Читать книгу Besser Esser - Tanja Dusy - Страница 10

Оглавление

SUPERFOODS SIND SUPER ABER FÜR WEN?

BESSER WISSER

BEEREN AUFS MÜSLI? ICH NEHME LIEBER SUPERFOOD-TOPPING: CHIA-SAMEN, GOJIBEEREN UND ACAI-PULVER.

Hört sich toll an, aber teuer. Die meisten Superfoods kosten doch ordentlich Geld. Da legt man für ein paar Gojibeeren schnell doppelt bis dreimal so viel hin wie für dieselbe Menge Rosinen, selbst wenn die in Bio-Qualität sind.

GESUNDHEIT GIBT ES NICHT GANZ UMSONST, ODER?

Aber sind all die sogenannten Superfoods wirklich so viel gesünder? In Deutschland darf ja, im Gegensatz zu den USA, für Produkte nicht mit ihrer Heilwirkung geworben werden. Dafür findet man in Zeitschriften oder im Internet jede Menge spektakuläre Infos zu diesen Lebensmitteln, die sich aber häufig mit der Werbung vom Hersteller mischen. Inwieweit diese Aussagen auf seriösen wissenschaftlichen Studien beruhen, ist dabei oft nicht nachvollziehbar. Ob Acai schlank macht, bleibt also fraglich.

HABEN SUPERFOODS NICHT VIELE GESUNDE INHALTSSTOFFE?

Sie wirken wie fast alle Lebensmittel nicht als Arzneiersatz bei akuten Krankheiten. Aber sie haben trotzdem gesunde Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe, und sie können wie viele andere Lebensmittel vorbeugend helfen, insgesamt gesünder zu bleiben.

HABEN SUPERFOODS ABER NICHT MEHR GESUNDE INHALTSSTOFFE ALS ANDERE LEBENSMITTEL?

So werden Superfoods zumindest häufig definiert: dass sie eine überdurchschnittlich hohe Nährstoffdichte haben. Aber wer legt das fest? Die Acai-Beeren etwa verdanken ihre dunkle Farbe den sogenannten Anthocyanen. Das sind bestimmte, für die violette Farbe verantwortliche sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken. Aber Heidel-, Johannis- oder Holunderbeeren, oder sogar Rotkohl, stehen ihnen darin kaum nach und können auch bei den anderen enthaltenen Nährstoffen locker mithalten. Jede spanische Zitrone schlägt den viel gepriesenen Vitamin-C-Gehalt von Gojibeeren aus dem fernen Tibet.

HABEN SUPERFOODS NUR DEN EXOTENBONUS?

Zumindest wird damit oft ihr Preis gerechtfertigt. Fast alle Superfoods kommen von sehr weit her, gelten als rar oder gerade erst neu entdeckt. Man muss doch zugeben, dass es einfach hipper wirkt, relativ geschmacklosen Chia-Pudding zu löffeln, anstatt Omas Leinsamen ins Müsli zu rühren – obwohl der ganz ähnliche Quelleigenschaften hat und fast ebenso viele gesunde Fettsäuren wie das Andenkorn besitzt.

SOLLTEN WIR BESSER MEHR HIESIGE SUPERFOODS NUTZEN?

Dafür spricht viel: Allein durch die viel kürzeren Transportwege haben schwarze Johannisbeeren im Sommer garantiert eine bessere Ökobilanz als Acai-Pulver. Heidelbeeren bekommt man frisch, Acai-Beeren müssen in den Herkunftsländern für ihre Reise verarbeitet werden. Dabei gehen schon eine ganze Menge Inhaltsstoffe verloren. Häufig weiß man auch nicht, wie die Pflanzen in ihren Herkunftsländern angebaut und behandelt werden.


Lieber hiesige Heidelbeeren …


… oder exotische Gojis?

LIEBER SUPERFOODS AUS DEUTSCHEN LANDEN FRISCH AUF DEN TISCH?

Wenn man die Wahl hat, sicher: Nimm Weizengras, das hier gewachsen ist, und lass importiertes Pulver stehen. Wir haben den Luxus, alles in Hülle und Fülle zu bekommen, was wir brauchen, um rundum gesund und super drauf zu sein. Klingt vielleicht ein wenig hausbacken, aber warum nicht Buchweizen und Hirse anstatt Quinoa? Die sind ebenfalls glutenfrei, eiweißreich und voller Nährstoffe. Wir sollten möglicherweise den Bolivianern besser ihre Powerkörner lassen. Viele können sich dort nämlich ihr ehemals täglich Korn selbst kaum mehr leisten, seit es bei uns so unglaublich »in« ist.

UND EXOTISCHE SUPERFOODS?

Sie mal auszuprobieren und hin und wieder zu verwenden, ist sicher kein Problem. Bei den Rezepten hier im Buch kann man gut den Vergleich machen und sehen, was einem passt, und dann auch mal austauschen. Aber: Das beste Superfood nützt nichts, wenn ständig Schnitzel und Pommes in den Mund geschoben und nebenher Gojibeeren übers Müsli gestreut werden.

Besser Esser

Подняться наверх