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Gutartig ? Bösartig ? Ein komisches Gefühl

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Dieses Glück währte aber nicht lange, denn ich hatte so ein ungutes Gefühl im Bauch. Ständig dachte ich daran, was sich da wohl in meiner Brust befindet. Außerdem war es so, als ob eine innere Stimme zu mir sagte „Ruf deine Frauenärztin an, da ist was nicht in Ordnung. Warte nicht so lange, der Knoten in deiner Brust ist nichts Gutes.“

Also rief ich nach circa einer Woche bei Dr. Leiß an und erfuhr von der Arzthelferin, dass sie schon Post für mich weggeschickt hätten. Ich sollte erneut in die Praxis kommen. Die Chefin wollte noch eine weitere Ultraschalluntersuchung plus Stanzbiopsie machen. Für sie ergab die Mammographie keinen klaren Befund. Ich ließ mir gleich einen Termin für den 19.02.2009 geben.

Das gab auch wieder ein Theater. Ich musste eher von der Arbeit weg, aber ich sagte, meine Gesundheit gehe vor! Schließlich durfte ich dann doch eher gehen, musste aber meiner Stationsleitung den Grund nennen und ihr sagen, dass es sich um einen Knoten in meiner Brust handelt.

Ich ging um 13.00 Uhr von der Arbeit heim, duschte und dann zu meiner Ärztin. Um 14.15 Uhr hatte ich den Termin. Nach einer gefühlten Ewigkeit voller Unruhe kam ich endlich an die Reihe. Die Ärztin schaute sich mittels Ultraschall noch einmal alles ganz genau an und sagte: „Dieses Risiko gehe ich nicht ein. Schauen Sie, die Ränder hier sind ganz verwaschen.“ Sie zeigte mir auch ein Bild von einem Fibroadenom und einer Zyste. Da waren die Ränder sauber abgegrenzt und nicht wie bei mir so unsauber, eben „verwaschen“. Sie sagte noch: „Was ist, wenn es bösartig ist und ich schicke sie nicht zur Stanze? Wer muss sich dann den Schuh anziehen, wenn der (der Radiologe) meint, es ist zu 98 % gutartig? Die restlichen 2 % Risiko übernehme dann ich, oder wie?“

Es war mir klar, sie hatte Recht! Sie setzte sich an ihren Schreibtisch, verlangte von ihrer Arzthelferin die Nummer von der Coburger Frauenklinik und machte für den 26.02.2009 einen Termin zur Stanzbiopsie. Sie erklärte mir, dass ich dort in guten Händen wäre und der dortige Chefarzt sein Handwerk verstehe. Ich glaubte ihr. Was wollte ich auch machen.

Die nächsten Tage verbrachte ich, indem ich zu meiner besten Freundin Susanne ging und ihr die Ohren vollquasselte oder zu meiner Schwägerin fuhr und mich mit meinem Neffen vergnügte oder mit meinem Mann redete.

Der Rosenmontag war mein letzter Arbeitstag. Als ich zum Frühdienst kam, waren Ramona und Gitta schon da. Ramona hatte auch ihren letzten Tag auf unserer Station. Sie wurde ab März auf die Station 1 versetzt und so zog sie ihr Handy aus der Tasche und sagte zu Gitta, sie solle mal ein Foto von uns machen, zum Abschied. Ich muss dazu sagen, wir sind sehr gute Kollegen gewesen, haben uns immer super verstanden. Ramona wusste von meinem Problem und so flüsterte ich ihr zu: „Du sagst zum Abschied – vielleicht wird es für mich auch mein letzter Tag und mein Abschied.“ Sie flüsterte zurück: „Quatsch, alta Waaf.“ Ich meinte darauf: „Wir werden schon sehen.“

Ramona wusste auch von meinem Abgang und war immer der Überzeugung, dass das noch hinhaut mit einem Baby , aber es sollte ja alles anders kommen. Mein Leben hatte andere Pläne, oder sollte ich sagen, Gott hatte Anderes mit mir vor und stellte mich vor die härteste Prüfung meines Lebens.

Robin hatte zum Glück auch keine Lust auf Fasching und so blieb mir wenigstens der Kinderfasching im Kulturzentrum erspart. Alles, was ich vom Fasching mitbekam, war der Umzug, den ich von Opas Fenster aus beobachtete.

Einen Tag später, am 25.02. feierte unser Opa seinen Geburtstag, den 77. Das war ein wenig Ablenkung, denn am 26.02. war es ja soweit – der Tag der Stanzbiopsie.

Eine (Geschichte) von Vielen.

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