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Kapitel 10 Die Automate

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Das Surren und Klicken der einrastenden Zahnräder, die die künstlichen Augen dem dunkelgelben Dämmerlicht anpassten, war nahezu lautlos. Die Kreatur, die sich in der Mitte des Salons auf ein Knie hatte sinken lassen, nahm es trotzdem wahr. Immerhin sandte es ein sanftes Vibrieren durch das Innere ihres Kopfes und verschob die exakten Rhythmen der Mechanik. Obwohl die kaum wahrnehmbaren Vibrationen und Geräusche ihren feinen Sinnen nicht entgehen konnten, schenkte sie ihnen keinerlei Beachtung. Sie waren Teil ihres Lebens gewesen, seit sie sich erinnern konnte. Nicht, dass dies eine lange Zeit wäre, aber doch lange genug, um sich daran zu gewöhnen.

Aus ihren schwarzen Linsenaugen sah sie die beiden Gestalten an, die sich das ausladende Sofa vor ihr teilten. Der schwere Rahmen war mit üppigen Polstern bestückt, deren goldgelber Überzug das Muster der Seidentapete wiederspiegelte. Der Goldene Salon trug seinen Namen nicht nur aus dem offensichtlichen Grund. Weder der Teppich, noch die schweren, sorgfältig zugezogenen Vorhänge, noch die seidenen Lampenschirme wichen von dem Farbschema ab. Es war offensichtlich, dass dieser Raum vor allem einem Zweck diente: Den Besucher daran zu erinnern, dass der Hausherr – der Meister – Gold im Überfluss besaß.

Derselbe, ein Zwerg von wenig beeindruckender Statur, saß breitbeinig auf dem Sofa, die Arme auf der Lehne ausgebreitet. Er lag mehr in den Polstern, als dass er saß, das Kinn in die Höhe gereckt. Ein teures Sortiment antiker Waffen, das im Halbkreis an der Wand hinter ihm hing, umrahmte sein unscheinbares Gesicht wie ein martialischer Heiligenschein.

Die Haltung der beiden anderen Männer war weniger raumfüllend. Ein hochgewachsener, dunkelblonder Mann mit scharfen Zügen hatte seinen langen Menschenkörper in einer Sofaecke zusammengefaltet. Wenn die Automate seine Körpersprache richtig las, hielt er bewusst Abstand zu ihrem Meister. Er starrte sie aus zusammengekniffenen Augen an, eine Mischung aus Stolz, Angst und Gier im Blick.

Der Blick des Mannes, der auf der anderen Seite des Meisters neben dem Sofa stand, verriet Misstrauen, wenn auch ein Misstrauen der harten, selbstbewussten Sorte. Eine seiner kräftigen, von kleinen Narben bedeckten Hände lag auf der Sofalehne, die andere ruhte auf dem Kopf einer massiven, runenverzierten Axt. Der Faltenwurf seiner Jacke verriet der Kreatur, dass er darunter zwei schwere Pistolen trug.

In ihrem Kopf spielte sich rasch eine Reihe möglicher Szenarien ab, was geschehen würde, falls der Meister ihr befahl, die beiden Männer zu töten. Erneut surrte es leise in ihrem Kopf und ein Gewirr wabernder, goldener Linien legte sich über den Salon. Linien, die um die Hände und eine Tasche des Menschenmannes ungewöhnlich intensiv waren und ein charakteristisches Muster formten. So, er gebot also über Magie. Nicht, dass es ihm irgendwie helfen würde. Die Kreatur musste sich selbst nicht sehen können, um zu wissen, wie sie auf dieser Ebene aussah: Ein Geschöpf aus purem Licht, umgeben von einem Raum ohne jede Magie, da sie jeden Zauber auflöste und absorbierte.

Ganz anders hingegen sah es mit der Axt des stehenden Zwerges aus. Die Automate hatte nur ein intuitives Verständnis von Magie, doch die vielfach versiegelten Strukturen der Zauber um die Axtklinge ließen ein vages Unbehagen in ihr aufsteigen. Es musste ein altes Artefakt sein. Zwar mochte die Magie allmählich zurückkehren, aber bei einem Zauber wie diesem konnte es sich nur um ein Relikt aus der Werkstatt eines alten zwergischen Runenschmiedes handeln.

Natürlich war auch diese Waffe kein Grund zur Besorgnis. Die Automate wäre bei dem Zwerg, bevor er sie auch nur heben könnte, geschweige denn, fallen lassen, um nach einer seiner Pistolen zu greifen.

Aber der Meister befahl ihr nichts dergleichen und betrachtete sie nur selbstzufrieden. Das Maschinenwesen erwiderte seinen Blick ausdruckslos.

„Du hast lange gebraucht, hierher zurückzukommen“, stellte er schließlich fest.

Tatsächlich hatte die Automate sich Zeit gelassen, beschäftigt damit, eine sonderbare Erfahrung zu verarbeiten. Wie der Meister es befohlen hatte, war sie, exakt siebenundvierzig Minuten und dreißig Sekunden nachdem das Luftschiff sich in die Luft erhoben hatte, aus einer der Kisten im Lagerraum hervorgebrochen und hatte mit ruhiger Effizienz ihr Zerstörungswerk begonnen. Einige Zwerge hatten mit verblüffender Geistesgegenwart Widerstand geleistet, ihr aber letztlich nichts entgegenzusetzen gehabt. Dennoch hatte sie plötzlich innegehalten, als es erneut in ihrem Kopf surrte und knackte und ein neues, seltsam chaotisches Element sich ihrer sorgfältig abgemessenen Kognition zugesellte.

Anfangs hatte es nur die Befehle des Meisters, die scharfe Wahrnehmung ihrer Umwelt und die Liste der Aktionen, die es auszuführen galt, gegeben. Natürlich war sie sich ihres Körpers bewusst gewesen, aber auf eine vage, unpersönliche Weise, gerade genug, um ihre Gliedmaßen koordinieren und zu wissen, was sie ihnen zumuten konnte. Da waren präzise Berechnungen von Kräften und Winkeln gewesen, aber keine Gedanken darüber, wer oder was sie war. Keine Fragen, woher das Wissen stammte, auf das sie mit solcher Selbstverständlichkeit zurückgriff.

Doch aus irgendeinem Grund war die Automate sich ihrer selbst plötzlich bewusst geworden und hatte begonnen, sich zu fragen, wer das Geschöpf aus teilweise zerfetzter Haut über einem Gerüst aus Stahl war, das da in einem Luftschiff voller toter und sterbender Zwerge stand. Welche sonderbaren Umstände es dazu brachten, den Befehlen des Meisters zu folgen, ohne sie je zu hinterfragen. Und wieso es plötzlich ein irrationales Unbehagen angesichts dessen empfand, dass es nichts über sich selbst wusste. Keine Vorlieben oder Antipathien, keine Überzeugungen, keine Erinnerungen … es kannte noch nicht einmal sein eigenes Gesicht.

Die Kreatur hätte wohl eine ganze Weile weitergegrübelt, hätte der Teil in ihr, der dem Meister mit unvergleichlicher Effizienz gehorchte, nicht die Kontrolle übernommen und verhindert, dass sie beim Absturz des Luftschiffs zu großen Schaden nahm. Aber dieser andere Teil, der nachdachte und hinterfragte und sich vielleicht irgendwann zu einer Persönlichkeit entwickeln würde, hatte keineswegs aufgehört, zu existieren. Er war noch immer da, ein Flüstern unter dem Schnurren und Ticken ihrer Gedanken.

Jetzt betrachtete dieser Teil die drei Männer mit fremdartigen, irrationalen Regungen, die die Kreatur als „Gefühle“ klassifizierte. Da waren Anflüge von Angst und Wut und Wiedererkennen … zumindest beinahe, schränkte sie ein. Sie hatte diese drei schon einmal gesehen, aber da waren sie nicht zu dritt gewesen. Eine Erinnerung – untypischerweise eine, der sie weder Zeit noch Ort zuordnen konnte – tauchte in ihren Gedanken auf: Ein viertes Gesicht, von langem Haar umgeben, das sich durch die Luft bewegte wie durch Wasser. Die perfekte Symmetrie und die feinen Kurven und Winkel seiner Züge machten es schwer, zu glauben, dass es aus demselben organischen Material bestand, demselben Grundbauplan folgte wie die Züge der Zwerge. Nur der verzerrte Ausdruck wollte nicht zu der kühlen Makellosigkeit passen. Die Kreatur konnte auf eine reichhaltige Sammlung von Daten über Gesichtsausdrücke zurückgreifen, aber dennoch wusste sie nicht, ob diese Grimasse Schmerz oder Verzückung ausdrückt hatte.

Aber keiner der drei Anwesenden schien den vierten in der Runde zu vermissen. Alle fixierten sie die Automate und warteten auf ihre Antwort.

„Ich hatte Schwierigkeiten, das Luftschiff zu verlassen, habe bei dem Absturz Schaden genommen und brauchte Zeit, um mich zu regenerieren“, sagte sie. Die Wahrheit – aber nicht die ganze.

Der Meister nickte. Er wandte sich an den Menschen zu seiner Linken und deutete stolz auf die Kreatur. „Bist du zufrieden mit deiner Arbeit? Ich bin es.“

„Ich kann wohl kaum behaupten, dass es nur meine Arbeit ist“, entgegnete der Mann angespannt. „Und letztlich wissen wir noch nicht, was tatsächlich auf dem Luftschiff geschehen ist.“

„Ausgezeichneter Punkt. Berichte!“, forderte der Meister die Automate auf.

Mit monotoner Stimme begann die Automate, zu erzählen, was auf dem Luftschiff geschehen war und ließ nur die Veränderungen in ihrem Inneren aus. Der Gesichtsausdruck des stehenden Zwerges spiegelte widerwilligen Respekt, aber der Mensch wurde blass. Er presste die Lippen zusammen und ein Flackern trat in seinen Blick. Offenbar bereiteten die Schilderungen von messingglänzenden Klingen in weichen Zwergenkörpern ihm Unbehagen. Mit vagem Interesse registrierte die Kreatur ihre eigene Überraschung und den bitteren Spott, der ihr auf der Zunge lag. Doch so sorgfältig sie auch die Daten ihres Bewusstseins durchforstete, sie konnte keinen Grund dafür entdecken. Funktionen, die sich ihrer Betrachtung entzogen? Interessant und beunruhigend.

Natürlich war ihr keiner dieser Gedanken anzumerken, als sie in ihren Schilderungen fortfuhr. Nachdem sie geendet hatte, trat zunächst Stille ein. Selbst der Meister schien nachdenklich geworden. Aber schließlich nickte er und wiederholte an den Menschen gewandt: „Ja, ich glaube, wir können zufrieden mit uns sein.“

Der Zwerg mit der Axt nickte ruckartig in Richtung der Automate. „Bist du sicher, dass es unter Kontrolle ist?“, fragte er.

Der Meister runzelte unwillig die Stirn. Vielleicht weniger wegen des Einwandes als vielmehr wegen der Art, wie er vorgebracht worden war. Gewisse Verhaltensmuster deuteten darauf hin, dass er großen Wert auf Demonstrationen des Respektes legte.

„Denkst du, ich würde so etwas“, der Meister winkte nachlässig in Richtung des Maschinenwesens, „bauen und auf die Welt loslassen, wenn ich nicht wüsste, dass ich es beherrschen kann?“

Der Zwerg schien nicht überzeugt. „Du steckst nicht in diesem Kasten. Wer sagt, dass der verdammte Elfenhexer nicht seine eigenen Pläne hat? Er hat ein Wesen aus dem Abgrund gerufen. Für so jemanden ist Verrat eine Kleinigkeit.“

Der Mensch schaltete sich ein. „Welche Pläne er auch immer hatte, jetzt sind sie null und nichtig und alle Dreizehn voll unter unserer … deiner Kontrolle.“

Er schien den Meister besser zu kennen und schmeichelte ihm mit einem Nicken, das beinahe eine angedeutete Verbeugung war. Dennoch hielt er nach wie vor – vielleicht unbewusst – Abstand. Die Kreatur ließ ihre Linsenaugen wieder über sein Gesicht gleiten; spulte in Gedanken noch einmal seine Stimme ab. Nein, er fürchtete den Meister nicht, glaubte sich zumindest ebenbürtig. Was ihn auf Abstand hielt war schlicht und einfach Abneigung. Angesichts der engen Zusammenarbeit der beiden, von der sie mittlerweile ausging, musste er wohl gute Gründe haben, um dem Meister wieder und wieder aufrichtigen Respekt und vielleicht sogar Zuneigung vorzuheucheln.

Sowohl ihre Überlegungen, als auch das Gespräch der drei Männer wurden von aufgeregtem Klopfen an der Tür des Salons unterbrochen. Der Meister warf der Kreatur einen raschen Blick zu. „Tarne dich!“, befahl er knapp.

Die Automate nickte und erhob sich in einer fließenden Bewegung. Ihr Sichtfeld verengte sich, als sich ihre Linsenaugen bis auf das kleine Guckloch einer üblichen Pupille einfärbten. Mit vor dem Körper gefalteten Händen und leicht gesenktem Kopf stellte sie sich neben das Sofa, so dicht an dem Menschenmann, dass sie nur leicht den Oberkörper hätte zu Seite neigen müssen, um seinen Kopf mit dem Ellenbogen zu zerschmettern. Er schien sich dessen bewusst zu sein, denn sein Atem beschleunigte sich. Als die Kreatur ihre Infrarotsicht einschaltete, bemerkte sie die ungewöhnliche Wärme von Gesicht und Gliedmaßen. Hätte sie genauer hingehört, wäre ihr wohl auch ein beschleunigter Herzschlag aufgefallen. Dieser Mann mochte wissen, dass er keinen Grund hatte, mit einem Angriff zu rechnen, aber das änderte nichts daran, was er in ihrer Gegenwart fühlte.

Die Kreatur gönnte ihm seine Angst aus vollem Herzen. Der Meister wirkte im Gegensatz zu ihm vollkommen entspannt. Interessiert registrierte sie ihr leises Bedauern. Sie hätte ihn gerne angsterfüllt und ohnmächtig gesehen … der Gedanke erinnerte sie aus irgendeinem Grund an ein Konzept der Menschen und Zwerge: Gerechtigkeit.

„Herein“, rief der Meister schroff.

Die Türen schwangen auf und ein rundlicher Zwerg mit mausbraunem Haar stolperte herein. Er musste sich beeilt haben, herzukommen, denn sein Atem ging fliegend. Auch war ihm die Krawatte halb aus der Weste gerutscht und bildete eine abstehende Schlaufe vor seiner Brust. Seinen Hut hielt er in den Händen und drehte ihn unaufhörlich, die Schultern hatte er wie in Erwartung eines Schlages hochgezogen.

„Was gibt es?“, fragte der Meister.

Der Neuankömmling blickte auf. Er schien sich zu sammeln und der Blick seiner bebrillten Augen wurde ruhiger. Argwöhnisch streifte er über den Axtträger, den Menschen und das Maschinenwesen hinweg. „Kann ich offen sprechen, Sir?“

Der Meister bedeutete ihm mit einer Geste, fortzufahren.

Der Zwerg atmete tief durch. „Ich habe Ihnen von den Drohungen Grihins erzählt“, sagte er schließlich. „Wie es scheint, hat er sie wahr gemacht.“

„Was ist passiert?“

„Vor einer halben Stunde haben sie eine Leiche in der Messinggasse gefunden. Sie konnten sie nur anhand des Tascheninhaltes identifizieren. Ich bin so schnell wie möglich gekommen, um Sie zu informieren. Es tut mir leid, Sir, aber Ihr Sekretär ist tot.“

„Bist du sicher, dass es Grihins Bande war?“, fragte der Zwerg mit der Axt.

„Man hat ihm sein Geld gestohlen, aber seine Papiere wieder in die Tasche gestopft. Wer auch immer es war, wollte, dass er identifiziert wird. Und, wenn ich mir ein Urteil erlauben darf, die Verletzungen deuten darauf hin, dass die Verantwortlichen ein Zeichen setzen wollten.“

Stille stellte sich ein. Die Kreatur schielte zu ihrem Meister hinüber. Der dunkelhaarige Zwerg hatte eine Hand in einer nachdenklichen Geste ans Kinn gehoben, als der Neuankömmling zu sprechen begann, aber nun presste er die Fingerknöchel so fest an seine Lippen, dass sie fast so weiß geworden waren, wie sein versteinertes Gesicht. Man konnte seinen Gesichtsausdruck leicht für den eines ängstlichen Mannes halten, der um Kontrolle rang, aber ein Blick mit dem zweiten Gesicht verriet der Kreatur, dass er vor Zorn zitterte.

„Danke, Aisrir“, sagte er. „Das muss ein unerfreulicher Anblick gewesen sein. Hol dir etwas zu trinken.“

Verwirrt zog sich der Überbringer der schlechten Nachricht zurück und ließ die Tür dabei unbeabsichtigt laut ins Schloss fallen. Dem dumpfen Laut folgte eine spannungsvolle Stille.

Schließlich trat der Zwerg mit der Axt einen Schritt vor. „Soll ich mich um Grihin kümmern? Wir könnten unser eigenes Zeichen setzen.“

Seine kräftigen Finger strichen liebkosend über eine Ausbeulung seiner Jacke.

„Ich könnte mich der Sache … diskreter annehmen“, offerierte der Mensch, was ihm einen verächtlichen Seitenblick des Zwerges eintrug. Gerade setzte dieser zum Sprechen an, als eine scharfe Handbewegung des Meisters sie beide unterbrach.

„Wir werden ein Zeichen setzen“, sagte er. „Eines, das nicht nur Grihin klar macht, dass niemand mich bedroht. Eines, das so schnell niemand vergessen wird.“

Seine Augen wanderten zu der Kreatur hinüber, die noch immer reglos dastand.

„Ist das klug?“, fragte Kargan. „Ich meine, ohne Rücksprache mit den anderen? Hattet ihr euch nicht auf absolute Geheimhaltung geeinigt?“

„Scheiß auf die anderen!“, knurrte der Meister. „Wenn sie erst gesehen haben, wozu diese Wesen fähig sind und wie ich sie kontrolliere, werden sie sowieso nicht mehr wagen, mir irgendwie reinzureden!“

Er bedeutete der Kreatur, ihm erneut gegenüberzutreten.

„Geh“, sagte er. „Finde Grihin und seine ganze Bande.“ Es folgte eine lange Reihe von Instruktionen, die dem Zwerg mit der Axt gelegentlich ein Stirnrunzeln, gelegentlich ein anerkennendes Nicken entlockten.

Die Kreatur neigte den Kopf. „Ich habe verstanden“, sagte sie in ihrer angenehmen, wenngleich emotionslosen Stimme.

Der Meister nickte knapp. „Lass es ungewöhnlich aussehen. Ungewöhnlich und abschreckend“, forderte er die Automate auf. „Und jetzt geh.“

„Ich habe verstanden“, wiederholte sie und entfernte sich mit Schritten, die verblüffend lautlos für all das schwere Metall in ihrem Körper waren.

Auf dem Weg hinaus passierte sie ein Hausmädchen, das sie neugierig musterte, unfähig, diesen Gast einzuordnen. Ob es wohl schreiend hinausstürmen würde, wenn es die Wahrheit erführe?

Die Kreatur marschierte vorbei, ohne auch nur den Kopf zu wenden.

Warum tue ich das?, fragte sie sich.

Aber es war ein leiser Gedanke, der eher Befremden als Zögern auslöste. Der Teil ihres Selbst, der ganz dem Meister untertan war, begann bereits, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und Pläne auszuarbeiten.

Drúdir

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