12 PS Sieh, mein Vater, was ich in der Hand halte. Es ist ein Zipfel deines Gewandes! Ich habe es abgeschnitten, aber ich habe dich nicht getötet. Das zeigt, dass ich dir nicht schaden will und dass ich nicht an dir schuldig geworden bin. Aber du jagst mich und willst mich töten. 13 PS Der HERR wird zwischen uns entscheiden. Er wird dich für das strafen, was du mir anzutun versuchst, aber ich werde dir niemals Schaden zufügen. 14 PS Wie es ein altes Sprichwort sagt: ›Böse Menschen begehen böse Taten.‹ Ich werde dir nichts antun. 15 PS Wem jagt der König von Israel überhaupt nach? Einem toten Hund, einem einzelnen Floh! 16 PS Der HERR soll darüber richten, wer von uns recht hat. Er soll mein Fürsprecher sein und mir zu meinem Recht verhelfen!«

17 PS Als David geendet hatte, rief Saul: »Bist du es wirklich, mein Sohn David?« Und er begann zu weinen. 18 PS Dann sagte er zu David: »Du bist gerechter als ich, denn du hast mir Böses mit Gutem vergolten. 19 PS Ja, du hast mir heute bewiesen, wie gut du mit mir umgehst. Der HERR hat mich dir ausgeliefert und du hättest mich töten können, aber du hast es nicht getan. 20 PS Wer würde schon seinen Feind entkommen lassen, wenn er ihn in seiner Gewalt hat? Was du heute für mich getan hast, dafür soll der HERR dich belohnen. 21 PS Ich weiß genau, dass du König werden wirst, und deine Herrschaft über Israel wird Bestand haben. 22 PS Schwöre mir beim HERRN, dass du meine Nachkommen nicht töten und mein Geschlecht nicht auslöschen wirst!«

23 PS David schwor es und Saul kehrte nach Hause zurück. David und seine Männer dagegen zogen wieder in die Berge hinauf.

Samuels Tod

1Sam 25

1 PS Samuel starb und ganz Israel versammelte sich und hielt für ihn die Totenklage. Dann begruben sie ihn bei seinem Haus in Rama.

Nabal fordert Davids Zorn heraus

Danach zog David hinab in die Wüste Maon♦. 2 PS Ein wohlhabender Mann aus Maon hatte Grundbesitz in Karmel. Er besaß 3.000 Schafe und 1.000 Ziegen, und er war gerade dort, weil es die Zeit der Schafschur war. 3 PS Der Name des Mannes war Nabal. Seine Frau Abigajil war eine kluge und schöne Frau. Doch Nabal, ein Nachkomme Kalebs, war grob und unehrlich.

4Als David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe schor, 5schickte er zehn seiner jungen Männer nach Karmel. Sie sollten Nabal von ihm Grüße ausrichten und ihm sagen: 6 PS »Friede und Glück dir, deiner Familie und allem, was dir gehört! 7 PS Ich habe gehört, dass du deine Schafe scheren lässt. Als deine Hirten bei uns waren, haben wir ihnen nichts getan und ihnen während der ganzen Zeit, in der sie in Karmel waren, nie etwas gestohlen. 8 PS Frage deine Knechte, sie werden es dir bestätigen. Bitte empfange meine Männer freundlich, denn wir sind an einem Festtag gekommen. Gib ihnen und deinem Sohn David bitte, was immer du gerade zur Hand hast.« 9Davids junge Männer überbrachten Nabal die Botschaft im Namen Davids und warteten auf seine Antwort.

10 PS »Wer ist dieser David?«, spottete Nabal. »Für wen hält dieser Sohn Isais sich? Heutzutage laufen viele Knechte ihren Herren fort. 11Soll ich vielleicht mein Brot und Wasser und das Fleisch, das ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, die von wer weiß woher kommen?« 12Die Boten kehrten zu David zurück und berichteten ihm alles.

13 PS »Holt eure Schwerter!«, sagte David und er und seine Männer schnallten sich ihre Schwerter um. Mit 400 Mann machte er sich auf den Weg; 200 blieben zurück, um das Lager zu bewachen.

14In der Zwischenzeit ging einer von Nabals Knechten zu Abigajil und berichtete ihr: »David hat Boten aus der Wüste geschickt, die unseren Herrn grüßen sollten, aber er hat sie beschimpft. 15 PS Dabei waren die Männer sehr gut zu uns und haben uns nie etwas getan. Während der ganzen Zeit, in der wir auf den Feldern umherzogen, wurde uns nie etwas gestohlen. 16 PS Tag und Nacht waren sie für uns und die Schafe wie eine schützende Mauer, solange wir die Herden in ihrer Nähe weideten. 17Überleg doch, was du tun kannst, denn unser Herr und sein ganzes Haus stürzen sonst ins Unglück. Er ist so übellaunig, dass niemand mit ihm reden kann.«

18 PS Abigajil verlor keine Zeit. Schnell nahm sie 200 Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, etwa fünf Sea♦ geröstetes Korn, 100 Rosinenkuchen und 200 Feigenkuchen. Sie lud alles auf einige Esel 19 PS und sagte zu ihren Knechten: »Geht schon voraus. Ich komme euch gleich nach.« Aber ihrem Mann Nabal sagte sie nicht, was sie vorhatte.

20Als sie im Schutz des Berges auf ihrem Esel abwärtsritt, sah sie David und seine Männer auf sich zukommen. 21 PS David sagte gerade: »Für nichts und wieder nichts habe ich die Herden dieses Kerls in der Wüste beschützt, und nichts, was ihm gehörte, ging verloren. Aber er hat mir Gutes mit Bösem vergolten. 22 PS Gott soll mich strafen, wenn ich bis morgen früh von allen seinen Leuten auch nur einen, der gegen die Wand pinkelt, am Leben lasse!«

Abigajil bittet für Nabal

23Als Abigajil David sah, stieg sie rasch von ihrem Esel und verbeugte sich tief vor ihm. 24Sie warf sich ihm zu Füßen und sagte: »Mich trifft alle Schuld in dieser Sache, mein Herr. Bitte lass mich mit dir reden und hör dir an, was ich zu sagen habe. 25Beachte doch Nabal, diesen bösartigen Menschen, nicht. Er ist ein Narr, wie schon sein Name sagt♦. Ich aber habe deine Boten, die du geschickt hast, nie zu Gesicht bekommen.

26 PS Nun, mein Herr, so wahr der HERR lebt und du selbst auch, der HERR hat dich vom Mord abgehalten und dich daran gehindert, dich selbst zu rächen. So sollen alle deine Feinde und alle, die dir schaden wollen, bestraft werden wie Nabal. 27 PS Hier ist ein Geschenk, das ich dir, mein Herr, mitgebracht habe, verteile es unter deinen Leuten. 28 PS Bitte vergib mir, wenn ich dich gekränkt habe. Der HERR wird dich sicher mit einer Herrschaft ­belohnen, die Bestand hat, denn du kämpfst die Kriege des HERRN. Man soll dir dein Leben lang nicht vorwerfen können, dass du etwas Unrechtes getan hast.

29 PS Selbst wenn du verfolgt wirst und dich jemand umbringen will, wird der HERR, dein Gott, sich um dich sorgen und dein Leben beschützen! Das Leben deiner Feinde jedoch wird fortgeschleudert werden wie Steine, die von ei­ner Schleuder abgeschossen werden! 30 PS Wenn der HERR alle seine Zusagen erfüllt und dich zum Herrscher über Israel gemacht hat, 31dann wird dein Gewissen unbelastet sein, weil du nicht sinnlos Blut vergossen und dich eigenmächtig gerächt hast. Und wenn der HERR dies alles für dich getan hat, dann denke an mich!«

32 PS David antwortete Abigajil: »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute zu mir gesandt hat! 33 PS Gepriesen sei deine Klugheit! Gesegnet sollst du sein, weil du mich daran gehindert hast, Blut zu vergießen und mich selbst zu rächen. 34Denn ich schwöre beim HERRN, dem Gott Israels, der mich davon abgehalten hat, dir etwas anzutun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengeeilt wärst, würde morgen früh unter den Leuten Nabals keiner mehr von allen, die an die Wand pinkeln, am Leben sein.« 35 PS Und er nahm ihre Geschenke an und sagte zu ihr: »Kehre in Frieden nach Hause zurück. Ich habe gehört, was du gesagt hast, und werde deine Bitte erfüllen.«

36Als Abigajil zu Nabal zurückkam, feierte er gerade in seinem Haus ein großes Festmahl, das dem eines Königs entsprach. Er war bester Laune, aber völlig betrunken, deshalb erzählte sie ihm bis zum nächsten Morgen nichts von ihrer Begegnung mit David. 37Am anderen Morgen, als er wieder nüchtern war, erzählte sie ihm, was geschehen war. Daraufhin erlitt er einen Schlag♦ und wurde völlig gelähmt. 38Etwa zehn Tage später ließ der HERR ihn sterben.

David heiratet Abigajil

39Als David hörte, dass Nabal tot war, sagte er: »Gepriesen sei der HERR, der mir gegenüber Nabal zu meinem Recht verholfen hat und mich davon abhielt, etwas Böses zu tun. Der HERR hat Nabal für seine Bosheit bestraft.« Dann schickte David Boten zu Abigajil und ließ sie bitten, seine Frau zu werden.

40Als die Boten nach Karmel kamen, sagten sie zu Abigajil: »David hat uns geschickt. Er will dich zur Frau nehmen.«

41Sie stand auf, verneigte sich tief und antwortete: »Ja, ich bin seine Dienerin und bereit, den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.« 42 PS Rasch machte sie sich bereit zum Aufbruch, bestieg ihren Esel und folgte, begleitet von fünf ihrer Dienerinnen, den Boten Davids. Und so wurde sie seine Frau. 43 PS David heiratete außerdem noch Ahinoam aus Jesreel; beide waren somit seine Frauen. 44 PS Saul hatte seine Tochter Michal, Davids Frau, inzwischen mit einem Mann aus Gallim namens Palti, dem Sohn Lajischs, verheiratet.

David verschont Saul ein zweites Mal

1Sam 26

1 PS Boten kamen aus Sif zu Saul nach Gibea und berichteten ihm: »David versteckt sich auf dem Hügel Hachila, von dem aus man über Jeschimon blickt.« 2 PS Da machte sich Saul mit 3.000 der besten Männer Israels auf den Weg in die Wüste Sif, um David dort aufzuspüren. 3 PS Er schlug entlang der Straße beim Hügel Hachila, bei Jeschimon, wo David sich in der Wüste versteckte, sein Lager auf. Aber David erfuhr, dass Saul ihn in der Wüste suchte, 4und schickte Kundschafter aus, die ihm bestätigten, dass Saul tatsächlich gekommen war.

5 PS Da schlich David sich an das Lager Sauls heran. Er sah, wo Saul und sein Heerführer Abner, der Sohn Ners, schliefen: Die Krieger hatten sich in einem großen Kreis niedergelassen und in ihrer Mitte lag Saul. 6 PS »Kommt einer von euch mit, wenn ich ins Lager zu Saul schleiche?«, fragte David den Hetiter Ahimelech und Abischai, den Sohn der Zeruja und Bruder Joabs.

»Ich gehe mit dir«, antwortete Abischai. 7Also gingen David und Abischai nachts ins Lager hinein und fanden Saul schlafend in der Mitte des Lagers liegend, den Speer neben seinem Kopf in den Boden gesteckt. Abner und die Krieger lagen um ihn herum. 8»Heute hat Gott dir deinen Feind ausgeliefert!«, flüsterte Abischai David zu. »Lass mich ihn mit diesem Speer durchbohren. Ich spieße ihn an den Boden. Ein einziger Stoß genügt; ich werde nicht ein zweites Mal zustechen müssen!«

9 PS »Nein!«, sagte David zu Abischai. »Töte ihn nicht. Denn wer kann ungestraft bleiben, wenn er den Gesalbten des HERRN angegriffen hat? 10 PS So wahr der HERR lebt, eines Tages wird er Sauls Leben beenden: Entweder stirbt er eines natürlichen Todes oder er wird in der Schlacht fallen. 11Aber der HERR bewahre mich davor, seinem Gesalbten etwas anzutun! Doch nimm jetzt den Speer dort neben seinem Kopf und den Wasserkrug und dann weg von hier!«

12 PS David nahm den Speer und den Wasserkrug neben Sauls Kopf an sich. Dann entkamen er und Abischai, ohne von jemandem gesehen zu werden, und ohne auch nur jemanden aufzuwecken, denn der HERR hatte Sauls Männer in tiefen Schlaf fallen lassen. 13David kletterte den Berg jenseits des Lagers hinauf, bis er sich in sicherer Entfernung befand. 14Von dort rief er zu Abner, dem Sohn Ners, und den Kriegern hinunter: »Wach auf, Abner!«

»Wer bist du, dass du es wagst, so zum König herüberzuschreien?«, fragte Abner.

15»Du bist doch ein Mann, nicht wahr, Abner?«, höhnte David. »Wo in ganz Israel gibt es einen, der so ist wie du? Warum hast du deinen Herrn, den König, nicht bewacht, als jemand aus dem Volk kam, um ihn zu töten? 16Das war wirklich nicht gut! So wahr der HERR lebt, ihr alle habt den Tod verdient, weil ihr euren Herrn, den Gesalbten des HERRN, nicht beschützt habt! Sieh dich um! Wo ist der Speer des Königs und wo der Wasserkrug, der sich neben seinem Kopf befand?«

17 PS Saul erkannte Davids Stimme und rief: »Bist du es, mein Sohn David?«

David antwortete: »Ja, mein Herr und König. 18Warum verfolgst du mich? Was habe ich getan? Worin besteht mein Verbrechen? 19 PS Doch nun hör mich an, mein Herr und König. Wenn der HERR dich gegen mich aufgehetzt hat, dann lass ihn mein Opfer annehmen. Waren es aber Menschen, dann sollen sie vom HERRN verflucht sein. Sie haben mich aus meiner Heimat vertrieben, sodass ich nicht mehr unter dem Volk des HERRN leben kann und wollen, dass ich anderen Göttern diene. 20 PS Muss ich auf fremdem Boden sterben, fern der Gegenwart des HERRN? Warum ist der König von Israel ausgezogen, einen einzelnen Floh zu suchen? Warum jagt er mich wie ein Rebhuhn in den Bergen?«

21 PS Da bekannte Saul: »Ich habe gesündigt. Komm zurück nach Hause, mein Sohn. Ich will dir nie mehr etwas Böses antun, denn du hast heute mein Leben hoch geachtet. Ich war ein Narr und habe großes Unrecht begangen.«

22»Hier ist der Speer des Königs«, antwortete David. »Einer von den jungen Männern soll kommen und ihn holen. 23 PS Der HERR belohnt die, die Gutes tun und treu sind. Der HERR hat dich heute in meine Hand gegeben, aber ich habe dem Gesalbten des HERRN nichts angetan. 24 PS So wertvoll dein Leben für mich gewesen ist, so wertvoll soll mein Leben in den Augen des HERRN sein. Er helfe mir aus allen Schwierigkeiten heraus.«

25Und Saul sagte zu David: »Gesegnet seist du, mein Sohn David. In allem, was du tust, wirst du erfolgreich sein.« Dann ging David fort und Saul kehrte nach Hause zurück.

David unter den Philistern

1Sam 27

1Aber David dachte: »Eines Tages wird Saul mich doch noch umbringen. Am besten, ich fliehe zu den Philistern. Dann wird Saul aufhören, mich in ganz Israel zu jagen, und ich werde endlich sicher sein.«

2 PS Und er zog mit seinen 600 Männern zu König Achisch von Gat, dem Sohn Maochs. 3 PS Er blieb zusammen mit seinen Leuten bei ihm in Gat und auch ihre Familien nahmen sie jeweils mit. David hatte seine beiden Frauen dabei – Ahinoam aus Jesreel und Abigajil aus Karmel, die Witwe Nabals. 4Saul erfuhr schon bald, dass David nach Gat geflohen war und hörte auf, ihn weiter zu verfolgen.

5Eines Tages sagte David zu Achisch: »Wenn du einverstanden bist, würden wir lieber in einer der Städte auf dem Land statt hier in der Königsstadt leben.« 6 PS Da gab Achisch ihm die Stadt Ziklag, die noch heute den Königen von Juda gehört. 7 PS David lebte ein Jahr und vier Monate bei den Philistern.

8 PS David und seine Männer unternahmen Überfälle auf die Geschuriter, die Girsiter und die Amalekiter. Alle diese Völker bewohnten das Gebiet bis Schur und bis nach Ägypten hin. 9 PS In den Dörfern, die er angriff, ließ er nicht einen einzigen Menschen am Leben. Die Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider nahm er mit und kam zurück zu König Achisch.

10 PS »Wen hast du heute überfallen?«, fragte Achisch ihn dann.

Und David antwortete: »Den Süden Judas, die Jerachmeeliter und die Keniter.«

11David ließ niemanden am Leben. So konnte er verhindern, dass jemand nach Gat gehen und berichten konnte, wo er wirklich gewesen war. So machte es David die ganze Zeit, während er bei den Philistern lebte. 12Achisch glaubte David und dachte: »Inzwischen muss das Volk Israel ihn hassen. Jetzt muss er hier bleiben und mir für immer dienen.«

Saul befragt eine Totenbeschwörerin

1Sam 28

1 PS Etwa um diese Zeit rüsteten die Philister zu einem neuen Krieg gegen Israel. König Achisch sagte zu David: »Ich erwarte, dass du und deine Männer mit mir in die Schlacht ziehen.«

2»Gut«, stimmte David zu, »jetzt wirst du selbst sehen, wozu ich fähig bin.«

Dann sagte Achisch zu David: »Ich mache dich auf Lebenszeit zu meinem Leibwächter.«

3 PS Samuel war inzwischen gestorben, und ganz Israel hatte um ihn getrauert. Er war in seiner Heimatstadt Rama begraben worden. Saul hatte alle Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Land Israel verbannt.

4 PS Die Philister schlugen ihr Lager bei Schunem auf, Saul und das ganze Heer Israels lagerten auf dem Gebirge Gilboa. 5Als Saul das Heer der Philister sah, erschrak er sehr. 6 PS Er fragte den HERRN, was er tun solle. Aber der HERR antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch das Los♦ noch durch die Propheten. 7 PS Da sagte Saul zu seinen Dienern: »Sucht eine Frau, die die Geister der Toten herbeirufen kann. Ich will sie fragen, was ich tun soll.«

Seine Diener antworteten: »In En-Dor lebt eine Totenbeschwörerin.«

8 PS Da verkleidete Saul sich, zog andere Kleider an und machte sich in Begleitung zweier seiner Männer auf den Weg. Als sie nachts bei der Frau ankamen, sagte er zu ihr:

»Ich möchte, dass du mir durch den Geist eines Toten die Zukunft voraussagst. Hol mir den aus dem Totenreich herauf, den ich dir nennen werde.«

9 PS »Willst du, dass ich getötet werde?«, fragte die Frau. »Du weißt doch, dass Saul alle Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Land vertrieben hat. Warum stellst du mir eine Falle?«

10Aber Saul schwor einen Eid im Namen des HERRN und versprach: »So wahr der HERR lebt, dir wird nichts geschehen, wenn du das tust.«

11Schließlich meinte die Frau: »Gut, wessen Geist soll ich für dich rufen?«

»Rufe Samuel«, antwortete Saul.

12Als die Frau Samuel sah, schrie sie: »Warum hast du mich getäuscht? Du bist ja Saul!«

13»Hab keine Angst!«, sagte der König zu ihr. »Was siehst du?«

»Ich sehe einen Geist♦ aus der Erde heraufsteigen«, sagte sie.

14 PS »Wie sieht er aus?«, fragte Saul.

»Es ist ein alter Mann. Er ist in einen Mantel gehüllt«, antwortete sie. Saul erkannte, dass es Samuel war, und warf sich vor ihm zu Boden.

15 PS »Warum hast du mich gestört und mich zurückrufen lassen?«, fragte Sa­muel.

»Weil ich in großer Not bin«, antwortete Saul. »Die Philister führen Krieg gegen mich, und Gott hat mich verlassen und antwortet mir weder durch die Propheten noch durch Träume. Deshalb habe ich dich rufen lassen, damit du mir sagst, was ich tun soll.«

16Aber Samuel antwortete: »Warum fragst du mich, wenn der HERR dich verlassen hat und dein Feind geworden ist? 17 PS Der HERR hat getan, was er durch mich vorausgesagt hat. Er hat dir das Königtum genommen und es einem anderen, nämlich David, gegeben. 18Du hast der Stimme des HERRN nicht gehorcht, als er dich anwies, seinen Zorn an den Amalekitern zu vollstrecken, deshalb handelt der HERR jetzt so. 19 PS Der HERR wird dich und Israel den Philistern ausliefern, und morgen schon werden du und deine Söhne hier bei mir sein. Der HERR wird zulassen, dass das ganze Heer Israels von den Philistern besiegt wird.«

20Saul fiel der Länge nach zu Boden, gelähmt vor Entsetzen über Samuels Worte. Er war sowieso geschwächt, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen. 21 PS Als die Frau sah, wie erschüttert er war, sagte sie: »Herr, ich habe deinem Befehl gehorcht und dabei mein Leben aufs Spiel gesetzt. 22Jetzt tu, was ich sage, und nimm etwas zu essen von mir an, damit du kräftig genug für den Rückweg bist.«

23 PS Aber Saul weigerte sich: »Ich will nichts essen.« Doch die Männer, die ihn begleiteten, und die Frau bedrängten ihn so lange, bis er schließlich nachgab. Er stand auf und setzte sich auf das Bett. 24 PS Die Frau hatte ein gemästetes Kalb im Stall♦, das sie in aller Eile schlachtete. Dann knetete sie Teig und backte ungesäuertes Brot. 25Das alles brachte sie Saul und seinen Männern. Sie aßen und machten sich noch in derselben Nacht auf den Rückweg.

Die Philister schicken David zurück

1Sam 29

1 PS Das gesamte Heer der Philister sammelte sich bei Afek, und die Israeliten schlugen ihr Lager bei der Quelle in Jesreel auf. 2 PS Als die Herrscher der Philister mit ihren Truppen in Verbänden zu je 100 und 1.000 Mann aufmarschierten, bildeten David und seine Männer mit Achisch den Schluss. 3 PS Doch die Heerführer der Philister wollten wissen: »Was haben diese Hebräer hier verloren?«

Achisch antwortete: »Das ist David, der früher König Saul von Israel diente. Er ist schon lange bei mir, und ich habe nichts Verdächtiges an ihm gefunden, seit er zu mir übergelaufen ist.«

4 PS Doch die Heerführer waren empört. »Schick ihn zurück. Er soll wieder an den Ort zurückkehren, den du ihm zugewiesen hast!«, verlangten sie. »Er kann nicht mit uns in die Schlacht ziehen. Was, wenn er sich gegen uns wendet? Gibt es eine bessere Möglichkeit für ihn, sich mit seinem Herrn zu versöhnen als mit den Köpfen unserer Männer? 5 PS Ist das nicht derselbe David, von dem die Frauen Israels bei ihren Tänzen gesungen haben: ›Saul hat Tausende getötet, aber David Zehntausende?‹«

6 PS Da ließ Achisch David rufen. »So wahr der HERR lebt«, sagte er zu ihm, »ich halte dich für ehrlich. Mir wäre es recht, du würdest mit uns in die Schlacht ziehen, denn bis jetzt habe ich nichts an dir auszusetzen gehabt. Aber die anderen Herrscher der Philister trauen dir nicht. 7Verärgere sie nicht, sondern kehr wieder um und zieh in Frieden heim.«

8David entgegnete Achisch: »Habe ich je etwas Anstößiges getan, seit ich in deinen Diensten stehe? Warum kann ich nicht gegen die Feinde meines Herrn, des Königs, kämpfen?«

9 PS Aber Achisch beharrte: »In meinen Augen bist du so gut wie ein Engel Gottes. Aber die Heerführer der Philister wollen nicht, dass du mit in die Schlacht ziehst. 10Steh morgen früh auf und verlasse das Lager mit deinen Männern, die einst Saul, deinem Herrn, dienten und zieht fort, sobald es hell wird.« 11Am nächsten Morgen machte sich David mit seinen Männern auf den Weg und kehrte ins Land der Philister zurück. Die Philister aber zogen weiter in Richtung Jesreel.

David besiegt die Amalekiter

1Sam 30

1 PS Drei Tage später, als David und seine Männer wieder in der Stadt Ziklag eintrafen, mussten sie feststellen, dass die Amalekiter in das Südland eingefallen waren und Ziklag niedergebrannt hatten. 2Sie hatten die Frauen, die Kinder und alle anderen gefangen genommen und verschleppt, aber niemanden getötet. 3Als David und seine Männer kamen, sahen sie die niedergebrannte Stadt und dass ihre Frauen, Söhne und Töchter verschleppt worden waren. 4Da weinten sie, bis sie die Kräfte verließen. 5 PS Auch die beiden Frauen Davids, Ahinoam aus Jesreel und Abigajil, die Witwe Nabals, aus Karmel, waren gefangen genommen worden. 6 PS David befand sich in einer sehr schwierigen Lage, denn seine Männer waren über den Verlust ihrer Frauen und Kinder so verbittert, dass sie schon davon redeten, ihn zu steinigen. Doch David fand neue Kraft im Vertrauen auf den HERRN, seinen Gott.

7 PS Er sagte zum Priester Abjatar, dem Sohn Ahimelechs: »Hol mir die Orakeltasche!« Abjatar brachte sie ihm. 8 PS Dann fragte David den HERRN: »Soll ich diese Räuberbande verfolgen? Werde ich sie einholen?«

Und der HERR antwortete ihm: »Ja, setze ihnen nach. Du wirst sie einholen und die Gefangenen befreien!« 9 PS Da machten David und seine 600 Mann sich auf den Weg, und schon bald kamen sie zum Bach Besor, wo einige zurückblieben und Halt machten. 10200 von den Männern waren zu erschöpft, um den Bach zu überqueren, deshalb setzte David die Verfolgung mit den restlichen 400 Mann fort. 11Einige seiner Männer fanden auf einem Feld einen Ägypter und brachten ihn zu David. Sie gaben ihm etwas Brot zu essen und Wasser zu trinken, 12 PS außerdem ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen, weil er seit drei Tagen und Nächten nichts getrunken und gegessen hatte. Er erholte sich rasch.

13»Zu wem gehörst du und woher kommst du?«, fragte David ihn.

»Ich bin ein Ägypter, der Sklave eines Amalekiters«, antwortete dieser. »Mein Herr hat mich vor drei Tagen hier zurückgelassen, weil ich krank geworden war. 14 PS Wir waren in das Südland der Kreter, in das Gebiet von Juda und in das Gebiet von Kaleb eingefallen und hatten gerade Ziklag niedergebrannt.«

15 PS »Willst du mich zu dieser Räuberbande führen?«, fragte David.

Der junge Mann antwortete: »Wenn du mir bei Gott schwörst, dass du mich nicht töten und mich nicht meinem Herrn zurückgeben wirst, bringe ich dich zu diesen Räubern.«

16Und so führte der Ägypter sie hin. Die Amalekiter hatten sich über die ganze Gegend zerstreut und aßen und tranken und feierten vor Freude über die reiche Beute, die sie bei den Philistern und im Gebiet von Juda gemacht hatten. 17 PS Früh am nächsten Morgen, als es gerade hell wurde, überfiel David die Amalekiter und schlug sie in dem Kampf, der bis zum Abend andauerte. Keiner von ihnen entkam, bis auf 400 junge Männer, die auf Kamelen flohen. 18David bekam alles zurück, was die Amalekiter ihm genommen hatten, auch seine beiden Frauen. 19Nicht das Geringste fehlte, keiner von den Söhnen oder Töchtern, auch nichts von der Beute, die sie mitgenommen hatten. David brachte alles zurück. 20Er nahm alle Schafe und Rinder mit und seine Männer trieben sie vor den anderen Viehherden her. »Das alles gehört David; es ist seine Beute«, sagten sie.

21 PS Als sie zum Bach Besor kamen und dort wieder auf die 200 Männer trafen, die zu erschöpft gewesen waren, um weiter mit ihnen zu ziehen, kamen diese ­ihnen entgegen. David begrüßte sie freundlich. 22Doch ein paar böse und nichtsnutzige Männer, die mit ihm gezogen waren, sagten: »Sie sind nicht mit uns gegangen, deshalb bekommen sie auch nichts von der Beute. Gib ihnen ihre Frauen und Kinder und lass sie gehen.«

23Aber David antwortete: »Nein, meine Brüder! Geht nicht so mit dem um, was der HERR uns geschenkt hat. Er hat uns bewahrt und geholfen, den Feind zu besiegen. 24 PS Glaubt ihr, irgendjemand wird euch zustimmen, wenn ihr so etwas sagt? Jeder bekommt den gleichen Anteil – diejenigen, die in die Schlacht zogen, bekommen genauso viel wie diejenigen, die das Lager mit dem Gepäck bewachten. Alles soll miteinander geteilt werden.« 25Dies galt auch weiterhin, denn David machte es zu einem gültigen Gesetz in Israel, das noch heute in Kraft ist.

26 PS Als David nach Ziklag zurückkam, schickte er einen Teil der Beute an die Ältesten von Juda, mit denen er befreundet war. »Hier ist ein Geschenk für euch aus der Beute von den Feinden des HERRN«, ließ er ihnen ausrichten. 27 PS Die Geschenke gingen an die Ältesten von Betul, Rama im Südland, Jattir, 28 PS Aroër, Sifmot, Eschtemoa, 29 PS Rachal♦, den Städten der Jerachmeeliter und den Städten der Keniter, 30an die Ältesten von Horma, Bor-Aschan, Atach, 31Hebron und an alle anderen Orte, in denen David mit seinen Männern gewesen war.

Sauls Tod

1Sam 31

1 PS PS Die Philister griffen Israel an und schlugen die Israeliten in die Flucht. Unzählige fielen auf den Hängen des Gebirges Gilboa. 2Die Philister umzingelten Saul und seine Söhne und töteten Jonatan, Abinadab und Malkischua, die Söhne Sauls. 3 PS Um Saul tobte der Kampf besonders heftig und die Bogenschützen der Philister drangen zu ihm durch und verwundeten ihn schwer. 4 PS Da sagte Saul zu seinem Waffenträger: »Nimm dein Schwert und töte mich, bevor diese Unbeschnittenen mich durchbohren und demütigen.« Aber sein Waffenträger hatte Angst und wollte es nicht tun. Da nahm Saul sein Schwert und stürzte sich hinein. 5Als der Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb neben dem König. 6So starben Saul, drei seiner Söhne, sein Waffenträger und seine Männer gemeinsam an diesem Tag.

7Als die Israeliten, die in der Jesreelebene und im Jordangebiet wohnten, sahen, dass ihr Heer geflohen und Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie ihre Städte und flohen. Da kamen die Philister und besetzten die Städte.

8Am nächsten Tag kehrten die Philister zurück, um die Toten auszurauben. Dabei fanden sie die Leichen Sauls und seiner drei Söhne im Gebirge Gilboa. 9 PS Sie schlugen Saul den Kopf ab und zogen ihm seine Rüstung aus. Dann schickten sie Boten in alle Teile ihres Landes und ließen die Siegesnachricht in den Tempeln ihrer Götzen und beim ganzen Volk verkünden. 10 PS Sie legten seine Rüstung im Tempel der Astarte nieder und hängten seinen Leichnam an der Mauer der Stadt Bet-Schean auf.

11 PS Doch als die Einwohner von Jabesch in Gilead hörten, was die Philister Saul angetan hatten, 12marschierten ihre Krieger die ganze Nacht durch nach Bet-Schean. Dort holten sie die Leichen Sauls und seiner Söhne von der Mauer herunter. Sie brachten sie nach Jabesch und verbrannten sie dort. 13Dann nahmen sie ihre Gebeine, begruben sie unter der Tamariske in Jabesch und fasteten sieben Tage lang.

Neues Leben. Die Bibel

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