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Was macht uns glaubwürdig?
ОглавлениеDer Begriff »Glaubwürdigkeit« beschreibt die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit eines Menschen aus der Sicht von anderen. Alle Ihre Gesprächspartner, vor allem wenn Sie sie gerade kennenlernen, werden sich eher früher als später die Frage stellen: »Kann ich mich auf ihn oder sie verlassen?« Es schadet also nicht, sich einmal selbst zu fragen: »Bin ich eine glaubwürdige Person?« Zwar wird hier kaum jemand mit einem glatten Nein antworten, doch führt die Frage zu einer ersten Selbsteinschätzung und darüber hinaus zu der nächsten Frage: Was bewegt uns überhaupt dazu, einen Menschen für glaubwürdig zu halten? Glaubwürdigkeit ist schließlich kein gewöhnliches, leicht feststellbares Merkmal wie beispielsweise Pünktlichkeit. Wir müssen jeden Einzelnen von unserer Glaubwürdigkeit überzeugen, das ist immer wieder ein neuer Kraftakt. Uns selbst fällt es schwer, Menschen als glaubwürdig zu bezeichnen, über die wir keine Informationen haben. Wir messen die Glaubwürdigkeit eines Menschen vor allem an Erfahrungswerten. Hat mich dieser Mensch schon einmal belogen oder betrogen? Hat er schon einmal versucht, die Wahrheit zu verschleiern? Hält er, was er (ver)spricht? Weiß er überhaupt, wovon er redet?
Ob uns jemand glaubwürdig erscheint oder nicht, entscheiden wir ganz intuitiv.
Fehlen diese Erfahrungswerte, können wir uns nur noch auf unsere Menschenkenntnis und auf unser Gespür verlassen – etwas, das in der Praxis erstaunlicherweise sogar ganz gut gelingt. Genau genommen verlassen wir uns auch in diesen Fällen ja nicht auf ein nebulöses Bauchgefühl; wir fahren vielmehr alle Antennen aus, um im Verhalten des Gegenübers nach Mustern zu suchen, die für oder wider seine Glaubwürdigkeit sprechen. Wir ziehen unsere Erkenntnisse vor allem aus dem persönlichen Auftreten und insbesondere aus der Sprache des Gegenübers – beides erleichtert es uns, seinen Glaubwürdigkeitsgrad zu beurteilen.