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Vier Tage nach ihrem dreizehnten Geburtstag erfüllt sich Johanna ziemlich abrupt ein schon eine ganze Weile hin und her bewegtes, dann ausgebrütetes, geheimes Verlangen. Noch vor Ende der Mittagsruhe schließt sie sich im Badezimmer ein, greift sich die Schere und – einmal links, einmal rechts – schnipp!, schnapp! – ab sind die Zöpfe!

Und als ob das Unverständnis und Gezeter der Eltern und die denkbar blöden und auch verletzenden Bemerkungen der Brüder nicht schon genug gewesen wären, kommt am Wochenende darauf der Großvater zu Besuch. Als sie mit ihren kurzen Haaren und einer Hose zum obligatorischen Begrüßungskuss – denn darauf besteht er – aufwartet, wendet dieser sich sichtlich empört, ja fast angewidert ab und ruft mit lauter entrüsteter Stimme: „Liesel!“

Liesel – das ist die Mutter.

Mit Lippen, so schmal wie das Kartoffelschälmesser, mit dem die Tochter in die Stube tritt, und klebrig tanzenden Speichelfransen an den Lippen gibt er seiner Entrüstung, ja, seinem fassungslosen Zorn Ausdruck.

Was für ein Versagen! Sowas Ungehorsames ist dem Großvater nicht zuzumuten. Ein deutsches Mädchen ist so nicht.

Johanna muss sofort und für den Rest des Tages aus den Augen, auf ihr Zimmer. Hauptsache weg.

Johanna verrückt die Geschichte

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