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Kapitel 8

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San Fransico

09:12 PM

Red Bastard

Jeder Schlag traf sein Ziel. Die Beine schmerzten, wie auch die Fäuste. Sie waren gut verpackt, aber Jacobi merkte seine Kraft.

Ich muss meine Hände mehr trainieren…

Ein kräftiger Schlag von Brain nahm ihn sein Atmen. Mit einem lauten Schnauben, trat er Schritte zurück. Tänzelte auf einer Stelle, um auf den nächsten Angriff seinem Sparringspartner zu warten. Die Musik puschte sein Gemüt.

,,War es denn so schlimm?“ Kaum war die Frage gestellt, schnellte Brains Bein empor. Jacobi packte es und zwang ihn, in ein Ungleichgewicht.

Spielerisch wandte sich sein Partner daraus.

,,Mehr als das. Es reichte ja nicht eine mega Torte mir meinem Gesicht darauf. Nein, alle kamen sie natürlich, um mir die Hand zu schütteln.“ Entgegnete Jacobi. Beide Schnaubten und wischten sich den Schweiß von der Stirn.

Mixed Martial Arts war schon in seiner Jugendzeit, ein guter Ausgleich. Zudem hatte es ihn als Polizist, aus mehreren Situationen helfen können. Kontrollierte Gewalt. Zwei Wörter die sich nur in diesen Kontext verbinden konnten.

,,Sehe es mal so: Wenn du die Tochter des Polizeisherrif wärst, würde jeder mit dir schlafen wollen.“ Erst Lachen, dann eine Kombination aus Schlägen.

Wenn es nur das wäre..

Plötzlich merkte er einen festen Griff. Er wusste, was sein Freund versuchte. Jacobi nutzte die Kraft des Griffes und er landete auf Brain, der ebenfalls versucht hatte, ihn auf dem Boden zu ringen. Keuchend klopfte Brain auf den Boden.

,,Das hat dich wohl sehr wütend gemacht. Komm hilf mir.“ Anstatt ihn aufzurichten, setzte sich Jacobi.

,,Nein. Aber ich glaube ich vermisse es, normal zu sein.“ Der Kampfdurst war aus Brains Augen gewichen. Er war ein großer afroamerikanischer Muskelprotz, der nun, die Ruhe eines Predigers ausstrahlte. ,,Du meinst Polizist zu sein.“

Jacobi nickte.

Genau das, und in Origen zu wohnen.

,,Ich glaube, ich habe mir vom F.B.I was anderes versprochen.“

,,Und was?“ Er grinste.

,,Ich glaube, ich weiß das nicht mal. Ich dachte es ist anders. Stattdessen bearbeite ich nur interne Fälle. Was wiederum dazu führt, dass mein Büro voller Pflanzen und Glückwunschkarten steht. Als ob verwelken eine Leistung wäre.“ Brain lachte dunkel, was ansteckend war.

,,Nichts ist schlimmer, als ein Job der dich nicht erfüllt. Das hat meine Oma auch immer gesagt. Und sie war eine Weise Frau. Sie sagte immer : Brain, mach was aus deinem Leben. Aber sei Glücklich dabei, aber jetzt esse dein Spinat!“ Er imitierte eine alte Frau und Jacobi musste lachen.

,,Sie hat wohl recht…“

Brains Miene verdunkelte sich.

,,Hatte. Sie wurde von Faschisten umgebracht.“

Eine unangenehme Stille trat ein, in dem er Verständnisvoll nickte.

,, Ich habe versucht, die Blumen aus dem Fenster zu entsorgen. Aber die Fenster haben kein Griff.“

Brain prustete los.

,,O man. Dir ist nicht mehr zu helfen. Wenn es dir zu bunt wird, kannst du bei uns anfangen. Verrückte Weiße bekommen schnell einen Polizistenjob.“

,,Ich glaube der verrückte Weiße braucht eine Dusche.“ Er half ihm hoch.

,,Ein paar Jungs aus dem Revier gehen heute was Trinken. Wenn du Lust hast, komm mit. Aber Finger weg von meiner Schwester.“ Es war eine nett ausgedrückte Drohung die Jacobi mit einer Unschuldigen Miene mindern wollte.

,,Ich weiß nicht. Ich bin ja kein Polizist mehr. Du weißt, was das heißt..“

Die Tatsche das die F.B.I keine Euphorie bei den anderen Behörden Auslöste, war kein Geheimnis.

Dass man mit Kacke nach ihnen warf, war noch eine nette Umschreibung.

,,Polizist bleibt Polizist. Außerdem tut es dir ganz gut, wenn wir dir deine Blumensträuße aus dem Arsch ziehen und du mal wieder normale Gespräche führst.“

Das fehlt mir wohl am meisten.

Die Umgangssprache und das Weglassen der Förmlichkeiten war eine Wonne. Er konnte sein, wie er war. Reden und scherzen, ohne das Alle sich auf dem Schlips getreten fühlen. Obwohl er wusste, dass es kein Unterschied machte. Würde er nackt zur Arbeit kommen, so wurden ihn seine Kollegen fragen, woher er denn Anzug hat.

Der Sohn eines Hochrangigen A.D Deriktors zu sein, brachte Jacobi keine Vorteile.

Ich wollte nie die Vorteile. Dieses Getue.. dort ist alles Politik und alle versuchen sich mit mir Gut zu stellen, damit sie weiterkommen. Ich bin nur eine nette Leiter nach oben.

Das einzige was ihn zu etwas Besonderes machte, war sein Familien Name und nicht die Arbeit, die er leistete.

,,Du hast wohl recht. Dann zieht mir mal denn Blumenstrauß aus dem Hintern und feiern meinen Geburstag.“

Die Luft war schneidet. Für San Francisco selten, dass die Kälte ihr Gemüt zeigte. ,,Zwar haben wir keine Torte für dich, aber ich glaube ein Schnaps tut es auch.“ Witzelte Brain, als beide die Treppe vom Boxstall runtertraten. ,,Ich habe heute mein Gesicht in Zuckerform gegessen. Also bitte kein Kuchen…“ Jacobi stoppte, als er denn Wagen sah. Es war ein schwarzer Jepp, der langsam an ihnen vorbeizog. Er konnte die Blicke spüren, auch wenn die getönten Scheiben das Gesicht verbarg.

,,Warte kurz..“ Verwundert und mit der Schulter zuckend, schaute Brain ihm hinterher.

Das Auto wartete an der Seite.

Immer diese bescheuerten Auftritte…

Die Fensterscheibe senkte sich, und das fahle Licht der Laterne tauchten das Gesicht in graue Konturen. Das schwarze Haar wirkte nun noch dunkler. Es gab viele Spiegel, in die Jacobi geblickt hatte, und dieser war der schlimmste von allen. Sein markanter Kiefer, die grade Nase und die stechenden Augen. Aber nichts alles, was er sah, kam ihm gleich. Seine Augen besaßen das dunkle Grün, nicht denn pechschwarzen Schlund von Braun. Die Farbe seiner Haare war das rostige Rot, von Laub.

Der Spiegel grinste sein eigenes Lächeln. Dass seines Vaters.

,,Wie komme ich zu der Ehre, Viktor?“ Die Gehässigkeit prallte am selbstsicheren Lächeln ab.

,,Schön dich auch zu sehen. Treibst du dich immer noch mit Bullen herum?“ Jacobi grinste und schaute kurz zu Brain. Er hob fragend die Hand, als ob er fragen würde, ob Jacobi Hilfe brauchte.

,,Was willst du?“ Er hatte wirklich keine Lust, noch länger mit seinem Erzeuger zu reden.

,,Ich dachte mir, ich machte dir ein Geschenk.“

Die Lederumhüllte Hand reichte ihm einen Umschlag. ,,Ich weiß, wie sehr du es vermisst, ein Officer zu sein.“ Jacobi schüttelte genervt denn Kopf. ,,Nein, Viktor. Ich weiß, dass du nie etwas ohne Eigennutz tust.“ Nach seinen Worten, folgte ein schnauben.

Mit welcher Frechheit meint er mich zu verarschen? Du lässt dir auch immer was Neues einfallen.

,,Tu mir denn gefallen. Es wird dir gefallen, wenn nicht dann auch gut. Es ist deine Entscheidung ob du ermitteln willst, aber nimm ihn endlich. Ich habe nicht ewig Zeit.“

Jacobi wollte bereits gehen. Jedoch war die Neugier größer.

,,Guter Junge..“ Er hätte nach dieser Bemerkung ihm an liebsten die Akte wieder ins Auto geschmissen. Jedoch lächelte Jacobi matt, um sein Zorn zu verbergen.

,,Genieße deinen Abend.“ Sein lächeln zog an Jacobi vorbei.

Er wirkte..

In seinen Augen hatte er etwas Anderes gesehen, als das typische selbstsichere leuchten. Es hatte traurig und nachdenklich gewirkt.

Das bilde ich mir wohl nur ein.

,,Na Schmiergeld bekommen?“ Brain deutete auf den Umschlag.

,,Leider kein Geld.“ Die Augen wurden zu schlitzen, und musterten Jacobi aufmerksam. Es war der argwöhnische Blick, der nur ein Polizist haben konnte. ,,Das war nur..“ Er klopfte ihn auf die Schulter. ,,Mensch Cobi, ich wollte dich nur ärgern. Hast du deinen Humor unter der Dusche verloren?“ Als Antwort grinste Jacobi und steckte die Akte in die Sporttasche.

Egal was es ist, es kann bis morgen warten... Ich hoffe es.

Konnte es nicht, denn kaum saßen Beide im Auto, öffnete er die Akte. Jacobi hatte genauer hinschauen müssen und als er das tat, schnürte das Grauen seine Kehle zu.

Der ehemalige Soldat war nur noch ein Nadelkissen. Ein Nadelkissen von Scherben. Sie ragten unterschiedlich aus dem Fleisch heraus.

Blutig.

Funkelnd.

Sie waren Überall. Der Mund des Mannes war weit geöffnet wie bei einem Schrei. Erst nach einem zweiten Blick erkannte Jacobi, das selbst

darin die Spitzen Funkelten. Wie kleine Zähne, kleine blutige Zähne. Die Augen aber waren unversehrt, starrten weit ausgerissen nach oben.

Die Zahl 1945 war als Anzahl der Scherben im Opfer vermerkt.

Nicht postmortal... Er musste sie sogar essen...

In seinen Ohren hörte er das Knirschen von Scherben und stellte sich vor es sein musste, sie zu essen.

Er war 32 Jahre alt, 1,85 Groß, Afroamerikanisch, ehemaliger Soldat.

Tot durch...

Er überlegte, welch spezifisches Wort dazu passte.

Mord durch Fremdkörper, Scherben, die mit Kraft die von außen eindrangen.

Die Seiten raschelten, als er die Autopsie Akte durchforstete.

Durch innere Blutungen. Obwohl… Wäre Schmerzen nicht... Sterben durch Schmerz? Vielleicht durch beides.

Wer hat diesen Fall bearbeitet?

Oliver Dallas.

Seine Augen fanden die Angaben.

Das Opfer fand man unmittelbar in der Nähe seiner Wohnung.

Eine kleine Notiz war mit einem Pfeil dazu gekritzelt.

Auf dem Bordstein..

Der Ermittelte Polizist vermerkte, dass es sich um einen Ritualmord handelt musste. Weshalb Jacobi eine Vielzahl von Verdächtigen in der Akte fand.

Afroamerikaner, Mexikaner und native Amerikaner (Indianer). Dennoch war niemand dabei, denn der Polizist konkret als Mörder nannte.

Also ein so genannter ,,Unmöglicher Fall“ aber warum soll ich denn Fall übernehmen? Viktor du warst mir immer mehr Rätsel als ein Vater.

,,An der 14th Street.“

In der Nähe eines Projekts... Da hat wohl Tesulla gewohnt. Wäre wahrscheinlich...

,,Ein Kollege arbeitet dort in der Nähe.“ Jacobi schreckte auf wie erneut aufgeweckt.

,,Ich kenne diesen Fall. Es war.. Du kannst es dir nicht vorstellen. Ich habe schon krankenscheiß gesehen. Wie der Typ, der an der Wand Katzen genagelt hatte und sie aufschlitze. Aber das…“ er reckte sein Kinn in Richtung des Fotos. ,,Ich frage mich schon lange nicht mehr, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt.“ Sein Blick war starr auf die Straße gerichtet. Gedankenversunken, bis er mit der Zunge schnalzte und wieder das typische Brain lächeln aufsetzte. ,,Der Fall schaffte es nicht in die Medien. Ich meine... Sowas ist doch ein gefundenes fressen.“

,,Das Department hatte in der Zeit alle Händevoll zutun, einen Serienvergewaltiger zu finden. Außerdem sprechen wir über Chief Kuckuck.“

,,Chief Kuckuck?“

,,Er ist kein Freund der Farbigen.. Sag mal, hattet ihr sowas nie in Portland?“ Jacobi zuckte mit den Schultern. ,,Schon, aber nicht so extrem, dass wir jemanden Kuckuck nennen.“

Es war ihm bereits aufgefallen, dass einige Dinge anders waren, als in Portland. Aber das der Job für Korruption und Rassenhass anfällig war, war kein Geheimnis.

,,Du wirst deinen Spaß mit ihn haben.. nimmst du denn Fall an, oder warum hast du ihn auf ganz mysteriöser Weise bekommen?“ Ein Schnauben.

,,Das Einzige was heute sicher ist, ist das ich ein Bier trinke.“

Die Lichter einer fremden, jedoch nicht neuen Stadt zogen an ihm vorbei.

Egal wo du bist, egal was du tust, egal wie du lebst. Begegnest du dem Guten, findest du auch das Böse.

Walker 27

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