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Unser erster Akt der Selbstführung: Selbstopfer

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„Deshalb fordere ich euch auf: Bringt euch selbst mit Haut und Haaren Gott dar, als ein lebendiges, heiliges, ihn erfreuendes Opfer. Das sei euer bewusster täglicher Gottesdienst“ (Römer 12,1b).

Einen unserer ersten Schritte, wenn wir uns selbst führen, tun wir Gott gegenüber. Er fordert und betrifft uns mehr als jeder andere, denn es handelt sich um einen umfassenden Akt, bei dem wir uns selbst vorbehaltlos und vollständig Gott hingeben. Paulus nennt es ein „Opfer“. Es spricht viel dafür, dass er dabei an das in 2. Mose 29,38-46 beschriebene Brandopfer dachte. Es wurde zweimal täglich vollzogen. Dabei wurden, anders als bei der Mehrzahl anderer Opfer, die dargebrachten Tiere vollständig verbrannt. Es war ein Zeichen rückhaltloser Hingabe. Nichts wurde behalten, alles für ihn!

Dieses Bild hat Paulus also vor Augen: Christen legen sich täglich auf den Opferaltar und übereignen sich Gott mit allem, was sie sind und besitzen. Sie lassen sich täglich ganz und gar los – in Gottes Hand. Anders als die alten Tieropfer verbrennen sie jedoch nicht. Ihr Opfer ist zwar mit Loslassen verbunden, und das bedeutet immer ein Sterben. Aber sie enden nicht im Tod. Ihre Hingabe befähigt sie zum Leben nach Gottes Willen (vgl. Vers 2b).

Radikaler können wir uns Gott gegenüber nicht selbst führen: Es verlangt uns alles ab – und verheißt uns zugleich alles. Es gibt in der Nachfolge von Jesus Christus und in der Beziehung zu ihm keinen wichtigeren Schritt für uns als diese tägliche Neuhingabe an Gott, den Herrn. Dabei vertrauen wir ihm alles an: Leib, Seele, Gesundheit, unsere Fähigkeiten, Errungenschaften, unser Sein und Haben. Besitz, Wissen, Können, alles Erworbene und Erreichte – wir unterstellen es Gottes Herrschaft und seinen Zielen mit uns und dieser Welt. Wir schreiben dick darüber: „Heilige damit deinen Namen! Vereinnahme es für dein Reich! Verwende es, damit dein Wille geschieht: in dieser Welt, im Himmel – wo immer du willst!“ (vgl. Matthäus 6,9-10).

Von der Kunst, sich selbst zu führen

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