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2.3.6 Tapferkeit

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Beim Verständnis der Tugend der Tapferkeit betont Cicero andere Aspekte, als sie bei Platon üblich waren, weshalb Cicero auch von der Wohltätigkeit (beneficentia) und der Großzügigkeit (liberalitas) spricht. Güte soll jedem nach seinem Verdienst zukommen und darf weder dem, der eine Wohltat begeht, noch dem, der sie erhält, schaden.49 Weiterhin betont er, dass man nicht mehr Wohltaten begehen soll, als einem möglich sind. Wer sich finanziell oder persönlich durch Wohltaten ruiniert, sei nicht großzügig sondern lasterhaft.50 Außerdem sollen die unternommenen Wohltaten die kontingente, hierarchische Würde des Empfängers stets beachten.51

Cicero stimmt jedoch auch mit dem stoischen Verständnis der Tapferkeit überein, nach der die Tapferkeit als die „für die Gerechtigkeit kämpfende Tugend“ bestimmt wird (De off. I 62). Die beiden Haupteigenschaften eines tapferen und gutgesinnten Menschen seien die Verachtung von äußeren Gütern und der mühevolle Einsatz für das Angemessene.52 Die Verachtung von äußeren Gütern führe dazu, Geld zu verachten, wenn man es nicht besitzt, und auf angemessene Weise wohltätig zu sein, wenn man viel davon hat.53 Cicero betont, dass es weise sei, einen gutgesinnten armen Mann einem weniger anständigen Reichen vorzuziehen.54

Menschenwürde nach Nietzsche

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