Читать книгу Eine (Geschichte) von Vielen. - Tanja Christine Sugar - Страница 18
Der Onkologe, der Port und noch so allerlei
ОглавлениеDann kam der 31.3. und ich hatte das Gespräch beim Onkologen in Coburg. Ich lernte Dr. Lemke kennen, der sich richtig Zeit nahm, alles genau erklärte und auch alle meine Fragen beantwortete. Auch er nahm mir die Angst vor der Chemo und ich hatte sofort Vertrauen und fühlte mich gut aufgehoben. Die Chemo konnte im MVZ Coburg ambulant durchgeführt werden. Ich bekam Telefonnummern falls Fragen auftauchten, lernte die Onkoschwestern, die gerade Dienst hatten, kennen. Es wurde Blut abgenommen und ich wurde gewogen. Ich bekam den 1. Chemotherapietermin für den 16.4. um 7.30 Uhr.
Danach ging es hoch zu den Chirurgen zum Aufklärungsgespräch wegen der Portanlage, durch die die Chemo angehängt wird .Den Termin bekam ich für den 7.4. Der Port sollte nämlich eine Woche liegen, bevor die erste Chemo durchläuft.
Die Tage bis zur Portlegung verbrachte ich wieder mit Menschen, die mir viel bedeuten. Susi und Noah kamen oft. Ich besuchte auch Susanne zum Quasseln. Ich ging viel spazieren und lenkte mich ab. Mir ging es ja auch eigentlich relativ gut. Ich wurde von meiner Familie verwöhnt und war ständig wo anders eingeladen. Am Tag bevor ich den Port bekam, war ich mit Elke unterwegs und dabei trafen wir unsere ehemalige Stationsleitung. Sie fragte, wie es uns geht, was uns bevorsteht. Wir erzählten es und sie meinte, das wäre nicht so schlimm, ich bräuchte keine Angst zu haben, ihre Schwester hatte auch einen Port, das wäre gleich vorbei. Sie wolle mich mit den anderen Arbeitskollegen mal besuchen, aber sie müssten erst einen Tag finden, wo es bei allen klappt, die mitkommen wollen. Ich dachte mir noch: „Schön, dass ich noch nicht vergessen worden bin und alle noch an mich denken.“ Tut ja irgendwie gut in so einer Situation.
Ich verabschiedete mich noch von Elke und ging heim. Emi hatte ein Unpluggedkonzert mit seiner Band in einem Pub in Kronach und er wollte, dass ich mitgehe, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber ich hatte keine Lust und fuhr lieber mit Robin zu meinem Bruder nach Zeyern. Dort war es dann auch ein schöner Abend. Wir spielten mit Noah und redeten über belanglose Sachen. Als wir nach Hause gingen, machte ich noch mit Susi aus, wann wir am anderen Tag nach Coburg fahren würden. Daheim wartete ich auf Emi, weil ich konnte nicht einschlafen. Als er kam, erzählte er begeistert, wie toll es war, dass viele Leute da waren und es gut ankam, was sie spielten. Ich freute mich mit ihm und als wir ins Bett gingen und er mich ganz festhielt, konnte ich mich auch beruhigen und einschlafen.