Читать книгу Eine (Geschichte) von Vielen. - Tanja Christine Sugar - Страница 6
Die Mammographie !?
ОглавлениеDer Termin zur Mammographie war gleich gemacht und so fuhr ich mit meiner Schwägerin – weil mir übel war vor Angst – ins Krankenhaus. Den Tag weiß ich nicht mehr genau, aber es war irgendwann Ende Januar.
Die Arzthelferin rief mich auf. Im Behandlungszimmer zog ich mich aus und wartete auf den großen „Akt“. Da fragte sie mich, ob ich schwanger wäre und ich antwortete ihr mit den Worten „ich denke nicht“. Sie darauf: „Wie, Sie denken nicht?!“ „Naja, 100 prozentig kann ich es nicht sagen, da ich keine Verhütungsmittel nehme und ja nun die 2. Zyklushälfte sei, aber zu 98 % bin ich es nicht.“ Da ging die Diskussion erst richtig los. Ich entgegnete ihr, dass mir durch den ganzen Stress mit der Brust eh alles vergangen sei und wenn es doch durch einen dummen Zufall soweit gekommen wäre und ich hätte Krebs, müsste ich es ja sowieso abtreiben. Sie meinte dann, sie würde den Arzt erst einmal fragen müssen, sie verstünde mich zwar, aber sie kann die Mammographie nicht so einfach durchführen.
Als sie wiederkam, sagte sie ich solle einen Zettel unterschreiben, dass ich das alles auf meine Kappe nehme und die Verantwortung trage, falls ich doch schwanger wäre und ich dann später, sollte das Kind eine Behinderung haben, nicht ihnen die Schuld geben könne. Also gut, ich unterschrieb diesen Wisch und sagte: „Können wir nun endlich loslegen?“.
Während dieser ganzen Diskussion stand ich oben ohne da. (Entblößt und sehr, sehr ängstlich)Es sollte nun endlich losgehen, als das Telefon klingelte. Und wer war da wohl dran? – Richtig! Der Radiologe.
Plötzlich war er der Meinung, mein unterschriebener Zettel wäre nicht ausreichend. Der Chef sei nicht da und er würde die Verantwortung nicht übernehmen. Ich solle mir einen Schwangerschaftstest holen, diesen durchführen und je nach Ergebnis wieder kommen. Lustig, nicht wahr?!
So wurde ich nach einer halben Stunde oben ohne dumm dastehend und diskutierend heim geschickt. Gut, sie wollen auf Nummer sicher gehen. Aber für mich war es in dem Moment alles andere als beruhigend. Einen Schwangerschaftstest machen, 10 Tage, bevor die Regel kommen sollte – wie sollte das funktionieren?! Also bin ich unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren worden und wartete nun auf meine Regel. Diese kam dann auch sechs Tage später und mit ihr die Hoffnung, dass sich der große Knoten vielleicht auch in Luft auflösen könnte.
Aber dem war nicht so. Er blieb unverändert an derselben Stelle, nur die Verhärtung um diesen herum war weg. Ich war genervt und gestresst von der Arbeit und von meiner Brust mit dem Knoten darin.
Der nächste Mammo-Termin. Diesmal am 05.02.2009. Die Arzthelferin wusste schon über mich und meinen Fall Bescheid. Deshalb ging es auch recht schnell. Da war er nun – der 05.02.2009 und wieder ging es mit meiner Schwägerin ins Krankenhaus. Dieses Mal verlief alles reibungslos ab und ich empfand auch entgegen mancher Behauptungen aus dem Internet keinen Schmerz bei der Mammographie. Das bisschen Druck kann man schon aushalten, ist ja auch schnell vorbei. Man steht halt immer ein wenig verkrampft da, aber das ist alles halb so wild. Man muss wirklich keine Angst haben. Nach der Untersuchung wartete ich mit der Arzthelferin auf den Arzt. Ich muss sagen,sie war wirklich sehr nett und hat ihre Arbeit super gemacht. Gerade bei so einem sensiblen Thema braucht man Menschen mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Da kam er, der Radiologe, begutachtete die Bilder und tastete mich ab. Er meinte, es wäre ein circa 3 cm großes Fibroadenom (Fettgeschwulst) und zu 98 % wäre es gutartig. Er würde mir auch 100 % geben, aber dann würde ich keine Nachsorgemammographie mehr umsonst bekommen. In einem halben Jahr solle ich zur Überprüfung wieder eine Mammographie machen lassen, aber ich wäre ja noch so eine junge Frau, da sei seiner Meinung nach nichts Bösartiges.
Überglücklich eilte ich nach draußen zu meiner Schwägerin und freudig kauften wir gleich Kuchen, um daheim - nach der Anspannung - ein bisschen zu feiern, da es ja „gut“ ausging. Emi, mein Mann, war auch sehr glücklich und froh über dieses Ergebnis.