Читать книгу The Story of my Life - Tanja Gleich - Страница 5
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15. August 2018
Es war mittlerweile August und meine Größe hatte sich von 48/50 auf 40/42 reduziert. Es tat irre gut, die Stufen wieder unbeschwert hochsteigen zu können. Es gab zwar einen Fahrstuhl, aber den konnten Siebzig- oder Achtzigjährige benutzen. Ich fühlte mich noch viel zu jung dafür.
Ich saß an meinem PC und lud ein neues Video hoch, als mir der Gedanke an die Klamotten durch den Kopf ging, die ich zur Convention tragen wollte. Eigentlich war ich mal Cosplay-Fan gewesen, aber als ich dann so arg zugenommen hatte und ich nichts mehr fand, das ich anziehen konnte, verging mir die Lust an diesem Hobby. Und jetzt eröffneten sich plötzlich Möglichkeiten, die ich selbst vor meiner Gewichtszunahme nicht hatte, denn ich steuerte zielstrebig Größe 38 an.
»Das wird ein Problem«, sagte ich laut und starrte meinen Kleiderschrank an, der alle Größen, dank Mrs Hemsworth, enthielt. Ich ging zum Schrank, um meine Klamotten zu betrachten, die ich anständig sortiert hatte und genau wusste, welche Größe ich wo abgelegt hatte. Mein Mantel fiel mir ins Auge, den ich nicht mehr tragen konnte und seufzte. »Ich muss morgen einkaufen.« Wieder Geld ausgeben. Das war so gar nicht mein Ding. Ich mochte den Anblick, wenn auf meinem Konto eine schwarze Zahl angezeigt wurde. Und wenn ich dann an meinem Lieblingsladen vorbei ging, jammerte ich vor mich hin, dass die Klamotten so teuer waren. Dabei konnte ich mir ein komplettes Outfit kaufen und hatte immer noch keine Probleme für die nächste Woche einzukaufen. Aber ich hortete lieber mein Geld. Vielleicht kam ich ja irgendwann doch noch zu meiner ersten Million. Während ich noch über das fehlende Geld grübelte, meldete sich in meinem Büro mein Rechner, der das Video hochgeladen hatte. Ich kehrte zu meinem Arbeitsplatz zurück und machte alles fertig, um es für die Öffentlichkeit freizugeben. Dann fragte ich noch meine E-Mails ab, die mich stutzig machten. Ich ging sie nach und nach durch, wobei ich diese merkwürdige Mail bis zum Schluss aufhob. Ein JosephHawaii79 hatte mir eine Mail mit dem Betreff ›Porträt‹ geschrieben. Ich musste direkt an das eine Bild von Daenerys denken, das wirklich ein Porträt war. Ich öffnete die Mail und las bedächtig den Text, bis mir bei einer Stelle die Kinnlade runterfiel.
»… dass Sie ein Portrait von mir zeichnen.« Dann folgte noch ein Preisangebot, aber ansonsten stand nicht wirklich viel drin. Es klang für mich mehr nach einer Verarsche als nach einem seriösen Auftrag. Obwohl sich dieser Name eindeutig auf Jason bezog, der auch Joseph hieß und auf Hawaii geboren wurde. Im Jahr 1979. Da aber so viele Fans sich Namen ausdachten, die sich auf ihre Stars bezogen, machte mich das kein bisschen stutzig. Ich löschte die Mail, ohne darauf zu reagieren und widmete mich wieder meinem Alltag, der mich mittlerweile ziemlich in Anspruch nahm, da ich wesentlich mehr Sport machte als noch zu Beginn meines Vorhabens.