Читать книгу Eine (Geschichte) von Vielen. - Tanja Christine Sugar - Страница 5
Die erste Untersuchung
ОглавлениеNach Neujahr rief ich bei meiner Frauenärztin an und bekam für den 13. Januar 2009 einen Termin. Bis zu diesem Tag schauten mein Mann und ich im Internet nach und fanden so allerhand. Manches beruhigte mich und manches machte mir Angst, wie es halt so ist, in so einer Situation. Die Verhärtung hatte sich ja auch etwas zurückgebildet und das ließ auch mich auf eine Hormonstörung oder einen gutartigen Tumor hoffen.
Die Nächte gingen langsam vorbei – ich hatte Nachtdienst vor dem Untersuchungstermin – und meine Gedanken kreisten dauernd um meine Brust. Ich hatte die letzte Nacht geschafft und legte mich schließlich mit einem mulmigen Gefühl ins Bett. (Ich musste ja bald wieder aufstehen, hatte meinen Arzttermin.). Der Wecker klingelte, ich ließ das Badewasser ein und machte mich aufgeregt zurecht. Die Fahrt nach Kronach ging schnell, vor lauter Gedankenkreisen, konnte ich mich gar nicht an die Ankunft erinnern.
Die Wartezeit war unerträglich.
Frau Dr. Leiß tastete die Brüste ab und machte eine Ultraschalluntersuchung. Schon seit Jahren ging ich zu ihr und ich hatte immer vollstes Vertrauen, konnte mich auf sie verlassen. Sie wirkte ruhig und sprach so, als ob es nichts Besonderes wäre, was sie da sah.
Sie sagte: „Das Obere, sehen Sie, ist verhärtetes Brustdrüsengewebe. Aber da drunter ist was, da kann ich nicht erkennen, was das ist. Sie müssen zur Mammographie und das abklären lassen. Danach sehen wir weiter, was zu tun ist.“ Mit der Überweisung in der Hand ging ich und fuhr nach Hause.
Mein Mann meinte: „Du wirst sehen, das ist nichts Schlimmes und die ganze Aufregung war umsonst.“ Wie gesagt, er ist immer derjenige, der mich beruhigen kann.