Читать книгу Walker 27 - Theresa A. Beraldi - Страница 8

Kapitel 4

Оглавление

Granite Falls

08:25

Das Nichts aus Bäumen und Steppe verschluckte die Straße, bis es

Helary und Scott am Rande von Washington wieder ausspuckte.

Doch kaum, als Sie an der Tankstelle vorbeifuhren, die gleich nach dem Schild ,,Granite Falls“ ihren Platz hatte, streckte der Nebel seine langen Hände nach dem Auto aus.

Die Stadt lag in einem Tal, das bedeckt von einem sich lichtenden Nebel war. Bei diesen weißen Fäden fragte sich Helary, wie anstrengend es sein musste, mit diesen Schleier zu leben. Wie auch Nacht und Früh, seine Hand vor lauter Neben nicht zu sehen.

Die Schritte der Frühaufsteher und Arbeiter zerriss und wirbelte ihn auf.

,,Afghanistan Nebel.“ wisperte Scott, zwischen seinen Lippen eine Zigarette die aufglimmte. Bevor Helary nachfragen konnte, griff er nach seinem Telefon.

,,Hay Rick. Ja wir sind hier. Kannst du mir sagen, wie wir zum Haus kommen?“ Scott befolgte denn Anweisungen. Er navigierte sie durch die schmalen bewaldeten Straßen, führte sie immer weiter fort von der Stadt und ihrem weißen Schleier. An einer Stelle ließen die Bäume einen Blick hinab zu.

Ein wirklich schöner Ausblick. Wie weit oben wir schon sind...

,,Ein einsamer Mann..“ murmelte sie und betrachtete denn roten Jeep an dem Sie vorbei fuhren.

Roter Jeep?

Helary wandte gerade ihren Kopf fragend nach Scott um, als Sie einen jungen Mann vor einer Lichtung sah. Er stand vor dem Abhang, der sich genau vor einem alten Holzhaus auftat.

Es war wohl das zufallende Geräusch der Autotüren, die den Mann namens Rick, aus seinen Gedanken riss.

,,Hey Scott!“ rief er und trat in entgegen.

In Ricks dunkelbraunen Augen funkelte nicht nur eine überschwängliche Freundlichkeit, sondern auch die Tannen und Wichten der Wälder hinter ihnen. So dunkel wie seine Augen, waren seine üppigen kurzen braunen Haaren. Er war ein hübscher, junger Mann.

Zu niedlich für meinen Geschmack...

,,Scott, danke dass du Zeit hattest.“ Wie lang nicht mehr gesehene Freunde, umarmten sich die beiden Männer. Helary blieb weiterhin verblüfft über seine Jungendlichkeit. ,,Kein Problem.“ Scott wirkte eurofisch, als er ihn von oben bis unten musterte. Ein seltenes Schauspiel, was sie sobald hinterfragen würde, wenn sie wieder alleine mit Scott wäre. ,,Das ist Dr. Helary Rule. Ich habe dir von ihr erzählt.“ Spender reichte ihr die Hand.

,,Scott hat mir viel von ihnen erzählt. Keine Sorge, nur gute Dinge.“

Das will ich doch hoffen.

Ihr Blick wanderte kurz zu Scott. Er schaute unschuldig drein.

,,Deswegen Eisprinzessin.“ flüsterte Scott ihm zu.

Seine Lippen kräuselten sich kurz. Mit einem Räuspert, wurde seine Miene steinhart. ,,Wegen Peter Simmens.“

Langsam traten die 3 zum Holzhaus.

,,Wie war Simmens?“

,,Peter war ein.. wohl der Grinch von Granite Falls.“

,,War er denn auch entsprechend grün?“

,,Nein Ms. Rule. Aber er ließ sich in der Stadt nicht oft blicken und mied denn Kontakt zu andere.“

Ein typischer alter Sack.

,,Hätte seine Tochter ihn nicht gefunden, dann wäre sein tot nie aufgefallen.“

Sie traten die Treppe hinauf zur Veranda.

,,Gegen 8 kam ein Anruf von Melissas Handy bei der Notfallstelle ein. Als wir eintrafen, versuchte Melissa Simmens wie besessen, ihren Vater wiederzubeleben. Melissa selber wurde angegriffen. Derzeit befindet sie sich in einem Krankenhaus in Arlington.“ Rick löste behutsam das Siegel von der Tür. ,,Konnte sie schon nähere Angaben zum Täter machen?“ fragte Helary. ,,Nein. Sie war in einem hysterischen Zustand. Einige Männer waren Nötig, um sie von Peter loszureißen.“

Er öffnet die Tür.

Eine Welle aus Wärme und schwerer Luft stieß Helary entgegen.

Ein bekannter Geruch, denn Sie sofort mit Schusswaffen in Verbindung brachte.

Pinien Waffen Öl.

Und etwas Anderes schwängerte die Luft. Es war der Geruch vom Tot, von der sie aber glaubte, dass es von dem Ausgestopften Tieren kam, die überall herumlagen und hingen.

Es durchfuhr ein Kribbeln Helary, die nie Geschmack an Pelzen oder ähnlichen gefunden hatte. Sowieso kam es ihr ungewöhnlich vor, dass Menschen sich mit dem Tod schmückten. Es auszustopfen.

Reichte ihr doch schon die Erinnerung an das Blut an ihren Händen.

Ich vergesse wohl, das sind Tiere. Keine Menschen. Das ist wohl ein Unterschied.

,,Ihr könnt euch schon mal umschauen, ich bin gleich wieder bei euch.“

,,Er ist doch ganz nett.“ sagte Scott und schaute zufrieden drein, wie ein Vater. Helary lächelte kurz zur Antwort und ließ ihren Blick schweifen. ,,Sieht sehr jung aus, für ein Polizisten.“ Ihr Blick viel auf den Teppich. Er war alt, und trug die Farben von Staub und Nikotin.

Und einen Roten kleinen Fleck.

Simmens oder seine Tochter?

,,Er ist 24.“

Schritte.

,,Hier sind die Fotos. Ich dachte mir, bevor wir weitermachen...“ Spender legte sie feinsäuberlich auf dem Tisch. Eines nach dem anderen.

,,Es sieht nach nichts aus, ich weiß. Aber schauen sie genau hin.“

Murmelte Spender, der ebenso die Bilder studierte.

Alles hätte Helary erwartet, aber nicht das.

Der Tote sah nicht nach einem Mordopfer aus. Keine Einstiche, kein Blut, kein gematschter Schädel und keine schmutzige Kleidung. Nichts.

Alles sah danach aus, als wäre er einfach verstorben. Sie nahm die Nahaufnahme, des faltigen Halses von Peter.

Warum hat man davon ein Foto..?

Helary wollte ihre Gedanken gerade äußern, als sie es sah.

Nähte.

Ein Faden, der sich durch zwei Löcher am Hals seitlich durchzogen. Sie führten zum Kragen, und verschwanden dort unter denn Klamotten.

Scott schaute sie irritiert an. Sein Atem streichelte ihre Wange, als er hinter Ihr stand, um das zu sehen was sie sah. Doch Helary nahm die weitere Aufnahme, wo zwei Finger die Naht spreizten.

Es war kein Fleisch, auch wenn das unter der Haut weiß war, war es kein Knochen.

Was ist dort unter? Papier ?

,, Die Rettungskräfte waren verwundert, weil er so hart war. Ich.. wir hatten auch nicht gleich erkannt, was passiert war. Bis mir die Naht aufgefallen ist.“

,,Und was befindet sich darunter? Stoff, Papier?“ Rick reichte ihr ein Bild.

Man hat seine Haut abgeschält und auf eine Puppe gezogen...

,,Eine Schaufensterpuppe.“ flüsterte Scott und ließ dabei eine Strähne in Helarys Nacken tanzen.

Das Foto zeigte eine Schaufensterpuppe, mit Thorax, Beinen und Armen. Nur der Kopf fehlte. Sie war durch das Tragen von Peter leicht bräunlich verfärbt. Schuld war der Rest seines Blut.

„Ich frage mich, wo sein Innenleben ist.“ Spender zuckte mit den Schultern. ,,Das wissen wir auch nicht. Noch nicht.. Tamara.. Ich meine mein Deputy lässt denn Wald mit Hunden durchsuchen.“

Im Angesicht dessen, das Peter Simmens als Kleidungstück endete, unterfragte Helary wiedermal das Menschliche denken.

Warum züchten Dörfer immer diese komplett kranken Matschbirnen?

,,Ich glaube nicht das man ihm Wald finden wird. Die meisten Täter gehen pragmatisch mit ihren Abfällen um.“ raunte Scott und nahm selbst ein Foto in die Hand.

,,Da, siehst du denn Einstich?“ Über der Stickerei des Halses war ein verkrustetes Loch. ,,Ausgeblutet. Hier schon einmal nicht. Dazu ist das hier zu sauber. Die Klamotten sehen auch noch gut aus. Ausgezogen, dann die Haut abgetrennt und wieder angezogen. Oder neue Klamotten gekauft? Nein, dazu sind sie schon zu abgewetzt. Soweit es die Fotos erkennen lässt.“

,,Er roch nicht einmal.“ fügte Spender hinzu. Eine kurze stille trat ein.

Plötzlich kam Helary ein seltsamer Gedanke. Simmens könnte jetzt platznehmen inmitten seines Zoos. Zufall? nein..

,,Rick, hast du denn Bericht der Obduktion?“ Helary schenkte ihrem Partner einen unmissverständlichen Blick.

Wir sind hier auf dem Doof. Die bekommen ihren Bericht in 2 Jahren frühestens.

,,Dr. Baumfeld hat uns versichert, den Bericht so schnell wie möglich zu senden. Die Bilder sind das einzige was wir gerade haben… Es ist ja gestern auch erst passiert…“

,,Hat er irgendwas gesagt?“ Rick schaute ihn mit großen Augen an.

,,Hmm nein.. Auch nicht, seit wann Peter tot ist.“

,,Mehr habt ihr nicht?“ Ein verzweifelter Blick war vom seinem Gesicht abzulesen, als er ihrem auswich. ,,Als Erstvermutung war Melissa. Aber ich hatte mit ihrer Mitbewohnerin gesprochen. Sie sagte, dass Melissa denn Tag vorher ein Examen schreiben musste und gleich darauf sich auf dem Weg machte. Sicherheitshalber sprach ich auch mit den Professoren der Universität. Sie bestätigten das Sie an dem Examen teilnahm... Sie war auch Tage zuvor nicht bei ihrem Vater.“

,,Was studiert Sie und wo?“ fragte Helary.

,,Sie studiert Medizin. Wenn ich mich recht erinnere, ist sie im 6then Jahr. Das Ganze in San Francisco. Das sind 850 Meilen von hier. Was für eine Strecke.“

Ja weit weg, für jemanden der hier aufgewachsen ist. Aber gut. Ich war ja nicht anders. Massachusetts.. Alex.

,,Und vermutlich weiß sie bestimmt auch nicht, was ihr Vater in der letzten Zeit tat oder mit wem er was tat.“ murmelte Scott. ,,Warum?“

,,Draußen gibt es kein Telefonanschluss. Ein Handy wird er auch nicht haben.“ Helary betrachtete Scott leicht verblüfft. Jedes Mal musste Sie darüber staunen was Scott beim ersten Blick auffiel.

Ganz vergessen, du siehst ja alles.

Spenders Miene war ebenso verblüfft. ,,Das habe..“

,,Officer Spender.. Officer Spender, bitte melden.“ dröhnte es aus der Funke. ,,Spender hier..“ Er verschwand in einem anderen Raum. ,,Na was meinst du?“ fragte Scott und stütze sich am Tisch ab.

,,Siehst du die Anzahl von Tieren? Ist schon ein ungewöhnlicher Zufall oder?“

,,Ich glaubst doch nicht, das es Tierschutz Hippies waren? Vielleicht Peacemaker Huppi Fluppis? Aber du hast recht....“

Seine Augen schweiften kurz zu den ausgestopften Wesen an der Wand. ,,Es ist außergewöhnlich. Da häutet jemand denn Mann, hat ihn womöglich gewaschen und wieder angezogen. Was sagt dir das?“ Helary musste nicht lange überlegen. ,,Er hat ein Problem.“ Scott schnaubte theatralisch. ,,Darf man keine Schmerze mehr machen? Ich denke mal, das wir es mit jemand sehr schlauen zu tun haben. Einen Mord zu planen ist schon eine große Herausforderung, wenn es Perfekt sein soll. Das hier ist mehr eine gezielte Entkernung. Das braucht mehr Zeit und mehr Verständnis. Du hast ja gesehen wie gut die Täuschung war.“

Sie hinterfragte das Wort Täuschung. Es kam zu schnell über ihre Lippen.

Sollte es wirklich eine Täuschung sein? Eher wie eine Darstellung einer Maske im Museum.

Scott nickte, was nicht bedeutete das er ihrer Meinung war. Er selbst bildete sich gerne einen eigenen Eindruck. Helary wusste, dass sie Scott als bessere Brille diente, die mehr sah, als er. Das keine Gegenargumente ausgesprochen wurden, war nur ein Zeichen davon, das Scott überlegte.

Das gegenseitige aussieben hatte noch nicht begonnen.

,,Wir sollten uns umschauen. Ich frage ihn gleich mal, was mit Peters Frau passiert ist.“ Scott wirkte wie in sich selbst gefangen, als er denn Raum verließ. Seine Eigenart, sich einen Reim zu machen.

Nachdem Helary sich an den Bildern satt gesehen hatte, wandte sie sich zu der Wand mit den ausgestopften Köpfen zu. Wölfe, Rehe und so manch anderes Getier war an die Holzwand genagelt. Besonders fiel der Kopf eines schwarzen Wolfes auf, der sein Mund weit aufgerissen hatte. Bedrohlich waren seine Lefzen gehoben, die die weißen langen Zähne nur noch länger machten. In den gelben Glasperlenaugen spiegelte sich der Raum. Wie ein Panoramen, konnte sie darin alles erkennen.

Ob das Tier, auch so einen weiten Blick hatte? So Majestätisch... warum tötet man so ein wunderschönes Tier? Stopft es aus und hängt es hierhin... Von Maden zerfressen zu werden, ist doch selbst für ein Tier schöner... Warte... Sah es der Mörder auch so? War es für den Mörder ein schöneres Fick dich, Peters innere Werte herauszuschneiden, bis außer seiner Haut nichts übrig bleib? Anstatt ihn nur zu erstechen oder zu erschießen? Ist es wirklich so?

Ihre Hand bewegte sich wie automatisch zur Trophäe. Mit den Latexhandschuhen fühlte sich das Fell noch befremdlicher an, als sie es mit bloßer Hand an Pelz gewöhnt war. Jedes Mal fühlte es sich anderes an, totes Haar anzufassen. Nie hatte Helary erfahren warum.

Haar ist doch Haar... Oder ist es ein Unterschied ob es noch mit

Leben bestückt ist?

,,Helary?“ Sie zuckte, zugleich zog der Ruf sie aus ihrem Gedankenstrom.

Sie entdeckte Scott im Schlafzimmer. Seine Statur verbarg das, was er in aller Stille betrachtete.

Er drehte sich und machte den Blick frei. Auf dem Nachtisch stand eine Art Altar. Ein großes Foto mit einem schwarzen Bildrahmen umschlossen. Davor eine halb niedergebrannte Kerze und Schmuck der geordnet in einer Reihe lag. Seine Finger spielten mit einem goldenen Ring. ,,1974. Die Liebe Stirbt nie, Samantha“ Raunte Scott , und legte ihn wieder vor dem Bild.

Sie müssen jung geheiratet haben.

Samantha hatte lange blonde Haare, die vom Wind gebürstet waren. Dunkelblaue Augen und ein weiches Gesicht.

Hinter ihr war das Grün der Bäume. Sie machte auf Helary einen freundlichen Eindruck, denn das Lächeln dieser Frau war ehrlich.

,,Eine hübsche Frau.“ Formte Scott ihre Gedanken zu Worte.

Schritte. ,,Es tut mir leid. Vor dem Ghostleave passieren viele verrückte Sachen bei uns. Betrunken, die Elche reiten und so weiter...“ er lächelte kurz. ,, Rick, wie ist seine Frau gestorben?“ Spender schaute bedrückt drein. ,,Das war keine schöne Sache. Ein Landstreicher hatte das Haus angezündet. Samantha verbrannte beim lebendigen Leib. Ich war 11 gewesen, als das passiert ist. Also 1994.“

Verbrannt...

,,..Die Lokal Zeitung berichtete lange über den Vorfall. Und wie ihr

wahrscheinlich ahnt, schmückten sie es übertrieben aus. Falsche Fotos über den Leichnam. Erst waren es Monster, dann eine Gruppe von Satanisten. Ich hatte Mitleid mit Melissa. Wir beide gingen zusammen auf die Middle School... Ich kann mich daran erinnern, das einige der Schüler sagten: das passiert mit Hexen. .. Kinder sind grausam.“

Kann ich mir gut vorstellen.

,,Danke..“ sagte Scott und schien zu überlegen. ,,Ich möchte euch eines nicht vorenthalten. Es gibt einen Keller, hinter der Küche. Vielleicht seht ihr mehr, als wir.“ ,,Willst du? Dann gehe ich nach draußen. Ich möchte mich noch mal umsehen.“ Helary nickte.

Die Küche grenzte gleich an die Wohnstube. Sie war sauber, kein Fleck trübte das Bild. Dann machte Helary eine Entdeckung. Die eine Schublade war mit einem Schloss versehen, wie sie es aus Wohnungen mit Kindern kannte. Das Schloss war neu, die Küchen Einrichtung wiederum nicht.

Weshalb ein Schloss? Melissa ist doch..

,,Und Mr. Simmens hatte keine anderen Kinder?“ Er schüttelte mit

dem Kopf. ,,Fällt ihnen denn nichts auf? Das Schloss?“ Helary machte Spender platz, der sich das Schloss genauer ansehen wollte. ,,Ist neu. Aber ist das so wichtig?“ Er richtete sich wieder auf. ,,Wenn er keine geisteskranke Mitbewohner hatte oder Kinder. Warum wegsperren? Haben sie dafür ein Schlüssel?“

,,Nein, aber ich kann es anders öffnen.“ Seine Hände glitten in eine kleine Tasche an seinem Gürtel. Heraus holte er ein Etui mit Einbrecher Werkzeug.

Weswegen hat er so was?

Helary beobachte wie seine Hände flink arbeiteten.

Seine Handgelenke...

So wulstig und breit ihre Narben längs ihrem Rücken waren, so waren es seine Narben an den Handgelenken. Sie schaute auf das konzentrierte Gesicht.

Was für ein Geheimnis hast du...

Klick...

Wie von selbst rollte die Schublade Helary entgegen. Es befanden sich nur Messer darin. Sofort öffnete sie alle anderen Schubladen. Entweder waren sie leer, oder mit Gegenstände wie Löffeln bestückt, die nicht so ein Schaden anrichten konnten, wie Messer.

,,Danke..“ wisperte sie. Was sie mit der Erkenntnis anfangen könnte,

wusste Helary noch nicht. War es doch ungewöhnlich, als dass es Zufall sein könnte. ,,Kein Problem. Hmm.. der Keller ist da.“ Neben der Küche, gab es noch zwei Türen. Eine führte zu einem Jungendzimmer, von dem Helary glaubte, dass es Melissa gehört hatte. Die andere zu einem Vorraum der nach Helarys Einschätzung 1 Quadratmeter betrug. Platz genug die Hintertür zu öffnen und die zum Keller. Licht blitzte auf. ,,Sonst sehen sie nicht die Treppen...“ sagte Rick mit Unbehagen. Sie schob die Tür auf und ein unglaublicher abartiger Gestank schlug ihr ins Gesicht. Eine Mischung aus Nässe, Feuchtigkeit und geronnen Blut brannte sich schlagartig in ihrer Nase.

Und da war ein Summen. Ein ganz leises Summen, was nur eines erahnen ließ.

Fliegen.

Helary schnappte ruckartig nach Luft nach dem sie denn Geruch eingeatmet hatte. ,,Fuck!“ Ihre Kehle fühlte sich auf mal trocken an von diesem Geruch. Weshalb sie keuchte. Spender erging es nicht besser.

Mist, ich habe mein Tiger Jalm nicht dabei... Zusammenreißen und durch den Mund atmen.

Der Pegel der Taschenlampe fiel auf den steilen Weg nach unten.

Der Gestank wurde immer intensiver, die Dunkelheit auch.

,,Eisprin... Agent. Warten Sie.“ Helary drehte sich um und sah zu ihm hoch. Festgekrallt am Geländer, ließen seine Hände es erzittern. ,,Wenn Sie wollen, bleiben Sie doch oben.“ sagte Helary und drehte sich wieder um.

Hat er Angst vor der Dunkelheit?

,,Da gibt es ein Lichtschalter.“

Tatsächlich war ein kleiner Lichtschalter neben der Treppe installiert. Er klickte zwar, als Helary ihn betätigte, aber Licht kam keines.

Ein lautes Stöhnen. ,,Ich komme gleich zu ihnen..“

Sie ging weiter.

Der Keller ist größer als das Haus.. Wahrscheinlich ausgebaut.

Der Beton.. kein Wasserfesten. Billig..

Das Summen wurde lauter.

Sie trat in den anschließenden Flur, der nach der ersten Beobachtung 4 Abteilungen hatte. Vor dem ersten Raum blieb sie stehen, wo sie anderes surren wahrnahm.

Kühlschränke? Warum so viele Kühlschränke?

Es standen in der Reihe 5 Kühlschränke. Alle summten sie monoton. Sie ging zu einem und öffnete ihn.

Fleisch.

In jedem Regal lag zerteilendes Fleisch, eingeschweißt in Folie.

Komischerweise Musste Helary an einen Horrorfilm denken, der erst letztens lief.

Er handelte von einer Mörderin, die das Fleisch von ihren Opfern aufbewahrte. Zwischen Erbsen und Bohnen. Es überkam ihr ein kurzes Grinsen.

Weniger Horrorfilme..

In den anderen Schränken war ebenfalls dasselbe zu finden.

So viel... Vielleicht hat er verkauft...?

Helary ging aus dem Abteil und schritt den Flur zur der zweiten Abzweigung. Es roch nach Blut.

Okay.. Achtung Fliegen...

An einer Stange hingen 4 Rehe über einer Wanne. In ihren Augen tanzten die Maden. Als die Taschenlampe darauf fiel, summten die Fliegen wütend und schimpften mit ihrem Flügelgerassel. Sie musste sich auf die Lippen beißen, um nicht zu würgen.

Die kleinen Madenschwänze und Köpfe reckten sich aus dem Fleisch, als würden sie sie begrüßen. Sie schüttelte sich kurz und war froh, dass niemand da war der Sie sah, wie sie sich ekelte.

Die Wanne war fast am überlaufen. Das dunkle Tierblut spiegelte denn Lichtpegel und die Tiere. Ein Tropfen brach die perfekte Oberfläche. Eine schmale Kette führte in das rote Lebenselixier. Diese Brühe roch erbärmlich.

Und einige schmieren sich mit solcher Scheiße ein..

Helary war versucht denn Stöpsel zu ziehen, streckte schon die Hand danach aus. Doch dann begann das Licht von der Decke zu flackern und Schritte waren zu hören. Über ihr.

Unheimlich... Ob Peter hier unten war und wusste das er geholt wird?

,,..Ich wollte nur Licht machen damit wir besser .. unsere Arbeit nachgehen können.“ sagte Rick verschmitzt und rieb sich Handgelenke.

Merkwürdiger Kerl..

,,Nett.. Danke. Officer , haben ihre Leute auch den Keller untersucht?“

Er schüttelte mit dem Kopf.

,,Ich und zwei Officer waren hier unten, aber

wir fanden nichts das Verdächtig war. “

Helary ging in den nächsten Raum.

Gerade weil er gehäutet wurde, ist doch die Vermutung nahe, dass es hier passiert ist, oder nicht? Hmm..

Weitere Kühlschränke. ,,Spender, hat Peter verkauft? Fleisch?“ Sie nahm eines der Pakete raus. Es war etikettiert.

-29.09.2006 Reh-

,,Ich kann das nicht sagen. Aber ich kann mich erkundigen...“

Beide traten in den nächsten Raum. Sie wollte so schnell wie möglich alles gesehen haben, weil der Gestank immer scher schlimmer wurde.

Der Schlachtraum war weiß gekachelt. Gegenüber ein Tisch, worauf Tiere zum Zerkleinern warteten. Messer, und alles was ein Schlachter brauchte.

Tiere.. Kein Todeszeitpunkt... wenn er nicht hier getötet wurde.. Er konnte nicht zu Ende arbeiten...

Etwas Anderes nahm ihre Aufmerksamkeit in Beschlag. Es war ein Bett. Eines, was man in Fernseher sah, wenn es um Krankenhäuser aus den 50 ging. Der Zahn der Zeit und die wohl herrschende Nässe, hatte an diesem genagt. Es war Rostig und lud nicht zum Schlafen ein.

Das Laken war verschmiert. Bei näherer Betrachtung, schien es Erde zu sein. Jedoch gab es da noch andere flecken. Ihr Ton war wie der des Rosts.

Blut?

,,Warum steht da ein Bett ?Warum sollte Peter hier schlafen?“ fragte sie.

Vielleicht war es nicht Peter der hier schlief. Warum ist es ihm nicht aufgefallen.

,,Vielleicht hat er darauf seine Tiere gelegt.“ wandte Spender mit einem nüchternen Ton ein.

Plötzlich erwachte eine Idee.

,,Hat sich jemand die Tiere angeschaut?“

Spenders Augen weiteten sich, als er ihre Idee ebenfalls verstand. Er schnippte mit den Fingern.

,,Vielleicht kann man Anhand der Maden herausfinden, wie lange Peter nicht mehr hier unten war. Das würde bedeuten, wir hätten eine Zeitangabe über sein verschwinden. Ich meine, warum sollte er inmitten seiner Arbeit aufhören?“

Spender wandte sich euphorisch zu dem Kadaver auf dem Tisch zu.

Eine weitere Eingebung machte sich breit. Es war ein dunkler und abartiger Gedanke. Sie wollte ihm nicht lauschen, aber er wollte erhört werden.

Spender brabbelte Munter einher, aber Helary hörte ihm nicht zu.

Geruch und Töne wurden in einem Vakuum gesogen, das Luft zum Sprechen brauchte.

Bett, Maden, Hackebeil , Kühlschränke ...Bett , Maden..

,,Helary.. ich weiß das du mich hörst…“

Der Gedanke sprach zu ihr.

,,Der Mann der hier lebte, ist nicht nur ein Witwer. Nicht nur ein Witwer, der sich eine Mauer baute, um in seinen eigenen Sumpf aus Trauer zu ersaufen. Voller Stolz, sich seinem Schicksal hinzugeben…“

Sie war ruhig diese Stimme. Laut und schneidend. Ihre Worte konnten alle anderen verstummen lassen.

In ihren Gedanken, trat sie abermals in jeden Raum.

,,Es ist etwas Falsch hier. Falsch mit der Leiche und Falsch mit den vorherigen Annahmen. Höre zu Helary.. Du schmeckst es und kannst es riechen.“

.,,Kommen Sie Rule, bevor unsere beider Nasen abfallen. Sie haben mir schon ungemein geholfen. Weshalb ich ihnen gerne einen warmen Kaffee anbieten möchte.“ Spenders Berührung an ihrem Arm, löste die Starre. Die Eingebung, damit auch.

Die Idee hatte sich jedoch so festgebissen, das ein Pochen zurückblieb. Ein Gift aus Misstrauen der Gegebenheiten war in ihr gelangt. Und es würde nicht aufhören sich zu verbreiten, bis Agent Rule die Wahrheit herausgefunden hatte

Walker 27

Подняться наверх