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Cyberutopia oder Cyberfinsternis

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Wenn wir auf den folgenden Seiten von Darknet-Schwarzmärkten oder Kryptomärkten sprechen, ist von Hidden Services die Rede. Die Hidden Services sind der Grund für den schlechten Ruf des Darknets: Hier haben sich Versandhäuser für Drogen, Waffen, Falschgeld und Hehlerware etabliert, bieten Kleinkriminelle und organisierte Banden Services für Hackerangriffe, Kreditkartenbetrug und Geldwäsche. Und es gibt einen noch dunkleren Bereich des Darknets: Seiten für Auftragsmorde, Verkaufsangebote für Landminen, menschliche Organe und »Snuff«-Filme, »Red Rooms« für Folter-Liveshows und Hurtcore-Foren, in denen Videos gepeinigter Kleinkinder getauscht werden.

Abgesehen von solchen Extrembeispielen ist das Tor-Netzwerk ein durchaus vielseitiger Ort, dem das Klischee virtueller Finsternis oft nicht gerecht wird: Politische Aktivisten und Dissidenten in autoritären Regimen nutzen das Darknet, um keine Spuren im Netz zu hinterlassen; Journalisten dient es als sicherer Kommunikationskanal für sensible Informationen.

Doch ob das Darknet in seiner Gesamtheit so bunt und vielfältig ist, wie manche Befürworter behaupten, ist in der Forschung umstritten. Der britische Computerwissenschaftler Gareth Owenson hatte 2015 herausgefunden, dass 80 Prozent der Nutzeranfragen im Darknet auf Missbrauchsseiten zugreifen.8 2019 sank die Zahl laut Owenson auf knapp die Hälfte.9 Auf der Angebotsseite sieht es nicht besser aus: Über die Hälfte der Hidden Services bieten illegale Waren an, schlussfolgert eine Analyse des King’s College im Jahr 2016.10 Ein kleiner Lichtblick war eine Studie indischer Forscher vergangenes Jahr: Von 3.500 analysierten Hidden Services handelten »nur« knapp 40 Prozent mit verbotenen Gütern.11

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