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Blick in den Maschinenraum: So funktioniert ein Cybercrime-Forum in Deutschland

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Im World Wide Web gibt es Cybercrime-Foren wie Crimenetwork seit Mitte der 90er-Jahre. Die Domainnamen von Cybercrime-Foren haben Endungen von weit entfernten Atollen wie den Kokosinseln (.cc) oder Vanuatu (.vu) – das soll Strafverfolgungsbehörden den Zugriff erschweren. Die Server der Foren stehen zumeist in Staaten wie Vietnam oder Russland oder werden durch ein kompliziertes System in gleich mehreren Ländern gespeichert. Wo genau, das bleibt das Geheimnis der Betreiber. Man kann die Seite zwar im Clearnet ansteuern, die Foren-Inhalte sind aber erst hinter einer Anmeldemaske zugänglich. Für manche braucht man auch eine dezidierte Einladung. Technisch gesehen liegen die Foren also im Deep Web, denn googeln kann man keinen der Einträge, Nachrichten und Unterhaltungen. CNW kann man auch im Darknet unter einer .onion-Adresse mit dem Tor-Browser erreichen.

Weil es auf den Cybercrime-Foren fast ausschließlich um Illegales geht, zeichnen sie sich durch eine unstete Existenz aus. Seiten tauchen auf, wachsen rasant, verschwinden mehrmals im Jahr. Klar ist jedoch, dass frühe Nutzer ihren Weg in die Cybercrime-Foren aus der Warez-Szene gefunden haben. Das waren Online-Communities in den jungen Tagen des Internets, die sich auf die Beschaffung und Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material spezialisiert hatten. Diese Raubkopien (»Warez«) wurden vor der Blütezeit der Filesharing-Netzwerke wie Napster oder KazaA auf Boards getauscht. Gegen Mitte der ooer-Jahre änderte sich jedoch der Fokus der Board-Mitglieder vom libertären Informationsaustausch hin zu monetarisierten Interessen. Während sich die Foren spezialisierten und Zugänge zu den Daten selbst zur Handelsware wurden, wichen die Warez-Provider zunehmend kriminellen Hackern und Betrügern, die in ihren diversen Ausprägungen in diesem Kapitel im Fokus stehen sollen.

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