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16. Oktober 2018

Aber auch am nächsten Morgen stellte ich brummend fest, dass es wieder nicht geklappt hatte. Dafür hatte ich gute Laune, denn heute sollte ein Teil der Stars ankommen. Als ich im Bad stand, fiel mir siedend heiß ein, dass ich nicht mal wusste, wer überhaupt ankommen würde. Mit der Zahnbürste im Mund startete ich den PC und ging in das Forum, das mir gestern die Uhrzeit gesagt hatte. Vielleicht stand dort ja noch etwas. Aber mehr wie die blöde Cersei, Jamie und Konsorten war nicht zu finden.

»Ach nööööööö«, mopperte ich und ließ mich gegen den Stuhl fallen. Aber Fans wie ich hatten immer noch eine Idee in petto, wo sie nachsehen konnten. Also startete ich Instagram und sah nach, was Jason gepostet hatte. Und tatsächlich: Er war bei diesem Flug auch dabei. Während ich die Zahnbürste als Mikro benutzte, wirbelte ich das Handtuch, das ich mir um den Hals gelegt hatte, in der Luft herum. Euphorisch gab ich ›Thunder‹ von Imagine Dragons zum Besten, mit dem Hintergedanken, Jason Momoa heute vielleicht sehen zu können.

Gegen 12:00 Uhr fuhr ich los, um mir ein neues Handy zu kaufen. Aber welches sollte es werden? Wieder ein Samsung? Oder vielleicht ein LG? Ich hatte keine Ahnung, welches ich nehmen sollte. Gewohnt war ich Samsung, aber hatte das Neueste auch eine tolle Auflösung? Den Handyladen, den ich recherchiert hatte, sah ich mit Argwohn an. Zwei Fenster voll mit Handys und Tablets, die ich kaum vom Namen her kannte. Also googelte ich, was es zurzeit an guten Handys gab, die sich für das Fotografieren eigneten. Und da gab es nicht wenige. IPhone kam erst gar nicht in Frage. Geschmackssache eben. Aber mit Huawei konnte ich mich anfreunden. Also machte ich mir gedanklich eine Notiz, ging in den Laden und sah den Herrn schon mit erhobener Braue an, weil der mich von oben bis unten musterte.

»Hi. Haben Sie das Huawei P20 128 Gigabyte in schwarz da?« Solche Blicke mochte ich nicht, also kam ich gleich zum Thema.

»Ich hoffe, Sie können sich das leisten«, meinte er und ging mit überheblichem Blick und Gang zu einem Schrank, den er mit einem Schlüssel öffnete und eine Packung herausholte.

»Ah, noch so ein oberflächlicher Typ.« Ich verdrehte meine Augen. »Werden Sie ja sehen, wenn das Geld auf Ihrem Konto landet.« Ich hatte schwer mit mir zu kämpfen, ihn nicht mit unflätigen Worten zu beleidigen.

»Gut, dann haben wir hier das Huawei P20 128 Gigabyte in schwarz.« Er legte die Packung vor mich auf den Tisch, neben die ich jetzt mein Handy legte.

»Wäre nett, wenn Sie es mir einrichten würden.« Jetzt versuchte ich mich in einem Lächeln. Der Verkäufer sah mich mit erhobener Braue an.

»Klar. Mach ich.« Während ich mich noch in dem Laden umsah und mir das ein oder andere Tablet betrachtete, hörte ich hinter mir die doofen Töne, wenn man den Bildschirm berührte.

»Machen Sie bitte die Töne aus?« Ich sah den Herrn wieder an, der meinen Blick erwiderte. Er nickte und war auch schon wieder dabei, das Handy einzurichten. Als ich ihn die Luft einsaugen hörte, sah ich ihn aufmerksam an. Er schien mich erneut zu mustern, aber diesmal irgendwie anders. »Stimmt was nicht?«, wollte ich wissen und ging zum Tresen rüber. Auf meinem Handy konnte ich eines der Bilder sehen, die ich zu Anfang meiner Diät gemacht hatte.

Der junge Mann schüttelte den Kopf.

»Nein. Alles in Ordnung.« Zum ersten Mal lächelte er mich an.

»Okay. Danke«, schmunzelte ich und ging wieder zu den Tablets, von denen mir eines gefiel. Gründlich las ich mir die Beschreibung des Pads durch und überdachte meine Überlegung nochmal. Letztendlich entschied ich mich dagegen und ging zurück zum Tresen, wo der junge Mann gerade meine Adressen rüber zog. »Dauert es noch lange?«, wollte ich wissen und sah dabei auf meine Uhr.

»Nein. Soweit bin ich fertig.« Dann reichte er mir das Handy, damit ich es mir ansehen konnte. Die ersichtlichen Funktionen hatte ich schnell raus, aber wichtiger war mir ein direkter Button zur Kamera.

»Ich will heute ein paar Bilder machen«, erklärte ich und reichte ihm das Handy zurück. »Könnten Sie mir einen Button direkt zur Kamera auf den Home-Schirm legen?« Erneut nickte er und richtete auch dieses noch ein.

»So. Wenn Sie nicht noch etwas anderes wollen, ist Ihr neues Handy startklar.« Er gab es mir, damit ich es nochmal begutachten konnte. Ich nickte und legte mein altes Handy in die Packung.

»Ach, da fällt mir noch etwas ein. Ich brauche ein Ladekabel für ins Auto, eine schwarze Hülle und den Glasschutz.« Ich rieb mir über mein Kinn und dachte nach, aber ich hatte dann alles.

»Okay. Da hinten sind Hüllen.« Er führte mich an eine Wand, an der ich Hüllen für mein Handy bekam. »Sind sicher ein paar dabei. Ich hole derweil den Rest.« Wenn man die Fronten geklärt hatte, konnten solche Typen richtig nett sein. Wie auch immer ich das geschafft hatte.

»Danke«, sagte ich noch und sah mir die Hüllen an. Ich fand schließlich eine, die einen geprägten Raben darauf hatte. Mit meiner Beute ging ich zurück und legte sie zu den anderen Sachen dazu. Freundlich lächelnd gab er alles in die Kasse ein und überraschte mich, indem er zehn Prozent abzog. Natürlich sprang meine Braue hoch, denn Glück hatte ich bisher noch nie gehabt. »Womit hab‘ ich das verdient?«, wollte ich wissen.

»Einfach so.« Schmunzelnd sah er mich erneut von oben bis unten an.

»Nochmals Danke«, lächelte ich und gab ihm meine Kreditkarte, die er mit 556 Dollar und 17 Cent belastete. Er gab mir meine Karte zurück und drückte mein Handy jetzt in die neue Hülle. Dann legte er noch den Glasschutz oben auf und packte den Rest in eine kleine Tragetasche ein.

»Ich habe zu danken, Miss O’Keefe.« Er schenkte mir ein süffisantes Lächeln, das ich überrascht erwiderte. Ich würde mein Gehalt verwetten, dass du auf dieser Con so manchem Mann den Kopf verdrehst, kamen mir Tessas Worte nochmal in den Sinn. Ich senkte den Kopf und grinste eine Weile vor mich hin, ehe ich den Kopf wieder hob und Tasche und Handy an mich nahm.

»Das werden tolle Bilder«, rief ich mit winkender Hand, als ich hinaus zu meinem Auto ging, in dem ich das Handy gleich an den Zigarettenanzünder anschloss. »Jetzt aber zum LaGuardia«, mahnte ich mich, als ich den Schlüssel drehte und mich Richtung Flughafen aufmachte.

Wie ich bereits vermutet hatte, war das Parkhaus des Flughafens brechend voll. Es gab natürlich noch freie Plätze, aber die musste man suchen. Letztendlich fand ich einen ziemlich weit weg vom Gate, aber mit meiner neuerlichen Kondition joggte ich den Weg bis ins Terminal, wo ich mich erst mal nach der Flugtafel umsah, auf der die Flüge angekündigt wurden. Jasons Maschine hatte Verspätung und würde an Gate drei ankommen. Also machte ich mich auf den Weg dorthin und fragte unterwegs jemanden, wo es ein Fenster gab, durch das ich die ankommenden Flugzeuge beobachten konnte. Auch wenn der Flughafenfutzi mich schräg ansah, führte er mich sogar an jenes Fenster, das mich vor der Masse an Fans bewahren würde.

»Danke«, sagte ich freundlich lächelnd und setzte mich auf einen der Sitze, die hier aufgestellt waren. Vier Reihen, Rücken an Rücken, auf denen man auf seinen Flug warten konnte.

Ich hatte es geschafft, um etwa 14 Uhr hier zu sein. 15:18 Uhr sollte die Maschine eigentlich ankommen, aber das verschob sich ja. Also zog ich mein Handy heraus und lud erst mal ein paar Spiele herunter, mit denen ich mich beschäftigen konnte. Und es klappte auch sehr gut. Zu meiner Rechten gab es nochmals die gleichen Reihen Sitzplätze auf denen schon ein paar Leute Platz genommen hatten. Mir waren sie erst aufgefallen, als ein Mädchen aus dem Fenster sah. Eine Weile sah ich mir an, wie der Teenager ihre Nase an dem Fenster plattdrückte. Und dann wurde mir bewusst warum. Ich konnte gedämpft Stimmen hören. Oder waren es Begeisterungsschreie, weil eines der Mädchen einen Platz in der ersten Reihe ergattert hatte? Ich stand auf, um mir die Menge anzusehen, die sich draußen gebildet hatte. »Ach du meine Güte!«, sagte ich leise und hielt mir die Hand vor den Mund. Meine Augen hatten sich geweitet. Wie viele Leute das wohl sein mochten? Ich war noch nie gut im Schätzen, also ließ ich es auch jetzt bleiben. Aber wenig waren es nicht.

Man hatte den Bereich abgesperrt, in dem die Stars aussteigen würden. Ich zählte zwanzig Sicherheitsleute, die die Menge im Zaum hielten. Aber die Masse breitete sich zu beiden Seiten aus und somit glaubte ich nicht, dass zwanzig Securitys reichen würden. Meine Meinung wurde auch kaum zwei Minuten später bestätigt, denn ein Kleinbus voller zusätzlicher Männer kam angefahren. Die Herren verteilten sich im Laufschritt an den Absperrungen. Ich hatte mich mittlerweile beruhigt und war mal wieder froh, in meinem Alter zu sein, in dem mir doch der ein oder andere Einfall half. Dann setzte ich mich wieder und musste feststellen, dass sich die Sitzreihen gefüllt hatten. Also war mein Einfall wohl doch nicht so toll, wie ich dachte. Aber auf jeden Fall besser, als unten zwischen den vielen Menschen zu stehen, keine Luft zu bekommen und dann doch nichts von den Stars zu haben.

Als ich um 15:59 Uhr auf die Uhr sah, stand ich von meinem Sitz auf und sah zu einer anderen Tafel, die ebenfalls die Flüge zeigte. Jasons Maschine stand immer noch auf 16:18 Uhr. Also würden sie bald eintreffen. Eigentlich müsste ich dem Typen, der mir das Fenster gezeigt hatte, die Füße küssen, denn von hier aus konnte ich wirklich alles sehen. Wie die Securitys verzweifelt gegen die Flut von jungen Damen und Herren ankämpften. Wie ein anderes Mädchen von Sanitätern weggebracht wurde, weil sie ohnmächtig zwischen den Leuten lag, von denen sich ein paar gnädig gezeigt und das Mädchen zu einer Absperrung getragen hatten. »Armes Mädchen. Die bekommt nichts mehr mit«, murmelte ich vor mich hin. Dann sah ich zu dem Korridor, den die Herren schon im Vorfeld gemacht hatten und in dem nur noch der rote Teppich fehlte, den Cersei sich sicher gewünscht hätte. Ich mochte die Frau überhaupt nicht. In ›300‹ sah sie zwar sympathischer aus, aber das Panel auf der Comic Con 2011 hatte ihr den Garaus gemacht. Ich fand sie nicht nur in ihrer Rolle absolut arrogant.

Nochmal sah ich auf die Uhr: 16:15 Uhr. Mein Blick ging zum Himmel wo in einiger Entfernung ein Flugzeug im Landeanflug war. Ein letzter Blick auf die Uhr. Zeittechnisch passte das. Ich holte mein Handy heraus, um ein paar Bilder zu machen. Ein Video würde ich mir aufheben, bis die Stars aus der Maschine stiegen. Das Flugzeug setzte zur Landung an, rollte eine Weile aus und steuerte dann auf das Gate zu, das draußen abgesperrt war. Ich konnte spüren wie vor Aufregung mein Herz zu rasen begann. Das Flugzeug hielt an und man schob direkt die Treppen hin, damit die Leute aussteigen konnten. Dann ging die Tür auf. Ich hatte das Handy auf Video umgestellt und hielt es tapfer auf die Tür gerichtet. Tyrion kam als Erster aus der Maschine und sofort schwoll das Kreischen an, das man hinter der Scheibe, wo ich stand, sehr gut hören konnte. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. »Sind doch auch nur Menschen«, murmelte ich vor mich hin, während Daenerys, Jamie, Cersei, Arya, Sansa, Tywin, Jon, Robb, Catelyn und Eddard ausstiegen. Natürlich folgten noch ein paar, die ich hier nicht unbedingt aufzählen muss, aber letztendlich war etwa die Hälfte der Schauspieler heute angekommen. Aber Jason war noch nicht zu sehen. Enttäuscht sah ich auf das Display, das sich gerade veränderte und ein großer Mann, der sich etwas beugen musste, um heraus zu kommen, in der Tür stand. Sofort hob ich meinen Kopf und lief rot an, weil mir direkt der ein oder andere, nicht jugendfreie Gedanke durch den Kopf schoss.

Er sah unglaublich attraktiv aus. Mit den offenen, langen Haaren, den lockeren Jeans, dazu ein langes Shirt und darüber eine Anzugweste, die er geschlossen trug. Und, wie konnte es anders sein, die Flip-Flops, die er wohl salonfähig machte. Unwillkürlich musste ich lachen, weil der Inbegriff eines Mannes diese Schuhe trug. Aber sie passten einfach super zu ihm. Er sah sich einen Moment um, während die weiblichen Fans an der Absperrung einen Herzinfarkt nach dem anderen bekamen. Und er war noch nicht mal an ihnen vorbeigelaufen. Ich hatte das Gefühl, dass sein Blick einen Moment an meiner Scheibe haften blieb. Keine Ahnung, ob er mich sehen konnte. Die Außenscheiben hatten mich noch nie interessiert, geschweige denn, dass ich jemals geflogen wäre und somit wusste, ob man durch die Scheiben durchsehen konnte. Trotzdem beschleunigte der Gedanke, dass er mich vielleicht sehen konnte, meinen Puls auf tausend, auch wenn ich nun nicht austickte und wie ein aufgescheuchtes Huhn rumrannte. Weiter hielt ich das Handy auf Jason, der seinen Rucksack richtig schulterte und die Treppe herunter lief, wo ihn schreiende Mädchen begrüßten. Ich veränderte meine Position ein wenig, damit ich ihn noch eine Weile filmen konnte. Bis er dann nicht mehr zu sehen war. Ich beendete das Video und schob mein nun überaus wertvolles Handy in die Manteltasche. Ich hatte bekommen, was ich wollte: Einen ersten Blick auf den Mann, der Khal Drogo verkörperte.

Und mit diesem Gedanken ging ich zurück in die große Halle. Ich ließ mir Zeit, da ich wusste, dass sich die Fans jetzt überall drängen würden, um nochmal einen Blick auf die Stars zu werfen. Ich war ziemlich geistesabwesend, stellte ich mir seine braunen Augen vor, die mich musterten, als ich meinen Blick klärte und eine recht große Gruppe sah.

»Da vorne rechts!«, rief eine mir bekannte Stimme, die Jon Schnee gehörte. Stirnrunzelnd sah ich mich nochmal um, ehe ich nach dem König des Nordens suchte, der sich in Daenerys verliebt hatte. Mein Blick fiel zuerst auf Ygritte, die mit Jon Schnee verheiratet war. Es wunderte mich, dass hier keiner rumrannte und ›JON! JON!‹ rief. Also sah ich mich nochmal um. Irgendwie war es hier viel zu ruhig.

»Hmm«, machte ich nachdenklich. »Ich bin irgendwo falsch abgebogen.« Dabei sah ich mich um, sah wie die Schauspieler nach und nach, für mich links, abbogen. Wohl zur Kofferausgabe. Konnte man wirklich so viel Glück haben? Ich ging noch ein paar Schritte weiter und besah mir die Meute, die am liebsten schon in ihrem Hotel wäre. Ich hörte ein Frauenlachen, das mich an Daenerys erinnerte und ging auf die Zehenspitzen, um zu sehen, ob ich recht hatte. Emilia Clarke war eine unheimlich sympathische Person. Es war sicher ein Fest, sich mit ihr zu unterhalten. Ich konnte sie nicht sehen, aber dafür sah ich Khal Drogo umso besser. Natürlich. Der Kerl war einen Meter dreiundneunzig groß und war nirgends wirklich zu übersehen. Schnell holte ich mein Handy heraus, um noch ein Video zu machen. So nah würde ich meinem Star nicht mehr sein. Ein breites Grinsen schob sich auf meine Lippen, als ich neben ihm endlich Daenerys entdeckte, die über seine Witze lachte.

»… hat mich der Länge nach hingelatzt«, sagte er, als er gerade abbog, um ebenfalls zu der Kofferausgabe zu kommen. Ich begann zu lachen, als ich mir vorstellte, wie der Riese, so lang wie er war, auf dem Boden lag. Und da es hier nicht gerade laut war, konnte er mich hören. Er hob seinen Kopf, was ich auf dem Handy sehen konnte, und sah mich an, während er weiter ging. Auch Daenerys sah kurz zu mir rüber, ehe sie wieder geradeaus sah. Nur Jason hielt noch eine Weile seinen Blick auf mich gerichtet, den ich mittlerweile erwiderte. Eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt, dass ich über ihn herfallen würde, käme er mir jemals so nah, aber nichts dergleichen geschah. Lediglich zwei Menschen, die sich zufällig trafen, sahen sich an. Erst als er durch die Tür war, sah er zu Daenerys runter. »Interessant«, konnte ich noch hören, bevor er aus meinem Blick- und Hörfeld war. Ich beendete das Video und blinzelte ungläubig die entfernte Tür an.

»Das glaubt mir kein Mensch.« Ich versuchte, ruhig zu atmen, denn ich hatte das Gefühl, dass ich gleich in Ohnmacht fallen würde. Jason Momoa, der Mann, der mein Höschen in Flammen setzte, hatte sich viel Zeit genommen, um mit mir Blickkontakt zu halten. Ich hob beide Brauen, sog die Luft ein und ging ein paar Schritte weiter, um durch die Tür zu sehen. Eigentlich sollte dort reger Betrieb herrschen, aber außer den Game of Thrones Stars war niemand zu sehen. »Die haben hier sicher abgesperrt.« Was mir auch direkt bestätigt wurde.

»Hey! Sie da! Wie kommen Sie hier rein?«, wollte der Sicherheitstyp wissen, als er auf mich zuging. Ziemlich schnell, als hätte er etwas ganz Wichtiges zu erledigen.

»Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich das nicht. Als ich vorhin zurück ins Parkhaus wollte, hatte ich mich auf mein Handy konzentriert und bin wohl irgendwo falsch abgebogen«, erklärte ich ihm meine Vermutung, auch wenn das mit dem Handy eine kleine Lüge war. Der Typ sah mich misstrauisch an.

»Und wohin wollen Sie jetzt?«, hakte er weiter nach, während ich mein Handy in den Mantel schob.

»Zu meinem Auto«, sagte ich freundlich lächelnd und holte die Parkkarte aus meiner Manteltasche, um sie ihm zu zeigen. Er begutachtete die Karte einen Moment, dann nickte er und wies mit der flachen Hand hinter sich.

»Kommen Sie. Ich bringe Sie bis zum Parkhaus«, bot er mir an. Mir kam es vor, als wollte er sichergehen, dass ich nicht doch noch zu der Kofferausgabe ging.

Verständlich.

»Oh! Vielen Dank. Sehr freundlich von Ihnen«, bedankte ich mich sofort und folgte ihm. Seine Sorge war wohl somit unbegründet und er machte sich auch keine Gedanken mehr darum. Als er vor einer breiten Glastür stehen blieb, wandte er sich mir zu und sah zu mir runter.

»Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.« Er verabschiedete sich lächelnd und hielt mir die Tür auf.

»Den wünsche ich Ihnen auch«, erwiderte ich sein Lächeln und ging hindurch. Ich steuerte die Parkbucht an, in der mein Wagen stand und setzte mich erst mal in den Innenraum. »Wie viel Glück kann man haben?«, fragte ich mich noch mal, ehe ich den Wagen startete und in Richtung eines Automaten fuhr, an dem ich bezahlen konnte. Dann verließ ich das Parkhaus und steuerte auf Manhattan und den Central Park zu. In meiner Wohnung fing ich natürlich an zu feiern. Jason hatte mich angesehen. MICH! Das war der beste Tag in meinem Leben. Die Videos auf meinem Handy packte ich sofort auf einen Stick, damit sie nicht verloren gingen. Kannte man ja, die seltsamen Anwandlungen, die ein PC haben konnte. Und ich wollte nicht riskieren, dass so eine Anwandlung meine hübsche Sammlung an Fotos und Videos vernichtete. Kate schickte ich die Bilder und das erste Video, das ich am Fenster gemacht hatte mit dem Vermerk, dass der Letzte Jason Momoa war, den ich so sehr mochte. Aber was danach passiert war, traute ich mich nicht, ihr zu erzählen. Konnte ich es ja selbst kaum glauben. Aber ich hatte es wirklich erlebt. Die Augen, die so finster schauen konnten und dabei so sexy aussahen, würde ich in meinen zukünftigen Träumen noch sehen. Hoffte ich zumindest, denn bisher hatte ich kein Glück, Jason in meinen Träumen vorzufinden. Und auch in dieser Nacht blieben meine Träume Jason-frei.

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