Читать книгу The Story of my Life - Tanja Gleich - Страница 15
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Von: BethanyBathory
Betreff: Porträt
Datum: 18. Oktober 2018, 9:22 Uhr
An: JosephHawaii79
Doch, genau diese Con. Warum?
BETHANYBATHORY
Ich bade grundsätzlich im Blut einer Jungfrau. :-)
So viel hatte ich mich auch noch nicht mit einem Abonnenten unterhalten. Ich schickte auch diese Nachricht ab und sah wieder zu dem Bild, das ich eigentlich weitermalen sollte.
»HERRGOTT!«, rief ich aus, als die Antwort auf dem Fuße folgte.
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Von: JosephHawaii79
Betreff: Portrait
Datum: 18. Oktober 2018, 9:24 Uhr
An: BethanyBathory
Find ich ja mal klasse. Vielleicht sehen wir uns dort. :)
JOSEPHHAWAII79
Ohana heißt Familie
Nun krochen beide Brauen hoch. Niemals wollte ich meine Abonnenten kennen lernen. Und jetzt das. Ich pustete die Luft zwischen meinen Lippen hindurch, so dass sie zu flattern begannen, während ich auf ›Antworten‹ klickte.
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Von: BethanyBathory
Betreff: Portrait
Datum: 18. Oktober 2018, 9:26 Uhr
An: JosephHawaii79
Und wie erkenne ich dich?
BETHANYBATHORY
Ich bade grundsätzlich im Blut einer Jungfrau. :-)
Ich klickte auf ›Senden‹ und hoffte, dass etwas kommen würde. Aber selbst nach einer Stunde kam keine Antwort. Ich zuckte die Schultern und machte mein Equipment bereit, um das Bild fertig zu malen. Es war gerade mal Mittag, also würde ich es gegen Abend fertig haben. Dann musste das Video noch auf Super-super-super-Zeitraffer gestellt werden, mein Intro und Outro dazu und schon konnte ich das fünf Minuten Video hochladen. Ich hatte ein sehr hübsches Bild von Jason gefunden, das ihn vor der untergehenden Sonne zeigte. Er stand im Halbprofil zur Sonne, deshalb wirkte es unheimlich romantisch. Das würde ich mir in einen Rahmen packen und an die Wand hängen. Bei diesem Gedanken sah ich mich um und begann zu lachen. Das Zimmer, in dem ich mein Büro eingerichtet hatte, war ein Jason Momoa Schrein. Jeder freie Platz war mittlerweile mit seinen Bildern behängt. Also musste ich auf das Schlafzimmer ausweichen. Ich würde schon einen Platz finden. Hoffentlich.
Nachdem ich das Video hochgeladen und fertig gemacht hatte, machte ich mir endlich etwas zu essen. So ganz ohne war mittlerweile ungewohnt für mich. Während ich mir die Sandwiches fertig machte, spürte ich die Aufregung in mir aufsteigen. Mir ging dieser Moment im Flughafen durch den Kopf, als er mich angesehen hatte. Und Schwupps war ich die Gänsehaut in Person. Als würde ich frösteln, rieb ich mir über die Arme und ging mit meinem Teller und einer Flasche Wasser ins Wohnzimmer. Ich schnappte mir ein Sandwich und stellte mich ans Fenster, das auf den Central Park zeigte. Es dämmerte bereits und die Straßenlaternen schalteten sich gerade ein. Ich sah dem Aufflammen der Lichter hinterher, bis ich nichts mehr sehen konnte. Es dauerte eine Weile, bis sie auf der anderen Seite fertig waren. Schmunzelnd stellte ich mir vor, wie Professor Dumbledore diese Lichter mit seinem Deluminator wieder an ihre Plätze brachte. Ich biss in mein Sandwich und beobachtete den kläglichen Rest der Menschen, die von der Arbeit nach Hause gingen oder einfach den Heimweg von einem Spaziergang antraten. Dann fiel mir eine große Gruppe Leute auf, die sich wohl auf den Weg in den Park machte. Neugierig betrachtete ich die Gruppe, die herzlich lachend Richtung dem Eingang gingen, der meiner Wohnung fast direkt gegenüber lag. Ja, ich hatte tatsächlich genau gewusst, warum ich diese Wohnung haben wollte. Neugierig öffnete ich das Fenster und lehnte mich wie so eine alte Tratschtante hinaus, um vielleicht etwas von den Gesprächen mitzubekommen. Aber sie waren schon zu weit weg, als dass ich hätte ein Wort verstehen können. Ich sah nochmal rechts und links die Straße entlang, ehe ich einen letzten Blick auf die Gruppe warf, von der sich jemand gelöst hatte. Er stand unter einer Laterne und schien etwas an seinem Handy zu machen. Einen kleinen Augenblick später hörte ich meinen E-Mail Client. Ich hatte vergessen den Rechner herunterzufahren. Brummend ging ich rüber ins Büro und sah, dass es eine Nachricht von Joseph war. Ich hob eine Braue und sah in Richtung des Fensters als wüsste ich, dass der Mann unter der Laterne geschrieben hatte. Dann fing ich an zu lachen, schüttelte den Kopf und meinte:
»Ach was.« Ich verwarf den Gedanken und las seine Nachricht.