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Flower-Power und Kommerz

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Als ich in San Francisco den Stadtteil Haight-Ashbury aufsuchte, das ehemalige Epizentrum der Beatnik- und Hippiebewegung, der Lebensmittelpunkt von Janis Joplin, von Grateful Dead und Jefferson Airplane, war ich – obwohl ich es nicht anders erwartet hatte – ernüchtert. Das Geschäft mit dem Tourismus schien das Quartier und seine Geschichte komplett vereinnahmt zu haben. Was damals einer progressiven, lebendigen Lebenshaltung entsprach – Musik, Kleidung, Literatur und Politik –, ist heute nur noch ein fernes Echo einer pulsierenden Ära, das sich nun in verfremdeter Weise in billigen Souvenirs widerspiegelt. Ich hatte es bereits erwähnt: Selbst solche traurigen Erfahrungen bringen mich heute nicht mehr aus dem Konzept. Der Grund ist auch, ich muss es in dieser Klarheit sagen, diese kleine runde Pille Ritalin. Das Schöne an meiner kleinen Reminiszenz ist schnell erklärt:Ich hatte nach all den vielen Jahren endlich das gefunden, was die einstige Flower-Power-Generation einen Sommer lang gesucht hatte: die Gewissheit, dass keine Barrieren mehr existieren, die meinen natürlichen Lebensfluss behindern oder ins Stocken geraten lassen.

Warum zum Teufel Ritalin?

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