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Kapitel 10
ОглавлениеWashington
Arlington
11.00 AM
Das Cascada Velly Hospital trug eine moderne Verkleidung, die eher nach einem Anwesen eines Stars aussah. Diese moderne Art war auch im inneren zu finden.
Genau vor 2 Stunden hatte sie ein Anruf bekommen. Ein Captain hatte sich an das F.B.I gewandt und bat um Unterstützung. Die Unterstützung, von den Sie von Anfang an wusste, dass sie sie leisten würde. Sie und eigentlich ihr Partner. Scott war bereits seit 3 Tagen verschwunden und ließ wie immer kein Lebenszeichen von sich hören.
Ich habe es gewusst. Jetzt bleibt alles an mir hängen. Zum Teufel mit Scott.. Chammingway...
Sie sah eine Frau, die mit dem Rücken zur ihr gewandt, ein Gemälde betrachtete. Sie trug eine schwarze Uniform, mit goldenen und sehr bunten Aufnähern. An ihrer Gürtelschnalle baumelte ein Schlagstock. In ihrem Holster, funkelte eine schwarze Schusswaffe. Das Gemälde was sie betrachtete, war ein Engel aus Pastellfarben, der sein Himmelshorn blies.
,,Sind Sie Captain Chammingway?“ Sie drehte sich um, und Helary erkannte, dass sie es natürlich sein musste. Es gab keine Abweichung vom Foto. ,,Dann sind sie der Special Agent?“ Sie reichte ihr die Hand, die umhüllt war in einem schwarzen, glatten Lederhandschuh. ,,Helary Rule. Sie haben das F.B.I um Hilfe ersucht.“ Ihre Miene wurde kurz dunkel. ,,Ja... Officer Spender war überzeugt davon, dass es klüger wäre.“
Sie anscheint nicht. Wie hat er das geschafft?
,,Ich war überrascht, dass sie sich so schnell melden.“ Beide setzten sich in Bewegung.
,,Er sagte mir, das sie und ihr Partner vor ein paar Tagen am Tatort waren. Wo ist ihr Partner?“ Ihre braun blauen Augen blickten sie von der Seite an.
,,Er wurde von Bureau bezüglich eines anderen Falles berufen. Sobald es möglich ist, wird Scott Brix zu uns stoßen.“ ohne ein misstrauischer
Blick, nickte sie.
,,Sie behandeln also öfter solche Fälle?“
Den Fall ihrer Stimme konnte Helary nicht deuten. ,,Ja. Damit kommen wir auf einen wichtigen Punkt. Damit keine Missverständnisse entstehen, der Fall liegt nun in den Händen des F.B.I. Das Bedeutet, dass das Departement diesbezüglich mir obliegt. Entscheidungen und Vorgehensweisen werden von mir entschieden. Deshalb hoffe ich, das die Zusammenarbeit ihres Departements und des F.B.I reibungslos abläuft.“ Chammingway bediente denn Fahrstuhl. ,,Natürlich, Agent.“
Das werden wir sehen.
,,Haben sie den bereits jemanden im Verdacht?“ Der Fahrstuhl fuhr nach oben. Der Captain zupfte an seinen Handschuhen. ,,Ich habe versucht, die Beweise zu deuten. Leider haben wir nicht viele Zeugen, da der Tod nicht wirklich bekanntgegeben wurde.“
,,Soweit ich mit diesem Fall vertraut bin, kann jeder Zeuge gebraucht werden.“ Chammingway grinste. ,,Die Stadt steht kurz vor dem Ghost Leave. Ich wollte kein Terror auslösen.“
,,Die Zeugin.. Melissa Simmens. Hatte sie bereits schon etwas sagen können?“ die Tür sprang angekündigt auf. ,,Ich war gestern bei ihr. Die Ärzte schicken mich wieder fort, da Melissa nicht fähig war, Angaben zu machen.“ Beide traten durch den Flur.
Bevor Helary aber mit Melissa sprechen wollte, wollte sie zu ihrem behandelten Arzt.
,,Wie lautet sein Name?“ Chammingway deutete auf einem hochgewachsenen Manne mit mittellangen dunkelblondem Haar, der mit einer Schwester sprach.
,,Das ist Dr. Seras. Er steht dort trüben.“
,,Ich möchte mich noch mit ihm unterhalten. Wollen sie bereits zu Melissa?“ Sie überlegte nicht lang.
,,Ich kam gestern auch nicht dazu, mit Dr. Seras zu sprechen.“
Die Polizistin ging voraus.
Überwachung, was?
Der Arzt namens Seras besaß tiefe Augenringe die von Überstunden zeugten, ebenso vermittelte er einem das Gefühl, das er gleich umkippen würde. ,,Sie sind vom F.B.I nicht wahr?.. und sie sind doch die Polizistin von gestern.“ seine Lippen formten ein kurzes lächeln, doch als sie zu Chammingway wanderten, einen schmaleren Strich. ,,Woher..“ So wurde sie noch nie begrüßt. ,,Meine Partnerin ist auch ein Agent. Außerdem fällt einen schon bei all diesem weiß, eine gut gekleidete Person auf, die nach dem Arzt sucht.“ Trotz seiner Müdigkeit, klang seine Stimme wach und freundlich. Helary lächelte verblüfft. ,,Es färbt wohl ab einen Lebensgefährten zu haben, der beim F.B.I arbeitet.“ Er lachte. ,,Das kann man wohl sagen.“ er reichte ihr die Hand. ,,Ich bin Dr. Helary Rule.“ Sie wollte ihren Ausweis vorzeigen, aber Saras winkte ab. ,,Doktor der Medizin?“
,,Nein Geisteswissenschaften.“ er nickte. ,,Wie geht es Ms. Simmens?“
,,Besser als gestern. Medizinisch gesehen. Sie befand sich seit ihrem Eintreffen in eine Art hervorgerufenen Koma. Seit gestern Abend ist sie wieder bei Bewusstsein. Sie leidet unter akuten Panikattacken. Ohne ein paar Einheiten Tavor, kommt sie nicht zu ruhe.“
,,Eine ziemliche hohe Dosis.“ der Arzt zog eine Augenbraue hoch. ,,Das war auch nötig. Glauben sie mir.. Tun sie mir nur einen Gefallen. Seien sie vorsichtig. Auch wenn Melissa kein Zugriff auf ihre Erinnerungen hat, bedeutet es nicht, dass diese Sie nicht aufwühlen können.“
,,Keine Sorge.“ Er deutete auf die Zimmer Nummer 202. ,,Ich komme später zur Visite. Sie haben aber noch Zeit.“ Saras lächelte nochmal breit bis er ihr den Rücken zu wandte.
Netter Arzt.
Ihre Hand glitt gerade zum Türgriff, als sie aufsprang. Ein junges Mädchen mit dunklen Haar und noch dunkleren Augen trat erschrocken zurück. ,,Entschuldigung..“ Atmete sie erschreckt aus, als sie Helary fast in die Arme lief. ,,Sind sie eine Freundin von Melissa Simmens?“ Fragte Chammingway, die dem Mädchen denn Weg versperrte. Sie nickte eifrig mit ihren großen geröteten Augen und schloss die Tür hinter sich. ,,Wie heißen Sie?“
,, Heather Comply.. .Ich wollte gerade Sachen zum Anziehen für sie holen... Soll ..soll ich mir Zeit lassen?“ Sie war eingeschüchtert von der Chammingway.
,,Gehen sie ruhig. Ich wollte mit Melissa sprechen. Ist sie wach?“ Wieder nickte sie. Comply wirkte aufgelöst. ,,Sind sie Okay?“ Sie lächelte verschmitzt und rieb sich ihre nasse Nasenspitze.
,,Ja.. ja. Nur etwas kaputt von der Fahrt... Ich komme denn etwas später..“ Und schon blickte Helary ihr hinterher. Der Captain warf ihr ein missbilligender Blick zu. ,,Wir werden uns später mit ihr unterhalten. Dass man zugelassen hat, das sie zu Simmens darf.“
Im Raum war lautes monotones Piepsen des EKG zu hören. Ihre geschlossenen Augen flimmerten leicht. Von der einen Seite, sah sie normal aus. Das änderte sich, als Helary um das Bett ging. Die eine Gesichtshälfte war geschwollen und zerstörte die sonst so schöne Melissa Simmens. Sie hatte lange braune Haare, die wie ein Fächer ausgebreitet über das Kissen lagen.
Sie hatte wohl Helary Schatten bemerkt, denn ihre Augen öffneten sich leicht. ,,Ms. Simmens, meine Name ist Agent Helary Rule. Ich komme vom F.B.I. Und möchte dir einige Fragen stellen.“ Sie schluckte laut und drehte ihren Kopf zu Helary. Ihre Pupillen waren riesig durch die Wirkung von Tarvo, dass dadurch die Iris fast nicht mehr zu erkennen war. ,,Ich weiß nichts...“ wisperte sie.
Fangen wir von vorne an.
,,Können Sie mir sagen, warum Sie zu ihren Vater wollten?“ Sie schluckte wieder schwer und wandte ihren Blick zur Decke.
,,Ich wollte ihn besuchen. Weil ich lange nicht mehr bei ihm war.“
,,Hat er dich empfangen?“ fragte sie mit freundlicher Stimme.
Sie schüttelte mit dem mit dem Kopf. ,,Was haben sie dann getan, als dein Vater nicht da war?“ Ihre spröden Lippen pressten sich auf einander. Bewegten sich nicht, blieben einfach stumm. Helary fragte noch einmal. ,,Ich ging in den Keller. Er war nicht da, keiner war da.“
,,Sie also runter. Was passierte dann?“ Sie nickte schräg zur Decke. ,,Ich weiß nicht.“
Sie lügt...
,,Ich habe gerade ihre Freundin getroffen. Studieren sie mit ihr zusammen Medizin?“ ein nicken. ,,In welchen Staat?“
,,In San Francisco.“
,,Im welchen Semester?“ Ihre Brauen waren zu einer konzentrierten Miene gezogen. ,,4tes.“ Sie spürte, wie Chammingway sie fragend anblicke. Nach dem Motto, was das mit dem Fall zu tun hatte. ,,Dann sind sie bald eine behandelte Ärztin. Warum haben sie denn Weg eingeschlagen?“ Ein Mundwinkel zog sich nach oben. ,,Um Brandopfern zu helfen. Und vielen anderen Menschen.“ flüsterte sie. ,,Damit sie nicht sterben.“
Weil ihre Mutter bei einem Feuer ums Leben kam.
Helary lächelte Melissa an. ,,Das ist bestimmt eine schwere Aufgabe. Sie sehen mir aber so aus, als wären sie dafür Bestimmt.“ Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. ,,Dein Vater war bestimmt Stolz.“
Sie blickte wieder an die Decke. ,,Anfangs wollte er nicht, das ich gehe. Ich bestand darauf... Für Mum.“
Ihre Lippen kräuselten sich, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Fing sich aber wieder.
,,San Francisco ist weit weg. Wie oft konnten sie ihren Vater besuchen?“
,,Nicht oft.. Das Studium ist... anstrengend.“
,,Wie hast du dann die Tage in Granite Falls verbracht?“ Melissa deutete auf das Glas und die Flasche Wasser. ,,Können sie mir..“ sprach sie heiser. Helary reichte ihr das sprudelte Wasser. An ihren Mundwinkeln lief das Wasser hinab, als Sie langsam trank. ,,Dad, und ich gingen wandern. Wir waren selten im Haus. Wir machten viele Dinge..“ Helary nahm ihr das Glas ab, und stellte es wieder auf den Tisch. ,,Was hatte dein Vater mit dir diesmal geplant?“
,,Er wusste nicht, das ich kam. Es sollte eine Überraschung sein.“ sie lächelte bitter.
,,Hatte dein Dad dir von Freunden erzählt?“ Sie schnaubte. ,,Freunde? Nein Dad, war nicht so.“
Dann stimmt das. Er war der Grinch von Granite Falls.
,,Als was arbeitete dein Vater?“
Ganz ohne Einnahmen kann er nicht gelebt haben.
,,Durch die Lebensversicherung... von Mum... damit bezahlte er auch mein Studium.“ Helary nickte.
Der Tot finanziert das Leben..oder doch geplant passend.
Plötzlich begann ihr Telefon zu klingeln. Auf dem Display erschienen 3 Buchstaben. ,,Entschuldigen Sie mich Melissa. Chammingway.“
Ihre Partnerin nickte. Sie verließ denn Raum und nahm ab.
,,Ich bin auf Arbeit Bobby.“ Es kam äußerst selten vor, das er anrief.
,,Ich dachte du wolltest es wissen. Steve.. Ich habe etwas Neues gehört.“ Helary seufzte laut und lehnte sich gegen die Wand. Neues..
Immer wenn es was Neues gab, entpuppte es sich als ein Blindgänger. Anfangs hatte es sie aufgewühlt und zwang sie dem nachzugehen. Jedoch waren die Resultate nur ein weiterer Strich auf einem Gemälde, das niemals fertig werden sollte.
,,Früher hat es dich interessiert.“ sagte Bobby mit niedergeschlagener Stimme, die Helary zum sauberen Boden blicken ließ. ,,Ja .. Früher hatte ich noch Hoffnung...Was ist es den diesmal?“
,,Ein Script. Ein typisches Script von Steve. Einer meiner Leute hat mich darauf aufmerksam gemacht. Jemand wollte sich in meine Daten hacken.“ Helary biss sich auf die Lippe.
,,Ich glaube nicht, dass Steve sich bei dir Reinhacken würde. Entschuldige Bobby, Aber ich bin nicht in Stimmung für falsche Hoffnung. Ich danke dir Trotzdem.“ Am anderen Ende ein Seufzen.
,,Tut mir leid Hell... War nicht meine Absicht.“
,,Nein.. Alles gut... Ich werde die nächsten Tage nicht in Seattle sein. Du hast meine Schlüssel?“ Einen Unterweltboss zu bitten, die Wohnung zu passen, war fast wie eine schlechte Metapher. Aber Bobby war ein guter Mensch. Wenigstens zu ihr.
,,Jap. Geht klar. Ruf aber vorher an, nicht das du mich dabei erwischt, wie ich dein schwarzes Kleid trage.“ Steve hatte in Helary ein kaltes Gefühl ausgelöst jedoch die Vorstellung, das ein 2 Meter Japaner sich in ihr Kleid zwängte, löste ein Kichern aus.
,,Ich werde es mir merken. Bis dann.“ Sie legte auf und blieb kurz im Flur stehen.
Irgendwann Steve.. irgendwann.
Mit einem ausatmen vertrieb sie die Gedanken an Steve.
Melissa summte, als Helary wieder eintrat.
,,Was summst du da?“
,,If i Going to San Francisco...“ sang sie heiser. ,,Melissa?“ sie verstummte. ,,Der Song geht mir nicht aus dem Kopf. Er geht mir einfach nicht aus dem Kopf...“ ihr Gesicht verkrampfte sich immer mehr. ,,Weine nicht um ihn.. weine nicht um ihn... weine nicht um IHN!“ Die Geräte piepten in schnelleren Takt.
,,Um wenn, Melissa?“
Seras trat ein und überprüfte die Werte in schnellen Bewegungen. Helary und Chammingway war bereits beschäftigt, das Mädchen ins Bett zu drücken. Denn ihr Oberkörper hob sich nach oben, und ihr Kopf schnellte nach hinten.
,,Feuer!. 25,26,27,28,29,30!“
Sie atmete zwischen den Zahlen heftig aus. Helary wusste warum sie das Tat. Weil sie ihren toten Vater wiederbeleben wollte.
,,Halten sie sie fest!“ rief der Arzt und bereitete eine Spritze vor.
,,Wen hast du gesehen , wen?“ Es war nun schwerer Melissa ruhig zu halten. ,,Helfen sie mir!“ rief Helary zu Chammingway hinüber, die wie erfroren da stand. Sie nickte und kam. Seras schnappte sich denn Venenzugang und drückte die Substanz hinein.
Es dauerte einige Sekunden, bis die Verkrampfung aus Melissa wich.
Sie sank ins Bett und starrte zu Chammingway. Chammingway wiederum schaute zu Helary.
Ihre Hände brannten, als sie Melissa losließ. Zögernd, mit dem Verdacht das Sie doch noch ein Anfall bekam.
Das ist glatt unmöglich. Bei der Menge an Tarvo, sollte das nicht passieren können.
,,Das.. Das ist mir noch nie passiert...“ murmelte der Arzt und untersuchte das Krankenblatt akribisch. Chammingway Hände umschlossen immer noch das weiße Engelskleid das Melissas Körper umhüllte. Sie ließ es rasch los, doch ihr Blick lag weiter auf dem Gesicht.
,,Sie waren einer der ersten am Fundort Peter, gab es dort Musik?“ fragte Helary, als sie das Zimmer verließen.
Dr. Seras hatte sie gebeten, das Zimmer zu verlassen mit der Versicherung, dass wenn Melissa noch was sagte, Helary anrufen würde. Sie selbst hatte es eingesehen, Peters Tochter im Moment die Ruhe zu geben die sie brauchte. Sonst wäre die Gefahr groß, dass Melissa ganz dichtmachen würde und jegliche Erinnerung komplett unterging.
,,Nein. Als ich eintraf, war keine Musik zu hören.“ Ihre außergewöhnlichen Augen fixierten Helary. ,,Nichts was Musik abspielen kann?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. ,,Ich fand nichts der Gleichen. Warum ist das so wichtig?“
Bevor Helary ihr eine Antwort geben konnte, lief Melissas Freundin an ihr vorbei.
Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. ,,Können wir uns noch kurz unterhalten?“
Heather ließ die große Sporttasche neben sich sinken. Sie hatten an einem Besuchertisch Platz genommen, der gleich am Eingang der Station lag..
,,Melissa hatte soeben einen Anfall. Sie sollten ihr vielleicht etwas Ruhe gönnen.“ Heathers Hand sauste zum Mund, um ihr Entsetzen zu ersticken. ,,Wie kommt es, das Sie hier sind?“ fragte ihre Partnerin schroff.
,,Ich habe eine Woche frei bekommen, um ihr zu helfen.“
,,Das ist sehr freundlich von ihnen. Hat Melissa je von ihrem Vater gesprochen oder von ihrer Familie?“ Sie schüttelte den Kopf.
,,Nein. Sie sagte, dass sie aus einem verträumten Nest käme, aber mehr nicht.“
,,Hatte Melissa Probleme? Ist jemand mit ihr nach Granite Falls gekommen?“
Könnte ja sein.. ein Freund..
,,Weiß ich nicht... Sie hatte immer mal wieder Streit mit ihren Freund. Eine Art On- off Beziehung. Soviel ich weiß, ist sie alleine losgefahren.“
Ihr Freund? Nein.. Das wäre..
,,Was studiert ihr Freund?“ Die Polizistin nahm ihren Notizblock heraus.
,,Geschichte. Aber was genau, weiß ich nicht.“
,,Sie haben sich sicherlich ein Hotel genommen, oder?“ Heather stockte, fasste sich ins Gesicht. ,,Ich.. ich habe ein Zimmer im Motel Jules45 genommen.“
Sie ist fertig...
Helary nickte und holte ihre Visitenkarte heraus. ,,Melden sie sich, falls Melissa etwas einfällt oder etwas sagt, was mit dem Morgen zusammensteht, als sie angegriffen wurde.“ Heather nickte. ,,Ich werde mich melden, wenn etwas passiert.“.
Die frische Luft wehte Helary ins Gesicht, und vertrieb denn klinischen Geruch endgültig.
,,Dieser Song.. Es ist doch komisch das Melissa es mit dem Song San Francisco verbindet. Es sind Gerüche, Bilder Geräusche, die eine Überaktion auf das Erlebte erzeugen. Dass es der Song von Scott McKenzie ist, ist interessant.“ Sie zuckte mit den Schultern. ,,Wer weiß, das in ihr vorgeht.“ Sagte sie und zog ein Mundwinkel zu einem Sie-ist-verrückt Lächeln hoch. ,,Spender sagte mir, das Peters Frau bei einem Feuer umkam. Was passierte damals?“ Ein fragender Blick. ,,Das war Brandstiftung. Ein Fremder, hatte das Haus in Brand gesteckt, wobei Seine Frau umkam. Der Täter wurde noch während der Tat von der Polizei aufgegriffen. Leider kam jede Hilfe zu spät für Samanta. Das liegt schon Jahre zurück.“ So wie Chammingway von dem Sprach, das viel Helary auf, lag in ihr Gesicht eine Eigenartigkeit. ,,Interessehalber, können sie mir die Akte zukommen lassen?“ Sie blieben auf den Parkplatz stehen.
,,Wie sie wollen, sie sind der Boss. Das könnte aber länger dauern, denn wir haben schon lange nicht mehr die Akten sortiert.“
,,Das macht nichts, ich kann warten.“
Wieder zog sie sich an ihren Handschuhen. ,,Sicher Agent, dann will ich ihnen mal das Departement zeigen.“
Helary fuhr Chammingway hinterher zum höchsten Punkt am Horizont. Die Berge von Granite Falls.
Das Departement von Granite Falls hatte sein Platz am höchsten Punkt der Stadt. Es war ein großes, aus Holz bestehendes Gebäude, mit einem gut ausgebauten Parkplatz hinter dem Haus. Mehrere Geländewagen fanden ihren Platz dort. Helary wunderte sich, weshalb man so ein großes Präsidium für so eine kleine Stadt gebraucht hatte.
Es war still im Departement. Nur das Gespräch der Telefonisten gab dem eine Kulisse. Die alte Dame sprach angeregt mit jemanden und Helary konnte sich denken, dass es kein berufliches Gespräch war. Als sie Helary sah, murmelte sie schnell noch etwas in den Hörer und legte dann auf. ,,Tamara..“ Sie nickte tief, zur Begrüßung. Dann viel ihr Blick auf Helary. ,,Und wer sind sie, wenn ich fragen darf?“ Helary machte sich nicht die Mühe der neugierigen Oma denn Ausweis zu zeigen. ,,F.B.I.“ Sie verzog das Gesicht erstaunt. Kaum hatte sich Helary aus dem Sichtfeld der alten Schachtel entfernt, hörte sie wieder ein rasseln einer Telefonscheibe und Gemurmel.
Chammingway führte sie in ein großes Büro, vor dessen Fenster ein großer ovaler Tisch stand. Darauf eine Menge an Fotos. Rick Spender lehnte sich mit beiden Händen auf dem Tisch und starrte die Fotos mit einer intensiven Miene an. Ein dampfender Kaffee stand zur seiner Linken. Er drehte sich zögernd um, sah Helary und zuckte. Er sah zu Chammingway, die ohne Worte an ihm vorbeiging und sich dann vor ihren massiven Schreibtisch setzte. Seine Überraschung wurde zu einem freundlichen Lächeln. ,,Mit ihnen hätte ich überhaupt nicht gerechnet.“ sagte er und sprang förmlich zu Helary, um ihr die Hand zu reichen. Seine Freude und Euphorie war überwältigend, das Helary nicht ganz, ihr Lächeln unterdrücken konnte. ,,Dann muss Scott sicherlich auch hier sein.“ Sein Blick ging hinter ihr. ,,Er muss leider noch an einem Fall arbeiten. Solange werden sie mit mir alleine vorliebnehmen müssen.“ Sein Lächeln wurde nicht weniger. ,,Wollen Sie ein Kaffee?“ fragte er angeregt, wie ein Kind das seine Geschenke zu Weihnachten auspacken wollte. ,,Schwarz.“ Er verließ denn Raum.
Das ist ja selten, dass ein Polizist mich so freundlich begrüßt. Ist ja niedlich... Dann hat mich Chammingway kontaktiert, ohne das er es wusste?
Helary ging zu dem Tisch, und betrachtete die Aufnahmen.
,,Und, wie werden sie vorgehen Agent?“ fragte Chammingway und lehnte sich im Stuhl zurück. ,,Kommt darauf an, wie.. Wie war Peter Simmens sonst so? Ist er je auffällig geworden?“
,,Er war nicht der beliebteste, einzelgängerisch und war nur selten in der Stadt. In längeren Abständen war von ihm kein Lebenszeichen zu hören, das einige glaubten, das er verstorben sei. Melissa hat uns vor ihrer Abreise gebeten ab und zu nach ihm zu sehen, wenn er zu lange wegblieb.“ Ihr Blick richtete sich zum Fenster. ,,Seid ihr der Bitte nachgekommen?“ Chammingway gluckste. ,,Wir sind der Pflegedienst, aber wir versuchten regelmäßig der Bitte nachzukommen. Ich kümmerte mich persönlich um diese Sache.“
,,Wenn Sie dort waren, ist ihnen etwas aufgefallen?“
,,Nein, sollte mir? Wenn er dort war, bat er mir ein Kaffee an oder ein Tee. Gelegentlich erkundigte Er sich, was in der Stadt so vorging. Auf was genau hätte ich achten müssen?“ Ihr letzter Satz klang leicht biestig. ,,Also ist ihnen nichts aufgefallen?“ In Chammingway Blick spiegelte sich was Bekanntes, was Helary glaubte schon vergessen zu haben.
Spender kam wieder und reichte Helary denn Kaffee. Wie ein Zuschauer, der sich im geheimen in ein Theater schlich, nahm er am Tisch Platz. Ihr Blick haftete immer noch fragend auf Helary. ,,Das war nur eine Frage. Ich versuche mir nur ein Bild zu machen, Captain. Warum genoss Peter kein hohes Ansehen?“
,,An der High School war.. war das so eine Mutprobe, zu seinem Haus zu gehen. Das war so wie, 3-mal Bloody Marie sagen.“ meldete sich Spender zu Wort.
Peter der Jugendschreck...
,,Peter war unheimlich. Es gab tausende Geschichten über ihn.“ Sie bemerkte wie Chammingway Spender ihr einen fragwürdigen Blick zuwarf. ,,Wie lauteten denn die Geschichten?“ fragte Helary und sah zu ihm herüber. Spender grinste erst, als glaubte er, das Helary die Frage nicht erst meinen. Dann schaute er verschüchtert auf den Tisch. ,,Das sind gruselige Geschichten, die man sich erzählt, wenn man mit seinen Freunden Zelten ist.. Es gab einmal das Gerücht, das Peter Knochen von Kindern frisst, oder der... der Clown von IT. Der Film von Stephen King. Mein Klassenkamerad erzählte einmal, dass er Zelten war. Dann sah er, wie Peter dutzende Menschen in sein Haus schleppte. Dann glaubte er Geräusche einer Kettensäge zu hören und Schreie. Später sagte er, dass Peter sogar ein großes Feuer gemacht hat, um die Leichenteile dem Teufel zu opfern.“ Er begann selbst über die Geschichte zu lachen. ,,Im welchen Jahr ist das passiert?“ Er machte große Augen. ,,Jim ist der größte Horrorfilm Fanatiker denn ich kenne. Er hat ständig so welche Geschichten erzählt. Von Werwölfen und Vampiren im Wald. Er drehte auch einige Horrorfilme im Wald, die ziemlich miserabel waren. Das er dann eine Geschichte über Peter erfand, war abzusehen.“ Er gluckste weiter. ,,Lebt dieser Jim hier noch?“ er nickte. ,,Er versucht hier sich als Autor. Nebenbei jobbt er an der Tankstelle.. Nachts.“ -
Horrorfilme, die auch noch miserabel sein sollen. Kling ja glatt, als müsste ich sie mir mal anschauen. Nur dem Falle wegen...
,,Wie sie sehen, war Peter hier der Schreck von Granite Falls.“ Sagte sie wie ein Erzähler am Ende. ,,Wie nahm es Melissa auf, das ihr
Vater so im Trend bei den Jugendlichen war?“ Chammingway deutete auf Spender. ,,Ich, ich ging eine Klasse unter ihr. Eigentlich war sie sehr beliebt. Aber sie konnte sehr wütend werden, wenn man Geschichten über ihren Vater erzählte. Einmal da hat sie einen der Jungs geschnappt, und verprügelt. Eine kleine Frau wie Sie... Entschuldigung.“ Helary winkte müde ab. Schon in ihrer Jugend hatte sie Witze über ihre Größe von 1,59 ertragen müssen, das jetzt es nicht mehr schmerzte. Im Gegenteil. Ihre Große war beliebt bei Mann wie Frau.
,,Was ist mit ihnen Chammingway?“ Sie hob die Hand. ,,Natürlich war ich an derselben Schule, aber ich kannte sie nicht so gut. Die Geschichten ebenso nicht.“
Eine kurze Pause kehrte ein.
,,Sie suchten bereits nach dem Fund, im Wald nach Spuren?“ Chammingway nickte. ,,Wir haben ihn durchkämmt auf alles. Der zweite Teil des Abschnitts wird heute durchkämmt“
,,Die Innereien wurden also noch nicht gefunden?“ Sie schüttelte den Kopf. ,,Als ich in Peters Haus war, gab es ein Keller. Haben sie dort auch Spuren gesichert?“
,,Wir haben Messer, und alle Gegenstände mitgenommen die als Tatwaffe in Frage kommen. Beziehungsweise meine Männer, da ich damit beschäftigt war, die Suche im Wald zu planen und zu navigieren.“ Spender räusperte sich, als Chammingway zum Ende kam. ,,Ich habe die toten Tiere im Keller mit zur Untersuchung geschickt.“ die Polizisten schnaubte. ,,Unnötig wenn sie mich fragen..“
,,Als wir im Keller waren, sagte Rule, das ich sie untersuchen lassen soll.“ Chammingway schüttelte kaum merklich den Kopf. ,,Wie sieht es aus, mit dem Fleisch in den Kühlschänken?“ fügte sie hinzu. ,,Nein.. das habe ich nicht bedacht.“
,,Schon Gut. Ich werde später jemanden von unseren Leuten rufen, der sich alles anschauen wird.“ Helary dachte dabei ein Travis Knoxx, ein Forensischer Leichenfledderer. Das Gegenstück zu Helary, der sich in seinem Fach als der Beste bewies. Sein kranker Verstand, der einen an einem Psychopathen erinnerte, war wie ein Diamant. Klar und ohne Makel. ,,Gab es sonst noch Funde im Haus von Simmens?“
,,Sie wären sonst nicht hier Agent. Wir haben nichts, was auf den Mörder hinweist.“
Wäre ja auch zu schön.
,,Weshalb ich denke, dass es wichtig wäre, das die Gemeinde davon erfährt. Um eventuelle Zeugen auswendig zu machen.“ sagte Chammingway und fummelte an den Schaft ihrer Handschuhe herum. ,,Es ist wahrscheinlich unweigerlich. Ich habe nur bedenken, das sich daraus eine Hexenjagd entwickelt.“ Sie keckerte. ,,Sie haben es nicht mit ein paar Wilden zu tun, Agent. Außerdem können wir nicht ausschließen das weitere Morde passieren, oder nicht? Es ist ein kleines Dorf. Wahrscheinlich weiß jeder schon Bescheid.“ Widerstrebend musste Helary einsehen, dass Tamara Chammingway recht damit hatte.
So oder so. Es spricht sich bestimmt schon herum.
,,Dann veranlassen sie eine Sitzung.“ Sie lehnte sich triumphierend im Stuhl zurück. ,,Das werde ich.“ Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte schrill. Sie nahm denn Hörer und murmelte knapp. ,,Ich komme gleich wieder.“ sagte sie nach dem sie aufgelegt hatte. ,,Ich werde es denn gleich auch mit der Versammlung klären.“ Als Sie an Helary vorbeiging, schenkte Sie ihr, ein zwielichtiges Lächeln. ,,Willkommen an Bord Agent Rule.“ Sie verließ das Zimmer.
,,Ich dachte, sie bräuchten länger um ihren Captain zu überreden.“ sagte sie und setzte sich Spender gegenüber. ,,Ich habe damit weniger zu tun.“ sagte er. ,,Es ist trotzdem eine gute Entscheidung. Ich freue mich, mit Scott und ihnen zusammenzuarbeiten.“ Er war ehrlich, das gefiel Helary. Dass er sich ebenso nicht scheute, seine Gefühle zu äußern.
Scott.. Tja..
,,Granite Falls ist schon ein komischer Ort was? Ich hätte nie gedacht, das in so einem schönen Ort, so was passieren kann.“ platzte es aus Spender heraus. ,,Seit wann leben Sie hier?“ fragte Helary, im Hintergedanken das Geheimnis von Rick Spender zu lüften. ,,Was hat mich verraten?“ fragte er erschrocken.
,,War nur eine Vermutung.“ sagte sie ruhig und schaute weiter auf die Fotos. ,,Scott hat ihnen nichts gesagt, oder?“
,,Was sollte er denn erzählen?“ verschmitzt puzzelte er an seinen Manschettenknöpfen. ,,Nichts .. Nein ich komme nicht von hier. Ist eine lange Geschichte... wissen sie?..“ murmelte Spender denn letzten Satz und wurde still. Helary erkannte wie versunken ihr gegenüber war. ,,Scott sagte mir, das sie auch ein spezieller Agent sind.. Das.. Das er sie deswegen mag, weil sie kein.. Er sagte dazu immer Heile Welt Mensch sind.“ Sie sah ihm aufmerksam zu, ohne zu antworten. ,,Ich habe ihm vieles zu verdanken..“ Seine großen braunen Augen blickten sie freundlich an. ,,Ich werde alles dafür tun, damit wir denn Mörder finden. Mit ihrer Hilfe bin ich mir sicher, dass wir das auch schaffen.“ Helary wusste nicht, worauf Spender hinauswollte, warum er sich um Kopf und Kragen redetet. Das einzige was Helary heraushörte war, dass Spender fest überzeugt war, das F.B.I mit allen Mitteln zu unterstützen.
Das Ehrt ihn, das trotz Peters Horrorgeschichten, er unbedingt denn Mörder finden will. Trotzdem glaube ich eher, dass er sich selbst etwas beweisen will...
,,Das werden wir auch, Spender.“