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Was ich will. Ein Vorwort.

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Inhaltsverzeichnis

... Kein Schwede in verantwortlicher Stellung durfte eine Ahnung haben von meiner Reise an die deutsche Front. Unser Land gehört ja zu den neutralen Staaten, und auf seine Regierung durfte auch nicht der Schatten eines Verdachts fallen, daß ich in irgendeiner Art geheimer Mission reiste. Nein, der Anlaß war ganz einfach. Ich sagte mir: In der Entfernung von einigen Tagereisen wird der gewaltigste Krieg der Weltgeschichte ausgefochten. Dieser Krieg muß von grundlegender Bedeutung werden für die politische Entwicklung der nächsten fünfzig, hundert, vielleicht noch mehr Jahre. Seine Folgen müssen unbedingt das weitere Dasein der gegenwärtigen Generation bestimmen. Der Krieg von 1870/71 wurde der Beginn eines neuen Zeitalters in Deutschlands Entwicklung. Dasselbe wird in noch viel höherem Maße, im Guten oder Bösen, vom Krieg 1914 gelten! Alle politischen Probleme der nächsten Zukunft müssen ohne Zweifel ihre Wurzeln in diesem großen deutschen Krieg haben. Gehen beide kämpfenden Machtgruppen mit stark verringerten Kräften aus dem Streit hervor, so ist er in seinen erlöschenden Funken der Keim zu einem neuen, vielleicht noch mehr verheerenden Weltbrand. Siegt aber Deutschland auf der ganzen Linie, so wird die Weltkarte durchgreifende Änderungen erfahren, und Deutschland läßt dann in seiner blühenden Machtfülle keinen neuen Krieg mehr zu. Siegt Rußland, so ist das Schicksal Schwedens und Norwegens besiegelt! Wie der Krieg auch endet, müssen große und denkwürdige Ereignisse aus ihm hervorgehen. Wie lehrreich muß es also sein, ihn am Herde der die Zukunft umstürzenden Ereignisse, in den zerstörten Gegenden selbst zu studieren, wo die deutschen Soldaten das Schicksal ihres Landes und der ganzen germanischen Welt auf den Spitzen ihrer Bajonette tragen! Denn nur wer mit eigenen Augen gesehen, wie die Deutschen kämpfen, kann ganz verstehen, was für Deutschland in diesem Krieg auf dem Spiele steht. Meine Fahrt an die Front war also in erster Linie eine politische Studienreise.

Aber auch andere Absichten und Gedanken ließen mich Sehnsucht nach der Front empfinden. Ich wollte den Krieg als solchen sehen und kennen lernen, um auch für andere die Schatten- und die Lichtseiten des Krieges beschreiben zu können. Die Schattenseiten sind Haß, Vernichtung, verbrannte Häuser, vergeudete Ernten, Verwundete, Krüppel, Gräber, Trauer und Sorge. Aber auch Lichtseiten hat ein Krieg, der von einem einigen Volk ausgefochten wird, das leben und seine Selbständigkeit bewahren will. Das sind die Einigkeit, Opferwilligkeit und Siegesgewißheit der Deutschen. Und schließlich wollte ich mit eigenen Augen sehen, wie weit Zivilisation, Christentum und Friedensbestrebungen im Jahre 1914 nach Christi Geburt gediehen waren!

Im ersten Abschnitt des Krieges hatte die englische Presse die Deutschen barbarischer Grausamkeit gegen ihre Gefangenen und gegen verwundete Feinde beschuldigt. Keinen Augenblick hatte ich daran geglaubt, aber um der Germanen willen wollte ich die Verleumdung ausrotten und die Wahrheit zur Kenntnis der Allgemeinheit bringen. Kann man nichts anderes von einem Volk verlangen, das auf der Höhe der Kultur stehen will, so doch mindestens das eine: daß es seinem Gegner nicht Verbrechen vorwirft, die er nie begangen hat. Deutsche Proteste gegen die Beschuldigungen der feindlichen Zeitungen nützten natürlich nichts. Vielleicht glaubt man mir, wenn ich vor Gott beteuere, daß ich keine Zeile niederschreibe, die nicht Wahrheit ist, und nichts anderes schildere, als was ich mit eigenen Augen gesehen habe....

Ein Volk in Waffen

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