Читать книгу Ausgewählte Briefe, Band 1 - Sophronius Eusebius Hieronmyus - Страница 26

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32. An Marcella

[Vorwort]188

Marcella hat, wie es scheint aus weiterer Entfernung, etwa aus der Sommerfrische, einen Boten an Hieronymus geschickt mit einem Auftrage oder einer Anfrage. Aber heute hat er für die Freundin keine Zeit. Er ist mit einer philologisch exegetischen Kleinarbeit beschäftigt, bei der man nicht gern gestört wird. Leider hat er das Ergebnis dieser Studien, einer Vergleichung des hebräischen Textes mit der Übersetzung des Aquila, nicht zusammengefaßt überliefert, sondern nur sporadisch in seine Werke eingestreut.

Der Brief muß bald nach dem vorhergehenden an Eustochium verfaßt sein, fällt also in den Sommer 384.

1.

Wenn ich Dich nur mit einem solch kurzen Briefe abfinde, so hat dies eine doppelte Ursache. Einmal hatte es der Bote sehr eilig, dann aber hielt mich eine andere Arbeit gefesselt, so daß ich mich mit dieser Nebensache nicht abgeben wollte. Du wirst denken: was mag dies wohl für eine große und wichtige Sache sein, daß deshalb der briefliche Verkehr ins Stocken gerät? Schon seit längerer Zeit vergleiche ich die Ausgabe des Aquila 189 mit dem hebräischen Texte, um zu sehen, ob vielleicht die Synagoge aus Haß gegen Christus gewisse Änderungen vorgenommen hat. Einer befreundeten Seele will ich es gestehen, daß ich schon vieles gefunden habe, was zur Stärkung unseres Glaubens dienen kann. Nachdem ich die Propheten, die Schriften Salomos, das Psalterium und die Bücher der Könige aufs genaueste geprüft habe, bin ich zur Stunde mit dem Buche Exodus beschäftigt, welches die Juden ele smoth 190 nennen, um dann zum Buche Leviticus überzugehen. Wie Du siehst, muß jede andere Verpflichtung hinter dieser Arbeit zurücktreten. Damit aber unser Läufer 191 nicht etwa vergeblich gelaufen sei, füge ich diesem Kärtchen zwei Briefe bei, welche ich an Deine Schwester Paula und ihr Kleinod Eustochium gerichtet habe. 192 Wenn Du sie liest, wirst Du darin etwas zur Belehrung und etwas zur Erheiterung finden. Nimm sie hin, als ob sie an Dich geschrieben wären!

2.

Hoffentlich geht es unserer gemeinsamen Mutter Albina 193 gut, körperlich natürlich; denn daß sie geistig wohlauf ist, weiß ich ja. Grüße sie, bitte, von mir; verdient sie doch nach zwei Seiten hin, daß ich ihrer in Hochachtung gedenke, einmal als unserer Mutter, dann aber auch als einer echten Christin.

Ausgewählte Briefe, Band 1

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