Читать книгу Eine (Geschichte) von Vielen. - Tanja Christine Sugar - Страница 15
Das Befundgespräch, schade die Brust muss doch ab
ОглавлениеWieder daheim, kam auch gleich Besuch. Susi, Tino und Noah besuchten mich mit Kuchen für Emi und für mich . Einmal als Geburtstags - und einmal als Begrüßungsgeschenk. War schön, ich habe den Nachmittag genossen. Meine ganze Familie steht bis jetzt wirklich hinter mir. Ich hatte im Krankenhaus täglich viel Besuch und alle machten mir stetig Mut.
Am 19.3.2009 musste ich wieder ins Krankenhaus zum Befundgespräch und wie es dann weiter geht. Mein Emi kam natürlich mit. War auch besser so. Ich hätte mir sowieso wieder nur die Hälfte gemerkt. Dr. Zapf rief mich auf und los ging es. Er hätte eine gute und eine schlechte Nachricht für mich, meinte er. „Na toll, geht ja schon wieder gut los dachte ich für mich. Er sagte, der Tumor ist zwar im Gesunden entfernt, aber in den Rändern befanden sich an vier Stellen veränderte Zellen oder Tumorzellen. Deshalb wäre die Gefahr zu groß, wenn man die Brust dran lässt. Außerdem wäre der Abstand zur Brustwand zu gering gewesen und auch das wäre ein zu großes Risiko. Das Gute wäre, dass von 12 Lymphknoten nicht ein einziger befallen war und weniger gut wäre wiederum, dass der Tumor Her2 neu positiv wäre. Das heißt, ich hatte keinen hormonabhängigen Tumor, sondern bei mir wurde auf und im Tumor ein wachstumsfördernder Eiweißstoff (Her2) gefunden, der die Tumorzellen zum Wachsen anregt. Das wäre jetzt auch nicht so gut. Denn dieser Krebs hatte früher die höchste Rückfallquote. Also, mein Tumor hatte jetzt einen Namen, er war identifiziert!
In meinem Nachsorgekalender stand: 36 j, Prämenopausale Pat. Mit invasiv. - dukt- Mamma-Ca, G 3 + intraduktaler Tumoranteil pT2 (4,5 cm) p. N0 (0/12) M0, R1, L1, V0, Pu1, ER -, PR -, Her 2 neu +.
Im Mammaboard (Konsilium) wurde über meine Behandlung beraten. Dort nehmen der Onkologe, Pathologe, Strahlenarzt und der Chirurg teil . Sie beraten, welches Vorgehen der beste Weg für den Patienten ist, bzw. die beste Therapie.
Dr. Zapf erklärte mir, was mir jetzt bevorstand. Da ich einen sehr aggressiven Tumor hatte, sollte ich erst mal eine Chemotherapie adjuvant machen, d.h., zum Vorbeugen, falls noch Krebszellen überlebt haben oder schon irgendwo in meinen Körper unterwegs sind. Ach ja, vorher fragte er mich nach meinem Kinderwunsch, da ich ja eine Fehlgeburt hatte und es sein könnte, dass der Wunsch noch besteh e .Es gäbe die Möglichkeit - soweit ich es verstanden habe - nach Erlangen in die Uniklinik zu gehen, sich dort Eizellen entnehmen zu lassen, um danach im Falle einer Unfruchtbarkeit nach der Chemo, noch Kinder bekommen zu können. Weiterhin würde es einen Eierstockschutz geben, der diese während der Chemotherapie ruhig stellt, um sie nicht zu schädigen. Aber ich sagte ihm, dieses Thema hätte sich schon erledigt. Es bestünde kein Kinderwunsch mehr.
Nach der Chemo sollte dann nach einer Pause die Brustamputation erfolgen. Nach dem Abheilen der Wunde würden Bestrahlungen und eine neue Therapie (gibt es erst seit 2006, genehmigt von der Krankenkasse) namens Herceptin Therapie folgen. Diese sollte aufgrund des Her2 neu Eiweißstoffes erfolgen. Aber nun alles nach und nach – zuerst muss die Chemo sein.