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Was ist das Darknet?

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Die Infrastruktur des Internets lässt sich grob in drei Bereiche einteilen: Das Clearnet, Clear Web oder auch Surface Web2 bezeichnet den öffentlich zugänglichen Teil des Internets, der sich mit herkömmlichen Webbrowsern erkunden lässt. Shoppingportale, Newsseiten, Streaminganbieter, Gamingplattformen – es ist der Teil des Netzes, den die meisten Menschen täglich nutzen. Das World Wide Web, der bekannteste Dienst im Clearnet, zählt mittlerweile fast zwei Milliarden Websites.3 Die Inhalte im Clearnet werden von Suchmaschinen indexiert und lassen sich daher relativ einfach finden.

Für das Deep Web gilt das nicht: Dort befinden sich Inhalte, die sich den Suchalgorithmen von Google oder Bing verweigern. Einen Teil des »tiefen Webs« kann man dennoch ansteuern – wenn man die genaue Browseradresse kennt. Ein Großteil des Deep Web ist jedoch geschützt: Das können Datenbanken von Universitäten sein, Intranets von Firmen und Organisationen oder Seiten, die ihre Inhalte hinter einer Anmeldemaske verbergen, etwa der Login-Bereich auf Amazon. Schätzungen zufolge ist das Deep Web 400 bis 500 Mal größer als das Clearnet.4

Was das Darknet ist oder nicht, darüber streiten Forscher, Polizisten, Hacker und Kriminelle seit vielen Jahren. Der Begriff stammt aus den Anfangstagen des Internets und bezeichnete damals geheime Rechnernetze, auf die nur Eingeweihte zugreifen konnten. Eine allgemeingültige Definition des Darknets gibt es heute nicht, eine recht verbreitete lautet: Ein Darknet beschreibt jedes Netz innerhalb des Internets, das sich technologisch abschottet und in dem die Teilnehmer unsichtbar sind. Inhalte im Darknet können nicht von Suchmaschinen wie Google oder Bing gefunden werden. Befindet sich ein Nutzer in einem Darknet, kann er mit einem vergleichsweise hohen Maß an Anonymität und Privatsphäre rechnen. Aber: Kein Darknet, egal auf welcher Technologie es basiert, kann absolute Sicherheit im Netz bieten.

Das bekannteste und am weitesten verbreitete Darknet ist das Tor-Netzwerk. Wenn wir von Darknet sprechen, meinen wir ausschließlich das Tor-Darknet: ein Pool von Tausenden von Servern, die über die ganze Welt verteilt sind und sich vom Rest des Internets abschirmen. Die meisten Nutzer bekommen von der komplexen Mathematik, die hinter der Technologie von Tor und den Verschlüsselungsprotokollen steckt, nichts mit. Die ganze Technik ist handlich in ein einziges, mächtiges Werkzeug verbaut – den Tor-Browser. Der Tor-Browser ist die Pforte ins Darknet.

Die erste Version der Tor-Software entstand Ende der 90er-Jahre in einem militärischen Forschungslabor der US-Navy. Die US-Armee suchte nach einer Technologie, mit der sich amerikanische Agenten im Ausland anonym im Netz bewegen können. Doch das Programm war unausgereift und schlummerte auf alten Rechnern der Navy. Bis Tor von Netzaktivisten reaktiviert, weiterentwickelt und 2003 als Open Source veröffentlicht wurde.

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