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Wie ein Getriebener

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Ich war auf meinen Reisen selten relaxt, sondern vielmehr ein Getriebener. Ich war nicht nur hyperaktiv, sondern vielfach auch gestresst und unruhig. Aus diesem Grund war ich nie allein unterwegs. Alleinsein bedeutete eine Konfrontation mit mir selbst, und das löste diffuse Gefühle des Unwohlseins in mir aus. In Gesellschaft fühlte ich mich eindeutig sicherer und irgendwie auch besser. Meine Reisebegleiter und Reisebegleiterinnen mochten meinem rasanten Tempo mitunter folgen. Andere wiederum legten sich gemütlich in die Hängematte und ließen mich mit akribischem Eifer all die fremden Städte und Landschaften rundherum im Alleingang erkunden. Ich wollte weiter, immer weiter. Auch auf Reisen, die mehrere Monate dauerten, verweilte ich selten länger als eine Woche an ein und demselben Ort.

Rückblickend betrachtet war mein Interesse für das Fremdartige meist oberflächlicher Natur. Ich konnte mich selten vertieft auf Menschen, Orte oder andere Kulturen einlassen. Ich befand mich in einem unglaublichen Erlebnisrausch, und ich wollte so viele Eindrücke wie nur möglich in mich aufsaugen. Ich war ganz vernarrt in Indien, weil ich dort in jedem Bundesstaat verschiedene Bedingungen vorfand, seien sie kultureller, religiöser oder klimatischer Natur. So war ständig für die nötige Abwechslung gesorgt. Die zum Teil chaotischen Bedingungen in manchen Schwellenländern stellten dennoch eine immense Belastung für mich dar. Diesbezüglich war Indien, aber auch Südamerika oder der Nahe Osten eine große Herausforderung für mich.

Warum zum Teufel Ritalin?

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