Читать книгу Drúdir - Swantje Niemann - Страница 5

BUCH I: TOD EINES UHRMACHERS

Оглавление

In jedem Winkel, dunkel, unselig,

An allen Sümpfen und Pfuhlen unzählig,

Wo die Geister hausen –

Trifft der Wandrer mit Grausen

Verhülltes Volk aus dem Totenlande,

Erinnerungen im Leichengewande,

Weiße Gestalten der Schatteninseln,

Bleiche Schemen aus toten Zeiten,

Die verzweiflungsvoll stöhnen und winseln,

Wie sie am Wandrer vorübergleiten.

Für das Herz, dessen Schmerzen Legionen,

Sind dies friedvolle, milde Regionen;

Für den umnachteten, dunklen Geist

Sind es himmlische, selige Auen.

Doch der Pilger, der es durchreist,

Darf es nicht unverhüllt erschauen.

Unergründlich bleibt es für jeden,

Dieses geheimnisvolle Eden –

Das ist des finstern Königs Willen –

Und der Wandrer, von ungefähr

Dorthin verschlagen, erblickt es daher

Nur durch verdunkelte, matte Brillen.

Auf einem Wege traurig und einsam,

Mit bösen Engelschaaren gemeinsam,

Schritt ich jüngst heim durch Sümpfe und Pfuhle

Aus diesem öden, entlegenen Thule …

Aus: Edgar Allan Poe – Traumland (Übersetzung: Hedwig Lachmann)

Drúdir

Подняться наверх