Читать книгу Warum zum Teufel Ritalin? - Stephan Rey - Страница 28

Wälder und Wiesen

Оглавление

Wegen meinem unstillbaren Spaß an der Freude durfte ich viele Stunden hauptsächlich im Freien verbringen. Die nahe gelegenen Wälder, die endlosen Felder und Wiesen waren für mich riesige Spielplätze – sowohl im Frühling, Sommer, Herbst wie auch im Winter. Es gab keine Jahreszeit, in der ich nicht einen oder mehrere Tage draußen verbrachte – ohne dabei eine Leistung erbringen zu müssen, ohne Verhaltensregeln und ohne zeitliche Begrenzung. Mein Bewegungsdrang, meine Abenteuerlust und meine Wildheit fanden in der freien Natur ihre Erfüllung.

Erwachsene haben die Tendenz, nonkonformes Verhalten zu qualifizieren und nicht selten auch zu sanktionieren. Wenn Kinder auf sich allein gestellt sind, tragen Kinder ihren Ungestüm untereinander aus, und so war es auch bei uns. Streitigkeiten und Raufereien fanden ohne Einmischung der Erwachsenen statt und endeten stets in Gelächter und innigen Umarmungen. In Vereinen oder in anderen strukturierten Freizeitaktivitäten fand ich mich hingegen nicht zurecht. Die Blockflöte warf ich nach zwei Musikstunden in die Ecke. Ich war auch ein begeisterter, aber schlechter Fußballspieler. Bereits nach einem Probetraining im Club war meine Karriere als Diego Maradona vorbei. Das Training nach Regeln hatte mir die Freude am Spiel gründlich verdorben. Ich empfand unseren Trainer definitiv als zu streng, und meine individuelle Freiheit wurde dadurch beschränkt. Gleichzeitig spürte ich, dass mein außergewöhnliches Verhalten nicht in ein enges Korsett passte. Ein Streit mit dem Trainer war also quasi vorprogrammiert. Heute kann ich sagen, dass ich schwierigen Situationen, die viel Ausdauer abverlangten, unbewusst aus dem Weg ging.

Warum zum Teufel Ritalin?

Подняться наверх