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Andreas Schmalzl

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Schmalzl knallte die Tür zu seinem Büro hinter sich zu und drehte den Schlüssel mehrfach um. Keinen, aber auch gar keinen Menschen wollte er in den nächsten Stunden zu Gesicht bekommen. Es war die Höhe, er konnte nicht fassen, was sein Vorgesetzter ihm nach all diesen Jahren als Kulturredakteur zumutete.

Schmalzls vier Wände mit all den Büchern über die Kultur des Landes schienen ihn zornig und enttäuscht anzustarren. Er kniff die Augen zusammen und legte den Kopf in seine kalten Hände. Dann vergoss er drei bittere Tränen, bevor er wütend einen Artikel zu den letzten angeblichen Erkenntnissen im Mordfall von Kloster Neustift in die Tasten schlug. Man hatte ihm doch tatsächlich die Aufgabe gegeben, diesen grausamen Mord und die Verwüstung seiner geliebten Denkmäler zu verfolgen. Welch eine Ironie, welch ein Gräuel, erinnerte er sich an die Worte seiner Freundin Anne Marschall – wenn er sie denn so bezeichnen durfte.

Ekelfund in der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Wolkenstein

Eine Gemeinde steht unter Schock: Am gestrigen Sonntag wurde auf dem Altar der Kirche Maria Hilf, die sich im Grödner Ort Wolkenstein befindet, eine abgetrennte Zunge gefunden. Entdeckt hat sie der fünfzehnjährige Ministrant Manuel, seine Worte: „So etwas Grausiges habe ich noch nie gesehen! Ich bin direkt zum Pfarrer gerannt und habe ihm die Zunge gezeigt.“

Die Spurensicherung der Staatspolizei hat innerhalb weniger Stunden bestätigt, dass es sich um eine menschliche Zunge handelt und nicht, wie zunächst angenommen, um eine Zunge tierischer Herkunft. Es war also kein schlechter Dummejungenstreich. Hat dieser Fund etwas mit dem Mordopfer zu tun, das vor wenigen Wochen im Wunderbrunnen des Klosters Neustift gefunden wurde?

Die Polizei hat den Pfarrer und den Ministranten sowie die Bewohner der näheren Umgebung befragt, die aber keine Hinweise zum Fundstück geben konnten.

Wir bleiben dran – Ihr Andreas Schmalzl von der Eisacktaler Presse.

Die Taten der Opfer

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